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Probleme bei der transanalen Irrigation

25 Mai 2021 14:11 #1 von So21
Hallo Zusammen,

ich bin sowohl Harn - als auch Stuhlinkontinent. Das schon seit 15 Jahren - geregelter Stuhlgang war das Zauberwort und so kam es selten zu "Unfällen". Inzwischen habe ich häufig 2 - 3x täglich Stuhlgang und das ist mit den Mobilitätseinschränkungen die ich durch die MS habe, nicht mehr zu handhaben. Die transanale Irrigation sollte Abhilfe schaffen. Dabei passiert leider gar nichts. Ich kann nur ca. 150ml Wasser in den Darm pumpen, dann wird der Druck riesig und Katheter und Wasser schießen raus. Hat jemand einen Tipp für mich?

Viele Grüße
Sonja

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25 Mai 2021 22:25 #2 von herirein
Hallo Sonja, zunächst wünsche ich ein herzliches Willkommen im Forum der Inkontinenz Selbsthilfe e. V.

Die transanale Irrigation sollte durch Fachpersonal des Herstellers der Irrigationsgerätschaften mit Dir beübt werden. Beim Gefühl die einlaufende Menge könne nicht ausgehalten werden, hat sich tiefes Einatmen als Hilfe gezeigt, um die Einlaufmenge zu erhöhen.

Welches System verwendest Du denn? Mit dem Coloplast Peristeen sollte solches Malheur nicht passieren.

LG Heribert

Menschen sind wie Engel mit nur einem Flügel,
um fliegen zu können müssen wir uns umarmen
(Luciano de Crescenzo)

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26 Mai 2021 06:19 #3 von So21
Guten Morgen,

ganz herzlichen Dank für die Antwort. Ich verwende das Persisteensystem von Coloplast und wurde von einer Fachkraft angeleitet. Gestern habe ich mit ihr telefoniert, sie hatte keinen Rat für mich. Abends war ich schon etwas erfolgreicher. Mein Mann hatte die Idee nach jedem Pumpen - egal ob Ballon oder Wasser - 1 Minute zu warten. Die Wassermenge hat sich dadurch nicht erhöht, aber ich hatte diesmal Stuhlgang. Heute Abend mache ich zusätzlich noch die vertiefte Einatmung.
Muss ich den Katheter denn nach dem Einführen und Ballon aufpumpen weiter festhalten? Mein Problem dabei ist, dass ich ihn mit der rechten Hand einführen muss - einen Wechsel auf links bekomme ich anschließend leider nicht hin und die linke Hand ist von der Motorik zu eingeschränkt um die Steuereinheit zu bedienen. Im Moment brauche ich noch die Hilfe meines Mannes. Aber langfristig möchte ich es gerne alleine durchführen.

Vielen Dank und liebe Grüße
Sonja

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26 Mai 2021 12:15 #4 von herirein
Liebe Sonja,

in Deiner Situation solltest Du sehr engen Kontakt mit den Fachleuten von Coloplast halten. Sie wissen um alle Schwierigkeiten, die man bei neurogenen Störungen im Verdauungstrakt hat. Du bist sicher nicht die Einzige, welche Probleme mit der Handhabung des Peristeen-Systems hat. Eine gute Möglichkeit ist die Schilderung aller Probleme im Rahmen einer persönlichen Beratung, wie sie auf folgender Coloplast-Seite angeboten wird.

Es gibt in diesem Forum eine Reihe von Betroffenen, die das Peristeen-System anwenden und sicher den einen oder anderen Tipp dazu abgeben können. Ich hoffe, dass sich jemand noch meldet.

Im neu überarbeteten Beitrag , den Matti kürzlich ins Netz gestellt hat, werden grundsätzliche Themen dazu erläutert, vll. bekommst Du dort auch weitere Hilfestellungen.

