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Das Kondom-Urinal

12 Apr 2013 08:08 - 12 Apr 2013 08:08 #11 von Matti
Hallo Tom,

schau dir doch mal das Hilfsmittel "Analtampon" etwas genauer an. Ich könnte mir vorstellen, dass dies für deine Art der Problematik genau das Richtige sein könnte.

Informationen auf unserer Homepage:

www.inkontinenz-selbsthilfe.com/inkontin...ttel/analtampon.html

Gruß

Matti
Folgende Benutzer bedankten sich: Gelinda

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13 Apr 2013 02:46 #12 von tomtom
Lieber Horsty,
zum Managen Deines familiären "Problemfalles" wünsche ich Dir viel Kraft. Verliere Dich selbst aber bitte nicht aus den Augen. Man kann nur geben, wenn man auch immer wieder auftankt.

Ich neige dazu alles 150%ig zu machen. Daher ist Dein Hinweis, ich solle mich nicht übernehmen, durchaus gerechtfertigt, zumal ein Bekannter von mir so intensiv Kontinenztraining betrieben hat, dass er Probleme bekam.

Das von Dir benutzte Wort "Traumatisierung" fand ich zunächst ziemlich übertrieben. Wenn ich aber mal genau nachdenke muss ich Dir Recht geben. Es ist eine Traumatisierung, stimmt.

Dein Vorschlag, 2 getrennte Vorlagen zu benutzen, eröffnet für mich eine neue Perspektive, auch wenn ich das schon mal versucht habe.

Autogenes Training habe ich früher mal sehr regelmäßig praktiziert. Ich werde es wieder aufleben lassen.

Vielen Dank für die Tipps.
Herzliche Grüße
Tom

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13 Apr 2013 02:51 #13 von tomtom
Hallo Matti,
vielen Dank für den Hinweis auf
www.inkontinenz-selbsthilfe.com/inkontin...ttel/analtampon.html .
Das Tampon wäre mal einen Versuch wert, da gebe ich Dir recht.
Viele Grüße
Tom

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14 Apr 2013 22:48 - 14 Apr 2013 22:56 #14 von Horsty
Zwischenbericht nach 1. Testphase alternativer Vorschlag zum Kondomurinal (EK)(vom 9. 04.2013)

Vorab einige Vorbemerkungen:
Es ist bedauerlich, dass auf den brillanten Betrag vom Eckhard (1.Dez. 2006) immer noch keine Äußerungen erfolgten, obwohl ja nach wie vor Interesses besteht (inzwischen über 1.500 Aufrufe). Es ist unverständlich, dass die vielen Benutzer keine Meinung haben sollten; unabhängig davon, ob das Kondom Urinal nur nachts, tags oder dauernd genutzt wird. Anhand der unterschiedlichen Hersteller und der nicht unerheblichen Verkaufszahlen dürften es mehrere tausend Männer betreffen.

