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Irrigation-was läuft da verkehrt??

27 Jun 2013 22:52 #1 von Wüstenblume09
Hallo zusammen,

suche dringend eine Erklärung.

Seit 3Tagen macht mein Mann die anale Irrigation und hat seit heute folgendes Problem:

Die Ausscheidung kommt anfänglich nicht vollständig, sondern zieht sich über Stunden hin.
Danach häufige dünne Stuhlgänge.

Er macht alles so, wie es in der Klinik gezeigt wurde, wir verstehen das nicht.

Kennt jemand dieses Problem? Suche dringend einen Rat.

Liebe Grüsse
Wüsteblume

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29 Jun 2013 20:01 #2 von Struppi
Hallo Wüstenblume u. Mann ;)

zunächst auch von mir ein Willkommen in unserer Gemeinschaft.

Zur Beruhigung gleich vorweg: Es dauert mindestens 4 - 8 Wochen bis der Darm sich an diese neue Art des Abführens gewöhnt hat und alles so läuft, wie der Nutzer es sich wünscht. Hier hilft zunächst durchhalten und diese unangenehme Zeit durchstehen.

Jetzt zu Eurer Frage... mmh, schwierig zu beantworten. Es bleibt zunächst eine Frage meinerseits, wie Euch die Irrigation vermittelt wurde bzw. wie sie durchgeführt wird. Im Bett (liegend/halb sitzend) oder "normal" auf der Toilette.

Auch muss ein wenig mit der Wassertemperatur und dem Druck bzw. den Pumpstößen herumexperimentiert werden, unter denen die Darmperistaltik am besten "anspringt". Dies ist höchst individuell und läßt sich nicht in ein "Abführschemata" pressen. Meine Erfahrung hat mir zudem bestätigt, dass man am sinnvollsten die Zeit zum Abführen beibehält, die auch vor dem Ereignis, das zur Inkontinenz geführt hat, vorgeherrscht hat - wer zu den morgendlichen "Klogängern" gehörte, sollte dies auch beibehalten, ebenso, wenn es sich anders verhält und man den späten Abend preferiert.

Erklärend könnte ich nur sagen, wie ich selbst die Irrigation mache (obwohl ich sicher bin, dass man Euch alles bereits lang und breit erklärt hat; ggf. hilfts ja jemand anderem).

a) Auf der Toilette/Toilettenstuhl:
Rektalkatheter einführen (beim Einführen bemerke ich bereits die Stuhlkonsistens), aufblocken und für den ersten Druchganng ca. 200 - 300 ml mit je 1 x Pumpen / Sec. einführen. Dann etwa 3 - 5 Min. warten, entblocken und das erste Mal abführen (dies beinhaltet lediglich das, was in der Rektumampulle war). Dieses Procedere nach ca. 5 Min. noch 2 Male wiederholen, allerdings mit ca. 10 Min. Wartezeit zwischen den Zyklen. Damit bekomme ich meinen Darm für 48 Std. ruhig.

b) Im Bett (mit Assistenz):
Auf die linke (!) Seite drehen, Katheter einführen u. aufblocken, allerdings weniger Wasser unter geringerem Druck - man möchte schließlich keinen Schwenkeinlauf erreichen sondern einen Dehnungsreiz auslösen. Nach ein paar Minuten den Katheter entblocken, zurück auf den Rücken unmittelbar auf ein Steckbecken drehen. Hier muss ich das ganze dann allerdings 4 Male wiederholen bis das gewünschte Resultat erfolgt.

Ich hoffe, das konnte zumindest ein wenig weiterhelfen.

Mein Fazit lautet aber: Anfangs keineswegs entmutigen, dass das nicht gleich zu 100 % funktioniert, ist völlig normal. Es dauert seine Zeit, bis der Darm konditioniert ist und wirklich nur zur Irrigationszeit aktiviert wird. Auch die strenge Einhaltung (besonders anfangs) der Zeit ist enorm wichtig für den Erfolg.

Erst, wenn sich nach 1 - 2 Monaten keine Änderug im Stuhlverhalten herausstellt, sollte ggf. noch einmal eine Kontinenzberatung in den eigenen 4 Wänden oder eine andere Pumpe ausprobiert werden.

Grüße

Hannes
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30 Jun 2013 07:37 #3 von Wüstenblume09
Guten Morgen Struppi,

herzlichen Dank für die nette Begrüßung und Deine ausführlichen Zeilen.

Ich sehe es wie Du, man muss es regelmäßig machen und darf nicht erwarten, dass es sofort hilft.

Mein Mann hat nach 6 Monaten exessiven Schmerzen (keine Medikation möglich, schlägt nicht an),
kaum noch die Kraft und Geduld, das so zu sehen.


Einen schönen Sonntag und liebe Grüsse für Dich

von Wüstenblume

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30 Jun 2013 19:47 #4 von Struppi
Hallo Wüstenblume,

da ich selbst chron. Schmerzpatient (allerdings schon mehr als 15 Jahre) bin, interessiert mich naturgemäß schon das Schmerzgeschehen bei Deinem Mann (sorry, wenn ich neugierig sein sollte). Ich habe ebenfalls immer wieder mit massiven Schmerzen zu kämpfen, u.a. bedingt durch Metastasen am Skelett, also Knochen- und Nervenschmerzen.

Einen Schmerz, der mit Medikation nicht therapierbar ist, gibt es im körperlichen Bereich (fast) so gut wie gar nicht, es sollte bei der Gabe von Opiaten zumindest zu einer spürbaren Linderung kommen; hat Dein Mann mal einen Schmerztherapeuten oder eine psychosomatische Klinik mit spezialisierung auf Schmerzen in Betracht gezogen? Hier könnte man ihm zumindest gute Bewältigungsstrategien nahelegen wenn schon alles andere versagt.

