Leitlinien sind systematisch entwickelte Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung in spezifischen Situationen. Gleichfalls können sie aber auch hilfreich für den interessierten Laien sein. Leitlinien ermöglichen einen Überblick über die Diagnostik und Therapie von verschiedener Krankheiten. Vor allem, wenn es um die Wahl verschiedener Therapie-Optionen geht, oder die Diagnostik vielleicht noch nicht voll ausgeschöpft wurde, können diese Leitlinien helfen, mit dem Arzt über weitere Therapie- oder Diagnosemöglichkeiten in das Gespräch zu kommen.
Die Leitlinien beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und in der Praxis bewährten Verfahren. Sie berücksichtigen darüber hinaus auch ökonomische Aspekte der Therapie und Diagnostik. Sie sind für Ärzte rechtlich nicht bindend und haben daher weder haftungsbegründende noch haftungsbefreiende Wirkung. Deshalb eigenen sie sich in erster Linie dazu, Optionen aufzuzeigen, die der behandelnde Arzt möglicherweise noch nicht angesprochen hat.
Leitlinien gibt es oft in einer Kurz- und in einer Langform. Die Kurzform ist eine Zusammenfassung, die für interessierte Laien besser verständlich ist. Die Langform enthält darüber hinaus Hinweise zu den wissenschaftlichen Hintergründen und genauere medizinische Erklärungen. Nicht alle hier angegeben Leitlinien sind aktuell. Das liegt daran, dass sie ein „Verfallsdatum“ haben und die Fachgesellschaften dann angehalten sind eine Neuversion zu verfassen. Dies passiert jedoch oft zeitverzögert, weil z. B. noch keine neuen Erkenntnisse zu Therapie und Diagnostik vorhanden sind.
Diese Leitlinien sind als abgelaufen markiert. Das bedeutet jedoch nicht, dass die darin beschriebenen Methoden nicht mehr angewandt werden – sondern nur dass es noch keine neuere gibt.
Die Leitlinien gibt es für eine Vielzahl medizinischer Problemstellungen. Nur ein kleiner Teil von ihnen betrifft den urologische, gynäkologische oder gastroenterologische Bereich. Deshalb haben wir eine Auswahl der Leitlinien zusammengestellt, deren beschriebene Krankheitsbilder Inkontinenz verursachen oder mit ihr in Zusammenhang stehen können.
Jede hier genannte Leitlinie enthält zwei Links. Der erste Link geht auf die Seite des AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften). Hier kann man alle zu der Leitlinie dazugehörigen Dokumente herunterladen und sieht auch verwandte Leitlinien. Der zweite Link führt direkt zu der Langversion der Leitlinie der Fachgesellschaft.
Urologie und Neurourologie allgemein & Hilfsmittel
Hilfsmittelberatung
Im Juli 2017 publizierte die „Stiftung Warentest“ unter dem Titel „kein Verlass auf Profis“ das Ergebnis eines systematischen Tests über die Beratungsleistung von 20 Anbietern, die Patienten mit aufsaugenden Inkontinenzprodukten versorgen. Das Ergebnis war unbefriedigend. In der Folge ist diese Leitlinie zur Hilfsmittelberatung entstanden. An der Erstellung dieser Leitlinie hat die Inkontinenz Selbsthilfe e.V. mitgearbeitet.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/043-054.html
Langfassung: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/043-054l_S2k_Hilfsmittelberatung_2020-10_1.pdf
Brennen beim Wasserlassen
Ziel dieser Leitlinie ist es, die qualitativ hochwertige hausärztliche Versorgung von Patientinnen und Patienten mit „Brennen beim Wasserlassen“ sicherzustellen und zu einem rationalen Einsatz antimikrobieller Substanzen beizutragen.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/053-001.html
Langfassung: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/053-001l_S3_Brennen_beim_Wasserlassen_2018-09-verlaengert_01.pdf
Management und Durchführung des intermittierenden Katheterismus (IK) bei neurogener Dysfunktion des unteren Harntraktes
Die Leitlinie gibt Hinweise zum sicheren Umgang mit dem Katheter und zum Management bei Komplikationen.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/043-048.html
Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten
