Häufiger Harndrang ist ein Problem, welches Frauen besonders häufig betrifft. Die Ursachen für ständigen Harndrang sind dabei aber teilweise unterschiedlich. Grundsätzlich kann vermehrter Harndrang in jeden Lebensalter der Frau vorkommen. Ständiger Harndrang kann am Tag vorkommen, ist aber ebenso in der Nacht unangenehm und lästig. Starker Harndrang kann zur Inkontinenz (Dranginkontinenz) führen, wenn der plötzliche Harndrang so stark wird, dass keine Kontrolle der Blase mehr möglich ist.
Die normale Miktionshäufigkeit liegt bei bis zu sechs Toilettengängen am Tag. In der Nacht wird ein zweimaliger Harndrang als Normal angesehen. Abhängig ist dies von Trinkmenge und Trinkgewohnheiten. Bei gesteigerten und ständigen Harndrang kann es bis zu 20 Miktionen am Tag kommen.
Häufiger Harndrang Frau – Ursachen, Diagnostik und Behandlung
Die häufigste Ursache für häufigen Harndrang bei Frauen ist die akute Harnwegsinfektion. Ursächlich für eine Harnwegsinfektion sind fast immer Bakterien. Allerdings können auch Viren, Pilze und selten Parasiten für einen Harnwegsinfekt verantwortlich sein und ständigen Harndrang erzeugen.
Harnwegsinfektion als Ursache für häufigen Harndrang.
Neben dem ständigen und gehäuften Harndrang ist eine Harnwegsinfektion oft durch schmerzhaftes Wasserlassen geprägt. Meist werden dabei aber nur kleine Urinmengen ausgeschieden. Krampfartige Schmerzen und unangenehm riechender, oft farblich veränderter oder trüber Urin sind weitere Kriterien.
Behandlung des durch Harnwegsinfektionen hervorgerufenen vermehrten Harndrangs
Antibiotika sind meist das Mittel der Wahl zur Behandlung des akuten Harnweginfekts. Meist reduzieren sich die Symptome wie brennen, schmerzen und häufiger Harndrang durch die medikamentöse Behandlung innerhalb weniger Tage. Die Gabe von Antibiotika sollte dabei immer sehr verantwortlich zum Einsatz kommen. Gefürchtet sind sogenannte Resistenzen. Dies sind Unempfindlichkeiten von Bakterien gegen bestimmte Wirkstoffe.
Wird eine Blasenentzündung nicht durch Bakterien, sondern durch Pilze hervorgerufen, sind Antibiotika nicht wirksam. Pilzinfektionen werden mit Medikamenten aus der Wirkstoffgruppe der Antimykotika behandelt.
Neben häufigen Harndrang kann es auch zu brennen in der Scheide, Blase und im gesamten Unterbauch kommen.
Gesteigerter Harndrang in der Schwangerschaft
Harnwegsinfekte in der Schwangerschaft sollte immer sehr ernst genommen werden. Harnwegsinfekte können ernste Komplikationen verursachen. Mit fortgeschrittener Schwangerschaft drückt das Kind auf die Blase. Häufiger Harndrang ohne Schmerzen sind dann die Folge. Frauen in der Schwangerschaft sollten bei vermehrten und häufigen Harndrang aber immer auch die Farbe und den Geruch des Urins im Blick behalten.
Da eine Blasenentzündung in der Schwangerschaft zu ernsten Komplikationen führen kann, ist es wichtig, möglichst früh mit der passenden Behandlung zu beginnen. Frauen, die typische Symptome einer Blasenentzündung bei sich bemerken, sollten daher sofort einen Arzt aufsuchen. Auch in der Schwangerschaft kann eine Harnwegsinfekt mit Antibiotika behandelt werden. Als Wirkstoff kommen aber dann zumeist Penicilline, Cephalosporine sowie Fosfomycintrometamol zum Einsatz.
Häufiger Harndrang in den Wechseljahren
In den Wechseljahren sinkt die Elastizität der Schleimhäute von Harnwegen und Blase. Zudem kommt es häufig zu einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur. Ursächlich ist neben organischen Veränderungen vor allem der sinkende Östrogenspiegel.
Die Stärkung des Beckenbodens im Rahmen eines Beckenbodentraining ist die erfolgsversprechende Behandlungsmöglichkeit. Der lästige Harndrang verringert sich durch die Stärkung des Beckenbodens.
Mit östrogenhaltigen Zäpfchen, Cremes und Medikamenten kann zudem die Elastizität wieder gestärkt werden.