Vielen Dank für die aufmunternden Worte!
Heute morgen sehe ich die Welt schon wieder positiv, gestern war halt ein langer und anstrengender Tag.
Meine Erfahrungen mit der TK waren bisher durchweg positiv, vor allem mit den Mitarbeitern hier vor Ort. Ich hatte in dieser Sache bisher ein freundliches Telefongespräch mit den Mitarbeitern der Filiale und dann gestern noch das persönliche Gespräch. Das war übrigens ein guter Tipp!
Ich habe übrigens ein Lob bekommen, weil ich mich so gut vorbereitet habe.
Was mir sehr gut gefallen hat, war dass man sich bei der TK ganz einfach Online für einen Termin zu einer bestimmten Uhrzeit anmelden kann. Das hat dann auch hervorragend geklappt, wir sind absolut pünktlich aufgerufen worden. Der Mitarbeiter hat sich wie schon im letzten Beitrag erwähnt, sehr viel Zeit genommen und mir genau zugehört. Zwischendurch hat er kurz mit der Fachabteilung telefoniert um mir Fragen direkt beantworten zu können. Er machte durchweg den Eindruck, als interessiere er sich für unseren Fall und dass er helfen möchte. Als er alleine nicht mehr weiter wusste, hat er kurz noch eine weiter Mitarbeiterin hinzu gerufen und wir haben zusammen nochmal alles besprochen. Als die hinzu gerufene Mitarbeiterin ging, wünschte sie uns viel Glück, das war eine sehr nette und menschliche Geste.
Dank der Ratschläge, wie ich mich vorbereiten kann, hatte ich den kompletten Zeitablauf dokumentiert und dabei. Dazu noch eine ausführliche Begründung, warum meine Tochter genau dieses Produkt benötigt und nicht die anderen, die ihr angeboten wurden. Der Vergleich war recht einfach zu machen, denn im Paket der Probewindeln war netterweise ein Katalog beigefügt, wo alle Eigenschaften bis ins Detail aufgelistet waren.
Ich habe auch noch Bezug auf die Grunderkrankung bzw. Behinderung genommen und die Folgen einer schlechten Versorgung aufgezählt. Insgesamt waren das stolze 3 1/2 Seiten.
Ich habe auch noch ein ausführliches Anschreiben gemacht, in dem ich mein Anliegen klar und deutlich gemacht habe, da ich mir dachte, die Mitarbeiter vor Ort sind ja nicht die Fachabteilung und wenn es weiter gegeben wird, dann muss das in meinem Sinn weiter gegeben werden.
Was hatte ich noch dabei? Die Kopien des derzeit noch gültigen Rezepts und das neu ausgestellte, das ich mangels neuem Lieferanten noch nicht eingereicht habe. Dazu noch das bereits geschriebene Attest.
Und ganz wichtig, die komplette Korrespondenz per Email mit dem Lieferanten, der uns einfach nicht mehr beliefert hat. Der Kommentar zu den Emails war: Der darf das nicht machen, uns einfach nicht mehr beliefern, weil er ja ein Vertragspartner der TK ist. Und es wäre auch nicht OK, dass er plötzlich einen Aufschlag wegen Überversorgung möchte, wenn er doch vorher das selbe Produkt immer ohne Aufschlag geliefert hat. Auch das seltsame Verhalten mit der "copy and paste" Antwort hat ein Augenbrauenrunzeln beim lesen hervor gerufen. Kann also durchaus sein, dass diese Geschichte noch Folgen für den Lieferanten hat. Ganz ehrlich, ich hoffe es.
Dass ich den Lieferanten wechseln möchte, traf auf vollstes Verständnis. Zur Auswahl stehen mir insgesamt über 3700 Vertragspartner. Das ist zwar viel, aber natürlich kann ich die nicht alle abklappern. Deshalb habe ich eine Liste mit den Anbietern im Umkreis bekommen.
Der "Qualitätszuschlag" wegen "Überversorgung" ist halt leider der Knackpunkt. Der TK Mitarbeiter hat den Text auf dem Attest extra der Rechtsabteilung vorgelesen. Die Antwort war wenig befriedigend. Obwohl eigentlich alle Punkte aufgeführt waren, war des nicht ausführlich genug, sondern nur in Stichworten. Das geht aber nicht, es muss ausführlich sein. Zudem fehlte eine Begründung, warum die anderen angebotenen Produkte, dabei speziell die "Basiswindel" ohne Aufzahlung, nicht geeignet sind.