Zur Erinnerung: In Ergänzung zum Beitrag vom Eckhard folgt nun ein Vorschlag (nach persönlichen Erfahrungen) zur Nutzung des EK für Kandidaten, die maßgeblich am Tage und vorwiegend bei körperlichen Aktionen inkontinent sind.
Obwohl ich erst über einen Monat die Anwendung des EK teste, ergaben sich einige Erkenntnisse die für eine optimale Nutzung vorteilhaft sind. Andererseits traten aber auch Probleme auf, die Korrekturen forderten.
Sehr wichtig ist es, dass der Beinbeutel vor dem erneuten Einsatz auf mögliche Undichtigkeiten überprüft wird. Dabei wird der gefüllte Beutel mit geschlossenem Ventil abgedrückt. Damit ist manches Malheur vermeidbar!
Vom Hersteller wird nur eine dreimalige Verwendung des Beinbeutels vorgegeben.
Zur effektiveren Reinigung sollte neben viel Wasser zusätzlich ein neutrales Waschmittel verwendet werden. Mit einem Seifenspender ist das Einfüllen unproblematisch.
Der Adapter (Verbindungsstück zum EK) sollte nicht vom Schlauch gezogen werden, weil sich dadurch der Schlauch weitet und dann keine feste Verbindung gesichert ist.
Der Verbindungsschlauch darf nicht zu kurz sein, sonst besteht die Gefahr, dass sich die schwächste Verbindung löst. Hingegen kann es bei zu langem Schlauch vorkommen, dass der Schlauch vom Knie überdehnt wird.
Bei intensiven Bewegungen, z.B. Radfahren, Gartenarbeiten, Laufen etc., hat es sich bewährt den Schlauch zusätzlich oberhalb des Knies zu fixieren. Eine sichere Variante besteht darin, ein Gummiband, wie es vom Hersteller zum Befestigen des Beinbeutels angeboten wird, oberhalb des Knies anzubringen. An den Knöpfen wird dann ein schmales Band an dessen Enden jeweils eine Schlaufe befindet geknöpft(im Prinzip wie ein Straps). Das Band wird in die Unterhose eingefädelt. Auch bei extremen Belastungen hielt diese Verbindung und der Schlauch war stets so positioniert, dass er nicht vor das Knie geriet. So ist es auch möglich den Schlauch etwas länger zu belassen und jeglichen Zugbelastung zu vermeiden.
Es scheint etwas aufwendig zu sein, aber bei extremen Bewegungen lohnt sich der geringe Aufwand. Wenn man bedenkt was für Vorbereitungen für manche Sportarten nötig sind, um nur kurzzeitig Spaß zu haben (z. B. Tauchen, Fallschirmspringen etc.).
Das Anlegen des EK an das Glied ist etwas gewöhnungsbedürftig aber nicht kompliziert. Nach einigen missglückten Versuchen geht man sorgfältiger dabei vor. Neben einer peinlichen Sauberkeit (auch fettfreier und trockener Hautoberfläche) sollte vor dem Aufrollen des EK die Vorhaut über die Eichel gezogen werden. Dann positioniert man den EK so nah wie möglich in Richtung Glied und rollt es so ab, dass keine Falten entstehen. Das Abrollen erfolgt mit einer Hand während die andere auf die Spitze des EK drückt und die Vorhaut so zurückhält. Nach dem vollständigem Abrollen greift man um den Penisschaft und drückt die Klebverbindung fest. Hierbei kann man beherzt zufassen, wenn man den Penis voll umschließt. Nicht die Dauer ist entscheidend, sondern das gleichmäßige Andrücken gewährleistet eine sichere Fixierung.
Abschließend sollte die Festigkeit der Verbindung auf ihre Stabilität geprüft werden. Es hat sich gezeigt, dass es auch manchmal vorkommt, dass die Haftung nicht ausreicht. Bei mir entstand der Eindruck, dass unzureichende Menge an Klebstoff aufgetragen war, bzw. der Klebstoff keine gute Haftung besaß. Es kam aber auch vor (sehr selten), dass der Klebstoff so intensiv haftete, dass das Entfernen von der Haut sehr viel Mühe machte.
Am Urinbeutel befindet sich ein Ventil, das ein Zurückströmen des Urins verhindert. Beim Abfließen des Urins wird die Luft aus dem Verbindungsschlauch in den Beutel gedrückt. Fließt weiterhin Urin nach entsteht zwangsläufig ein Vakuum im Schlauch und am Ansatz des EK. Das Reservoir am EK wird eingeschnürt und der Ablauf des Urins behindert. Zur Demonstration wurde eine Plastikflasche als Harnblase „umfunktioniert“. Auf dem Flaschenhals wurde das EK gesetzt. Anfänglich fließ die Flüssigkeit (als Urinersatz wurde Seifenlauge verwendet) selbständig nach unten. Später muss mit Druck auf die Flasche nachgeholfen werden. Das entstehende Vakuum verstärkt sich zunehmend und engt den Ausgang am EK ein (siehe Abb. 1).







