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Vorstellung Alex

11 Mär 2023 16:23 #1 von Alex1
Hallo in die Runde,
Möchte mich hier auch mal vorstellen. Ich bin 45 und habe seit einigen Jahren (war noch vor Corona) mittlerweile das "Problem" das sich meine Blase in der Nacht immer wieder entleert. Manchmal auch mehrfach pro Nacht. Nach anfangs nur vereinzelten "Ausrutschern" die sich vielleicht noch erklären haben lassen, ist es leider immer öfter vorgekommen sodass ich mittlerweile bei Windeln (Slips mit Klebestreifen) angekommen bin - die ist morgens leider oft auch ziemlich gefüllt. Tagsüber fast keine Probleme (ausser bisschen nachtröpfeln).
Beim Urologen war ich diesbezüglich auch schon - da ist aber ausser paar Untersuchungen mit der Diagnose Enuresis Nocturna und Versuchen mit mehreren Präparaten (Nocutil, Inkontan u. noch etwas das ich schon vergessen habe) nicht viel Besserung gekommen. Meine Vermutung ist das bei mir die Psyche ziemlich mitspielt da ich beruflich und privat sehr gefordert bin und da diverse Anzeichen richtung Depression oder BurnOut hindeuten - da habe ich demnächst einen Termin mit einem Psychotherapeuten. Mal schauen was dabei rauskommt.
Wichtig zu erwähnen ist: Ich habe mich mittlerweile mit den Windeln denke ich gut abgefunden (gewöhnt) sodass es eigentlich für mich kein Problem ist. Zumindest wenn ich zuhause schlafe. Meine Frau unterstützt mich hier auch ungemein was mir hier zumindest sehr hilft. Interessanterweise schlafe ich gefühlt sogar besser seit ich Windeln habe (oder brauche ich Windeln weil ich jetzt tiefer schlafe?)
Lediglich wenn ich auswärts bin und im Hotel übernachten muß, leide ich schon ziemlich und schlafe dann meist ziemlich schlecht aus lauter Angst trotz Windel auszulaufen.
Trotzdem habe ich ein paar Fragen mit denen ich das Forum künftig ein wenig nutzen möchte.
Grüße
Alex

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11 Mär 2023 16:46 - 12 Mär 2023 00:17 #2 von Pink Panther
Hallo Alex,

herzlich willkommen, schön Dich her zu sehen, auch wenn es einen ernsten Hintergrund hat.

meine Erfahrungen sind fast die gleichen wie bei Dir, noch etwas mehr aber vergleichbar.
Es ist nach meinen Erlebnissen sicher, dass man, wenn man mehrfach eingenässt hat und nun nachts Windeln trägt, besser schläft. Ich hatte viele Nächste über Wochen das Problem, dass man fast panisch aufwacht und Angst hat etwas nass zu machen.
Da halfen die Klebewindeln nur mäßig und ich musste mehr Sicherheit erreichen. das schaffte ich mit der Überhose, die ich darüber trage. diese hat keine Öffnungen außer die anatomischen.
Da diese aus Latex ist und breite Bündchen hat läuft da nur noch selten etwas aus und ich habe nachts manchmal mehr als 1200 ml Verlust.
Schau zu Beispiel man bei (Hinweise auf kommerzielle Anbieter wurden entfernt), wenn Du eine passende Windel für die Nacht gefunden hast.

so komme ich inzwischen gut klar und kann auch in den Hotels und fremden Betten sicher und gut schlafen. Das braucht man auch, wenn man berufstätig ist, stark eingebunden ist und vielleicht noch "Altlasten" bewältigen muss. da zählt die Balance aus allem und dazu gehört auch die gesicherte Nachtruhe.

Mit ist es inzwischen egal, wenn ich morgens in den Spiegel sehe und erkenne, dass ich es selbst bin, der die Hose nachts nass gemacht hat. Das ist eben so und wenn man es nicht ändern kann, dann nehme ich es hin, Hauptsache es tut nicht weh.

