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Blasen-Dranginkontinenz bei Spina Bifida

01 Jul 2024 12:10 #1 von Lia
Hallo,

letztes Jahr hatte ich ein paar Monate Elektostimulation mit eknem Tens-Gerät zuf Sensibilisierung meiner Dranginkontinenz ausprobiert - mit mäßigem Erfolg.
Zusammen mit geregelten Trinkzeiten, ISK 5×/Tag ca., der Einnahme von Cranberries, Lakritz und Blasen-, sowie Kräutertees und Apfelsaft mit Wasser gemischt habe ich meine Blase trotzdem dahin gebracht, dass sie bis vor ein paar Wochen weniger "auslief".
Dann war ich 2× für mehrere Tage in ungewohnter Umgebung, darauf reagiert meine Blase (manchmal zeitversetzt) auch mit Auslaufen.
Auch die Intimität mit meinem Partner leidet dadurch. Er akzeptiert meine Inkontinenz halbwegs, aber ich habe immer wieder das Gefühl, er wollte sie komplett "heilen". Das funktioniert aber nicht. Natürlich ist Inkontinenz für sexuelle Aktivitäten nicht gerade förderlich. Ich schäme mich manchmal auch deswegen. Das macht mich teilweise wütend, weil ich eh lange gebraucht hab, um mich so zu akzeptieren, wie ich bin. Für mich ist dss mit der Inko so. Ich tue alles, dass es besser wird. Aber es wied nichr ganz verschwinden.
Jetzt von meinem Partner das Gefühl zu bekommen, dass er die "inkontinente Seite" an mir am liebsten wegrationalisieren würde, tut weh. Für ihn ist es "einfach nicht schön". Es ist auch nicht schön. Aber es ist ein Teil von mir. Der hoffentlich in Zukunft weniger wird, aber nie verschwindet.

Hat irgendwer ähnliche Erfahrungen? Und/oder Tipps wie ich die Inko besser un den Griff bekommen könnte?

Entschuldigt den Roman, ich musste mir das gerade von der Seele schreiben.

Gruß

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01 Jul 2024 12:38 #2 von martinK
Hallo Lia

Ich bin ebenfalls Dranginkontinent und verheiratet. Einerseits versuche ich die Inkontinenz nicht zum "Hauptthema" in meiner Beziehung zu machen und damit unverkrampft diskret umzugehen, andererseits achte ich darauf, dass die Blase für intime und zärtliche Moment mit meiner Frau leer ist. Bei mir geht es, dass ich mir für ca 1 Stunde sicher Ruhe verschaffe und keine unkontrollierte Entleerung riskiere. Das mache ich übrigens auch, wenn ich schwimmen oder ins Wellness gehe.

Natürlich kann auch ein Gespräch mit Deinem Partner helfen. Wie Du schreibst, lässt sich die Inkontinenz nicht einfach so abschalten, das wird er hoffentlich auch verstehen.

Wenn Du mit ISK klar kommst, könnte auch eine Botoxbehandlung Deine Blase beruhigen. Hast Du dies in Erwägung gezogen?

Herzliche Grüsse
Martin

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01 Jul 2024 16:02 - 01 Jul 2024 16:03 #3 von Matti
Hallo Lia,
zunächst einmal vielen Dank, dass du deine Erfahrungen und Gefühle so offen teilst. Es erfordert viel Mut, über sensible Themen wie Inkontinenz zu sprechen, besonders wenn es Einfluss auf die Beziehung hat.

Es scheint, dass du wirklich vieles ausprobierst, um deine Situation zu verbessern, und das ist bewundernswert. Deine Regelmäßigkeit und Vielfältigkeit der Ansätze, wie geregelte Trinkzeiten, der Einsatz eines TENS-Geräts und die Einnahme bestimmter Nahrungsmittel, zeigt, wie ernst du das Thema angehst.
Was deine Beziehung angeht, kann ich verstehen, wie schmerzhaft es sein muss, das Gefühl zu haben, nicht vollständig akzeptiert zu werden. Es ist wichtig, dass dein Partner versteht, dass Inkontinenz ein Teil von dir ist und es nicht durch reinen Willen eliminierbar ist.