Selbst nach dem Öffnen des Ablassventils bleibt das Vakuum bestehen und im Schlauch blieb die Flüssigkeit stehen.
Sogar die Plastikflasche bleibt zusammengedrückt(Abb. 2),



weil in diesem geschlossenen System keine Luft nachströmen kann. Es ist davon auszugehe, dass auch der Harnröhrenausgang praktisch abgedichtet wird. Die Harnblase aber so viel Druck erzeugt, um den Widerstand zu überwinden. So habe ich es jedenfalls wahrgenommen.
Problematisch wurde es jedoch, als das EK etwas vom Glied rutschte und dadurch auch der Teil des EK zusammenzog der mit Klebstoff belegt ist. Damit erfolgte eine solide Abdichtung (Abb. 3),



die nicht ohne Kraftanstrengung durch den normalen Blasendruck überwunden werden konnte.
Um dieses Problem zu lösen wurde lange probiert, bis eine behelfsmäßige Lösung -wenn auch nur mit einfachsten Mitteln eines Hobbybastlers- gefunden wurde. Am Adapter zwischen EK und Verbindungsschlauch wurde eine dünne flexible Kanüle angebracht an deren Ende ein kleines Ventil positioniert wurde, das ein Vakuum verhindert aber auch den Rückfluss des Urins verhindert (Abb.4).







So wird ein Zusammenziehen des EK verhindert, was auch an der nicht eingedrückten Plastikflasche zu erkennen ist (Abb.5).



Jedoch wird bei schwallartiger Entleerung etwas Luft in den Urinbeutel befördert. Das Aufnahmevermögen des Urinbeutels wird deshalb in Abhängigkeit der Stärke des Urinflusses vermindert. Bei Extremfällen müsste ein zusätzliches Ventil im oberen Bereich des Urinbeutels angebracht werden.
Von meinen Lieferanten wurde ich sehr gut und termingerecht beliefert. Zusätzlich wurde ich mit alternativen Artikeln regelrecht zugeschüttet. Weil jedoch die Mitarbeiterin des Außendienstes krank ist, konnte bisher kein Haustermin zur Behebung des Problems vereinbart werden.
Hatten andere Benutzer des Kondom Urinals ähnliche Probleme?
Zur gegebenen Zeit wird weiterberichtet.
Folgende Benutzer bedankten sich: Struppi, Pamwhy

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14 Apr 2013 23:00 #15 von Horsty
Leider war die Übertragung der Abb. 1 und 4 nicht möglich. (???) Esdürfte aber aus den anderen Bildern alles nötige ersichtlich sein.
Horsty
Folgende Benutzer bedankten sich: Struppi

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14 Apr 2013 23:20 - 14 Apr 2013 23:20 #16 von Pamwhy
Hi Horsty,

habe deine Beiträge nur so überflogen, da ich dringend ins Bett muss :sleep: , auf den ersten Blick mal wieder super, da du alles so toll erklärst...., kann mich aber nicht mehr so super konzentrieren. Nachdem wieder ein paar Bilder nicht dabei sind, vielleicht solltest du deine Beiträge teilen..., nur so eine spontane Idee, nachdem ich schon fast am Einschlafen bin, gestern war es sehr sehr spät (halb drei morgens....) und Morgen muss ich früh raus.... :(

Freu mich immer wieder über deine tollen Beiträge, das wollte ich dir aber noch gesagt haben :P

Bis bald und ganz, ganz.....

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15 Apr 2013 00:13 #17 von Struppi
Hallo Horsty,

da ich selbst langjähriger Urinalkondomnutzer bin, werde ich morgen mal einen ausführlichen Bericht bzw. Kommentar schreiben - Deine Mühen sollen ja nicht unbeantwortet bleiben.

Vielen Dank erstmal an dieser Stelle u. bis morgen

Hannes
Folgende Benutzer bedankten sich: Horsty

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16 Apr 2013 16:06 #18 von Struppi
Hallo Horsty,

hier nun endlich der versprochene Beitrag :)

Zu Beginn meiner Querschnittlähmung und der daraus resultierender Harn- und Stuhlinkontinenz (Anfang 1998) fühlte ich mich ehrlich gesagt von meinen Ärzten im Stich gelassen. Zu den emotionalen Problemen, die diese Umstellung in meinem Leben bedeutete, erntete ich nur ein hilfloses Schulterzucken, so nach dem Motto: "Na, da müssen Sie jetzt durch...".

