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Lieferant beliefert nicht mehr und es wird verzweifelt eine neue Lösung gesucht

24 Jul 2024 11:55 #41 von Hilti75
Hallo,

natürlich ist meine Tochter voll dabei, allerdings überlässt sie das Informieren mir. Sie ist noch nicht lange in Ausbildung und mit Berufsschule und der Arbeit derzeit voll ausgelastet und braucht ihre Freizeit am Abend um den Kopf frei zu bekommen.
Die Gespräche mit der Kasse und bei den Ärzten machen wir natürlich immer zu zweit, vier Ohren hören mehr und dann können wir hinterher auch darüber diskutieren.

Ich weiß nicht, ob ich mit dem Anschreiben an die Vertragspartner auf der Liste etwas falsch formuliert habe. Ich habe nichts von einer Pauschale geschrieben, weil ich anfangs ja auch gar nicht wusste in welcher Höhe diese existiert. Die Höhe von 18,45 Euro hat sich dann aus mehreren Antworten ergeben.
Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass ich nach dem Anschreiben ein Angebot per Email zum vergleichen oder ein Musterpaket zugesendet bekomme, das passgenau für sie gerichtet ist, wenn ich ihren Bedarf möglichst klar schildere. Was nützen ihr z.B. dünne Vorlagen für eine leichte Inkontinenz? So ein Musterpaket wäre unnötig verschickt.
Von der Firma Hartmann hat meine Tochter nach einer Telefonischen Beratung zuerst ein Paket bekommen in dem fast nur Vorlagen waren. Damit kommt meine Tochter aber leider nicht klar. Sie hat über eine lange Zeit hinweg eine Methode für sich gefunden ihre Klebewindeln selbständig im Sitzen zu wechseln. Mit Vorlagen funktioniert das leider so nicht. Nach einem weiteren Telefongespräch hat meine Tochter dann ein erneutes Musterpaket mit einem Sortiment an Windeln bekommen. Bis auf das Basisprodukt, das allerdings nicht den Anforderungen entspricht, waren die weiteren Klebewindeln mit Aufpreis. Natürlich ist da was dabei, aber nur, wenn wir diesen Aufpreis bezahlen.

Eben hat sich übrigens eine Apotheke bei mir telefonisch gemeldet. Ich hatte letzte Woche schon mit einer Dame von dort telefoniert, aber die zuständige Mitarbeiterin war in Urlaub und kam erst diese Woche zurück.
Es war ein sehr interessantes Gespräch mit der netten Dame. Sie bedankte sich bei mir für die Vorabinformation über das, was meine Tochter benötigt. Leider musste sie mir sagen, dass die Pauschale von 18,45 Euro von der Kasse keine Klebewindeln abdecken, weil diese allgemein zu teuer sind.
Sie bot meiner Tochter aber Vorlagen an. Die Pauschale würde zwar nicht für einen kompletten Monat ausreichen, aber wenn sie die Vorlagen sparsam verwendet und zusätzlich noch eine Windel von DM drüber machen würde, dann könne es funktionieren. Der Gedanke dahinter ist, dass die Windel dann das auffängt, was die Vorlage nicht mehr schafft und zudem würde diese auch an Ort und Stelle durch die Windel darüber fixiert. Sie hat mir bestätigt, dass viele Kunden das so machen würden. Sie hat mir aber auch bestätigt, dass das so wohl im Rollstuhl sitzend nur schwer machbar wäre.
Sie hat mir außerdem noch erzählt, dass sie derzeit viele Kunden aus der Umgebung bekommt, weil ein großes Sanitätshaus in unserer Region aus Kostengründen keine Windeln mehr abfertigt. Sie als Apothekerin hat den Vertrag mit der Kasse jedoch gemacht, weil sie den Menschen aus der Umgebung helfen will, die nun ohne Versorgung dastehen.
Versenden kann sie die Vorlagen leider nicht, ich müsste sie abholen. Im anderen Fall würden die Versandkosten noch von der Pauschale abgehen und meine Tochter noch weniger Ware bekommen. Ich habe mich bei der Dame bedankt, leider ist es uns aufgrund von der Entfernung von 40 km einfache Fahrt nicht möglich die Ware abzuholen.

