Zwischenbericht nach 1. Testphase alternativer Vorschlag zum Kondomurinal (EK)(vom 9. 04.2013)
Vorab einige Vorbemerkungen:
Es ist bedauerlich, dass auf den brillanten Betrag vom Eckhard (1.Dez. 2006) immer noch keine Äußerungen erfolgten, obwohl ja nach wie vor Interesses besteht (inzwischen über 1.500 Aufrufe). Es ist unverständlich, dass die vielen Benutzer keine Meinung haben sollten; unabhängig davon, ob das Kondom Urinal nur nachts, tags oder dauernd genutzt wird. Anhand der unterschiedlichen Hersteller und der nicht unerheblichen Verkaufszahlen dürften es mehrere tausend Männer betreffen.
Zur Erinnerung: In Ergänzung zum Beitrag vom Eckhard folgt nun ein Vorschlag (nach persönlichen Erfahrungen) zur Nutzung des EK für Kandidaten, die maßgeblich am Tage und vorwiegend bei körperlichen Aktionen inkontinent sind.
Obwohl ich erst über einen Monat die Anwendung des EK teste, ergaben sich einige Erkenntnisse die für eine optimale Nutzung vorteilhaft sind. Andererseits traten aber auch Probleme auf, die Korrekturen forderten.
Sehr wichtig ist es, dass der Beinbeutel vor dem erneuten Einsatz auf mögliche Undichtigkeiten überprüft wird. Dabei wird der gefüllte Beutel mit geschlossenem Ventil abgedrückt. Damit ist manches Malheur vermeidbar!
Vom Hersteller wird nur eine dreimalige Verwendung des Beinbeutels vorgegeben.
Zur effektiveren Reinigung sollte neben viel Wasser zusätzlich ein neutrales Waschmittel verwendet werden. Mit einem Seifenspender ist das Einfüllen unproblematisch.
Der Adapter (Verbindungsstück zum EK) sollte nicht vom Schlauch gezogen werden, weil sich dadurch der Schlauch weitet und dann keine feste Verbindung gesichert ist.
Der Verbindungsschlauch darf nicht zu kurz sein, sonst besteht die Gefahr, dass sich die schwächste Verbindung löst. Hingegen kann es bei zu langem Schlauch vorkommen, dass der Schlauch vom Knie überdehnt wird.
Bei intensiven Bewegungen, z.B. Radfahren, Gartenarbeiten, Laufen etc., hat es sich bewährt den Schlauch zusätzlich oberhalb des Knies zu fixieren. Eine sichere Variante besteht darin, ein Gummiband, wie es vom Hersteller zum Befestigen des Beinbeutels angeboten wird, oberhalb des Knies anzubringen. An den Knöpfen wird dann ein schmales Band an dessen Enden jeweils eine Schlaufe befindet geknöpft(im Prinzip wie ein Straps). Das Band wird in die Unterhose eingefädelt. Auch bei extremen Belastungen hielt diese Verbindung und der Schlauch war stets so positioniert, dass er nicht vor das Knie geriet. So ist es auch möglich den Schlauch etwas länger zu belassen und jeglichen Zugbelastung zu vermeiden.
Es scheint etwas aufwendig zu sein, aber bei extremen Bewegungen lohnt sich der geringe Aufwand. Wenn man bedenkt was für Vorbereitungen für manche Sportarten nötig sind, um nur kurzzeitig Spaß zu haben (z. B. Tauchen, Fallschirmspringen etc.).
Das Anlegen des EK an das Glied ist etwas gewöhnungsbedürftig aber nicht kompliziert. Nach einigen missglückten Versuchen geht man sorgfältiger dabei vor. Neben einer peinlichen Sauberkeit (auch fettfreier und trockener Hautoberfläche) sollte vor dem Aufrollen des EK die Vorhaut über die Eichel gezogen werden. Dann positioniert man den EK so nah wie möglich in Richtung Glied und rollt es so ab, dass keine Falten entstehen. Das Abrollen erfolgt mit einer Hand während die andere auf die Spitze des EK drückt und die Vorhaut so zurückhält. Nach dem vollständigem Abrollen greift man um den Penisschaft und drückt die Klebverbindung fest. Hierbei kann man beherzt zufassen, wenn man den Penis voll umschließt. Nicht die Dauer ist entscheidend, sondern das gleichmäßige Andrücken gewährleistet eine sichere Fixierung.
