Hallo,
endlich ist die Diagnose gefunden und die Warterei hat ein Ende gefunden

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Aber ich bin ganz schön von der Verhaltensweise des Urologen depremiert. Es ist schlimm, wenn weder Arzt noch Praxispersonal kaum ein Wort über die Lippen bringen. Eigentlich bin ich es gewöhnt, dass man mir auf meine Fragen die nötigen Antworten bzw. Erklärungen gibt. Schließlich ist es mein Körper, an dem irgendwelche Untersuchungen vorgenommen werden, die schon an sich peinlich erscheinen.
Nur gut, dass ich von der Klinik den Befund zugeschickt bekommen habe- auf meinen Wunsch, ihn selber lesen zu können. So wußte ich, welche Behandlung vorgeschlagen wurde :
Tabletten kommen nicht in Frage, da ich sie schon aufgrund meiner Depression täglich einnehme (Trevilor)
Eine Operation ist noch nicht erforderlich - evtl. später.
Beckenbodengymnastik ist zu empfehlen.
Der Schließmuskel der Blase ist schwächer als normal.
Außerdem wäre eine Vorstellung beim Kardiologen sinnvoll aufgrund des vermehrten Wasserlassens in der Nacht.
Nachdem ich die hiesige urologische Praxis angerufen und nach einem Termin zur Besprechung des klinischen Befundes nachgefragt hatte, wurde mir erklärt, dass ein Kommen nicht nötig sei, der Arzt könne mit mir telefonisch sprechen. Und was waren seine Worte:" Operiert werden brauchen Sie nicht. Ihr Hausarzt hat auch den Befund. Wenn es sich verschlechtert kommen Sie wieder". Anruf beendet.
Ich hatte gar keine Möglichkeit, irgendetwas zu fragen, fühlte mich überrumpelt und im Stich gelassen.
Am nächsten Tag rief ich nochmals an, fragte nach dem Verschreiben von Inkontinenzvorlagen. "Das kann auch Ihr Hausarzt tun" bekam ich zur Antwort.
Da war keine Rede von Beckenbodengymnastik oder sonstige Möglichkeiten.
Mein Hausarzt machte sofort ein EKG, schrieb eine Überweisung zum Kardiologen zwecks eines Herzechos.
Er legte großen Wert auf tägliche Beckenbodengymnastik - ging aber nicht auf eine Trainingshilfe ein.
Nun habe ich mir eine Überweisung zum Gynäkologen geben lassen. Mal sehen, wie er mit dieser Problematik als Mann umgeht - vielleicht sind Ärztinnen in diesem Fall redseliger und einfühlsamer.
Hat jemand Erfahrung mit den Scheidenkonen, die verschiedene Gewichte haben und gut zum Training des Beckenbodens sein sollen z.B. Femcon ?
Diese werden wohl auch vom Gynäkologen verschrieben.
Nun liegen schon wieder Wochen zwischen den Untersuchungen. Die Inkontinenz hat sich verschlechtert. Wenn ich nicht rechtzeitig nachts erwache, geht schon Wasser im Liegen ab. Sobald ich mich erhebe läuft es. Da besteht überhaupt keine Chance, trocken auf die Toilette zu kommen.
Das schafft Leidensdruck, macht depressiv

vor allem dann, wenn man mit niemandem darüber reden kann. Gäbe es hier am Ort eine Selbsthilfegruppe, würde ich ganz bestimmt hingehen.
Tschüß und Gruß von der stürmischen Nordseeküste
Dicky