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Buchtipp

07 Okt 2006 23:34 #11 von Fernet
Patrick Süskind (1949-)

Patrick Süskind wurde am 26. März 1949 in Ambach geboren. Sein historischer Roman Das Parfüm brachte ihm grosse Anerkennung und konnte sich jahrelang in der Liste der bestverkauften Bücher halten.

Der Sohn des Journalisten und Erzählers Wilhelm Emanuel Süskind schrieb nach seinem Geschichtsstudium in München mehr als zehn Jahre Drehbücher für das Fernsehen. Zu den beliebtesten Fernsehspielen, die er mit Helmut Dietl verfasste, wurden Monaco Franze (1984) und Kir Royal (1986). Als Theaterautor debütierte er 1981 mit der Komödie Der Kontrabass, die in der Spielzeit 1984/85 mit über 500 Aufführungen das meistgespielte Stück an deutschsprachigen Bühnen wurde.

Der grosse internationale Durchbruch gelang Süskind mit dem Roman Das Parfüm (1985), der bisher in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurde:

Aus niedersten Beweggründen tötet ein Mann reihenweise junge Frauen. Ihn interessiert ausschliesslich der Duft, der die Körper seiner Opfer umgibt. Die Geschichte des Serienmörders und Triebtäters Grenouille.

DAS PARFÜM - Roman
Das Leben des Jean-Baptiste Grenouilles

Kapitel 1-22 "Lehrjahre"

Kapitel 23-24 "Wanderjahre"

Kapitel 35-50 "Meisterjahre"

Epilog "Das Ende"

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14 Okt 2006 22:27 #12 von Fernet
Literaturnobelpreis 2006 für Orhan Pamuk

Der diesjährige Nobelpreis für Literatur geht an den türkischen Romancier Orhan Pamuk. Es ist das erste Mal, dass ein Schriftsteller aus der Türkei den begehrten Preis erhält.
Das teilte die Schwedische Akademie in Stockholm mit. Der 54-jährige Autor hat sich vor allem mit historischen Romanen im Spannungsfeld zwischen Orient und Okzident einen Namen gemacht.

Zu den bekanntesten Werken zählen "Die Weiße Festung", "Rot ist mein Name" und "Schnee". In Deutschland war der Schriftsteller im vergangenen Jahr mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt worden.

In seiner Heimat sieht sich Pamuk politischen Anfeindungen nationalistischer Kreise ausgesetzt. Wegen "Herabwürdigung des Türkentums" wurde der Autor vor Gericht gestellt, weil er in einem Interview gesagt hatte, in der Türkei seien "eine Million Armenier und 30 000 Kurden umgebracht" worden. Der von der Europäischen Union heftig kritisierte Prozess war Anfang des Jahres eingestellt worden.

Die Nobelpreise sind mit jeweils umgerechnet 1,1 Mio. Euro dotiert. Sie werden immer am 10. Dezember in Stockholm überreicht, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896). Im vergangenen Jahr hatte der englische Dramatiker Harold Pinter die höchste literarische Auszeichnung erhalten.



SCHNEE
Erschienen: 02.02.2006
Erhältlich: Bundeszentrale für politische Bildung, 4,00 Euro


Orhan Pamuk, Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2005, stellt in "Schnee" die Frage nach der türkischen Identität – sowohl des Individuums als auch des ganzen Volkes. Der Konflikt der Türkei zwischen "Verwestlichung" und Traditionalismus spielt dabei ebenso eine Rolle wie das spannungsreiche Verhältnis säkularer und religiöser Kräfte. Eingebettet sind diese Themen in eine raffinierte, melancholische Geschichte.

"So eigenwillig das einzigartige Gedächtnis des Autors in die große osmanische Vergangenheit zurückreicht, so unerschrocken greift er die brennende Gegenwart auf, tritt für Menschen- und Minderheitenrechte ein und bezieht immer wieder Stellung zu den politischen Problemen seines Landes."

