Hallo Waldfee,
ich kann deine Sorge gut verstehen und ich kann von mir sagen das ich auch anfangs ein erhebliches Problem hatte mit der „Reise Problmatik“ umzugehen. Ich bin relativ oft beruflich unterwegs - von daher war die Sache für mich noch mal besonders unangenehm. Rückblickend kann ich allerdings sagen, das viele von meinen Ängsten inzwischen verflogen sind weil es wirklich kein Beinbruch ist, wenn man einpaar Dinge beachtet. Ich speichere mal meine Erfahrung zu dem Thema aus…:
- Inkontinenz ist für Hotels kein neues Problem und wenigstens die größeren Häuser haben überhaupt kein Problem, damit professionell umzugehen.
- Viele der besseren Häuser haben sowieso oft bereits einen wasserdichten Matratzenschutz auf den Matratzen.
Es gibt prinzipiell zwei Möglichkeiten mit dem Thema Bettschutz umzugehen. Entweder man bringt die Sachen selber mit - oder man sorgt dafür das, dass Hotel die Sachen zur Verfügung stellt. Ich bin inzwischen ein Freund der zweiten Variante, denn zum einen kennt das Hotel seine Betten am besten und hat im Zweifelsfall die bessere Lösung parat und zum anderen gehört das für mich auch zu einem guten Service.
Damit das ganze reibungslos funktioniert macht es Sinn, das _Vor_ der Anreise dem Hotel mitzuteilen. Man muss da nicht schreiben, das man Inkontinent ist - es reicht mitzuteilen, das man einen feuchtigkeitsdichten Matratzenschutz benötigt. In 99% der Fälle hat man dann einen entsprechenden Matratzenschutz wenn man ankommt und alles ist gut. Mir ist es bei sehr vielen Buchungen bislang nur zweimal passiert das da eine komische Rückfrage kam und das waren in beiden Fällen kleine private Pensionen. In den beiden Fällen hab ich mich freundlich bedankt und mir etwas anderes gesucht.
Die zu kleinen Mülleiner wurden ja schon erwähnt. Die blickdichten Tüten sind da hilfreich. Ich benutze diese (
www.abena.de/produkt/abri-bag-zipbeutel/
) aber natürlich kann man auch was anderes nehmen.
Zu den Windeln kann ich sagen, das mir da auch noch nichts besseres eingefallen ist. Normalerweise brauche ich Nachts so etwas nicht, weil ich vom Drang wach werde und Zuhause mit einer Bettflasche gut zurecht komme. Allerdings kann da schon mal was schief gehen und ich schaffe es leider nach dem aufstehen nur noch selten trocken auf dem Klo anzukommen. Die Bettflasche mitzunehmen währe zwar eine Option aber das Ding nimmt einigen Platz weg und macht mehr Arbeit als die Windeln - zumal die Vorstellung das ich das Ding bei der Flughafenkontrolle u.U. aus der Tasche fingern muss auch keine gute Vorstellung ist… Damit da nichts schief geht nehme ich dann in kauf mit den Dingern zu schlafen.
Meine Erfahrung ist, das, man vorher ausprobieren sollte was man da braucht - weniger ist da manchmal mehr. Ich persönlich nehme für die Nacht die gleichen Windeln die ich auch Tagsüber benutze wenn ich unterwegs bin. In meinem Fall sind das Attends Adjustable. Meine Erfahrung ist, das man mit Zwei- oder Dreipunkt Systemen deutlich besser schläft als mit den klassischen 4-Tape Windeln. Im Zweifelsfall Wechsel ich die halt wenn wirklich mal so viel kommt.
Sonst vielleicht noch der Hinweis, dass wenn man länger unterwegs und die Hilfsmittel mitnehmen will, man auf Flugreisen das extra Gepäck gratis aufgeben kann wenn man ein entsprechendes Attest bei der Fluggesellschaft vorher einreicht. Ich hab das erst einmal gebraucht und das ging recht problemlos.
Alles in allem währe zu bemerken, das es keine gute Idee ist ein allzugroßes Geheimnis um die Sache zu machen, denn das ist nur Anstrengend und belastend für einen selbst. Es gibt ganz viele Leute die ein Kontinenzproblem haben - das ist nichts wofür man sich schämen muss. Wenn das Hotel beschied weiß schlaf ich ruhiger, denn dann können die sich hinterher auch nicht beschweren wenn wieder erwarten doch etwas schief gegangen ist. Allerdings weiß ich auch, das kein halbwegs seriöses Haus da ein Problem draus machen wird.
Am Ende muss man halt ein dickes Fell entwickeln. Ich persönlich fand die Kontrollen am Flughafen am Anfang deutlich peinlicher, den wenn in der Wartezeit vor der TSA was ins IKM gegangen ist findet das der Scanner immer und man wird extra abgetastet. In Deutschland hatte ich da noch nie ein Problem, bei USA Flügen sollte man was zum Wechseln dabei haben oder es vorher bei der TSA anmelden den es gibt da zuweilen etwas übereifrige TSA Agents…
Was deinen Freund angeht: Wenn der kein Problem damit hat, dann ist das doch toll! Ich hab da vor meiner Frau auch keine Scham mehr, denn sie hat auch kein Problem damit. Vieles findet im Kopf statt und man sieht Probleme wo es gar keine gibt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das es manchmal schwerer ist, zu glauben das ein anderer kein Problem damit hat. Das liegt oft daran, das man die Sache selber so schlimm findet. Wenn ich selber großes Problem mit meiner Situation habe, dann kann es passieren, dass ich überzeugt davon bin das andere das auch so sehen. Die Erfahrung lehrt allerdings das, dass selten der Fall ist…