Auch bleibt die Frage, welche Medikationen bereits ausprobiert worden sind. Oftmals ist die oben angesprochene Gabe von Opiaten (Morphin u. Morphin-Derivate) bei den Patienten angstbesetzt u. eine unnötige Angst vor Abhängigkeit macht eine sinnvolle Therapie ("so wenig wie möglich aber so viel wie nötig") häufig schwierig.

Grüße

Hannes

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07 Jul 2013 00:23 #5 von Wüstenblume09
Hallo Struppi,

bei meinem Mann sind es die häufigen Stuhlgänge seit Jan '13, nach Stoma Rückverlegung.
Bei tiefer anteriorer Rektumresektion und J- Pouchanlage sind diese Symtome keine Seltenheit.
Sehr viele Betroffene haben oft noch nach ein, oder mehreren Jahren Probleme.

Die Schmerzen sind unter der Medikation von Tilidin, oder Morphin nicht beeinflußbar gewesen.
Es liegt lediglich an den häufigen Stuhlgängen und damit verbundenem Wundsein des Schließmuskels
und im äusseren Bereich des Po's.

An eine Chronifizierung hatte ich auch schon gedacht, denke aber, wenn sich das Stuhlverhalten verringert,
kann das Ganze abheilen.
Daher auch der Vorschlag der analen Irrigation, vom Proktologen.

Ursprüglich hatte mein Mann schon einen Termin beim Chirurgen, für die SNS Sakrale Nervenstimmulation.
An einem Gruppenmitglied (gleiche OP, wie mein Mann) unserer Selbsthilfegruppe hat man es auch probiert,
das Gerät ist mitlerweile abgestellt und muss noch entfernt werden.

Ich persönlich halte nichts davon, u. A. hat eine Wiener Klinik nach 10 Jahren dieser OP's keine nennenswerten Erfolge gesehen und die OP's eingestellt.

Es hat sich bis jetzt nicht viel getan, hoffen aber, dass die Zeit einen gewünschten Erfolg bringen wird.

Einen schönen Sonntag für Dich und liebe Grüsse
von Wüsteblume

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11 Jul 2013 20:52 #6 von eckhard11 ✝

Es liegt lediglich an den häufigen Stuhlgängen und damit verbundenem Wundsein des Schließmuskels
und im äusseren Bereich des Po’s.


Hallo und guten Abend, Wüstenblume,

wenn ihr es euch leisten könnt, dann schafft euch ein Bidet an.
Als ich im November 2003 nach einer radikalen Zystektomie, ( Blasenentfernung mit Anlegen einer Darm-Ersatzblase ), wieder zuhause bzw. im Büro war, habe ich mir sofort ein Bidet auf meiner Toilette einbauen lassen, schon allein wegen meiner - damaligen - Angst vor eine Infektion.
Zudem hatte auch ich anfangs mit häufigen Knödelgängen zu kämpfen.

Heuer benutze ich das Bidet - im Büro - täglich.

Ich kann euch sagen, es gibt nichts Besseres für die Furtfalte.....
Den warmen Wasserstrahl 30 Sekunden zwischen die Pobacken halten, eventuell mittels eines Waschlappens leicht und kurz nachwischen, dann mit dem Handtuch nur die Batzen kurz trockenreiben und man fühlt sich wie neugeboren.

Kein Vergleich mit "Feuchtpapier" und natürlich überhaupt kein Vergleich mit trockenem Lokuspapier.

Gruß
Eck :sleep: hard

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12 Jul 2013 00:26 #7 von Ano

eckhard11 schrieb: ... wenn ihr es euch leisten könnt, dann schafft euch ein Bidet an.
Ich kann euch sagen, es gibt nichts Besseres für die Furtfalte.....
Den warmen Wasserstrahl 30 Sekunden zwischen die Pobacken halten, eventuell mittels eines Waschlappens leicht und kurz nachwischen, dann mit dem Handtuch nur die Batzen kurz trockenreiben und man fühlt sich wie neugeboren.

Kein Vergleich mit "Feuchtpapier" und natürlich überhaupt kein Vergleich mit trockenem Lokuspapier.

Gruß
Eck :sleep: hard


Ach Eckhard!
Du beschreibst selbst ernste Themen mit einem köstlichen Humor !!!
Es ist einfach immer wieder erfrischend, Deine Beiträge zu lesen.
Kommst Du eigentlich auch zum Treffen im September?
Ich würde Dich zu gerne kennenlernen und wir hätten mit Deinem Humor bestimmt viel zu Lachen ...
LG, Ano

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12 Jul 2013 10:18 #8 von eckhard11 ✝
Nun, Ano,

ich bin der Meinung - da wir alle unsere Probleme haben - sollte man diese nicht auch noch mit Leichenbittermiene behandeln.
Sicher, manche kommen mit meiner Art zu antworten nicht ganz klar, gut, manchmal schiesse ich wohl auch mit meinem trockenen Humor, der auch mal in Ironie münden kann, etwas über das Ziel hinaus, aber meine Beiträge und Ratschläge sind immer ehrlich gemeint.

Sollte nicht etwas Überraschendes passieren, ( kurzfristiger Urlaub, den mir mein geliebtes Eheweib aufzwingt oder ähnliches ), dann werde ich wohl zwei Tage, ( Freitag und Samstag ), anwesend sein.

Gruß
Eck :sleep: hard

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