Hallo Ihr Lieben,
vorgestellt hatte ich mich schon ganz kurz, allerdings nicht umfangreich. Es fehlt noch meine "Blasengeschichte".
Ich wollte mein Thema aber nicht in der Vorstellungsrunde behandeln, sondern hatte dort schon angekündigt, ein neues Thema zu eröffnen.
Kurz nochmal zu mir: Ich bin Sanuye (zumindest hier), bin 36 Jahre alt und wohne im schönen Hessen.
Leider muß ich nun auch dieses Forum in Anspruch nehmen. Möchte aber auch gerne, wenn ich kann, mit Rat und Tat zur Seite stehen, da vergangene Probleme bei mir schon erfolgreich gelöst wurden (blasentechnisch). Und zum Glück gibt es dieses tolle Forum. Ich bin schon länger stille Mitleserin.
Ich stelle Euch kurz meine Blasengeschichte vor und komme dann zum aktuellen Problem:
- Harnröhrenenge als Kleinkind, diese wurde, als ich ca. 2 war, geschlitzt.
- rezidivierende Harnwegsinfekte als Kind, als Jugendliche Ruhe, Wiederbeginn mit ca. 21
- vermutlich auch mal Restharn (Behandlung Detrusitol), ich weiß, an sich kontraindiziert, aber inkontinent war ich zu der Zeit noch nicht
- mit 25 einmal das Problem gehabt, Blase nicht richtig entleeren zu können -> klappte dann aber, keine weiteren Maßnahmen
- mit ca. 26 immer wieder Blasenschmerzen nachts und auch Harndrang (Art Reizblase), ich steckte in der Diplomphase
-> Uroflow, Urodynamik, Blasenspiegelung unauffällig
-> nach einem halben Jahr war der Spuk vorbei, kein auffälliger Harndrang mehr, keine Schmerzen
- erfolgreiche Therapie meiner rezidivierenden Harnwegsinfekte mit Nosoden (bei Fragen gerne fragen)
- mit ca. 34 nochmals Harnverhalt, der sich abends löste, als ich in der Uniklinik ankam
-> Therapie mit Biofeedback, recht erfolgreich, keine Beschwerden mehr, keine Entzündungen, bis auf eine Nierenbeckenentzündung im November 2016 (erwähne ich gleich nochmal)
- keine Geburten, keine Kinder
Nun zu meinem jetzigen Problem und zu dem, was mir auffiel bzw. auffällt:
Seit 5 Monaten, ca. Mitte April 2017, begann meine Inkontinenz. 2 Monate später starker Harndrang, der zugenommen hat.
Im November 2016 hatte ich eine Nierenbeckenentzündung. Diese wurde antibiotisch therapiert. Danach war alles wieder in Ordnung. Keine Inkontinenz, kein Harndrang. Vielleicht hatte ich wieder Restharn, denn ich nahm bis Dezember 2016 ein Antidepressivum (allerdings nur 5 Monate), was Harnverhalt auslösen kann. Ich hatte aber nie Miktionsprobleme. Bis Februar war alles völlig unauffällig. Auch die Harnkontrolle nach der Nierenbeckenentzündung war unauffällig. Im Februar merkte ich allerdings auf einer Busreise, daß ich öfter zur Toilette mußte. Das war häufiger als sonst. Wieder zurück aus dem Urlaub fiel mir nichts weiter auf.
Im März/April fing ich an mit EMS-Ganzkörpertraining zum Muskeltraining. Man bekommt so Manschetten umgeschnallt, durch die Stromimpulse fließen.
Jetzt frage ich mich die ganze Zeit, ob dieses Training, bei dem man auch Elektroden am unteren Rücken hat, Inkontinenz auslösen kann.
Denn Mitte April circa wurde ich inkontinent. Es läuft ständig. D.h., ich kann Husten, Springen, etwas Heben, ohne etwas zu verlieren und kann auch bis 500 ml Harn halten, ohne daß es mir schwallartig rausläuft, aber ich verliere permanent bzw. sehr oft Urin. Es sind nie so wirklich große Mengen, aber tagsüber ist der Slip schon sehr feucht und nachts auch. Mal ist es nasser, mal nur feucht. Aber es ist dauerhaft Flüssigkeit da. Es ist auch kein Ausfluß. Dies habe ich mit Tampon getestet.
Ich bin dann zu meinem Urologen (leider bin ich weggezogen und mußte 160 km fahren): Harnröhrenabstrich und Kultur absolut unauffällig. Mehr hat er erstmal nicht gemacht, da er diese beiden Komponenten ausschließen wollte.