Mittlerweile bin ich sogar dazu bereit den verlangten Aufpreis zu bezahlen. Solange unsere Tochter noch in Ausbildung ist, übernehmen wir das. Danach muss sie dann selbst. Wir hatten gestern Abend ein Gespräch. Das ist alles so furchtbar kompliziert und von uns hat keiner wirklich den Nerv dazu weiter zu machen. Jedenfalls im Moment nicht.
Gerade mit den medizinischen Unterlagen weiß ich nicht, ob das Krankenhaus von den letzten 21 Jahren noch irgendetwas aufbewahrt hat. Der Arzt, der sie fast ihr ganzes bisheriges Leben betreut hat, ist in Pension. Von ihm hätten wir Hilfe bekommen, er hat sich immer für das Wohl seiner Patienten eingesetzt. Und beim neuen Urologen ist sie erst seit kurzem, weil sie längere Zeit einfach keinen gefunden hat der sie als Patientin nimmt.
Meine bisherigen Erfahrungen mit dem MDK sind irgendwie seltsam. Aber das gehört nicht hierher, wie und warum ich zu dieser Erkenntnis kam.
Vielleicht gehen wir das mit dem Antrag auf Mehrversorgung nächste Woche an, vielleicht auch nicht. Wir sind jedoch an einem Punkt angekommen, wo wir sagen, wir können nicht mehr. Es ist gefühlt irgendwie sinnlos. Der Urologe hat mir ja auch gesagt, dass ein Attest nicht mehr so wie es früher war anerkannt wird. Und er als Arzt sollte das ja wissen.

Ob meine Tochter die bisherigen Windeln von Hartmann mit Aufpreis nimmt, oder ob wir diese selbst im Onlinehandel besorgen, am Ende sind die Kosten ähnlich. Bei genauem nachrechnen ist Hartmann wegen der Versandkosten etwas günstiger und falls sich doch irgendwann die Pauschale erhöht, würden sich die Selbstkosten ja auch verringern.

Ich bedanke mich noch einmal ganz herzlich für die Hilfe und Vorschläge hier. Vielleicht möchte meine Tochter auch irgendwann selbst einmal hier mitschreiben. Das muss sie selbst entscheiden. Ich bin sicher, ihr werdet sie ebenso willkommen heißen wie mich.

Viele Grüße

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24 Jul 2024 14:18 - 24 Jul 2024 14:36 #42 von MichaelDah
Hallo Hilti,

also an der Stelle mit den Briefen bin ich etwas anderer Meinung als Matti :)... Die Sache ist aus meiner Sicht doch Prima für dich gelaufen. Die Versorger haben das getan was sie eigentlich immer tun: Falsche Produkte zugesendet und die Versorgung bei schwerer Inkontinenz abgelehnt. Erfreulicher weise haben sie das in deinem Fall sogar mal schriftlich gemacht und dir damit eine Steilvorlage gegeben, denn das erspart dir jetzt eine aufwendige Diskussion bei der Krankenkasse.

Da kannst du jetzt ganz entspannt hingehen und sagen: Ich hab alles gemacht was ihr wolltet habe viele Versorger angeschrieben aber leider hat mir niemand eine Lösung angeboten - also bezahlt jetzt das Hilfsmittel das sich bei der Beratung als ausreichend und zweckmäßig dargestellt hat, denn es sind eure Versorger, eure Verträge mit denen - und damit auch euer Problem wenn die mich nicht versorgen wollen :)

Und zu den Produkt mit Aufpreis: Wie gesagt - wenn das etwas besser dabei ist, dann sag der Kasse das du das jetzt das haben willst.

Eine Begründung ist sicher nicht so schwer, denn das Produkt das ihr bislang verwendet hattet ist ja wohl auch öfter mal ausgelaufen. Du hast die Produkte (auch die mit Aufpreis) im Rahmen der Beratung mit dem Versorger bekommen - das war kein Verkaufsgespräch sondern eine neutrale Hilfsmittelberatung zu der der Versorger durch die Krankenkasse verpflichtet wurde.

Wenn du selbst nicht nach aufpreispflichtigen Hilfsmitteln verlangt hast (Windeln müssen bei entsprechender Indikation ebendfals zuzahlungsfrei angeboten werden), musst du davon ausgehen das dir ausschließlich ausreichende und zweckmäßige Hilfsmittel angeboten wurden - etwas anderes darf in der Beratung nicht stattfinden - es sein denn du verlangst explizit danach. Ein möglicher Aufpreis ist nicht dein Problem sondern das der Krankenkasse. Wenn im Ramen der Beratung ein Produkt herauskommt das besser geeignet ist als die bisherige Versorgung (Stichwort Hose muss trocken bleiben) das mehr kostet, dann muss die Kasse auch das bezahlen - dabei ist völlig egal was dir der Versorger zum Thema Preis erzählt.