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22 Okt 2006 23:14 #13 von Fernet
Die Seidenmanufaktur "Zur schönen Harmonie"

Autor:
Tash AW

Tash Aw wurde 1971 in Taipeh geboren, wuchs in Malaysia auf und lebt heute in London. Er wurde für den Booker Prize nominiert und mit dem Whitebread First Novel Award ausgezeichnet.

Zum Buch:

Tash Aw ist es hier gelungen, einen sehr ausdrucksstarken Roman zu schreiben, sehr lebendige Bilder zu entwerfen.

Dazu kann er auch noch mitreißend erzählen!

Und die verschiedenen Erzähl-Ebenen sind aufs Genaueste aufeinander abgestimmt, sind klug gewählt, werfen die Frage nach der Genauigkeit von Erinnerungen, nach den unterschiedlichen Gesichtern der Wahrheit auf.

Es ist eine Geschichte vor dem Hintergrund des Krieges, eine Geschichte über sozialen Aufstieg und Hürden, aber vor allem ist es eine Geschichte über eine große Liebe und Freundschaft - und Verrat...
Ein Roman, der den Leser in eine andere Zeit versetzt.




Die Spuren von Johnny Lim beginnen irgendwann in den zwanziger Jahren in Malaysia. Allerdings heißt er da noch nicht Johnny; seine Eltern sind aus China hierher gezogen, auf der Suche nach Arbeit und einer Zukunft. Für Johnny endet diese Zukunft beinahe, als er noch als Halbwüchsiger einem Mann, einem Engländer, in der Zinkmine schwer verletzt.

Doch die Repressionen, denen er danach ausgesetzt ist, bestimmen sein Schicksal nachhaltiger als gedacht, denn seine Kontakte zu kommunistischen Zellen werden dadurch noch gestärkt. Und bald schon ist er einer der einflussreichsten Männer des Valleys; er beerbt Tiger, einen angesehenen Tuchhändler und gleichzeitig wichtigen Mann in der kommunistischen Partei, er heiratet die wunderschöne Tochter eines reichen Mannes, er hat den richtigen Riecher, als es darum geht, sich mit den Japanern gutzustellen... und sein Sohn denkt, er hat durch Konsultation der schriftlichen Zeugnisse jener Zeit verstanden, wer sein Vater war.

Doch an dessen Begräbnis erhält er von einem greisen Mann ein Päckchen in die Hand gedrückt, das das Tagebuch seiner bei seiner Geburt verstorbenen Mutter enthält …..

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27 Okt 2006 21:01 #14 von Fernet
TITEL : Pferde stehlen

Autor: Petterson, Per

Per Petterson, geboren 1952 in Oslo, ist ausgebildeter Bibliothekar und arbeitete als Buchhändler und Übersetzer, bevor er sich als Schriftsteller etablierte.
Zum Buch:

Im Dorf fängt man langsam an, ihn zu akzeptieren, ihn nicht wie die anderen Großstädter zu betrachten, die den Sommer über die Holzhäuser im Wald bevölkern; aber obwohl auch Trond den Großteil seines Lebens in Oslo verbracht hat, hat er sich nun, mit 67 Jahren und nach dem schmerzlichen Verlust seiner Frau und seiner Schwester, hierher zurückgezogen.

Arbeit gibt es hier für ihn genug; das Haus ist in schlechtem Zustand, und er selbst eigentlich nicht unbedingt handwerklich begabt. Aber es hilft, sich in solchen Situationen seinen Vater vorzustellen, der mit den Händen immer schon sehr geschickt war.

Vielleicht ist es diese Nähe zum Vater, die er dadurch verspürt, die ihn in der letzten Zeit häufig von ihm träumen lässt; vom Vater und von jenem letzten Sommer, den sie gemeinsam verbrachten, drei Jahre nach dem Krieg, in einem ganz ähnlichen abgeschiedenen Ort an einem Fluss an der Grenze zu Schweden.