Ich wünsche Dir die nötige Geduld auch weiterhin selbständig den Alltag zu meistern.
Herzliche Grüße
Heribert

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(Luciano de Crescenzo)

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26 Mai 2021 21:15 #5 von So21
Lieber Heribert,

herzlichen Dank für deine Antwort.
Leider ist eine Lösung im Moment nicht in Sicht und meine Coloplastberaterin scheint sich irgendwie nicht auszukennen.

Viele Grüße
Sonja

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26 Mai 2021 22:06 #6 von herirein
Hallo Sonja,

vor knapp zwei Jahren wurde von Greta ein Faden eröffnet, der mir sehr aufschlussreich erscheint und auch erkennen lässt, dass zum Kennenlernen des Peristeen-Systems ein großes Maaß an Geduld erforderlich ist. Letztlich wird das System als große Erleichterung bezeichnet.
Lies Dir die vielen Beiträge mal durch.
Du schreibst, dass die Coloplast-Beratung nur ungenügend war und Deine Probleme nicht gelöst wurden. Ich bin zwar nicht selbst mit der transanalen Irrigation vertraut, habe aber mit dem Homecareservice nur gute Erfahrungen machen dürfen.

Liebe Grüße
Heribert

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26 Mai 2021 22:54 - 26 Mai 2021 23:07 #7 von matti
Hallo Sonja,

ich bin nicht das Sprachrohr von Coloplast, aber deine Schilderung widerspricht allen was ich in meinen persönlichen Erfahungen mit dem Homecarebereich dieses Unternehmen gemacht habe. Meine Erfahrung: Man kann seinen persönlichen Berater bei Problemen Nachts um zwei erreichen (bildlich gesprochen). Meine private Erfahrung. Hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Verein, meiner Tätigkeit und der Förderung des Unternehmens an den Verein zu tun.

Wenn etwas schief läuft, kann und konnte man dies schon immer benennen, auch und gerade hier. Im besten Fall finden wir gemeinsam eine Lösung.

Evtl. noch einmal Kontakt aufnehmen. Deine individuelle Situation, die zur Situation führte, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Wie Heribert bereits schreibt. Eine gute Betreuung ist extrem wichtig!
Das Wissen die Unternehmen und es gehört meines Erachtens zum Kern, der Unternehmenphilosophie. Beratung und Betreuung ist neben der Versorgung das Geschäftsfeld in solch sensiblen und beratungsintensiven Märkten.

Ein Video kann keine persönliche Beratung ersetzen. Das Anschauen des Videos kann dir aber evtl. Hinweise liefern, wo es bei dir zu Problemen kommt:



Gruß
Matti

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03 Jun 2021 21:10 #8 von Greta
Liebe Sonja,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum!

Ich verwende das Coloplast Peristeen Irrigationssystem seit über zwei Jahren und es ermöglicht mir ein fast ganz normales Alltagsleben.

Allerdings hat es auch einige Monate gedauert, das System und meinen Darm richtig einzuschätzen und täglich eine erfolgreiche Irrigation (kein Stuhlgang für mind. 18 Stunden) durchzuführen.

Am Anfang hatte ich auch das Problem mit den Kathedern, bei mir sind die Ballons geplatzt und dann rutscht der Katheder natürlich einfach heraus. Ich bin fast verzweifelt! Ich war mir sicher, dass das Problem ein Mangel bei den Kathedern war. Heute weiß ich, dass ich einfach nicht geduldig genug war. Da immer noch Wasser am Ballon vorbei lief, pumpte ich immer weiter und das brachte die Ballons zum platzen, was ja auch so gewollt ist. Heute passiert mir das gar nicht mehr.

Freundlicherweise stellte mir die Firma Coloplast am Anfang einige Ersatz-Katheder zur Verfügung. Auch hierzu muss ich sagen, dass ich dort 1 A betreut werde. Sei es vom Außendienst oder den Mitarbeitern im Innendienst. Zusätzlich nehme ich dort noch an einem Sonderbetreuungsprogramm teil. Ich habe einen Betreuer, der regelmäßig anruft und nachfragt, wie ich zurecht komme. Da kann ich echt nicht klagen.