LG und viel Erfolg


Paulchen

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11 Mär 2023 20:54 #3 von Michael23
Hallo, das kann unmöglich dein Ernst sein! Ich hoffe, das ich jetzt nichts überlesen habe,aber du solltest unbedingt eine Urodynamische Untersuchung machen. Windeln können wirklich nicht die Lösung sein. Ich hatte das Problem auch.... kann meine Blase selber nicht mehr ganz entleeren und daher die Unfälle Nachts.
Meine Lebensumstände sind ähnlich wie deine.

Liebe Grüße. Michael

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12 Mär 2023 07:37 #4 von Alex1
Hallo und danke für eure Antworten.
@Paulchen danke für den Tipp mit der Überhose, aber das ist bei mir denke ich nicht nötig da die windel in 99% ausreicht. Ist eher so eine kopfsache das sie auslaufen "könnte". Im hotel kommt dann auch noch das Entsorgungsproblem dazu, weil ich ja nicht will das es jemand mitbekommt.

@Michael doch der Post ist mein ernst. Auch wenn ich jetzt nicht alle Untersuchungen im vorstellungs-thread auflisten wollte, war eine urodynamik in der Tat noch nicht dabei. Aber da tags über keine Probleme sind und die Blase sich auch komplett entleeren lässt hat es vermutlich Gründe warum es nicht sinnvoll war bei mir.
Und ja, für mich sind Windeln derzeit die Lösung. Warum? Weil das Bett trocken bleibt, sie nicht weh tun, ich mich daran gewöhnt habe und ich keine Zeit und Nerven für einen jahrelangen Untersuchungsmarathon mit pharmazeutischen Experimenten habe der ohnehin nichts bringt. Auch eine op kommt nicht in Frage solange es so bleibt und nicht tagsüber auftritt.
Klingt paradox aber ein anderes Hilfsmittel, die Brille die ich seit kurzem brauche ist für mich ein größeres Ärgernis weil ich sie auch tagsüber brauche. Da kann ich aber auch nichts dagegen machen.

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12 Mär 2023 07:51 #5 von Michael23
Es war nur gut und nicht böse gemeint. Ich wünsche dir alles erdenklich Gute. LG

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12 Mär 2023 07:57 #6 von Pink Panther
Hallo Alex,

In den Hotels gibt es in den allgemein zugänglichen Räumen sehr oft Behindertentoiletten. Die haben immer Mülleimer.
Sonst habe ich immer einen dunklen Beutel dabei, dann kann ich mit diesem blickdicht über den Flur, oder auf die Straße zum Mülleimer gehen.

Es gibt in den Supermärkten z.B. Aldi sehr günstig Müllsäcke für Konsmetikmülleimer, also 10l. Die kannst Du gut nehmen um Geruch und Auslaufen beim Tansport zu verhindern.

Ich nehme immer eine mehr mit als ich brauche, es kann immer mal was kaputt gehen, oder der Flug fällt aus, oder, oder, oder.....


Viel Erfolg


Paulchen

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12 Mär 2023 09:07 - 12 Mär 2023 09:08 #7 von Matthias1965
Guten Morgen Alex,
Deinen Vergleich mit der Brille finde ich sehr gut. Auch sie ist ein Hilfsmittel, anfänglich total fremd, aber nötig und man braucht eine gewisse Zeit sich daran zu gewöhnen.
Mit dem wesentlich besseren Schlaf in der Nacht kann ich Dir nur beipflichten.
Bevor es mit meiner Inkontinenz anfing, hatte ich ganz unabhängig davon, die klassische Konfirmandenblase. Kaum hat sich die Blase gemeldet, musste ich schon zum WC gehen. Nachts war mir der leichteste Blasendruck so unangenehm, das ich aufgestanden bin.
Das ist nun vorbei.
Was die Übernachtung im Hotel anbelangt, erging es mir auch wie Dir.
Angst das im fremden Bett doch mal was nass wird.
Ich nehme immer eine Unterlage mit und ziehe dort eine Suprima über dem Windelslip an (was ich zuhause nicht mache, weil es mir zuviel an "Schutz" wird.
Mache Dir auch wegen der Entsorgung bitte keinen Kopf. Windel in einen schwarzen Beutel (Hundekotbeutel) und ab in die Tonne.
Kein Reinigungsdienst interessiert sich für Deinen Müll.

