Inkontinenz Prostata

Inkontinenz nach Prostata OP

Prostataerkrankungen Inkontinenz beim Mann

Welche Prostata Erkrankungen können zur Inkontinenz führen?

Die Prostata kann von unterschiedlichen Erkrankungen betroffen sein.

Die Prostataentzündung (Prostatitis)

Darmkeime sind Hauptursache der akuten Prostataentzündung. Es können auch andere Keime und Bakterien beteiligt sein.

Keime und Bakterien werden zumeist über eine aufsteigende Einschleppung und Infektion der Harnröhre (Urethritis) auf die Prostata übertragen.

Entzündungen der Harnblase (Zystitis) können ebenfalls verantwortlich sein.

Krankheitserreger können beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Harnröhrenverengungen (Striktur, Stenose) und Vorhautverengung (Phimose) begünstigen die Keimbesiedelung und damit das Infektionsrisiko.

Urologische Untersuchungen, Katheterisierung, weitere Entzündungsherde im Körper und die Übertragung dieser über den  Blutweg, können ebenso verantwortlich für eine Prostataentzündung zeichnen.

Die Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahyperplasie)

Benigne Prostatahyperplasie (BPH) betrifft überwiegend Männer im fortgeschrittenen Alter. Beginnend aber dem 50. Lebensjahr, liegt die Prostatavergrößerung ab dem 80. Lebensjahr quasi immer vor. Bemerkbar machen sich Beschwerden durchschnittlich ab dem 65. Lebensjahr. Beschwerden und Probleme bei der Miktion sind die häufigsten Symptome.

Im fortgeschrittenen Stadium kann die Prostatavergrößerung zu Harnabflusstörungen führen. Inkontinenz entsteht durch ein Stauung des Harns in der Blase. Die Blase läuft über, es kommt zur Überlaufinkontinenz. Restharn begünstigt Harnröhren- und Harnblaseninfektion.

Medikamentöse Therapien eignen sich vor allem bei leichteren Formen. In fortgeschrittenen Stadien ist die Operation durch transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P) bzw. die offene Prostatektomie (mit Bauchschnitt) weiterhin die Therapie der Wahl.

Prostatakrebs (Prostatakarzinom)

Prostatakrebs in ZahlenDas Prostatakarzinom bezeichnet den Krebs der Vorsteherdrüse. Betroffen sind vor allem ältere Männer. Das Prostatakarzinom ist die häufigste Form von bösartigen Tumoren beim Mann. Im frühen Stadium diagnostiziert, bestehen gute Heilungschancen. Prostatakrebs zählt aber nach wie vor zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen bei Männern.

Die Früherkennung ist deshalb besonders wichtig. Männer haben ab dem 45. Lebensjahr einen gesetzlichen Anspruch auf Vorsorgeuntersuchungen.

Tückisch, dass sich das Prostatakarzinom meist erst im fortgeschrittenen Stadium durch Beschwerden bemerkbar macht.

Gesteigerter Harndrang vor allem in der Nacht, Harnverhalt, schwacher und unterbrochener Harnfluss, Schmerzen im unteren Rückenbereich und Probleme bei der Erektion und der Ejakulation können Hinweise geben.

Die Diagnose sichert die digital-rektale Untersuchung, die Bestimmung des PSA-Werts und die transrektale Prostatastanzbiopsie.

Wann ist eine Prostata OP notwendig?

Abhängig vom Tumorstadium muss nicht immer gleich operiert werden. Prostatakarzinome wachsen meist langsam. Abwartendes Beobachten („Watchful Waiting“) und die aktive Überwachung („Active Surveillance“) sind dann Mittel der Wahl. Diese Entscheidung kann auch aufgrund eines hohen Lebensalters einer operativen Behandlung vorgezogen werden und sinnvoll sein.

Die radikale Prostataektomie beschreibt die operative Entfernung der Prostata und Samenblasen.

Der Verlust der Erektionsfähigkeit (Impotenz) und ungewolltes Urinverlust (Harninkontinenz) sind häufigste Begleitfolgen der Prostataektomie.

Warum inkontinent nach Prostata OP?

Von Belastungsinkontinenz nach radikaler Prostatektomie (Totalentfernung der Prostata bei Prostatakrebs) sind 50% der operierten Männer betroffen. Operationen der gutartigen Prostatavergrößerung können ebenfalls eine Inkontinenz nach sich ziehen.

Dysfunktion des Blasenhalses nach dem Eingriff, Schädigungen von Nerven, Muskeln, des Schließmuskel und anatomische Veränderungen fördern und verursachen die Inkontinenz

Wie lange inkontinent nach Prostatektomie?

Wichtigste Therapieoption der männlichen Belastungsinkontinenz nach Prostataoperationen ist das Beckenbodentraining. Biofeedback und Elektrotherapie können unterstützen und in Kombination mit dem Beckenbodentraining eingesetzt werden. Nach sechs bis zwölf Monaten sollten sich die Kontinenzprobleme deutlich bessern oder beseitigt sein. Der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Duloxetin kann medikamentös unterstützen. Bei bis zu 10% ist die Inkontinenz bleibend.

Behebt die konservative Therapie die Problematik nicht oder nicht zufriedenstellend, stehen operative Optionen offen. Die Implantation des artifiziellen Sphinkters AMS 800 (künstlicher Schließmuskel) zeigt Erfolgsraten von 80 Prozent.

Die funktionelle AdVanceXP-Schlinge richtet die durch die Operation abgesenkte Harnröhre wieder auf. Der Schließmuskel kann seine Funktion und Wirkung wieder wahrnehmen.

Welche Inkontinenz Einlagen nach Prostata OP?

Der Fachhandel bietet ein breites Sortiment an aufsaugenden Einlagen und Vorlagen. Es stehen speziell auf die männliche Anatomie ausgerichtete Produkte zur Verfügung. Die Hilfsmittel sind grundsätzlich verordnungsfähig. Teilweise fallen wirtschaftliche Aufzahlungen an.

Was ist ein Kondomurinal?

KondomurinalKondom Urinale haben die Form eines Kondoms mit einer Anschlussmöglichkeit für einen Urinbeutel. Für die Versorgung der männlichen Harninkontinenz stellen Kondom-Urinale eine sinnvolle Alternative, sowohl zu aufsaugenden Hilfsmittel wie Vorlagen oder Windeln, als auch zum Dauerkatheterismus, dar.

 

 

 

Quellen:

Interdisziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms

Bildquellen:

Erkrankungen der Prostata - Adobe Stock | Prostata-Erkrankungen.Vorsteherdrüse - Von Henrie

Statistik Prostatakrebs - Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V.

Kondomurinal - Coloplast GmbH

 

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Inkontinenz Selbsthilfe e.V.

Die Inkontinenz Selbsthilfe e.V. ist ein gemeinsames Anliegen vieler Menschen. Der Verein versteht sich als ein offenes Angebot. Unsere Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich. Den Verein bewegt, was auch seine Mitglieder antreibt: Wir möchten aktiv zur Verbesserung der krankheitsbedingten Lebensumstände beitragen.

 

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