Fünfzehn war Trond damals, und Jon sein bester Freund. Mit ihm geht er fischen, unternimmt gefährliche Fahrten auf den Baumstämmen, die flussabwärts nach Schweden treiben, und eines Morgens kommt Jon auf die Idee, sie sollten Pferde stehlen. Etwas ist anders an diesem Morgen; doch erst Tronds Vater erzählt ihm danach, was am Tag davor bei Jon geschehen war.

Doch dieser tragische Unfall ist erst der Auftakt für die großen Umbrüche, die in Tronds Leben in diesem Sommer stattfinden; es ist der Sommer des Erwachsenwerdens, der ersten Liebessehnsucht, und ein Sommer, in dem er lernen muss, dass sein Vater hier an diesem Ort eine Vergangenheit hat...

Es fällt mir schwer in Worte zu fassen, was dieses Buch so besonders für mich macht. Die Erzählung eines nicht mehr jungen Mannes, der an der nachlassenden körperlichen Kraft sein Alter spürt und sich nun an seine Jugend zurückerinnert ist perfekt komponiert. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Zeitebenen, dazu das Aufrechterhalten einer Grundspannung, obwohl die meisten großen Entscheidungen schon sehr früh zu ahnen sind, haben mir schon vom rein handwerklichen Aspekt Bewunderung abverlangt (und das ohne dass vom Handwerk viel zu merken gewesen wäre, im Gegenteil, alles erscheint mühelos und fließend).

Aber wirklich begeistert hat mich die Art, wie Petterson auf ganz ruhige, unspektakuläre Weise erzählen kann, wie man, wenn er beschreibt, wie ein Wald abgeholzt wird, mit den Arbeitern bald im gleichen Takt zu sein meint, wie man den harzigen Geruch zu riechen meint, die Sonne auf der Haut spürt und vor allem auch von dieser tiefen Befriedigung erfüllt wird, in die einen gut gemachte körperliche Arbeit versetzen kann.

Frauen kommen in diesem Roman zwar vor, sind auch von Bedeutung, aber dennoch ist es ein Buch, das ganz stark von einer Männerwelt dominiert wird (und vermutlich trotzdem hauptsächlich Frauen ansprechen wird). Es geht um ein Vater-Sohn-Verhältnis, um Freundschaft, Schuld, ums Altwerden und um Würde; und nicht zuletzt spielt auch der norwegische Widerstand gegen die deutsche Besatzung im 2. Weltkrieg eine nicht unerhebliche Rolle. Und so ganz nebenbei enthält der Roman eine sehr zarte Liebesgeschichte.

Ich jedenfalls bin von diesem ruhigen Roman begeistert; es ist einer dieser seltenen Glücksgriffe, in denen ein guter Erzähler, eine tiefgründige Geschichte und eine schöne Sprache zusammentreffen.

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01 Nov 2006 13:33 #15 von Fernet
Titel: Selbs Justiz

Der Autor: Bernhard Schlink
- Student in Heidelberg und Berlin, wissenschaftlicher Assistent in Heidelberg, Darmstadt, Bielefeld und Freiburg. Promotion 1975 (Abwägung im Verfassungsrecht, 1976), Habilitation 1981 (Die Amtshilfe. Ein Beitrag zu einer Lehre der Gewaltenteilung in der Verwaltung, 1982). Professor in Bonn, Frankfurt und seit 1992 an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1993 Gastprofessor an der Yeshiva-University New York. Gemeinsam mit Bodo Pieroth Autor des Lehrbuchs "Grundrechte" (11. Auflage 1995). Seit 1988 Richter des Verfassungsgerichtshofs für das Land Nordrhein-Westfalen.


Zum Inhalt:
Als Selb von seinem alten Studienfreund Korten in den Chemiekonzern RCW gerufen wird, ist er etwas überrascht. Korten bittet ihn, einen kleinen Fehler in der Datenverarbeitung aufzuspüren - es waren Unregelmäßigkeiten im Netz aufgetreten.