Zu dem Thema mit der Apothekerin: Das was dir die Apothekerin hinsichtlich anderer Kunden erzählt hat ist tatsächlich war, auch unserer Wahrnehmung und einer der Gründe dafür warum es diesen Verein gibt. Alle anderen Aussagen bezüglich der Versorgung sind falsch... Auch sie hat den Vertrag mit der Kasse unterschrieben der sie vertraglich Verpflichtet auch eine schwerer Inkontinenz Versorgung ggf. auch mit Windeln zu übernehmen. Dieser Vertrag nennt in der Regel sogar die Hilfsmittel - auch Windelhosen - die sie in ausreichender Anzahl ohne Zuzahlung anbieten muss.

Um es hier noch mal ganz klar zu sagen: Der Grund für die Probleme ist nicht alleine die Pauschale von X Euro sondern die Tatsache das Lieferanten mit der Krankenkasse Verträge abschließen die sie vorsätzlich nicht einhalten und ihren potentiellen Kunden dann Lügen auftischen, die sie zum Abschluss teuerer Versorgungsverträge nötigen sollen. Je nach Kunde drückt man dann entweder auf die Tränendrüse "mir tut es ja so leid und ich will je helfen" oder man behauptet schlicht "Das ist so vorgeschrieben und geht nicht anders". Beides falsch.

Man kann sicher darüber diskutieren ob die Höhe der Pauschalen angemessen ist - aber solange es Händler gibt die das unterschreiben wird sich da nichts ändern. Insbesondere deshalb nicht weil das Beratungsgespräch in der Praxis ein Verkaufsgespräch für einen überteuerteren Versorgunsvertrag ist, der für den Händler sehr lukrativ ist und von den Kassen geduldet wird. Man kann froh sein wenn man nicht noch versehentlich eine Erklärung unterschreibt die einen dann auch für andere Hilfsmittel an diesen Händler bindet.

Die Zahl derer die, so wie du so weit gehen einen Mehrkostenantrag für Inkontienenzhilfsmittel bei der Krankenkasse zu stellen und sich das nicht gefallen zu lassen ist verschwindend gering. Viele wissen garnicht das es so etwas gibt und andere scheitern scheitern weil sie nicht wissen wie es geht. Ich würde mal vermuten das ca. 90% derer die von einer schweren Inkontinenz betroffen sind und nicht institutionell Versorgt werden zuzahlen obwohl sie das nicht müssten. Die Krankenkassen schweigen dazu, denn sie sparen dadurch viele Millionen im Jahr. Das erklärt auch warum das Verhalten der Händler geduldet wird - auch wenn das eigentlich rechtswidrig ist.

Viele Grüße
Michael

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25 Jul 2024 15:37 #43 von Rayner
Hallo Hilti,

nach einigen Wochen gesundheitlicher Zwangspause bin ich wieder an Bord. Die zwischenzeitlichen Beiträge zu deinem Anliegen bezgl. der Inkontinenzversorgung deiner Tochter zeigen in vielen guten Ratschlägen und Erfahrungsberichten das Interesse an deiner Situation auf.

Zusammengefasst stellt es sich für mich so dar, dass weder der HiMi-Versorger noch deine KK ein ernsthaftes Interesse daran haben ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachkommen, deiner Tochter diese höchstnotwenige Inkontinenzversorgung zukommen zu lassen. Deine KK hält trotz der prekären Versorgungssituation deiner Tochter noch an ihrer ablehnenden Haltung fest, bzw. veranlasst aktuell nichts, was jetzt zu der gesicherten Weiterversorgung deiner Tochter führt. Und für den HiMi-Versorger bis du nur noch ein Minusposten.

In den Forumbeiträgen wird immer wieder auf die gesetzliche Verpflichtung der KK und ihrer HiMi-Partner zur Versorgung hingewiesen. Gut so! Besser: nicht reden, machen!
Aus eigener leidvoller Erfahrung weiß ich, dass die so notwendige und strikte Umsetzung einer geregelten und sicheren Versorgung kaum mehr von den dafür verantwortlichen KKs zu erwarten ist. Die KKs beschwichtigen, beschwichtigen, aber setzen ihre Versorgungsverpflichtung/Patienten-Anforderung letztlich dann doch nicht um, so meine Erfahrungen. Die davon betroffenen haben (noch) eine zu geringe Lobby, um die KKs auf die verpflichtende Spur zu bringen und dort zu halten. Dies ist ein bekannter Skandal, menschenunwürdig, diskriminierend und beschämend.

