Hallo Mich,
hätte ich drauf wetten können, dass du dies nicht so stehen lässt

! Ich glaube, da habe wir beide einfach eine unterschiedliche Meinung.
Zunächst nochmals grundsätzlich: ich habe ehrlichen, großen Respekt vor jedem, der seine Inkontinenz mit allen möglichen Mitteln weitestgehend bekämpft und eine Windel nur als allerletzte Möglichkeit, wenn nichts anderes mehr geht, akzeptieren würde und vieles andere unternehmen möchte, um genau dieses zu vermeiden. Ich würde dies niemals in irgendeiner Form herablassend kommentieren oder gar in den Raum werfen "Was soll der ganze Aufwand - trag einfach Windeln und gut ist!". Im Gegenteil - laut meiner Auffassung sollte der Sinn dieses Forums doch eigentlich sein, unterschiedliche Erfahrungen, Gefühle, Meinungen und Tatsachen miteinander zu teilen und respektvoll miteinander auszutauschen und, im Idealfall, gegenseitig Hilfestellung geben zu können und die ein oder andere Anregung, Behandlungs- oder Handhabungsmöglichkeit für sich selbst mitnehmen zu können. Ich erwarte aber auch für meinen (momentanen) Standpunkt den gleichen Respekt und die gleiche Achtung, die auch du natürlich und selbstverständlich auch für den deinigen erwarten kannst.
Ich empfinde es als nicht sehr hilfreich, wenn du in einem Thread, in dem jemand mit der Frage kommt wie er Selbstbewusstsein und Windeln unter einen Hut bekommen kann, auf die ich gefühlvoll und mit Eigenerfahrung versucht habe, zu antworten, mit der Aussage kommst:
"mit "nur" Harninkontinenz muss keiner auf die Dauer leben. Es gibt Möglichkeiten, etwas machen zu lassen. Ist zwar eine kleine OP, aber ich bin mit AMS 800 (künstlicher Schließmuskel) sehr zufrieden." Eine eigentlich sehr valide Aussage, die aber nichts mit dem Ursprungsthema zu tun hat, die es aber absolut Wert ist, in einem anderen Thread ausgiebig vorgestellt und diskutiert zu werden, aber eben nicht hier an dieser Stelle - genauso wie die jetzige Aussage
"Ich war der Meinung so lange es noch andere Möglichkeiten gibt, versuche ich alles um diese Windel loszuwerden."
Das mag deine Meinung sein, du hast selbstverständlich jedes Recht der Welt, diese Meinung zu haben und zu vertreten, aber meine Wenigkeit (und einige andere Personen vielleicht auch) mögen die Meinung haben, dass das Tragen von aufsaugenden Inkontinenzprodukten für sie selbst eben auch eine akzeptable, unschädliche, nebenwirkungsfreie Möglichkeit ist, mit ihren Problemen umzugehen.
Ich habe das Gefühl (und bitte nimm es mir nicht übel, wenn das falsch ist - wir kennen uns schließlich kaum), dass es dir etwas schwerfällt, eine solche Ansicht zu akzeptieren, und dass du von jedem erwartest, deinen Weg gut zu heißen und dem zu folgen.
Aber wir Menschen sind halt alle verschieden, haben verschiedene Bedürfnisse und verschieden Ansichten und Wege, mit bestimmten Situationen umzugehen. Was für den einen vollkommen richtig und logisch ist, mag dem anderen Suspekt sein und der nächste hat eine ganz andere Idee und dem übernächsten ist genau dieses unangenehm oder peinlich - lasst uns doch bitte einfach mit viel gegenseitigem Respekt, Verständnis, Höflichkeit und Offenheit unsere vielen reichhaltigen Erfahrungen, Gefühle, Erkenntnisse und unser Wissen vorurteilsfrei (und ohne Verurteilung) miteinander austauschen und teilen! Nach meiner Erfahrung gibt es, besonders im Umgang mit Inkontinenz, keinen wirklich absolut und immer und für jeden richtigen und einzigen Weg, sondern ganz viele individuelle und verschiedene...
Liebe Grüße
Helmut