Den Verursacher der Datenmanipulation hat Selb auch relativ rasch herausgefunden - Mischkey, der Freund einer Sekretärin. Korten will den Fall nur intern klären, nichts soll an die Öffentlichkeit gelangen - also gibt Selb den Namen weiter, Fall abgeschlossen.

Wenig später stirbt Mischkey bei einem Verkehrsunfall. Die Sekretärin, seine Freundin, wurde entlassen - und ihr kommt dieser Tod sehr eigenartig vor, sie weiß auch, dass Mischkey auf der Suche nach dunklen Punkten in der Vergangenheit der RCW war. So bittet sie Selb, sich noch einmal auf die Suche zu machen.

Die Geschichten, die Selb nun hervorkramt und untersucht, berühren auch seine eigene Vergangenheit, seine Fehler, die er während der Zeit des zweiten Weltkrieges als Nazi-Staatsanwalt begangen hatte....


Einerseits ein sehr spannender Krimi - aber darüber hinaus noch viel mehr.

In diesem Buch stellt sich die Frage nach Verantwortung, Aufarbeitung der braunen Vergangenheit Deutschlands - und danach, ob man einem Menschen, der zum Mitläufer wurde, dessen Taten einfach so vergeben kann - wieweit das Verhalten danach die Schuld von früher aufwiegt.

Ein wichtiges Buch, das nachdenklich stimmt - und darüber hinaus auch noch packend zu lesen!


Leseprobe:
Am Anfang habe ich ihn beneidet. Das war auf der Schule, auf dem Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Berlin. Ich trug Vaters Anzüge auf, hatte keine Freunde und kam nicht am Reck hoch. Er war Klassenbester, auch in Leibesübungen, wurde zu jedem Geburtstag eingeladen, und wenn die Lehrer "Sie" zu ihm sagten, meinten sie es. Manchmal holte ihn der Chauffeur seines Vaters mit dem Mercedes ab. Mein Vater war bei der Reichsbahn und 1934 gerade von Karlsruhe nach Berlin versetzt worden.

Korten kann Ineffizienz nicht leiden. Er brachte mir Felgaufschwund und -umschwung bei. Ich bewunderte ihn. Er zeigte mir auch, wie man´s mit den Mädchen macht. Ich lief neben der Kleinen, die einen Stock tiefer wohnte und gegenüber vom Friedrich-Wilhelm ins "Luisen" ging, blöde her und himmelte sie an. Korten küsste sie im Kino.

Wir sind Freunde geworden, haben zusammen studiert, er Nationalökonomie und ich Jura, und in der Villa am Wannsee ging ich ein und aus. Als seine Schwester Klara und ich heirateten, war er Trauzeuge und schenkte mir den Schreibtisch, der heute noch in meinem Büro steht, schwere Eiche mit Schnitzwerk und Messingknäufen.

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07 Nov 2006 21:16 #16 von Fernet
HÖRSPIEL: Frank Schätzing - Der Schwarm
(Hörspiel), Der Hörverlag 2004, 10 CDs

Eine Ölbohrgesellschaft entdeckt vor der norwegischen Küste Millionen seltsamer Würmer, die die Wissenschaftler vor Rätsel stellen.
Zur selben Zeit fahren die Touristen vor Kanadas Küste umsonst aufs Meer hinaus - die Wale, die sie eigentlich beobachten wollten, tauchen nicht zur gewohnten Zeit auf. Und schlimmer noch: kein Mensch weiß, wo sie sich aufhalten, sie sind durch kein Sonar zu orten.

Doch die Freude über das kurz darauf erfolgende Wiederauftauchen der Wale währt nur kurz: etwas nie dagewesenes passiert. Die Wale fangen an, die Ausflugsschiffe zu attackieren, gezielt, grausam, im Verbund - auf eine Art und Weise, die absolut verhaltensuntypisch ist.

Immer mehr Schiffe verschwinden im Ozean, gehen unter, werden durch extremen Muschelbefall auf offener See unmanövrierbar gemacht; in Frankreich bricht eine verheerende Seuche aus, die durch algenbefallene Hummer ausgelöst wird.

