"Bewältige eine Schwierigkeit, und du hältst hundert von dir fern." (Konfuzius)
Hallo ihr Lieben,
habe, wie von Chris vorgeschlagen, probiert, probiert und nochmals…
Nun, nach über 100 Tagen ununterbrochenen erfolgreicher Erprobung wird es endlich Zeit einen Zwischenbericht zu geben. Die vergangenen Monate waren für mich sehr chaotisch und leider nicht immer amüsant... Ausgang ungewiss – also hoffnungsvoll.
Hätte es nicht für möglich gehalten, dass es so aufwendig werden würde. Alle Hersteller haben eine Reihe mannigfaltigen Artikel im Angebot, deshalb fiel die Auswahl nicht leicht.
Besonders wertvolle Unterstützung hatte ich durch die Hersteller Coloplast, Hollister und Manfred Sauer. Alle Hersteller sandten zahlreiche Muster zum Testen zu und gehen sehr fair und respektvoll miteinander um. Das sollte unbedingt vermerkt werden, weil es allgemein in der Wirtschaft selten so üblich ist. Zusätzlich gab es vom fachkundigen Außendienst der Fa. M. Sauer sehr wichtige praktische Hinweise zur Anwendung der Erzeugnisse.
Nach ausgiebiger Eignungsprüfung hinsichtlich unterschiedlicher Belastungen (z.B. längerer Strecken zu Fuß und mit dem Fahrrad, erschöpfenden Gartenarbeiten als Selbstversorger, herumtollen mit Enkelkindern, Schwimmen, Arbeiten im Haushalt) habe ich mich für eine Kombination aus verschiedenen Produkten entschieden.
Für die zukünftige Dauer-Lieferung habe ich mich für die bereits von Pam vorgeschlagene Fa. SIEWA
www.siewa-homcare.de
entschlossen. Egal wann man SIEWA anruft, man erhält stets kompetente Hilfe. Es werden „herstellerübergreifend“ alle Produkte angeboten.
Hier nun meine aktuellen erfolgreichen Ergebnisse zur Testung von Kondom-Urinalen für mobile Träger.
Doch zuvor möchte ich nochmals dringend bekräftigen, dass es unumgänglich ist, nicht auf das Kontinenztraining/Beckenbodentraining zu verzichten. Es beginnt bereits noch vor dem Aufstehen noch im Liegen, bei jeder Gelegenheit tagsüber und endet vor dem Einschlafen wieder im Liegen. So bin ich zumindest nachts und auch beim Anlegen des Kondom-Urinals trocken.
Zur Vorbereitung wurden zunächst die Regionen, die mit dem Kondom-Urinal verklebt werden sollen mit einem Elektrorasierer rasiert. Nach einigen Tagen hat sich die Haut an die Prozedur gewöhnt. Diese Rasur ist zwar nicht so gründlich wie eine Klingenrasur, ist jedoch völlig ausreichend.
Die gründliche Reinigung erfolgt mit einer neutralen reinen Kernseife; auf eine nachträgliche exakte Trocknung ist zu achten.
Zur Verbesserung der Haftung einschließlich Hautpflege und -reinigung wird auf die zu verklebende Hautfläche „Preventox“ von M. Sauer (liefert auch Siewa) aufgetragen. Angeboten werden Einmaltücher, Flaschen mit Sprühkopf und Flaschen mit Spatel. Flaschen mit Roller werden leider nicht mehr angeboten. Deshalb habe ich am Verschluss der Flasche statt des Spatels einen passenden Pinsel angebracht. Damit geht es viel praktischer und exakter. Es sollte aber nur ein dünner Film aufgetragen werden. Preventox bildet einen elastischen, atmungsaktiven und haftverbesserten Film auf der Haut. Der in Preventox enthaltene Alkohol muss völlig verdunsten, damit die Eigenschaft des Haftklebers nicht beeinträchtigt wird.
Für meine anatomischen Verhältnisse (zeitweise retrahierter Penis) eignet sich der Artikel „Wide-Band“ am besten, außerdem haftet es sehr gut. Dieses selbstklebende Urinal-Kondom ist aus Silikon mit synthetischem Kleber ohne Pufferzone. Der festere Trichter (Schlauchansatz) ermöglicht es die Vorhaut weit nach vorn zu legen. Dadurch wird vermieden, dass das Urinal-Kondom vorn an der Spitze zusammenklebt und den Abfluss behindert. Folglich bläht sich das Kondom auf und die Klebverbindung wird gänzlich gelöst. Nach dem faltenfreien Abrollen des Kondoms (dabei Lufteinschlüsse vermeiden) wird es durch mehrmaliges andrücken fixiert. Der überstehende klebstofffreie Rand wird mit der Schere, die eine abgerundete Spitze besitzt, abgetrennt. So wird vermieden, dass durch Walkbewegungen das Kondom ungewollt abgerollt wird. Nach dem Verschnitt des Randes sollte nochmals das Kondom ringsherum angedrückt werden.
Als Beinbeutel verwende ich den Artikel Conveen Mehrkammerbeutel Art. 5177 (800 ml) den ich am Unterschenkel mit den bereits vorgestellten „Beinling“ aus Baumwoll-Jersey mit Klettband fixiere. Diese Befestigung hat sehr gut bewährt. Auch bei gefüllten Beutel und extremen Bewegungen bleibt der der Beutel an seiner Position ohne Abschnürungen. Außerdem bleibt alles absolut diskret.
Von den 65 cm langen Ableitungschlauch wird so viel abgeschnitten, dass genügend Spielraum zwischen Beutel und Kondom – Anschluss besteht. An einem Ende des abgeschnittenen Teils des Schlauchs wird das Y-Teil angeschlossen. Dabei sollte mindestens das Schlauchende über die erste Stufe reichen. Am oberen Ende wird das Ventil zur Belüftung eingeschoben. Darüber wird der jedem Beutel beiliegende Adapter bis mindestens erster Stufe aufgeschoben. Am Bund des Adapters wird eine Kerbe angebracht (entspr. Abbildung), durch die die Luft nachströmen kann.
Damit das Ventil nicht verstaubt, wird die beiliegende Kappe aufgesetzt. Diese Konstellation hat sich in jeder Situation auch nach über 3 Monaten bestens bewährt. Es ist stets ein ungehinderter Abfluss gewährleistet. Die Kondomspitze wird nicht durch das sonst entstehende Vakuum zusammengedrückt. In der Folge entsteht sonst ein Stau, der das Kondom durch den nachströmenden Urin aufbläht und so die Klebverbindung auflöst.
Außerdem fließt der Urin immer aus den Schlauch in den Beutel, sodass ein trockenes sauberes Wechseln ohne Probleme in allen Situationen möglich ist.
Es ist für mich ein sicheres System und gerechtfertigt den Aufwand von jeweils 2mal ca. 10 Minuten.
Es grüßt Horsty