Allerdings kann ich mir vorstellen, dass es schwierig ist, jemandem mit der genauen Durchführung einer Irrigation zu helfen, wenn man das selber noch nie gemacht hat. Da klaffen Theorie und Praxis weit auseinander. Mir haben da auch mehr die Menschen hier im Forum geholfen, die selber das System schon jahrelang verwenden. Aber seltsam finde ich es schon, dass die Mitarbeiterin dir nicht weiterhelfen kann...

Ich muss immer zwei Durchgänge machen. Beim ersten Durchgang habe ich auch das Problem, dass sich nach nur 200 – 300 mal ein mehr oder weniger starkes Druckgefühl im Darm einstellt. Manchmal so stark, dass ich Angst habe, der Darm könnte platzen. Ab einem bestimmten Punkt stelle ich das Ventil dann auf Entlastung, wie viel Stuhl dann heraus kommt ist sehr unterschiedlich, es kann von „kaum“ bis mittlere Menge alles sein.

Beim zweiten Durchgang lässt sich das Wasser dann viel besser einpumpen, aber nicht jeder Tag ist gleich. Es kommt auch darauf an, wie viel Stuhl im Darm ist und wo der sich befindet (weiter oben oder unten). Beim diesem Durchgang kann ich dann 650 ml einpumpen und das reicht dann auch für eine gründliche Entleerung. In den meisten Fällen habe ich dann 24 Stunden Ruhe.

Ganz wichtig ist, wenn du das Wasser einpumpst und ein Pause machst, das Ventil sofort auf das Ballonsymbol, also „Stopp“ stellst, also schon bei Pausen von 3 Sekunden. Sonst kann es dir passieren, dass verschmutztes Wasser zurück in den Schlauch fliest und dann kannst du u. U. ein Schimmelproblem im Schlauch erzeugen. Nachdem ich die Luft aus dem Ballon lasse und der Katheder aus dem Darm raus ist, stelle ich das Ventil auf „Wasser“ und pumpe einiges an Wasser durch den Schlauch und spüle ihn so durch.

Also: halte durch, mach einfach weiter – es wird immer besser!

Alles gute für dich und Respekt für deinen Mann wie er dich unterstützt! Das ist keine Selbstverständlichkeit!

Alles Gute!

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06 Jun 2021 19:33 #9 von So21
Hallo Matti,

herzlichen Dank für deine Antwort. Inzwischen habe ich wieder Kontakt mit meiner ursprünglichen Beraterin, die Einweisung wurde von einer Vertretung übernommen. Und da hatte ich wohl einfach Pech. Jetzt stimmt zumindest dieser Kontakt und ich fühle mich gut aufgehoben.

Viele Grüße
Sonja

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06 Jun 2021 19:53 #10 von So21
Liebe Greta,

herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort. Da sind viele Aspekte drin, die mir weiter helfen. Geduld und dran bleiben - ich war zwischenzeitlich sehr nah dran, aufzugeben. Von einer ausgiebigen Darmentleerung kann noch nicht die Rede sein, aber wenigstens entleert sich der untere Teil des Darms. Aber auch nach dieser Entleerung bekomme ich nicht mehr Wasser rein. Wenn du von mehreren Monaten schreibst, bis sich eine Routine einstellt, beruhigt mich das auch. Beraterin Nr. 1 meinte, dass ich nach 3 - 4 Tagen schon probieren kann, die Irrigation alle zwei Tage durchzuführen, Beraterin Nr. 2 meinte, dass es schon 14 Tage dauern kann, bis sich alles einspielt...mehrere Monate erscheinen mir nach den bisherigen Erfahrungen realistischer.
Ich werde dran bleiben und hoffe, dass es sich irgendwann so wie erhofft auswirkt.
Die Grüße an meinen Mann richte ich aus. Ich weiß, dass diese Unterstützung nicht selbstverständlich ist und bin unendlich dankbar dafür.

Viele Grüße
Sonja

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