Hallo zusammen,
zuerst einmal möchte ich die Gelegenheit nutzen ein "Dankeschön" für die Möglichkeit des Austauschen in diesem Forum loszuwerden. Ich habe viele Themen gelesen und stehe nun leider mit mehr Sorgen als Erleichterung über das Gelesene da, als vorher. Da die Ursachen und Folgen so unterschiedlich sind, habe ich mich entschlossen meine Erfahrungen hier zu schildern und eure Meinung dazu zu lesen
Zur Situation:
Ich bin männlich, 36 Jahre alt und berufstätig. Ich bin single und hatte eigentlich geplant diesen Sommer zu nutzen um in meiner neuen Stadt eine neue Partnerin zu finden. Ich war voller Vorfreude auf den Frühling bis sich bei mir Anfang Februar eine hartnäckige Blasenentzündung breitmachte.
Das war der Beginn meiner ISK-Reise. Meine Urologin stellte darauf hin fest, dass ich generell eine riesige Blase (ca. 1L) habe und diese durch eine Blasenentleerungsstörung entstanden ist. Das ist auch der Grund dafür, dass ich die Blasenentzündung nicht losgeworden bin. Restharn ca. 700 ml.
Im Grunde muss ich froh sein, dass ich durch die Blasenentzündung auf das Problem aufmerksam gemacht wurde, da meine Nieren noch gut aussehen, ich das Problem aber unbedingt angehen muss.
Nach zwei Monaten in denen die Blasenentzündung nie wirklich verschwand, wurde ich anfang April in der Urologie-Klinik in Herne untersucht und mir wurde ein Dauerkatheter gelegt damit der Urin komplett abläuft. Bakterien konnten zu der Zeit aber nicht mehr im Urin nachgewiesen werden.
Ich habe den Dauerkatheter (16 CH) vier Tage lang getragen und es war sehr unangenehm. Jeder Schritt war unangenehm und selbst im Liegen war es ein lästiges Gefühl. Nach den vier Tagen kam eine Vertreterin von der GHD und hat mir gezeigt wie ich mich selbst katheterisiere. Sie hat mir den Speedicath Flex empfohlen und die generelle Handhabung scheint mir auch sehr komfortable zu sein. Nach etwas rumprobieren bin ich nun beim 12 CH gelandet.
Nun mein Problem:
Ich katheterisiere mich mittlerweile seit mehr als zwei Wochen und kann selbst gar kein Wasser mehr lassen. Vor dem Dauerkatheter konnte ich mehrmals am Tag 200 ml urinieren. Mich beunruhigt, dass seit dem Dauerkatheter garnichts mehr kommt
Zusätzlich kommt beim Kathetern noch immer Blut mit. Direkt am Anfang und dann beim Rausziehen des Katheters. Aus meinem Penis kommen auch regelmäßig bräunliche Blutkoegel. Ich könnte mir auch vorstellen, dass diese Verletzung/Entzündung der Grund dafür ist, dass ich kein Wasser mehr lassen kann.
Ein mich sehr belastender Zustand ist auch, dass mein Intimberich ständig gereizt ist und sich unangenehm anfühlt. Ich habe vorgestern mal bisschen an mir rumgespielt um zu schauen, ob das noch alles funktioniert, habe aber abgebrochen weil es schmerzhaft war. So macht es gerade keinen Spaß mehr und ich verliere die Lust am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Ich hatte bereits eine Blasenspiegelung und mechanisch ist alles okay. Die Prostata und die Nieren sehen gut aus.
Am 30.05. habe ich einen Termin zur Urodynamik in Herne (früher war nichts zu machen).
Einerseits erhoffe ich mir da Klarheit darüber, wieso ich immer Restharn in der Blase habe. Andererseits möchte ich bis dahin nicht so weitermachen wie bisher.
Ich katheterisiere mich 3mal täglich. 4-mal wären wahrscheinlich besser, aber ich möchte die Harnröhre nicht noch weiter "schädigen".
Die Vertrieblerin von GHD sagt die bisherigen Beschwerden kämen nicht vom ISK, sondern sind noch vom Dauerkatheter, welcher mit 16CH viel zu groß war.
Ich bin 1,72 und wiege ca. 68 Kilo.
Die Urologin meinte zu dem Blut beim ISK, das sei normal und kann durch kleine, ungefährliche Verletzungen der Blutgefäße an der Prostata kommen.
Generell komme ich mit dem ISK klar und ich könnte mir sogar vorstellen, dass in meinen Alltag einzubauen, wenn die Entzündung endlich abheilen würde und ich auch wieder die schönen Dinge mit dem Intimbereich genießen könnte. Ich bin allerdings sehr verspannt dabei, weshalb es immer schmerzhaft ist den Schließmuskel zu passieren.
Vielleicht habt ihr ja einen Rat für mich. Bin ich zu ungeduldig? Kann der abrubte und komplette Harnverhalt durch Verletzungen der Harnröhre entstanden sein? Habt ihr Tipps für mich? Kennt ihr gute Übungen/Verhaltensweisen um den Beckenboden zu entspannen bzw. nicht mehr so verkrampft zu sein?
Ich freue mich über jeden Beitrag. Liebe Grüße