Hallo Marion,
Herzlich willkommen hier in der Runde. Das ist ja schon eine ganz schöne Odyssee die du da durchgemacht hast. Ich versuche mal das nochmal kurz zusammen zu fassen:
- Reizdarm Diagnose
- letztes Jahr Oktober Hysterektomie
- (danach?)kein Gefühl im Beckenboden
- März diesen Jahres Darm OP - teile des Dickdarms entfernt
- eStim bringt Gefühl im Beckenboden zurück
- fehlende Endarm Peristaltik
- Probleme bei der Kontrolle des inneren Schließmuskels
Neben dem was Matti schon geschrieben hat vielleicht noch ein paar Ergänzungen / Überlegungen dazu. Ich vermute , das sich bei dir verschiedene Probleme addieren, die man möglicherweise einzeln angehen kann. Die Dickdarm OP ist ja noch nicht so lange her, so das es gut sein kann, das der Körper da noch etwas Zeit braucht - wie auch immer - ich fange mal bei der Nervensache an.
Das mit dem Schrittmacher kann man natürlich versuchen und möglicherweise klappt das auch weil du ja schreibst das Gefühl kommt da durch die Stimulation zurück. Was mich etwas wundert, ist das du das mit einer Vaginal - und nicht mit einer Analsonde trainierst. Wenn der innere Schließmuskel ein Problem hat, dann hilft das nicht viel den Beckenboden von Vorne zu Stimulieren. Die Muskeln hängen zwar miteinander zusammen - aber funktionieren schon auch einzeln. Ich kann aus Erfahrung sagen, das ich am Anfang in ziemliches Problem hatte den analen Schließmuskel wieder gezielt zu bewegen. Mit dem eStim ist das insoweit bei mir besser geworden das ich damit gelernt habe den Muskel wieder besser anzusprechen. Leider hat es bei mir nichts am zu niedrigen Ruhetonus geändert aber die Unfälle sind jetzt nicht mehr ganz so heftig wenn sie passieren.
Wenn du jetzt nicht schon dem OP Termin hast, währe mein erster Tipp nochmal mit einer Analsonde zu üben.
Zum Thema Stuhlregulation: Das ist eigentlich mit der wichtigste Teil an der Sache der mir persönlich auch am meisten geholfen hat. Matti hat dazu ja schon einiges geschrieben.
Es ist im Prinzip ganz einfach:
1) Der Stuhl muss eine gleichmäßig Konsistenz bekommen. Wenn da irgendwelche festen Klumpen drin sind gibt es einige der genannten Probleme.
2) In deinem Fall währe als Zielkonsistenz wahrscheinlich der Typ 4 auf der
Bristol Skala
anzustreben.
Wie man das hinbekommt ist natürlich so eine Sache aber Grundsätzlich kann man folgende Regeln aufstellen.
1) Regelmäßig über den Tag verteilt ausreichend Trinken (mindestens um die 1,5 bis 2 Liter - je nach Körpergewicht und Temperatur)
2) Zu regelmäßigen Uhrzeiten Essen
3) Die natürlichen Entleerungsintervalle nutzen (z.B. morgens nach dem Frühstück)
4) Ballaststoffe am Morgen und über den Tag gegessen verdünnen den Stuhl
5) Flohsamenschalen am Abend eingenommen verdicken den Stuhl (Abend ist da wichtig - morgens bewirken sie das Gegenteil…)
6) Wenig Ballststoffe (z.B. Weißbrot statt Vollkornbrot) verdicken den Stuhl
Darüber hinaus hast du vermutlich schon ausprobiert was dir bekommt und was nicht - möglicher weise wäre noch eine Laktose Intoleranz zu prüfen.
Darüber hinaus kann ich mir auch vorstellen das, du möglicherweise zu viel den Beckenboden und den Analmuskel anspannst und es möglicherweise auch gut sein kann nicht nur die Anspannung sondern auch gezielt die Entspannung zu üben. Auch das sollte mit deinem Biofeedback Gerät und der passenden Analsonde möglich sein.
Viele Grüße
Michael