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Brauche Rat: 8jähriger nässt jede Nacht ein

26 Jul 2016 17:31 #11 von Elkide
Liebe Luckyluke,

das ist wirklich ein schwieriges Problem. Das beste ist natürlich, wenn man ganz offen mit der Sache umgeht. Ich war 40 Jahre Lehrerin, davon war unsere Schule die letzten Jahre Integrationsschule. Es war ganz normal, dass fast in jeder Klasse auch Schüler mit Handicap waren. Dein Sohn ist nicht der einzige mit diesem Problem. Wir hatten durchaus Schüler, die krankheitsbedingt bis zum Ende ihrer Schulzeit auf Windeln angewiesen waren. Wenn die Schüler in Klasse 5 neu an unsere Schule kamen, wurden alle Schüler von der Klassenlehrerin vorgestellt. Bei den S. mit Beeinträchtigungen wurde dieses den S. vorgestellt. Es war allen Mitschülern klar, der ist z. B Autist, der andere Ist hyperaktiv, der nächste epileptische Anfälle und der andere hat Schwierigkeiten mit der Blase und braucht eine Windel. In versch. Fächern z. B: Deutsch, Religion wurde das Thema Behinderungen durchgenommen. Für alle war es von Anfang an klar, was für Probleme die einzelnen Schüler hatten. Gab es dennoch Probleme, wurde unsere Schulsozialarbeiterin tätig.

Ich denke, es ist nie zu spät. Setz deinen Sohn nicht unter Druck. Er benötigt halt Windeln (andere halt Tabletten) und das ist eine Beeinträchtigung, die jedem passieren kann. Geht offen mit der Erkrankung um. Informiert die Leiter der Freizeit, dass alle Bescheid wissen, dann besteht kein Grund über deinen Sohn zu tuscheln.

Zur Cranio Sakraltherapie kann ich dir sagen, dass sie mir sehr geholfen hat und immer noch hilft. Gehe seit zwei Jahren regelmäßig einmal wöchentlich zu meiner Therapeutin. Ohne würde ich die Nervenschmerzen nicht aushalten. Die Therapie hilft zur eigenen Körperwahrnehmung und könnte durchaus für deinen Sohn hilfreich sein. Da diese Therapieform nicht von der Kasse bezahlt wird, verschreibt mir meine Ärztin Krankengymnastik. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Wünsche dir und deinem Sohn ganz viel Erfolg aber vor allem, dass ihr erstmal zur Ruhe kommt und beide lernt, mit dieser Erkrankung entspannter umzugehen.

Liebe Grüße
Elke

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26 Jul 2016 19:06 #12 von Günti
Liebe Luckyluke,

auch ich wollte Dir gerade antworten. Jetzt ist Elke mir zuvor gekommen.
Wollte Dir auch raten, vielleicht offen mit der Situation umzugehen und die Freizeitleiter um Hilfe zu bitten.
Kinder können grausam sein, das wissen wir alle. Zu unserer Kinderzeit waren es die Brillenschlangen,
die zu leiden hatten. Wenn jetzt einKind die Situation schon mitbekommen hat, denke ich, es wäre der beste
Weg, mit Hilfe der Freizeizleitung ein offenes gespräch zu führen mit den Kindern. Kinder sind nämlich nicht
nur grausam, sondern auf der anderen Seite auch sehr verständnis- und liebevoll. So habe ich sie wenigstens
bei unserem mehrfach schwerstbehinderten Enkel kennengelernt. Die Freunde unserer Enkeltochter sind alle
superlieb und verständnisvoll zu unserem kleinen Leo, haben aber auch von Anfang an erklärt bekommen, dass er
krank ist, was er kann und was er nicht kann.

Hoffe, Du findest eine gute Lösung für Deinen Sohn, damit er die Freizeit noch ein wenig genissen kann ohne Angst.

Ganz liebe Grüße
Petra

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26 Jul 2016 22:36 #13 von Luckyluke
Vielen Dank für eure Antworten! Euer Zuspruch tut soooo gut im Moment!

Ich habe heute mit dem Betreuer des Zeltes gesprochen und er will sich drum kümmern. Er kennt die Jungs alle schon lange und hat ein gutes Händchen im Umgang mit Ihnen. Ich versuche, ihm zu vertrauen, er weiß, was er tut.................

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26 Jul 2016 23:20 - 26 Jul 2016 23:20 #14 von Ano
Liebe Luckyluke!

Meine Vorgänger haben eigentlich schon alles gesagt, aber auch ich möchte Dir hier noch einmal Mut machen.

Es ist jetzt nach diesem Vorfall bestimmt gut und richtig, mit dem gesundheitlichen Problem Deines Sohnes offen umzugehen und den anderen Kids verständnisvoll und einfühlsam klar zu machen, dass er deswegen nicht weniger liebenswert ist.

Du solltest Deinen Sohn aber unbedingt davon in Kenntnis setzen. Nicht, dass er total überrascht ist, wenn der Betreuer auf einmal offen mit allen über sein "ureigenes intimes Geheimnis" spricht. Nötigenfalls wirst Du auch in der Schule mit den Lehreren ein Gespräch führen müssen, denn es sind ja vielleicht auch Klassenkameraden Deines Sohnes in diesem Zeltlager.

Es hat sich hier im Verein immer wieder herauskristallisiert, dass eine Tabuisierung der Inkontinenz viel mehr Anspannung, Stress und Probleme mit sich bringt als ein offener Umgang mit derselben. Die Betroffenen waren nach ihrem "Outing" selber positiv überrascht, wie verständnisvoll reagiert wurde und es viel ihnen buchstäblich ein Stein vom Herzen - sie konnten danach wesentlich entkrampfter mit ihren Problemen umgehen und das wiederum hat sich positiv auf alle ausgewirkt. Zusätzlich hat sich dann oftmals in Gesprächen herausgestellt, dass es doch auch einige andere Bekannte/Arbeitskollegen mit ähnlicher Problematik gab, die dann auf einmal den Mut hatten, ebenfalls darüber zu sprechen.

Lass Dich einmal umarmen - und lass den Kopf nicht hängen - alles wird gut !!!!!
LG, Ano

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28 Jul 2016 23:28 #15 von Luckyluke
Vielen Dank Ano!

Heute hatte ich bei meinem Besuch dort das Gefühl, dass wieder alles im grünen Bereich ist.
Mein Sohn machte einen entspannten und glücklichen Eindruck. Was genau besprochen wurde, habe ich ihn gar nicht gefragt, aber offensichtlich war es richtig und gut!
Offenheit ist sicher gut, aber es fällt mir im Moment noch schwer!

Im Moment fiebere ich dem Termin in der Ausscheidungsambulanz entgegen und hoffe, dass man uns dort helfen kann!
Und ich habe eine Physiotherapeutin gefunden, die Kinder cranio-sakral behandelt.
Meint ihr, ich sollte den Termin dort noch vor dem anderen Termin vereinbaren? Oder erstmal die Untersuchungen abwarten?

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30 Jul 2016 19:03 #16 von Martl
Würde den Termin schon vorher nehmen .... wie gesagt zu Anfang kann es etwas dauern bis sich eine Änderung einstellt.

Lg und alles Gute bis dahin euch Beiden ..... auch das bei dir der Druck und Stress aus dieser Situation leichter wird!
Martin
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