Hallo Michael,
da jeder Fall einzigartig ist und wie du bereits selbst geschrieben hast, wir keine medizinischen Fachkräfte sind, ist es natürlich nicht möglich, eine spezifische Empfehlung zu geben. Verwende folgende Informationen als Gesprächsgrundlage mit dem Urologen oder einem anderen medizinischen Fachmann.
Die Empfehlung oder Ablehnung bestimmter Medikamente durch den Urologen könnte auf verschiedenen Überlegungen basieren, einschließlich der individuellen Gesundheitsgeschichte, der aktuellen Medikation (sofern vorhanden), möglichen Nebenwirkungen, Kontraindikationen und der Gesamtbewertung des Zustands.
Anticholinergika wie Oxybutynin und Tolterodin sind in der Tat eine häufige Behandlung für Symptome von überaktiver Blase (OAB) und Harndrang. Deshalb sollte natürlich beim Arzt hinterfragt werden, warum diese Optionen nicht gegeben sind.
Abgesehen von Anticholinergika gibt es andere Medikamentenklassen wie Beta-3-Adrenozeptor-Agonisten, etwa Mirabegron (welcher die Blasenmuskulatur entspannt und die Füllkapazität erhöht), sowie Kombinationsbehandlungen.
Differenzialdiagnose: Stelle sicher, dass der Urologe andere mögliche Ursachen des häufigen Harndrangs untersucht hat, wie Infektionen, Blasensteine, interstitielle Zystitis.
Es ist wichtig, das Volumen der Blase zu bestimmen. Wenn die Blase aufgrund einer längeren Katheterisierung geschrumpft ist, kann dies zu frühzeitigem Harndrang führen. Eine urodynamische Messung könnte auch hilfreich sein, um das Blasenvolumen, den beginnenden Harndrang und den Druck in der Blase zu untersuchen und zu bewerten.
Wichtig ist auch die Gesamtmenge der Flüssigkeitsaufnahme. Manchmal kann die Reduktion der Trinkmenge, vor allem kurz vor dem Zubettgehen oder vor Aktivitäten außerhalb des Hauses, helfen, den Harndrang zu vermindern. Es ist aber auch wichtig, nicht zu wenig zu trinken, da dies zu anderen Problemen führen kann. Die Reduktion der Flüssigkeitsaufnahme kann genau das Gegenteil bewirken. Konzentrierter Urin verstärkt den Harndrang und fördert Infektionen.
Wenn man mit der Behandlung durch den aktuellen Arzt unzufrieden ist und eine Zweitmeinung sucht, ist das durchaus vernünftig. Ein frischer Blick auf die Probleme könnte neue Lösungswege aufzeigen.
Es ist auch wichtig zu bedenken, dass, während man auf medizinische Lösungen wartet, psychologische Unterstützung hilfreich sein kann, sowohl für Betroffene als auch für ihre Angehörigen, um mit dem Stress und den Auswirkungen auf die Lebensqualität umzugehen.
Gruß
Matti