Und dann kommt der Supergau für Europa: die Würmer am Meeresgrund haben die gefrorene Methanschicht so stark zersetzt, dass diese mit einer gewaltigen Eruption birst - und unglaubliche Verschiebungen am Meeresboden verursacht. Die Menschen an den umliegenden Küsten haben kaum eine Chance - in rasender Geschwindigkeit werden sie von den meterhohen Wassermassen des Tsunami überrollt.

Als dann die Vereinigten Staaten unter der Schirmherrschaft der UNO alle Wissenschaftler zum Krisengipfel rufen, kommen sie alle. Und entgegen den zuerst proklamierten Vermutungen, Terroristen aus dem nahen Osten könnten hinter diesen unerklärlichen Veränderungen stecken, erscheint die erst absurde Idee von Sigur Johanson langsam immer wahrscheinlicher...

Und wirklich klingt es erst eher lachhaft, als er seine Kollegen zu überzeugen sucht, es gäbe eine zweite Intelligenz auf diesem Planeten, eine Art Außerirdischer, nach der im Weltall schon so lange gesucht wurde. Nur dass sie nicht im Weltall, sondern sehr nahe ist: in unseren Ozeanen.
Er nennt sie die Yrr - Einzeller, die sich auf noch unerklärliche Weise verschmelzen und in der Lage sind, alles Meeresgetier auf unerklärliche Weise zu steuern.

Wird es eine Möglichkeit geben, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, und sie davon zu überzeugen, die Menschheit koexistieren zu lassen? Ein riesiges Schiff mit Wissenschaftlern in der grönländischen See will das versuchen. Doch nicht alle an Bord haben dieselben Ziele...
Als der Schwarm in den Bestsellerlisten so hochschoss, war ich mir sehr sicher, dass mich die Begeisterung nicht anstecken würde. Und ob mich das Buch so fasziniert hätte wie jetzt das Hörspiel bezweifle ich nach wie vor.

Doch als Hörspiel, von verschiedenen, guten Stimmen gesprochen, dazu mit perfekt abgestimmter Musik unterlegt, war es einfach Kino für die Ohren. Es war unglaublich spannend, in den Detail intereressant und auch informativ, in sich plausibel - kurz, dieses Hörspiel ist großartige Unterhaltung, und wer im Kino jemals mit Vergnügen und Spannung einen Thriller angesehen hat, kann sich sicher auch von dieser Handlung faszinieren lassen.

An vielen Stellen hat mich der Handlungsaufbau an Michael Crichton erinnert, nur aus europäischer Sicht erzählt; außerdem konnte man sich auch schon vorstellen, wie die Verfilmung aussehen könnte, und insgesamt hätte man vielleicht die eine oder andere Actionszene noch streichen können.

Klar, es gibt den einen oder anderen Einwand zur Personenzeichnung, zur Länge, wahrscheinlich auch zur Logik. Doch ich konnte ein ganzes Wochenende lang die Kopfhörer nicht von den Ohren nehmen. Und wer noch ein Geschenk (vielleicht gerade für ansonsten weniger Lesende, aber auch naturwissenschaftlich Interessierte (Männer)) sucht, hat hiermit gute Chancen, einen Treffer zu landen.
Ihr seht: Frank Schätzings Hörspiel (er hat ja auch sehr aktiv an der Hörbuchfassung mitgearbeitet, spricht auch selbst eine der Rollen) hat mich eigentlich gegen meinen Willen überzeugt!

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23 Nov 2006 15:30 #17 von Fernet
HÖRSPIEL:
Frank Schätzing - Der Schwarm (Hörspiel),
Der Hörverlag 2004, 10 CDs

Eine Ölbohrgesellschaft entdeckt vor der norwegischen Küste Millionen seltsamer Würmer, die die Wissenschaftler vor Rätsel stellen.
Zur selben Zeit fahren die Touristen vor Kanadas Küste umsonst aufs Meer hinaus - die Wale, die sie eigentlich beobachten wollten, tauchen nicht zur gewohnten Zeit auf. Und schlimmer noch: kein Mensch weiß, wo sie sich aufhalten, sie sind durch kein Sonar zu orten.

