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Darm Management bei Querschittlähmung

26 Jul 2007 21:10 #1 von Joerg66482
Ich bin seit Anfang letzten Jahres querschnittgelähmt. Komplette Paraplegie nach Th 10. Sensorisch z.T. schon ab 8/9.

Im Querschnittzentrum der Orthopädischen Uniklinik Heidelberg wurde ich auf zweitägiges Abführen mit Alasenn und Lecicarbon E trainiert. Bereits dort hat sich häufig mein Darm 1 - 2 Std. nach Abführen nochmals entleert.

Wieder daheim habe ich das zweitägige Abführen beibehalten, bin aber von Alasenn auf Movicol umgestiegen (jeden Abend 1 Beutel). Lecicarbon E als Initiator blieb. Die unregelmäßigen Darmentleerungen blieben. Außerdem mußte ich in der letzten Juniwoche hier ins lokale Krankenhaus. Diagnose: Subileus nach Obstipation.

Was kan ich tun, um nicht unkontrolliert den Darm zu entleeren? Wie sieht es mit Irrigation und Colon Massage aus.

Zur weiteren Info. Ich werde durch polnische Haushaltshilfen betreut, wo die Kommunikation manchmal unmöglich ist.

Jeder Tip ist willkommen.

Gruß aus Zweibrücken

Joerg66482

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27 Jul 2007 11:50 #2 von matti
Hallo Jörg,

ich möchte deinen ersten Beitrag noch einmal zum Anlass nehmen um dich auch hier noch einmal herzlich im Verein willkommen zu heißen.

Ich habe selbst sehr gute Erfahrungen mit der Irrigation gemacht. Ich benutze das Irrigationssystem der Firma Coloplast. Für mich liegt der Vorteil in der einfachen Handhabung des Systems. Zum einen ist das System auch für Menschen mit eingeschränkter Handfunktion praktikabel, zum anderen entfällt das Zusammenkneifen des Po´s, weil die eingebrachte Flüssigkeit durch den geblockten Katheterballon gehalten wird. Durch diese Blockung wird zudem der Darm zur Entleerung (positiv) gereizt, oder besser gesagt animiert.

Ich erreiche mit der Irrigation eine Sicherheit von 24 Stunden und vermeide zudem Obstipationen (Verstopfungen).

Bevor ich die Irrigation für mich entdeckt hatte, litt ich häufig an Verstopfung, mitunter sogar an Kotsteinen. Der Stuhldrang kündigte sich nicht selten durch starkes Schwitzen und zunehmende Spastiken an. Dies habe ich fast vollständig minimiert.

Ich nehme zusätzlich Movicol und weiß von einigen anderen Betroffenen, dass ihnen diese Kombination auch hilft.

Gruß

Matti

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27 Jul 2007 14:18 #3 von Struppi
Hallo Jörg,
hallo Matti,

wie Matti bereits sagte, kann auch ich nur positiv von der Irrigation berichten. Ich praktiziere dies ebenfalls seit mehreren Jahren (zuerst mit der Irrimatic R, jetzt mit der neuen Pumpe von Coloplast - das Peristeen-System) und erreiche ebenfalls eine (nahezu) vollständige Kontinenz von 24 h.

Ich stelle mal einen direkt-Link hier rein, dann kannst Du - und jeder andere Interessierte - mal nachlesen und sich das System angucken:

http://www.ks-networx.de/coloplast_de/i ... uct_id=480

Die ersten Jahre habe ich ebenfalls - vergebliche - Versuche mit Lactulose etc. betrieben, bis mein Pflegedienst mich auf die Irrigation brachte.

Hilfreich kann es ebenfalls sein, vor der Irrigation eine sogenannte Colon-Massage durchführen zu lassen. Dies verbessert bei einigen Menschen das Endergebnis der im Anschluß an die Massage erfolgte Irrigation.

Die Colon-Massage kann sich jeder vom Hausarzt oder anderen Diensten (Pflegedienste, Sozialstationen, Krankenhäuser, DRK etc.) zeigen lassen, da müßtest Du Dich in Deiner näheren Umgebung mal kundig machen.

Grüße

Struppi

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27 Jul 2007 15:15 #4 von Jens Schriever ✝
Hallo Joerg

Als erstes möchte auch ich dich hier recht herzlich begrüßen. Auch ich kann nur gutes über die Irrigation berichten. Die Irrigation regt dem Darm auf natürlicher Weise an, und hat so fast keine Nebenwirkungen. Gerade bei neurologischen Erkrankungen, wo auch die Mobilität eingeschränkt ist, ist die Irrigation das Beste. Durch Mobilitätseinschränkung wird oft der Darm träge und es kommt zu Verstopfungen und vermehrter Gasbildung. Diese belasten auch die Blase. Das merke ich selber bei mir, da dann der Bauchdeckenkatheter drückt. Nach dem Stuhlgang sind dann die Beschwerden wieder weg. Bei regelmäßiger Anwendung der Irrigation, wird eine normale Verdauung erzielt, und die Beschwerden sind weg. Die Irrigation ist in Sachen Kontinenz für mich das sicherste.
Ich kann dir nur die Irrigation empfehlen, aber verliere nicht gleich den Mut, wenn es nicht gleich klappt. Der Körper muss sich auch erst an die Irrigation gewöhnen.


Gruß Jens

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31 Jul 2007 20:04 #5 von Joerg66482
Hallo Matti, Hallo Struppi, Hallo Jens,

zuerst einmal vielen Dank für Eure positiven Antworten.

Jens, auch ich habe ein Bauchdeckenkatheter, das drückt manchmal ganz schön. Außerdem schlucke ich jeden Tag 5 mg Lyrinel uno (Oxibutynin), also ein Anticholinergika und Spasmolytika, das die verbliebene Darmperestaltik im unteren Bauchbereich noch weiter abwürgt. Das ist sicher nicht Neues für Dich Jens.

Hier nun noch eine ganz praktische Frage. Wo führt Ihr die Irrigation durch, auf der Toilette, dem Toiletten-/Duschstuhl oder im Bett? Ich kann zur Zeit leider noch nicht auf der Toilette sitzen sondern nur im Stuhl und muss per Rutschbrett und Hilfe umsetzen.

Dann noch an Matti, wie oft und in welchen Portionen nimmst Du Movicol?

Gruß aus Zweibrücken

Jörg

:D

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31 Jul 2007 20:14 #6 von matti
Hallo Jörg,

schön daß man dich nun auch bildlich sehen kann.

Ich nehme max. einen Beutel Movicol pro Tag.

Grundsätzlich kannst du die Irrigation sowohl auf der Toilette als auch auf einem Toilettenstuhl durchführen.
Ich sitze bei der Irrigation auch auf einem Toilettenstuhl (über der Toilette).

Wir können dir gerne unverbindlich und kostenlos einen Fachmann vermitteln, welcher dir die Anwendung noch einmal ganz in Ruhe bei dir Zuhause vorführt und dich einweist.

Gruß

Matti

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13 Aug 2007 18:55 #7 von Joerg66482
Hallo Matti,

danke für das Angebot. Ich war einige Tage von Festnetz und Internet abgeschnitten (T-Com) und kann mich deshalb erst wieder heute melden.

Coloplast hat sich bei mir auch gemeldet. Am Mittwoch ist meine Hausärztin hier, dann werden die Termine für Versuch etc festgelegt.

Werde über die weitere Entwicklung berichten.

Jörg

:)

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