MichaelDah’s letzten Beitrag dazu finde ich großartig, auch jemand der sich traut mal Ross&Reiter in der Versorgungsmisere ungeschminkt zu nennen. Deine Sorge gegenüber deiner KK wenn du zu direkt und „not longer freindly“ deine Versorgungsansprüche reklamierst, ist unbegründet. Geht es doch in diesem Fall jetzt nur darum, welche Inkontinenzversorgung deine Tochter künftig erhält.
Alle anderen KK-Leistungen für deine Tochter sind in einer anderen Schublade, und können nicht gegeneinander wie auch immer verrechnet werden. Solltest du aber feststellen, dass deine KK künftig daran was drehen sollte, dann sollten bei dir alle Alarmhörner schallen!!!

Ich bin - wie hier schon mehrfach geschildert - auf diesem langen, mühsamen Weg der Durchsetzung meiner Versorgungsansprüche. Erspare mir hier all die unfairen, unwahren und zeitverzögernden Tricks, etc., meiner KK zu nennen, welche mich vom Klageweg hätten abhalten sollten.
Du hattest in einem deiner vorherigen Beiträge geäußert, keine „Rechtsmittel“ einzulegen , d.h. die KK wegen z.B.. nicht geeigneter, ungenügender Versorgung der Tochter zu verklagen. Ich verstehe durchaus deine abwartende, bzw. skeptische Haltung dazu, zumal der Rechtsschutz auch was kostet.

Wenn du aber auf Dauer die erforderlich notwendige Inkontinenzversorgung für deine Tochter gesichert, d.h. auch in Zukunft erhalten und beibehalten willst, wird dir der Rechtsweg dazu m.E. nicht erspart bleiben. Die KK wird immer wieder neu versuchen, die Versorgungsansprüche deiner Tochter irgendwie zu drücken und zu minimieren. Und der ganze unwürdige und ermüdende Kampf beginnt von Neuem. Die KK sieht auch MDK-Gutachten bestenfalls als „Empfehlung“ an, d.h. nicht bindend an, wie auch Bescheide des Sozial-Gerichtes, so geschehen in meinem Fall. Solche KK-Spielchens kosten dir und deiner Tochter immer zusätzliche Nerven.

Stelle doch deine jährlichen Kosten für den geplanten „Mehrbedarf“ an Versorgung dem Jahresbeitrag einer Rechtsschutzversicherung gegenüber, und du wirst damit nicht nur im Plus sein, sondern auch den zermürbenden und nie ausbleibenden Ärger mit der KK vom Hals haben. Meine Erfahrung!

Mir sagte die KK damals in ihrer ablehnenden Antwort auf meine Mehrbedarfsanforderung u.a.: sie wäre ein wirtschaftliches Unternehmen und keine Wohlfahrt!
An Unverschämtheit wohl nicht zu überbieten, aber letztlich für mich auch das Argument die KK jetzt doch zu verklagen!

Wir Betroffenen sind keine Bittsteller, die vom tagesaktuellen Wohlwollen der HiMi-Versorger und KK abhängig sind. Schließlich werden die KKs von unseren Mitgliedsbeiträgen und allg. Steueraufkommen finanziert. Wir erwarten und fordern ggf. auch ein, dass unsere Ansprüche sachlich, fair und gesetzeskonform umgesetzt werden. Und dabei geht es auch um Wertschätzung des Patienten auf Augenhöhe.

Ein für dich m.E. positiv zu erwartender Sozialgerichtsentscheid würde dem jetzt final und für die Zukunft ein Ende setzen. Bei Gericht und auf See ist zwar immer alles möglich, aber nichts unmöglich!

Ich bin daher bei Beginn meines Versorgungstreites mit der KK - wenn auch nach einigem Zögern – dann doch einer Rechtsschutzversicherung beigetreten, die mich, d.h. meinen Fachanwalt nun dahingehend ohne persönliches finanzielles Risiko in meinem Klageverfahren absichert.
Mein Rat: Informiere dich doch mal darüber, überlegen kostet ja bekanntlich nichts.