Doch die Freude über das kurz darauf erfolgende Wiederauftauchen der Wale währt nur kurz: etwas nie dagewesenes passiert. Die Wale fangen an, die Ausflugsschiffe zu attackieren, gezielt, grausam, im Verbund - auf eine Art und Weise, die absolut verhaltensuntypisch ist.

Immer mehr Schiffe verschwinden im Ozean, gehen unter, werden durch extremen Muschelbefall auf offener See unmanövrierbar gemacht; in Frankreich bricht eine verheerende Seuche aus, die durch algenbefallene Hummer ausgelöst wird.

Und dann kommt der Supergau für Europa: die Würmer am Meeresgrund haben die gefrorene Methanschicht so stark zersetzt, dass diese mit einer gewaltigen Eruption birst - und unglaubliche Verschiebungen am Meeresboden verursacht. Die Menschen an den umliegenden Küsten haben kaum eine Chance - in rasender Geschwindigkeit werden sie von den meterhohen Wassermassen des Tsunami überrollt.

Als dann die Vereinigten Staaten unter der Schirmherrschaft der UNO alle Wissenschaftler zum Krisengipfel rufen, kommen sie alle. Und entgegen den zuerst proklamierten Vermutungen, Terroristen aus dem nahen Osten könnten hinter diesen unerklärlichen Veränderungen stecken, erscheint die erst absurde Idee von Sigur Johanson langsam immer wahrscheinlicher...

Und wirklich klingt es erst eher lachhaft, als er seine Kollegen zu überzeugen sucht, es gäbe eine zweite Intelligenz auf diesem Planeten, eine Art Außerirdischer, nach der im Weltall schon so lange gesucht wurde. Nur dass sie nicht im Weltall, sondern sehr nahe ist: in unseren Ozeanen.

Er nennt sie die Yrr - Einzeller, die sich auf noch unerklärliche Weise verschmelzen und in der Lage sind, alles Meeresgetier auf unerklärliche Weise zu steuern.
Wird es eine Möglichkeit geben, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, und sie davon zu überzeugen, die Menschheit koexistieren zu lassen? Ein riesiges Schiff mit Wissenschaftlern in der grönländischen See will das versuchen. Doch nicht alle an Bord haben dieselben Ziele...


Als der Schwarm in den Bestsellerlisten so hochschoss, war ich mir sehr sicher, dass mich die Begeisterung nicht anstecken würde. Und ob mich das Buch so fasziniert hätte wie jetzt das Hörspiel bezweifle ich nach wie vor.
Doch als Hörspiel, von verschiedenen, guten Stimmen gesprochen, dazu mit perfekt abgestimmter Musik unterlegt, war es einfach Kino für die Ohren. Es war unglaublich spannend, im Detail intereressant und auch informativ, in sich plausibel - kurz, dieses Hörspiel ist großartige Unterhaltung, und wer im Kino jemals mit Vergnügen und Spannung einen Thriller angesehen hat, kann sich sicher auch von dieser Handlung faszinieren lassen.

Und wer noch ein Geschenk (vielleicht gerade für ansonsten weniger Lesende, aber auch naturwissenschaftlich Interessierte (Männer)) sucht, hat hiermit gute Chancen, einen Treffer zu landen.

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28 Nov 2006 04:09 #18 von mehlbox2001
John Grisham: Die Begnadigung

... ein Fest für die Fantasie, hat leider nur drei Tage gehalten, so spanned wars ... besonders nett für Leute, die Italien kennen ...