Abschließend sollte die Festigkeit der Verbindung auf ihre Stabilität geprüft werden. Es hat sich gezeigt, dass es auch manchmal vorkommt, dass die Haftung nicht ausreicht. Bei mir entstand der Eindruck, dass unzureichende Menge an Klebstoff aufgetragen war, bzw. der Klebstoff keine gute Haftung besaß. Es kam aber auch vor (sehr selten), dass der Klebstoff so intensiv haftete, dass das Entfernen von der Haut sehr viel Mühe machte.
Am Urinbeutel befindet sich ein Ventil, das ein Zurückströmen des Urins verhindert. Beim Abfließen des Urins wird die Luft aus dem Verbindungsschlauch in den Beutel gedrückt. Fließt weiterhin Urin nach entsteht zwangsläufig ein Vakuum im Schlauch und am Ansatz des EK. Das Reservoir am EK wird eingeschnürt und der Ablauf des Urins behindert. Zur Demonstration wurde eine Plastikflasche als Harnblase „umfunktioniert“. Auf dem Flaschenhals wurde das EK gesetzt. Anfänglich fließ die Flüssigkeit (als Urinersatz wurde Seifenlauge verwendet) selbständig nach unten. Später muss mit Druck auf die Flasche nachgeholfen werden. Das entstehende Vakuum verstärkt sich zunehmend und engt den Ausgang am EK ein (siehe Abb. 1).
Selbst nach dem Öffnen des Ablassventils bleibt das Vakuum bestehen und im Schlauch blieb die Flüssigkeit stehen.
Sogar die Plastikflasche bleibt zusammengedrückt(Abb. 2),
weil in diesem geschlossenen System keine Luft nachströmen kann. Es ist davon auszugehe, dass auch der Harnröhrenausgang praktisch abgedichtet wird. Die Harnblase aber so viel Druck erzeugt, um den Widerstand zu überwinden. So habe ich es jedenfalls wahrgenommen.
Problematisch wurde es jedoch, als das EK etwas vom Glied rutschte und dadurch auch der Teil des EK zusammenzog der mit Klebstoff belegt ist. Damit erfolgte eine solide Abdichtung (Abb. 3),
die nicht ohne Kraftanstrengung durch den normalen Blasendruck überwunden werden konnte.
Um dieses Problem zu lösen wurde lange probiert, bis eine behelfsmäßige Lösung -wenn auch nur mit einfachsten Mitteln eines Hobbybastlers- gefunden wurde. Am Adapter zwischen EK und Verbindungsschlauch wurde eine dünne flexible Kanüle angebracht an deren Ende ein kleines Ventil positioniert wurde, das ein Vakuum verhindert aber auch den Rückfluss des Urins verhindert (Abb.4).
So wird ein Zusammenziehen des EK verhindert, was auch an der nicht eingedrückten Plastikflasche zu erkennen ist (Abb.5).
Jedoch wird bei schwallartiger Entleerung etwas Luft in den Urinbeutel befördert. Das Aufnahmevermögen des Urinbeutels wird deshalb in Abhängigkeit der Stärke des Urinflusses vermindert. Bei Extremfällen müsste ein zusätzliches Ventil im oberen Bereich des Urinbeutels angebracht werden.
Von meinen Lieferanten wurde ich sehr gut und termingerecht beliefert. Zusätzlich wurde ich mit alternativen Artikeln regelrecht zugeschüttet. Weil jedoch die Mitarbeiterin des Außendienstes krank ist, konnte bisher kein Haustermin zur Behebung des Problems vereinbart werden.
Hatten andere Benutzer des Kondom Urinals ähnliche Probleme?
Zur gegebenen Zeit wird weiterberichtet.