Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Rückmeldungen. Erst mal muss ich mich korrigieren, ich habe noch mal nachgeschaut, der Arzt, der mich untersucht hat, war doch ein Oberarzt.
@Martin: Ein Blasentagebuch habe ich tatsächlich geführt, hatte es auch dabei, aber der Arzt hatte nicht danach gefragt und es sich auch nicht angeschaut.
Ja, leider habe ich viele Baustellen, die sich untereinander dummerweise verstärken. Ich bin wieder in einen Kreislauf gerutscht, der sich schwer durchbrechen lässt. Meine Therapeutin meinte, dass ich eventuell noch mal einen längeren Klinikaufenthalt benötige. Für mich waren meine Klinikaufenthalte sehr schlimm und ich hatte keine guten Erfahrungen gemacht. Zusätzlich ist es schwierig als Mutter mit schulpflichtigen Kindern mehrere Wochen zu fehlen. Die Situation in Kliniken ist auch anders als der Alltag zu Hause, selbst wenn in der Klinik alles einigermaßen läuft, kann es zu Hause wieder komplett anders sein kann (vieles was ich in Kliniken machen konnte, ist für mich im Alltag nicht umsetzbar). Bei meinem letzten Klinikaufenthalt konnte ich zwar das Gewicht stabilisieren, aber meine eigentlichen Probleme konnten nicht angegangen werden. Deshalb möchte ich versuchen es ambulant schaffen, auch wenn es etwas länger dauert, aber ich werde auf jedenfall dran bleiben.
@ Michael: ich habe auch schon oft überlegt, ob die Blasensenkung zu dem plötzlichen Harndrang führt. Eine andere Überlegung von mir ist, ob das Signal, dass meine Blase voll ist, zu spät bei mir ankommt (eventuell durch die Senkung oder weil in der Scheide alles zu weit und zu locker ist). Leider finde ich hierzu keine Informationen, ob das Gefühl für den Füllzustand etwas mit den Senkungen zu tun haben kann, oder ob das nur mit neurologischen Störungen zusammenhängt?
Das Problem mit der Wahrnehmung bei der Elektrostimulation, hatte ich den Ärzten gesagt. Dazu ist keiner näher darauf eingegangen. Auch hier stellt sich für mich die Frage, ob es etwas neurologisches ist, oder ob es auch an den Senkungen und der schwachen Muskulatur liegen könnte, dass einfach alles zu weit und ausgeleiert ist, die Vaginalsonde zu wenig Kontakt zur Muskulatur hat und die Reize nicht ankommen.
Theoretisch kann vieles mit der Senkung in Zusammenhang gebracht werden, aber kein Arzt konnte mir sagen, ob sich die Inkontinenz durch eine Op verbessert. Mit den Senkungen habe ich sonst keine Probleme, ich spüre zwar, dass da nicht alles richtig sitzt, habe aber keine Schmerzen oder Beschwerden dadurch. Deshalb hat der Arzt die Urodynamik vorgeschlagen. Die Gebärmutterentfernung (Hysterektomie mit Vaginaefixatio sacrospinalis) ist tatsächlich dazu gedacht, die ganze Beckenbodenmuskulatur zu entlasten. Die Zystocele und Rektocele sollte dann durch eine Straffung nach oben gezogen (vordere und hintere Kolporrhaphie). Wäre also schon eine größere Op.
Inzwischen ärgere ich mich nicht mehr über den Termin in Tübingen, habe für mich aber beschlossen, dass ich dort nicht mehr hin gehen werde, sondern bei mir im Krankenhaus weiter behandeln lassen möchte. Ich denke der Weg und der ganze Stress der für mich damit verbunden ist, lohnt sich nicht. Das Krankenhaus hier bei mir einen deutlich positiveren Eindruck hinterlassen.
Leider habe ich heute eine Terminabsage von meiner Gynäkologin bekommen, sie ist die ganze Woche krank. Gerne hätte ich mit ihr nochmal über die Einnahme von des Medikamentes Vesikur gesprochen. Der Arzt in Tübingen möchte mit 5 mg, einmal pro Tag anfangen. Er meinte, dass es eine geringe Dosis ist und man eventuell auf 10 mg steigern muss.
Jetzt bleibt für mich wieder die Entscheidung, fange ich jetzt sofort mit dem Medikament an oder warte ich bis zur Urodynamik. Wenn ich mit dem Medikament jetzt anfange, dann dauert es ja mindestens 3-4 Wochen, bis es eine Wirkung zeigt. In 5 Wochen wäre der Termin zur Urodynamik. Leider konnte ich noch nicht rausfinden, ob die Urodynamik trotz Einnahme von Vesikur gemacht werden kann, oder ob es dann zu „falschen“ Werten kommt. Wenn ich den Urodynamik Termin absage und das Medikament nicht wirkt, dann dauert es wieder mindestens 2-3 Monate bis ich einen neuen Termin bekomme.
@ Anna, vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Du schreibst, dass dir das Medikament hilft, aber dass es ohne Hilfsmittel nicht geht.
Dass heißt, für dich war der Harndrang häufigem Wasser lassen das Hauptproblem? Das Medikament hilft dir gegen den dauerhaften Harndrang, aber der Urinverlust ist trotzdem noch da?
Was meinst du mit meine Schließmuskeln sind wie „tot“? Kannst du die Blasenmuskeln aktiv gar nicht mehr steuern?
Ich habe nicht das Problem, dass ich häufigen Harndrang habe. Ich habe eine "normale" Frequenz und kann meistens ganz normal zur Toilette, aber es kommt immer wieder zu plötzlichen massiven Harndrang, dem hält der Schließmuskel nicht Stand und die Blase entleert sich komplett. Ich kann den Urinfluss dann auch nicht stoppen/anhalten, egal was ich versuche, es läuft einfach weiter. Der Schließmuskel reagiert dann nicht.
Was ist den der Unterschied zwischen dem Vaginaltampon und einem Pessar? Im Prinzip ist die Wirkung ähnlich, Vaginaltampon sind einmal Produkte und ein Pessar wird länger verwendet?
Das Syntic Kombigerät hatte ich auch von meiner Ärztin verschrieben bekommen. Leider hat das Gerät bei mir nicht funktioniert. Die Elektrostimulation habe ich nicht gespürt und auf mein Anspannen hat das Gerät nicht reagiert. Ich vermute, dass die Sonde für meinen "ausgerleiterte“ Scheide zu dünn war, dickere Vaginalsonden hat der Hersteller nicht. Ich habe mir jetzt ein anderes elekstrostimulationsgerät gekauft, die Sonde ist etwas dicker, aber auch da muss ich die Leistung sehr hoch einstellen, dass ich etwas spüre.
Viele Grüße
Daniela