Aus der Amazon.de-Redaktion
Arthur Morgan ist mit Abstand der mieseste Präsident, den Amerika jemals hatte. Durch diplomatische Tollpatschigkeit hätte er fast einen dritten Weltkrieg ausgelöst. Noch niemals hat ein amtierender Präsident nach vier Jahren Amtszeit bei den Neuwahlen so wenige Wahlmänner für sich gewinnen können -- drei gegen hundertachtunddreißig für den Gegenkandidaten, um genau zu sein. Nur Alaska war ihm gnädig -- und das wohl auch nur, weil er den Bundesstaat während des Wahlkampfs nicht besucht hat: „Nur in Amerika schafft es so ein Idiot bis an die Spitze“.

Eigentlich ist Morgan nur durch einen Skandal ins Amt gekommen, in den der damals bedeutendste und skrupelloseste Lobbyist des Landes, Joel Backman, verwickelt war. Jetzt drängt der CIA darauf, dass Morgan Backman am letzten Tag seiner Amtszeit noch schnell begnadigt. Für den gescheiterten Präsidenten ist das eine brillante Gelegenheit, seinem Nachfolger mit einem Skandal noch einmal richtig ins Schwitzen zu bringen. Aber der US-Geheimdienst verfolgt andere Ziele. „Wir dürfen keine amerikanischen Staatsbürger ins Visier nehmen“, bringt es ein hochrangiger CIA-Mann auf den Punkt. „Das würde gegen unsere Gesetze verstoßen. Uns wäre es lieber, wenn andere das für uns erledigten.“ Backman hat nämlich so manches Geheimnis mit ins Gefängnis genommen: Wenn er wieder in Freiheit ist, muss man nur abwarten, welche Nation letztlich den Auftrag zu seiner Ermordung gibt. Und so wird Backman mit einer neuen Existenz ausgestattet und außer Landes gebracht. Nach einem Jahr werden entsprechende Informationen an die Russen oder Israelis gegeben. Das Spiel kann beginnen -- und der CIA legt die Füße hoch …

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28 Nov 2006 10:29 #19 von Fernet
Das hab ich auch gelesen. Kann ich nur mitempfehlen.

Tolles spannendes Buch.



Mehlbox ich freue mich über Deine Unterstützung hier.

Bis bald Ilona

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29 Nov 2006 04:25 #20 von mehlbox2001
Hallo Ilona,

der neue Grisham war nur zu toppen von einem skurrilen Roman über die Welt des Internets, den ich im Frühjahr in einer Nacht auf meinem Balkon in Bulgarien durchhatte -- und das ist hart, denn ab vier Uhr schreien die Möven ... Allein die Beschreibung, wie der Informatik-Student seine täglichen Spaghetti kocht, sind absolut skurril getroffen ... Und wie man sich vor ein paar Jahren das Internet vorstellte ...

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Per Helge Sörensen: MAILSTORM
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Kurzbeschreibung bei den Amazonen:

An einem Sonntagabend wird ein junger Informatikstudent in der menschenleeren Universität zu Kopenhagen am Computerbildschirm. Zur gleichen Zeit verschwindet ein Kommilitone unter mysteriösen Umständen. Zeitgleich verunglückt ein Programmierer mit dem Auto in den Bergen bei San Francisco. Alles Zufälle? - Genauere Nachforschungen führen den Studenten in das Netz der Geheimdienste, der Politik und der amerikanischen IT-Branche. Die Spuren verdichten sich um das Thema der Kryptographie - die Verschlüsselung von sensiblen Daten, wie sie zum Schutz vor Industriespionage bereits verwendet wird ...

An einem Sonntagabend wird ein junger Informatikstudent in der menschenleeren Universität zu Kopenhagen am Computerbildschirm Zeuge eines Mordes. Zur gleichen Zeit verschwindet Martin, ein Kommilitone, unter mysteriösen Umständen. Zeitgleich verunglückt ein Programmierer mit dem Auto in den Bergen bei San Francisco. Alles Zufälle? Genauere Nachforschungen führen den Studenten in das Netz der Geheimdienste, der Politik und der amerikanischen IT-Branche. Die Spuren verdichten sich um das Thema der Kryptographie - die Verschlüsselung von sensiblen Daten, wie sie zum Schutz vor Industriespionage bereits verwendet wird ...

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