Ich wünsche dir viel Erfolg!

Freundliche Grüße
Rayner

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31 Jul 2024 18:25 - 31 Jul 2024 18:31 #44 von Hilti75
Hallo,

ein kleiner Zwischenstand von mir, ich bin weiter dabei eine Lösung für die derzeit nicht existierende Versorgung mit Windeln zu finden.

Nach ein paar Tagen der Vorbereitung habe ich meinen ganzen Mut zusammen genommen und für morgen Nachmittag zusammen mit meiner Tochter einen Termin bei der Zweigstelle der Techniker Krankenkasse ausgemacht.

Ich habe sämtliche zusammengetragene Unterlagen, die möglicherweise hilfreich sein könnten, in einem Schnellhefter übersichtlich zusammen abgeheftet.
Dazu gehören die ablehnenden Antworten der Vertragspartner, die Lieferscheine der Mustersendungen mit den Angaben über die Aufzahlungen und das jeweilig einzig kostenfreie Produkt, die Seiten vom GKV Hilfsmittelverzeichnis zu den jeweiligen Windeln auf dem Lieferschein zum vergleichen der Angaben, und eine sehr ausführliche Beschreibung der Ergebnisse unseres Testes zu jeder einzelnen Windel der Mustersendungen.
Dabei bin ich nicht nur auf die jeweiligen Eigenschaften eingegangen, ich habe zudem die Aufpreispflichtigen Windeln auf den einzelnen Stückpreis herunter gerechnet und dann mit der Anzahl der monatlich angenommenen benötigten Anzahl der Windeln multipliziert um einen Vergleich der Mehrkosten zu ermöglichen. Denn leider lassen sich die Kosten auf den ersten Blick nur schwer vergleichen, da die einzelnen Beutel unterschiedliche Mengen an Windeln enthalten.
Jeder Mustersendung lag nur ein kostenfreies Produkt vor, das jedoch aufgrund der Eigenschaften nicht für eine schwere Inkontinenz geeignet ist. Das zeigen unter anderem auch die Angaben im Hilfsmittelverzeichnis.
Weiterhin habe ich die drei Rechnungen dem Schnellhefter beigefügt, die ich bisher von den selbst besorgten Windeln habe. Ich weiß, dass ich das Geld nicht bekomme, aber vielleicht kann ich damit verdeutlichen, dass rein rechnerisch gesehen der Selbstkauf zwar teurer ist, aber das hauptsächlich wegen der entstehenden Porto und Verpackungskosten. Die Differenz beträgt übrigens in etwa 19,-- Euro, was so ziemlich der monatlichen Pauschale der Krankenkasse entspricht.
Der Lieferant, bei dem ich jetzt dreimal gekauft habe, würde übrigens auch ein Rezept von der Krankenkasse annehmen, allerdings kann er mit der Techniker Krankenkasse leider nicht abrechnen. Ich habe sein Angebot ebenfalls beigefügt.
Vom letzten Besuch beim Urologen wegen einer immer noch bestehenden Blasenentzündung habe ich einen Bericht an die Hausärztin bekommen. Diesen habe ich kopiert und ebenfalls beigefügt.

Ergänzend zu dem Arztbericht muss ich noch sagen, meine Tochter leidet seit Monaten immer wieder, oder auch immer noch an der gleichen Blasenentzündung. Ich weiß leider nicht mehr wann es genau anfing, es könnte schon im April diesen Jahres gewesen sein. Die Behandlung erfolgte meist über die Frauenärztin, die den Urin jedes Mal beim Anzeichen von Keimen an ein Labor schickt. Die Auswertung dauert ja immer ein paar Tage und bis dahin hat die Ärztin ein Breitbandantibiotikum verschrieben. Mehrfach war das erste Antibiotikum leider das falsche und dann wurde korrigiert auf das jeweilige Medikament, das vom Labor vorgeschlagen wurde.
Schmerzen hat meine Tochter seither meistens nicht (ich weiß nicht wie stark ihr Schmerzempfinden in der Blase aufgrund der Querschnittslähmung ausgeprägt ist), aber der Urin stinkt manchmal oder ist auch trüb. Eine erneute Überprüfung bei der Frauenärztin kurze Zeit nach der Antibiotika Gabe ergab jedes Mal, dass immer noch oder auch schon wieder Keime im Urin sind. Das selbe Spiel wiederholte sich mehrmals. Ich weiß inzwischen nicht mehr wie viele Antibiotika trotz Labor Untersuchung meine Tochter hatte.
Am 22.07. entschied sie sich dazu es beim Urologen mit einem Nottermin zu versuchen. Auch er stellte Keime im Urin fest. Er hat sich die Labor Ergebnisse der vorangegangenen Blasenentzündungen von der Frauenärztin faxen lassen.
Sein vorab verschriebenes Antibiotikum schlug leider laut seiner angeforderten Labor Untersuchung nicht an und so wurde auch dieses Mal wieder korrigiert. (das war am Montag und seither nimmt sie das neue Medikament).
Ich hoffe wirklich, meine Tochter bekommt diese Keime endlich irgendwann los.