Es geht in einer Partnerschaft auch nicht darum, dem Gegenüber ständig zu gefallen. Bei Dingen, auf die du keinen oder nur einen sehr begrenzten Einfluss hast, muss der Partner lernen damit zu leben. Dich unter Druck zu setzen, ist kein gutes Verhalten. Man liebt einen Menschen nicht, weil er kontinent oder inkontinent ist. Klar ausgedrückt: Wenn er damit nicht klarkommt, dann ist es vielleicht nicht der passende Partner.

Ein paar Gedanken:
Kommunikation: Ehrlichkeit in der Kommunikation ist der Schlüssel. Ein offenes Gespräch mit deinem Partner über deine Gefühle und die Realität deiner Situation kann hilfreich sein. Erkläre ihm, dass du bereits alles tust, was möglich ist, und dass dieses Thema Sensibilität und Unterstützung erfordert und keinen Druck.
Gemeinsamkeiten suchen: Vielleicht könnt ihr gemeinsam nach weiteren Lösungen oder Unterstützungsmöglichkeiten suchen. Manchmal hilft es, wenn der Partner aktiv in den Prozess eingebunden wird. Nimm ihn mal mit zum Arzt. Der kann ihn mal erklären, was Spina bifiida bedeutet und welche Konsequenzen dies hat.
Selbstakzeptanz stärken: Deine Selbstakzeptanz ist sehr wichtig. Du hast bereits viel dafür getan, dich so zu akzeptieren, wie du bist. Lass dich durch die Einstellung deines Partners nicht entmutigen. Es ist wichtig, dass dein Partner dich für die Person liebt, die du bist, einschließlich aller Herausforderungen, die du bewältigst.
Professionelle Unterstützung: Vielleicht wäre es auch hilfreich, eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Eine Paartherapie könnte eine neutrale Plattform bieten, um über eure Gefühle und Herausforderungen zu sprechen.

Schließlich möchte ich betonen, dass du nicht alleine bist. Es gibt viele Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen. Ich gehöre dazu.

Ich hoffe, diese Gedanken sind hilfreich für dich. Bleib stark und alles Gute für dich auf deinem Weg.

Liebe Grüße
Matti

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02 Jul 2024 11:24 #4 von Sebald
Hallo Lia,

Ich finde Mattis Gedanken sehr zugewandt und möchte die keinesfalls jetzt ausschmücken.

...sondern nur den einen Gedanken besteuern: Wenn dein Lebenspartner meint, dass man die Inkontinenz doch weg oder in den Griff bekommen müsse, dann schlägt sich da wahrscheinlich auch nieder, was man so in den 'Medien' darüber ließt. Also dass persönliche Anstrengung (Sport, Beckenbodentraining, Trinkverhalten etc) und/oder OPs hier enorme Wirkung haben und man das Ganze dadurch schon weg bekommt.

Für sich genommen sicher richtig. Und vor allem ermutigend für Menschen, bei denen auf einmal eine Inkontinenz da ist, die man – logisch – nicht gerade gebrauchen kann.

Bei dir ist sie aber essentielle Folge einer 'Behinderung' – und du machst schon wirklich sehr, sehr viel, um Kontinenz weitgehend zu erreichen.

Vielleicht wäre das auch einmal eine Frage an deinen Lebenspartner: Ob er da nicht zu sehr einer allgemeinen Meinung aufsitzt, die Kontinenz/Inkontinenz letztlich zu undifferenziert betrachtet.

Dass man sein Programm hat, mit dem es halbwegs geht, aber schon kleine Abweichungen zu Irritiationen führen, dass kenne ich übrigens auch.

Viele Grüße,
Sebald

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