Hallo Wüstenblume u. Mann
zunächst auch von mir ein Willkommen in unserer Gemeinschaft.
Zur Beruhigung gleich vorweg: Es dauert mindestens 4 - 8 Wochen bis der Darm sich an diese neue Art des Abführens gewöhnt hat und alles so läuft, wie der Nutzer es sich wünscht. Hier hilft zunächst durchhalten und diese unangenehme Zeit durchstehen.
Jetzt zu Eurer Frage... mmh, schwierig zu beantworten. Es bleibt zunächst eine Frage meinerseits, wie Euch die Irrigation vermittelt wurde bzw. wie sie durchgeführt wird. Im Bett (liegend/halb sitzend) oder "normal" auf der Toilette.
Auch muss ein wenig mit der Wassertemperatur und dem Druck bzw. den Pumpstößen herumexperimentiert werden, unter denen die Darmperistaltik am besten "anspringt". Dies ist höchst individuell und läßt sich nicht in ein "Abführschemata" pressen. Meine Erfahrung hat mir zudem bestätigt, dass man am sinnvollsten die Zeit zum Abführen beibehält, die auch vor dem Ereignis, das zur Inkontinenz geführt hat, vorgeherrscht hat - wer zu den morgendlichen "Klogängern" gehörte, sollte dies auch beibehalten, ebenso, wenn es sich anders verhält und man den späten Abend preferiert.
Erklärend könnte ich nur sagen, wie ich selbst die Irrigation mache (obwohl ich sicher bin, dass man Euch alles bereits lang und breit erklärt hat; ggf. hilfts ja jemand anderem).
a) Auf der Toilette/Toilettenstuhl:
Rektalkatheter einführen (beim Einführen bemerke ich bereits die Stuhlkonsistens), aufblocken und für den ersten Druchganng ca. 200 - 300 ml mit je 1 x Pumpen / Sec. einführen. Dann etwa 3 - 5 Min. warten, entblocken und das erste Mal abführen (dies beinhaltet lediglich das, was in der Rektumampulle war). Dieses Procedere nach ca. 5 Min. noch 2 Male wiederholen, allerdings mit ca. 10 Min. Wartezeit zwischen den Zyklen. Damit bekomme ich meinen Darm für 48 Std. ruhig.
b) Im Bett (mit Assistenz):
Auf die linke (!) Seite drehen, Katheter einführen u. aufblocken, allerdings weniger Wasser unter geringerem Druck - man möchte schließlich keinen Schwenkeinlauf erreichen sondern einen Dehnungsreiz auslösen. Nach ein paar Minuten den Katheter entblocken, zurück auf den Rücken unmittelbar auf ein Steckbecken drehen. Hier muss ich das ganze dann allerdings 4 Male wiederholen bis das gewünschte Resultat erfolgt.
Ich hoffe, das konnte zumindest ein wenig weiterhelfen.
Mein Fazit lautet aber: Anfangs keineswegs entmutigen, dass das nicht gleich zu 100 % funktioniert, ist völlig normal. Es dauert seine Zeit, bis der Darm konditioniert ist und wirklich nur zur Irrigationszeit aktiviert wird. Auch die strenge Einhaltung (besonders anfangs) der Zeit ist enorm wichtig für den Erfolg.
Erst, wenn sich nach 1 - 2 Monaten keine Änderug im Stuhlverhalten herausstellt, sollte ggf. noch einmal eine Kontinenzberatung in den eigenen 4 Wänden oder eine andere Pumpe ausprobiert werden.
Grüße
Hannes