Hallo ihr Lieben,
ich bin seit gestern wieder zu Hause, begleitet von einer Beinorthese, die mein rechtes Bein aussehen lässt wie ein Teil von einem Bionicle. Wir hatten familiär eine Reihe von Ereignissen. Es begann damit, dass mein 83jähriger Vater am 26. November mit akuten Leistenschmerzen ins örtliche Krankenhaus eingeliefert wurde. Er pflegt meine gleichaltrige Mutter, die wir dann leider sofort in die Kurzzeitpflege geben mussten. 2 Tage später, samstags am Abend, stürzte meine Schwiegermutter im Hausflur und brach sich den linken Arm gleich 3 Mal. Bei meinem Vater wurde eine kaputte Hüfte festgestellt, die aber erst am 25. Januar ersetzt werden kann, da das Budget für dieses Jahr erschöpft ist. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Er wurde auf Tramal (Schmerzmittel) eingestellt und nach 7 Tagen nach Hause entlassen. Dort hat er sich noch 2 Tage regeneriert, ehe wir am 5. Dezember die Mutter wieder aus dem Altenheim abgeholt haben. Sonntags, am 29. November, habe ich mir beim Kochen noch die Finger verbrüht und mir Verbrennungen 1. und 2. Grades zugezogen. Da wir ja sowieso im Krankenhaus waren, um unsere alten Herrschaften zu besuchen, habe ich das dort vom Notfalldienst gleich verarzten lassen. Die Schwiegermutter wurde inzwischen 2 Mal operiert, um die Brüche zu richten, und wird Mitte der nächsten Woche entlassen. Auch sie müssen wir in die Übergangspflege geben, da sie alleine nicht zurecht kommt.
Dann bin ich noch in der Samstagnacht, also am 6. Dezember, im Wohnzimmer ohne ersichtlichen Grund, einfach hingefallen. Zuerst habe ich nichts bemerkt, doch als ich am nächsten Morgen aufwachte und mich im Bett drehen wollte, ging nichts mehr. Also wieder ins Krankenhaus, röntgen lassen, da konnte man nicht viel sehen. Also wurde mir die stationäre Aufnahme vorgeschlagen, um ein MRT zu machen. Als ich dann darauf hinwies, dass das leider nicht möglich sei, da ich Schrittmacher implantiert hätte, war eigentlich schon klar, dass ein genaues Ergebnis des Schadens im Knie nur durch eine Arthroskopie festzustellen sei. Ich musste aber noch einmal nach Hause, weil ich noch Arbeiten für meinen Job und im Haushalt zu erledigen hatte (also die Wäsche). Um die kümmert sich sonst, wenn ich ausfalle, die Schwiegermutter, aber das ging ja nun nicht, sondern ich muss schauen, dass sie genug frisches Zeug im Krankenhaus hat. Mein Mann hat sich dann 2 Tage in der Schule abgemeldet und mich unterstützt, denn er kann alles, aber nicht waschen.
Ich bin dann dienstags stationär aufgenommen worden, donnerstags war die Arthroskopie. Dabei wurde ein gerissenes Innenband und ein lädierter Außenmeniskus am rechten Knie festgestellt. Der Meniskus wurde geglättet, das Band muss von selber heilen, was ungefähr 6 Wochen dauert. Noch im Aufwachraum wurden die Maße für die Orthese genommen und das Ding per Express bestellt. Es war dann auch freitags tatsächlich da, mir wurde gezeigt, wie ich es anziehen muss, und so konnte ich gestern nach Hause. Ansonsten hätte ich stationär verbleiben müssen, bis die Schiene da ist. Diese Orthese hat ein Gelenk und 2 Druckpunkte innen und außen am Knie, das dann so fest fixiert wird. dass man doch recht gut laufen kann. Trotzdem ist es nach nur einem Tag schon anstrengend, das Ding zu tragen und nachts gehts gar nicht. So nehme ich jetzt für die Nacht die Mecron-Schiene, die hat zwar kein Gelenk, brauch ich nachts ja auch nicht und ist zum Schlafen um einiges angenehmer.
Damit entfällt das Kümmern um die Eltern, also den Vater mit Essen versorgen, die Mutter ist in der Tagespflege. Es entfällt das Vorbereiten der Wohnung der Schwiegermutter, es entfällt der vorweihnachtliche Einkauf von Geschenken usw. Ich habe noch Geschwister und so kriegen wir alles irgenwie hin. Weihnachten speisen wir an allen Tagen im Restaurant, was ich eigentlich toll finde. Ich kann sogar etwas Alkohol trinken, da ich ja nicht Auto fahren kann. Man muss dem Ganzen auch eine gute Seite abgewinnen.
Während der Behandlung im Krankenhaus war ich mehr als nur erstaunt darüber, dass keiner der Ärzte sich mit Blasenschrittmachern auskannte, einige ja noch nicht einmal wussten, dass es so etwas gibt. Meine Frage, ob ich sie vor der OP ausschalten muss, weil ja koaguliert wird, konnte mir keiner beantworten. Zufälligerweise traf ich beim Röntgen die Sprechstundenhilfe meines Urologen, die ihn dann bat, dass telefonisch mit den Ärzten im Krankenhaus zu klären. Ich konnte die Schrittmacher eingeschaltet lassen. Aber über diesen mangelnden Informationsstand war ich schon erschrocken.
Mir wurde vom Arzt aufgegeben, jetzt nicht mehr auf der verletzt Knie zu fallen, da ansonsten nur noch eine Knieprothese in Frage kommt. Das Knie wurde bereits 2007 umgestellt (Osteotomie). Da rechte Aussengelenk war kaputt, es wurde ein Keil in den Schienbeinknochen eingelegt und in der Folge das gesunde Innengelenk belastet, das es nun erwischt hat.
Heute habe ich dann noch erfahren, dass die Schwester meiner Tante (die Frau meines leider verstorbenen Onkels) gestern Abend beim Aussteigen aus dem Auto von einer jungen Autofahrerin voll erwischt wurde. Arm- und Beckenbruch, sie wurde sofort operiert.
Mir reicht es für dieses Jahr völlig. Die Tage sind ja nicht mehr so zahlreich und die Zahl von Verwandten, die noch nicht von irgendwelchen Desastern betroffen sind, ist ja auch geschrumpft, so dass ich darauf hoffe, dass die Katastrophen vorläufig ein Ende haben.
Jetzt lese ich einmal alle Beiträge aus der letzten Zeit und schaue, ob ich etwas beitrage kann.
Ich bedanke mich für die lieben Wünsche, die mich auch über Facebook erreichten, ganz herzlich.
Ließen Gruß, Anna