Die dauerhafte Problematik mit der Reflexinko gipfelte darin, dass mir für mehrere Jahre ein SPK gelegt wurde, den ich allerdings durch "Glück", wie sich heute für mich herausgestellt hat, durch eine Bauchfellentzündung (die nichts mit dem SPK zu tun hatte!) entfernen lassen mußte. Ich wechselte den Urologen und erfuhr dort nach Jahren (!!!) das erste Mal etwas von vernünftigem Blasenmanagement durch den ISK. Durch die Reflexinko bin ich zwar auch weiterhin nicht kontinent durch den ISK, meine Lebensqualität ist aber erheblich gestiegen, und das Kondomurinal trägt einen erheblichen Teil dazu bei.

Ich verwende es am Tag mit einem Bein-, Nachts mit einem Bettbeutel ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Dies mag bei Rollifahrern allerdings ohnehin alles etwas leichter sein als bei einem Fußgänger, da ich (zumindest aus meiner subjektiven Sicht) relativ wenig Schwierigkeiten mit der Diskretion habe. Der Beinbeutel (Coloplast Conveen Mehrkammerbeutel 800 ml) trägt sich gut und unauffällig, Schwierigkeiten mit einschneidenden Haltebändern oder Scheuern des Beutels an der Wade habe ich bislang noch nicht erlebt. Das Volumen ist vollkommen ausreichend, um auch längere Aufenthalte zu managen, das Auslaßventil ist tropfsicher und leicht regelbar. Die Beutel verwende ich ca. 3 - 4 Tage, dann merke ich auch deutlich, wie das Ventil schwergängiger wird - spätestens dann tausche ich den Beutel. Spülen tue ich ihn ähnlich wie Du. Allerdings klappe/klebe ich das Ventil nicht beim Tragen nach oben, dies war bislang auch noch nicht nötig da ich ja keine Kräfte durch Bewegung habe, die auf den Beutel wirken könnten.

Beim Bettbeutel verhält es sich sehr ähnlich, nur benötige ich dort einen 2l-Beutel aufgrund der gesteigerten nächtlichen Harnmengen, die ich produziere. Aber auch ohne diese Tatsache würde ich einen 2l-Beutel verwenden, da mir dieses Volumen deutlich mehr Sicherheitsspielraum läßt.

Alles in allem ermöglicht mir das Tragen eines Kondomurinals zudem größere Unabhängigkeit als dies bei Verwendung von saugenden Hilfsmitteln der Fall wäre, da ich selbige nicht selbständig wechseln könnte und daher mehrfach am Tag auf Hilfestellungen angewiesen wäre bzw. bin, wenn ich das Urinal nicht tragen kann, z.B. durch Hautreizungen, die durchaus mal vorkommen können.

Mmmh, mehr fällt mir grad nicht ein ;)

Grüße

Hannes
Folgende Benutzer bedankten sich: Pamwhy, Horsty

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16 Apr 2013 23:20 #19 von Horsty
Lieber Hannes,
recht herzlichen Dank für die Antwort!
Zwischenzeitlich habe ich Kontakt mit einen anderen Hersteller von Kondom-Urinalen aufgenommen.
Dort ist sind die Probleme, die durch das Vakuum entstehen bekannt. Ein entsprechendes Muster zu Erprobung habe ich bestellt. Werde dann berichten und noch näher auf Deinen Beitrag von heute eingehen.
Mein Betreuungsaufwand ist gegenwärtig doch sehr zeitaufwendig, deshalb fasse ich mich heute nur kurz.

Es grüßt Horsty

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16 Apr 2013 23:49 #20 von Matti
Lieber Horsty,

nur damit kein falscher Eindruck entsteht. Ich bin für deinen Beitrag sehr dankbar und werde darauf auch noch antworten.

Matti

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