Ziel ist die Implementierung von evidenzbasierten Leitlinien zu Diagnostik, Therapie, Prävention und dem Management von unkomplizierten Harnwegsinfektionen zum rationalen Einsatz antimikrobieller Substanzen, zur Reduktion des Gebrauchs von Antibiotika bei fehlender Indikation, zur Vermeidung eines unangemessenen Einsatzes bestimmter Antibiotikaklassen und damit Vermeidung der Entwicklung von Resistenzen.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/043-044.html
Langfassung: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/043-044l_S3_Harnwegsinfektionen_2017-05.pdf
Diagnostik und Therapie von neurogenen Blasenstörungen
Die Leitlinie gibt einen Überblick über neuerogener Blasenstörungen und Diagnostik und Therapie.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-121.html
Langfassung: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-121l_S1_Diagnostik-Therapie-Neurogene-Blasenstoerungen_2020-06.pdf
Medikamentöse Therapie der neurogenen Dysfunktion des unteren Harntraktes (NLUTD)
Diese Leitlinie gibt einen Überblick über die medikamentöse Therapieoptionen von NLUTD. Sie soll außerdem den interessierten Betroffenen und Angehörigen Hinweise zu Therapieoptionen geben, so dass Beratungsgespräche effektiver gestaltet werden können.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/043-053.html
Diagnostik bei Polyneuropathien
Die Leitlinie soll helfen, das diagnostische Vorgehen bei Polyneuropathien zu planen.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-067.html
Langfassung: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-067l_S1_Diagnostik-Polyneuropathien_2020-04.pdf
Neuro-urologische Versorgung querschnittgelähmter Patienten
Die Leitlinie stellt die grundlegenden Prinzipien der neuro-urologischen Diagnostik und Therapie der NLUTD einschließlich der Sexualfunktionsstörungen bei erworbener oder angeborener Querschnittlähmung dar.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/179-001.html
Konservative, operative und rehabilitative Versorgung bei Bandscheibenvorfällen mit radikulärer Symptomatik
Die Leitlinie gibt Handlungsempfehlungen und legt die notwendigen diagnostischen und therapeutischen Schritte fest, auf Basis derer Patientinnen und Patienten mit Bandscheibenvorfall und radikulärer Symptomatik, bzw. nach Bandscheibenoperation behandelt werden sollen.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/187-057.html
Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose, Neuromyelitis Optica Spektrum und MOG-IgG-assoziierte Erkrankungen
Ziel dieser Leitlinie ist es, das aktuelle Wissen zur Diagnostik und Therapie der MS und verwandter Erkrankungen zusammenzufassen.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-050.html
Stiff-Man-Syndrom (Stiff-Person-Syndrom)
Das Stiff-Man-Syndrom (SMS) ist klinisch charakterisiert durch fluktuierende Rigidität und schmerzhaft einschießende Spasmen (obligate Kernsymptome); meistens sind Rumpf und Beine betroffen. Häufige fakultative Symptome können auch Inkontinenz beinhalten. Die Leitlinie zeigt Untersuchungs und Therapiemöglichkeiten auf.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-080.html
Langfassung: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-080l_S1_Stiff-Man-Syndrom_2017-11-abgelaufen.pdf
Diagnostik und Therapie der Interstitiellen Cystitis (IC/BPS)
Die Leitlinie soll dabei helfen die Erkennung, Diagnostik und Behandlung der Interstitiellen Cystitis im deutschsprachigen Raum zu verbessern und gibt Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/043-050.html
Langfassung: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/043-050l_S2k_Diagnostik_Therapie_Interstitielle_Cystitis_2018-10.pdf
Harninkontinenz bei geriatrischen Patienten, Diagnostik und Therapie
Die Leitlinie gibt Empfehlungen zur Therapie und Diagnostik Harninkontinenter geriatrischer Patienten
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/084-001.html
Frauen
Harninkontinenz der Frau
Dies ist die Zusammenführung der Leitlinien „Belastungsinkontinenz der Frau“ und „Die überaktive Blase“ Die Leitlinie gibt einen umfassenden Überblick über Diagnostik und Therapie Methoden.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/015-091.html
