Hallo,
ich bin selbst nicht von Inkontinenz betroffen, habe in meinem Beruf (Krankenschwester) einige "oberflächliche" Erfahrungen sammeln können.
Dabei handelt es sich jedoch hauptsächlich um Erwachsene, und wenn man nicht gerade in der Urologie arbeitet, hilft einem die Ausbildung nur, die medizinischen Hintergründe vielleicht besser zu verstehen und eher Verständnis für die Problematik zu bekommen, mehr nicht.
Nun ist es aber so, daß meine Freundin einen siebeneinhalbjährigen Sohn hat, der noch nie richtig trocken war, weder tags noch nachts.
Er ist der beste Freund meines Sohnes, und er macht gerade bei uns für 10 Tage "Urlaub".
Meine Freundin hatte mir gesagt, daß er mit 5 mg Spasmolyt am Tag ganz gut hinkommt und einigermaßen trocken ist damit. Mit einigem Entsetzen?Erstaunen?Bestürzung? stelle ich fest, daß das schöngeredet war... bislang waren wir bei drei bis vier nassen Hosen am Tag.
Da er nur vier kurze Hosen besitzt, ist das nach der letzten Hose eben ein Problem. Unsere Unternehmungen erhalten einen gewissen Spannungscharakter...bleibt alles trocken? Müssen wir den Ausflug vorzeitig abbrechen?
Es ist so, daß er es offenbar häufig nicht merkt, wenn er mal muss. Und ich schicke ihn schon aufs Klo, woraufhin aber nicht mal eine Viertelstunde später trotzdem die Hose nass wird, aber ordentlich.
Beim Urologen waren sie, ein US ist gemacht worden, nichts Auffälliges, der Arzt sprach von einer Entwicklungsverzögerung. Spasmolyt wurde so zum Ausprobieren gegeben, ich habe aber das Gefühl, als würde das überhaupt nichts bringen.
Mir liegt es fern, da jetzt selbst etwas ändern zu wollen, nur möchte ich gerne nochmal mit meiner Freundin eingehender darüber sprechen, denn mir scheint, sie ist nicht so dahinter her, daß dem Kind geholfen wird.
Meine Frage nun an Euch: Habt Ihr Tipps, wie ich am besten das Thema behandeln kann?
Ich möchte sie nicht "bequatschen", denn irgendwie ist es ja schon ein heikles Thema. Wir haben schon ein wenig gegoogelt und uns informiert und zB das Kontinenzzentrum in Villingen-Schwenningen gefunden, was ich ihr gerne vorstellen möchte.
Habt Ihr Erfahrungen, wie man sich als Eltern eines betroffenen Kindes fühlt, wenn jemand Aussenstehendes das Pipi-Problem anspricht? Gibt es ein absolutes No-Go?
Ich fühle mich etwas hilflos, denn wäre es mein Kind, würde ich wirklich alles unternehmen, um ihm zu helfen, und wenn ich sehe, daß die Mutter aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit oder weißnich das einfach so laufen lässt im wahrsten Sinne, das macht mich traurig.
Ich bekomme ja auch mit, wie beim Spielen vor unserem Haus die Nachbarskinder anfangen zu lästern, wenn der Junge mit nassen Hosen herumläuft (ihm fällt es erstmal nicht auf und ich hole ihn natürlich rein, wenn ich es merke!).
Habt Ihr noch Ideen, auf was für Untersuchungen man auf jeden Fall bestehen sollte? Meine Idee war jetzt auf alle Fälle das ADH, denn ich erinnere mich nicht, daß meine Freundin sagte, es sei bei ihrem Sohn Blut abgenommen worden.
Würde mich über Tipps und Ratschläge freuen!
LG Tinka