Deshalb darf der Lieferant tatsächlich das vorhandene Attest nicht akzeptieren und meine Tochter mit Windeln seiner Wahl beliefern. Natürlich sind das dann Windeln, die besonders günstig für IHN sind und meiner Tochter wenig nützen. Also, so habe ich die Erklärung wenigstens verstanden.
Er meinte aber, meine Ausführungen wären schon ausführlich. Aber halt leider von mir, was einem Lieferanten reichlich egal ist. Dass ich mich beim schreiben an dem Attest orientiert habe und nur näher auf die Umstände eingegangen bin, spielt demnach auch keine Rolle.
Er gab mir den Tipp, ich solle nochmal mit dem Arzt reden und mir ein neues, ausführliches Attest geben lassen.
Leider hatte er auch keine gute Nachricht, was die Notfallversorgung betrifft. Auch hier hat er nochmal telefoniert und sagte mir anschließend. Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder, ich suche mir einen günstigen Anbieter im Internet und versorge meine Tochter in der Übergangszeit selbst auf eigene Kosten. Leider kann das nicht zurück erstattet werden, wenn mein Lieferant KEIN Vertragspartner ist. Jedoch sind manche freien Lieferanten oft günstiger als die Vertragspartner.
Alternativ kann ich das vorhandene Rezept bei einem Vertragspartner vor Ort (ist eine Apotheke) einreichen und die dringend benötigten Windeln eben unter Zahlung des Qualitätszuschlags bekommen.
Ich habe mich für Lösung eins entschieden und gestern Abend eine Bestellung bei einem freien Lieferanten gemacht. Ich weiß nicht, ob das ein Fehler war oder nicht. Im Endeffekt bezahlen wir jetzt für drei Beutel mit Versandkosten ungefähr 12,-- Euro mehr, als wir bei einem Vertragslieferanten mit dem Aufschlag hätten zahlen müssen.
Heute habe ich meine selbst geschriebene Begründung und den Katalog zum Produktvergleich bei der Ärztin abgegeben und alles was bei der TK besprochen wurde kurz erzählt. Ich hatte auch die Basis Probewindel zur Begutachtung dabei.
Ja, was soll ich sagen. Die in der Praxis haben nur den Kopf geschüttelt. Keine Frage, ich bekomme Unterstützung, weil der Ärztin ja die Krankengeschichte bestens kennt und ihr die Gesundheit ihrer Patienten am Herz liegt. Das ganze nimmt natürlich Zeit in Anspruch, aber ich kann mich morgen bei ihr telefonisch melden.
Wenn ich dann das hoffentlich ausreichende Attest habe, werde ich es zusammen mit dem Rezept und dem Auftrag bei dem neuen Lieferanten einreichen. Ein bisschen Angst ist schon dabei....
Nachtrag: Beim sichten meiner Emails habe ich eben tatsächlich eine Antwort von dem alten Lieferanten gefunden, die HEUTE morgen bei mir eingetroffen ist. Der Zeitpunkt lässt vermuten, dass die TK wie versprochen dort angerufen hat und den Lieferanten zu einer Antwort bequemt hat.
Im Text steht, dass mein eingereichtes Attest (es ist also doch angekommen) nicht ausreicht, da die kostenlosen Basiswindeln ja über einen Auslaufschutz und einen Geruchsbinder verfügen würden, sonst wären sie nicht als Hilfsmittel zugelassen. Ja klar.
Auf die Eigenschaften die bei der Basiswindel fehlen, wie z.B. ein viel zu geringes Saugvolumen, fehlende Atmungsaktivität, fehlender Nässeschutz der Oberfläche usw., wurde natürlich nicht eingegangen.
Die im vorhandenen Attest angesprochene Ulcusvermeidung wurde auf mangelnde Pflege und die ausbleibende Sitzveränderung im Rollstuhl geschoben und nicht auf aufgeweichte Haut wegen einer Folienbeschichtung der Windel in Kombination mit einer in die Haut einschneidenden Windel aufgrund eines schlechten Sitzes. (Damit hatten wir tatsächlich früher schon Probleme, täglich aufgeriebene Hautstellen liesen damals grüßen).
Ich habe die Mail ausgedruckt und werde sie der Ärztin übergeben.