Viele Grüße

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31 Jul 2024 22:43 #45 von MichaelDah
Hallo Hilti,

zum Thema TK: Super - ich drück dir beide Daumen! Zum Thema Blasenentzündung - weniger gut. Aber das ist ja ein anderes Thema - das man ggf. noch mal gesondert zusammen mit deiner Tochter angehen kann.

viele Grüße
Michael

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02 Aug 2024 17:30 #46 von Hilti75
Hallo,

danke Michael fürs Daumen drücken.

Ob es geholfen hat, erfahre ich vielleicht am Montag, denn da soll ich einen Anruf von der Fachabteilung der Krankenkasse bekommen.
Bei dem Termin gestern hat sich die Mitarbeiterin der Zweigstelle zu ihrer Information alles was bisher war kurz durchgelesen. (Wir hatten beim letzten Mal einen anderen Mitarbeiter)
Danach haben wir die abgehakte Liste der Versorger und dazu die ganzen ausgedruckten Absagen vorgelegt. Ergänzend dazu noch die detaillierte Testauswertung der beiden Musterpakete.
Die Mitarbeiterin war freundlich und verständnisvoll, sie sagte, dass es so natürlich nicht sein darf. Danach hat sie mit der Fachabteilung telefoniert, die wohl zu ihr gesagt hat, dass sie Kopien von allem was wir mitgebracht haben an die sie weiter leiten soll.
Wir hatten der Mitarbeiterin noch von der Telefon Beratung durch die Firma Hartmann erzählt, wo heraus kam, dass meine Tochter besser die MoliCare 9 Tropfen anstatt die 8 Tropfen benutzen soll, da diese ja leider manchmal nicht ausreichen. Daraufhin meinte sie, ob meine Tochter schon ein Rezept für die MoliCare 9 Tropfen hätte? Wenn nicht, dann sollen wir eines holen, was wir heute auch getan haben.
Soweit so gut. Das Rezept benötigt sie ja auf alle Fälle. Es geht jetzt halt um die Übernahme der Mehrkosten.

Viele Grüße

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04 Aug 2024 17:33 #47 von Frankfurt63
Hallo,
Ich habe mir gerade die Beiträge hier alle durchgelesen. Das Verhalten der TK UND der Versorger sind mir bestens vertraut. Ich hab die gleichen Erfahrungen machen müssen.

Ich kann Dir jetzt schon sagen, das Du auf normalen Wege keine positive Entscheidung der TK bekommen wirst. Es werden auf alle Mails mit begründeten Sachverhalten trotzdem letztendlich Ablehnungen kommen, auch aus wirtschaftlichen Gründen. Dabei spielt es auch keine Rolle, daß die Versorger eigentlich in der Versorgungspflicht sind.

Wie hab ich das gelöst?

Nachdem ich mich in das ganze Thema rechtlich und auch was die Produkte betrifft eingearbeitet hatte, alle Fakten und Mails nur schriftlich keine Telefonate, wegen des Beweises, habe ich Klage erhoben. Dabei muss schlüssig aufgearbeitet sein, warum bestimmte Windeln und deren Anzahl. Zum Beispiel Rücknässung, auslaufen und selbstständige eigenständige Versorgung. Ein Schreiben vom Arzt kann dabei helfen.

Der Prozess dauerte 3 Jahre und ich habe gewonnen.

Du kannst Dich übrigens zunächst auf die Notversorgung berufen, da Du keinen Versorger bisher gefunden hast. Bezahlung mit dieser Begründung verlangen. Die Krankenkasse muss die verauslagten Beträge ersetzen. Wird Sie vermutlich aber nicht dauerhaft machen.