Langfassung: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/015-091l_S2k_Harninkontinenz-der-Frau_2022-03.pdf
Weiblicher Descensus genitalis, Diagnostik und Therapie
Die Leitlinie gibt Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie der Gebärmutter Senkung.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/015-006.html
Diagnostik und Therapie der Endometriose
Endometriose ist eine gutartige Erkrankung des Gebärmutter Gewebes und deren Schleimhaut. Die Leitlinie gibt Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/015-045.html
Langfassung: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/015-045l_S2k_Diagnostik_Therapie_Endometriose_2020-09.pdf
Männer
Prostatakarzinom
Die Leitlinie gibt Empfehlungen zur Diagnostik und Behandlung von Prostata Krebs.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/043-022OL.html
Langfassung: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/043-022OLl_S3_Prostatakarzinom_2021-10.pdf
Benignes Prostatasyndrom (BPS), Diagnostik und Differenzialdiagnostik
Die Leitlinie gibt Empfehlungen zur Diagnostik des benignen Prostatasyndroms und dessen Abgrenzung zu anderen Erkrankungen der Prostata.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/043-034.html
Benignes Prostatasyndrom (BPS), Therapie
Die Leitlinie gibt Empfehlungen zur Therapie des benignen Prostatasyndroms und dessen Abgrenzung zu anderen Erkrankungen der Prostata.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/043-035.html
Langfassung: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/043-035l_S2e_Therapie_benignes_Prostatatasyndrom_2014_11-abgelaufen.pdf
PSMA-Liganden-PET/CT in der Diagnostik des Prostatakarzinoms
Die Leitlinie gibt Empfehlungen zur Durchführung und Interpretation von PET/CT’s. PET/CT’s stellen eine bildgebende Methode dar die mit Röntgentechnik arbeitet und Strahlenbelastend ist. Eine weitere Methode stellt das mpMRT dar, das hier aber leider nicht beschrieben wird - eine Gegenüberstellung und Abgrenzung der Methoden fehlt leider.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/031-055.html
Epidemiologie, Diagnostik und Therapie der erektilen Dysfunktion
Die Leitlinie gibt Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie der erektilen Dysfunktion.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/anmeldung/1/ll/043-059.html
Langfassung: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-112l_S1_Erektilen_Dysfunktion_Diagnostik_Therapie_2018-05.pdf
Kinder und Jugendliche
Enuresis und nicht-organische (funktionelle) Harninkontinenz bei Kindern und Jugendlichen
Die Leitlinie gibt Empfehlungen zur Diagnostik und Behandlung von nicht-organbedingtem Bettnässen bei Kindern und Jugendlichen.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/028-026.html
Funktionelle (nicht-organische) Obstipation und Stuhlinkontinenz im Kindes- und Jugendalter
Die Leitlinie gibt Empfehlungen zur Diagnostik und Behandlung von nicht-organbedingtem Verstopfung und Stuhlinkontinenz bei Kindern und Jugendlichen.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/068-019.html
Diagnostik und Therapie der neurogenen Blasenfunktionsstörungen bei Kindern und Jugendlichen mit spinaler Dysraphie
Die Leitlinie gibt Empfehlungen zur Diagnostik und Behandlung von angeborenen Rückenmarks- Fehlbildungen bei Kindern und Jugendlichen.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/043-047.html
Gastroenterologie und Neurogastroenterologie allgemein
Chronische Obstipation
Die Leitlinie gibt Empfehlungen zur Diagnostik und Behandlung chronischer Verstopfung
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-019.html
Langfassung: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/021-019l_S2k_Chronische_Obstipation_2022-04_01.pdf
Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Reizdarmsyndroms
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-016.html
Neurogene Darmfunktionsstörung bei Querschnittlähmung
Die Leitlinie gibt Empfehlungen zur Diagnostik und Behandlung von neuerogenen Darmfunktionsstörungen bei Querschnittlähmung.
Übersicht: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/179-004.html