Ich wartete ab, da ich dachte, vielleicht ist es ein temporäres Problem. Im Juni ließ ich mir einen neuen Termin geben bei einem neuen Urologen:
Katheterurin unauffällig, Blasenspiegelung sowie Spiegelung der Nieren und Blase völlig in Ordnung, auch kein Restharn. Andere Untersuchungsmöglichkeiten hat er nicht.
Seine Idee: Psychisch bedingt (dabei habe ich keine Probleme, das Problem des letzten Jahres ist behoben). Ich solle einfach mal Beckenbodentraining machen.
Im Juni kam eine verstärkte Drangsymptomatik hinzu. Manchmal direkt nach dem Wasserlassen wieder Harndrang. Gut, ich trinke viel (2-3 Liter). Oft kamen dann auch große Mengen, manchmal nur ein paar Tropfen. Diese Symptomatik hat sich verschlimmert.
Gestern war ich nun vorstellig in der UK Heidelberg, bei denen ich früher wegen der Schmerzen und des Harnverhalts schonmal war.
Urin wohl unauffällig, denn dazu sagten sie nichts und ich vergaß zu fragen. Ich bin aber in einer Woche wieder da.
Uroflow war insofern auffällig, als daß meine Muskulatur wohl mal locker läßt, mal anspannt beim Wasserlassen. Was mir selbst auffällt ist, daß ich in dem Bereich ständig anspanne, weil ich ein unangenehmes Druckgefühl habe, wenn ich lockerlasse. Dies ist im Sitzen und Liegen anders und im Liegen entspannt auch alles. Ich weiß, daß beim Uroflow die "unbewußte" Muskulatur arbeitet und man diese sicher nicht merkt, aber ich wollte es mit der Anspannung mal ansprechen. Dieses Anspannen war mir zum ersten Mal ca. im Juli 2016 aufgefallen. Ich hatte zu dieser Zeit großen Streß, auch privat. Ob ich da schon das Citalopram (was ich vorhin kurz erwähnte) nahm, weiß ich nicht mehr.
Zumindest sah die Kurve auf dem Protokoll des Uroflows wohl nicht so aus, wie sie aussehen soll. Es waren mehrere Peaks zu erkennen und immer wieder ein Absacken. Sozusagen ein Auf und Ab, bzw mehrere kleinere Kurven.
Da sagte die Ärztin schon, daß die Blasenmuskulatur wohl irgendwie autonom arbeite. So genau formulierte sie es nicht, aber so in der Art. Da ich aber nächste Woche die Urodynamik mache, warte ich das ab.
Sie fragte nach neurologischen Erkrankungen. Hier liegt nichts vor, jedenfalls nicht wissentlich. Auch mütter- und väterlicherseits liegen keine neurologischen Erkrankungen vor. Arme und Beine, Finger und Zehen, kann ich ganz normal bewegen. Das fragte sie auch.
Und ich denke ständig, wer weiß, was das EMS-Training kaputt gemacht hat. Wie könnte man dies herausfinden? Alle Ärzte meinten, nein, kann daher nicht kommen. Woher wissen sie das??
Sie hat mich auch nochmal husten lassen und springen, da lief nichts.
Im Liegen hat sie die Scheide abgetastet und mich pressen lassen. Auch eine Senkung war auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Auch der Gynäkologe vor ein paar Wochen sah keine Senkung, wobei das wohl auch noch einmal anderweitig untersucht werden soll und kann. Ultraschall war auch super. Keine Stauung, kein Restharn, außer 40 ml (aber ich hatte vorher sehr viel getrunken und die Untersuchung erfolgte ca. 20 Minuten nach Blasenentleerung).
Ohne die Urodynamik meinte sie, daß man ggf. mit Biofeedback alles wieder ins Lot bekommen kann oder mit Medikamenten. Sie meinte, daß man diese Medikamente eine Zeit nimmt und dann könnte das Problem behoben sein. Aber hier im Forum und im Internet liest man bei so vielen, daß sie die Medikamente dauerhaft nehmen. Aber ich habe ja auch in einer Woche die Urodynamik.
Ich mußte mir das alles gerade mal runterschreiben, weil mich das Problem total belastet. Mein Hausarzt denkt, ich spinne, auch mein Gynäkologe. Worte des letzteren: "Seien Sie doch froh, daß Sie da unten feucht sind. Andere Frauen haben das Problem, da zu trocken zu sein." Daß es sich um Urin handelt, interessierte ihn scheinbar nicht.
Denkt ihr, das könnte vom EMS kommen? Kann so ein Reizstrom die Nerven irritieren oder schädigen? Habt Ihr Vorschläge, was noch untersucht werden müßte, um etwas Derartiges auszuschließen bzw. etwas Neurologisches?
Vielen lieben Dank schonmal!
Liebe Grüße
Sanuye