Letztendlich alle Rezepte aufheben und die Rechnungen auch. Bei Gericht vorlegen.

Zum Schluss: Es ist nicht nötig eine Vielzahl von Versorgern zu kontakten. Etwa 6 sollten mehr als reichen. Alles dokumentieren! Schriftlich.

Ich wünsche Dir Geduld und ein dickes Fell. Du wirst dann aber die Sache positiv für Dich entschieden bekommen.

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15 Aug 2024 11:00 #48 von Hilti75
Hallo,

gestern hatte ich zuerst ein aufschlussreiches Gespräch mit der Techniker Krankenkasse und danach mit dem Hersteller und zukünftigem Lieferant der Windeln.
Ich bin jetzt ganz vorsichtig optimistisch, dass es mit der Versorgung meiner Tochter wieder klappen kann!

Es hat zwar etwas länger gedauert als versprochen, aber die Krankenkasse hat sich gestern Vormittag bei mir gemeldet. Die erste Aussage war: Die Pauschale kann leider nicht erhöht werden.
ABER: Sämtliche Lieferanten die aufgrund der Pauschale von 18,45 Euro nicht liefern wollten, haben gegen ihren Vertrag mit der Krankenkasse verstoßen. Diese sind per Unterschrift zu einer Mischkalkulation verpflichtet.
Und bei einem entsprechend vorgelegten Attest vom Arzt muss die "Mehrversorgung" kostenfrei erfolgen und kann nicht zulasten des Verbrauchers gehen, der darauf angewiesen ist, eine "medizinisch erforderliche" Versorgung zu bekommen.

Ich habe darauf hin der Sachbearbeiterin der Techniker Krankenkasse das bereits vorhandene Attest vorgelesen und sie meinte, es wäre gut so.
Allerdings läge es letztendlich am Vertragslieferanten ob er das so auch anerkennt. (So habe ich das jedenfalls verstanden)
Die Sachbearbeiterin hatte vorher mit dem Hersteller und zukünftigen Lieferanten, der Firma Paul Hartmann telefoniert und das auch so mit der Firma abgesprochen.
Darauf hin habe ich mit der Firma Hartmann telefoniert und die Aussage der Krankenkasse bestätigt bekommen. Auch das nochmals vorgelesene Attest traf dort auf Zustimmung. Ich musste nachträglich lediglich das Attest noch daraufhin abändern lassen, dass im alten Attest noch 8 Tropfen und nicht 9 Tropfen stand. Die 9 Tropfen wurden von der Firma Hartmann für eine schwere Inkontinenz empfohlen, da die 8 Tropfen, die meine Tochter bisher hatte, nicht immer ausreichend waren.
Heute habe ich ein neues Rezept und das abgeänderte Attest bei der Ärztin abgeholt und sende es dem Lieferanten wie abgemacht zu.

Weiterhin werde ich nächste Woche noch einmal ein Telefongespräch mit der Firma Hartmann haben. Und laut dem netten Herrn am Telefon gestern sollte dann alles klar gehen...
Die erste Lieferung wird 1 Monat abdecken, danach wird nochmal nachgefragt, ob alles in Ordnung ist und ob der Kunde zufrieden ist. Danach kann auf maximal eine drei Monatslieferung ausgeweitet werden. Was mich sehr erfreut hat ist auch die Aussage, dass bei einem Sonderfall wie z.B. eine Durchfallerkrankung nach einer telefonischen Benachrichtigung auch eine Mehrlieferung für diesen Fall stattfinden kann. In genau so einem Fall hatte ich bei einem früheren Lieferanten schon einmal große Probleme!

Ich kann es einfach nicht fassen, dass es jetzt so aussieht, als würde endlich alles gut und fühle mich in diesem Moment einfach nur erleichtert. Ich hoffe, meine Euphorie ist nicht zu früh...

Viele Grüße
Hilti75
Folgende Benutzer bedankten sich: MichaelDah

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15 Aug 2024 11:45 #49 von MichaelDah
Hallo Hilti,

danke für die Rückmeldung! Ich denke mit Hartmann wird das jetzt funktionieren - gut das ihr da eine Einigung gefunden habt! Melde dich gerne noch mal wenn dann tatsächlich geliefert wird - oder wenn es wieder erwarten doch noch Probleme gibt.

viele Grüße
Michael

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