Grüße Matthias

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12 Mär 2023 12:17 - 12 Mär 2023 12:57 #8 von Matti
Hallo,

es ist auffällig, dass in vielen Diskussionen und Forenbeiträgen der letzten Wochen zum eigentlichen Thema "anderen motivierend zur Seite stehen" immer wieder das Thema Gummihosen auftaucht. Es scheint fast so, als ob einige Menschen sich mehr für das Hilfsmittel als für den eigentlichen Sinn und Zweck dieses Angebots interessieren.

Natürlich kann es sein, dass Windeln und Gummihosen für manche Menschen ein wichtiger Bestandteil ihrer Bewältigungsstrategie sind. Aber sollten wir nicht den Fokus darauf legen, anderen Mut und Kraft zu geben, damit sie sich ihrer Problematik stellen können? Sollten wir nicht versuchen, sie zu ermutigen sich der auslösenden Ursache bewußt zu werden und diese primär anzugehen?


Eine Windel oder Gummihose mag zwar vorübergehend eine Lösung sein, aber sie löst nicht das eigentliche Problem. Eine ganzheitliche Betrachtung und folgende Behandlung hingegen kann dazu beitragen, dass Betroffene langfristig wieder ein normales Leben führen können.



Warum ist Verdrängung keine Lösung?

Alex,

wenn du an psychischen Problemen und Überforderung leidest, kann es eine bequeme Lösung sein, sie einfach nicht mehr wahrzunehmen oder mit einem “Pflaster” zu überspielen. Deutlich ratsamer und hilfreicher wäre es aber, sich seiner Probleme erst einmal bewußt zu werden und dir helfen zu lassen, deine Probleme zu verstehen und zu überwinden.

Es ist wichtig, dass du dir bewusst machst, dass psychische Probleme und Überforderung (Zitat: "diverse Anzeichen Richtung Depression oder BurnOut hindeuten") nicht einfach verschwinden, nur weil du sie verdrängst. Das Gegenteil wird der Fall sein. Es ist zwar ein natürlicher Instinkt, dem Problem aus dem Weg zu gehen, aber es wird dich langfristig in Schwierigkeiten bringen.

Verdrängung ist ein Zeichen dafür, dass man sich der Realität nicht stellen möchte. Es bedeutet jedoch nicht, dass man die Probleme tatsächlich lösen kann. Es bedeutet lediglich, dass man sich vor ihnen versteckt und versucht, ihnen aus dem Weg zu gehen. Diese Strategie funktioniert jedoch nur für eine begrenzte Zeit und schließlich wird das Problem wieder auftauchen – mit all seiner Kraft und Intensität.

Wenn du deine psychischen Probleme angehst und die auslösenden Faktoren einmal bedenkst, hast du mehr Kontrolle über dein Leben und über deine Blase. Auch wenn es manchmal schwer ist, sich seinen Problemen zu stellen, ermöglicht es dir doch ein besseres Verständnis deiner Situation und es gibt dir die Gelegenheit, den Umgang damit zu lernen und zu verändern.

Es gibt viele Wege, um psychische Probleme zu behandeln und zu verstehen. Einige dieser Möglichkeiten umfassen Psychotherapie, Medikamente oder alternative Behandlungsmethoden wie Meditation oder Yoga. Wenn die Psyche solch gravierende Auswirkungen wie eine Inkontinenz hat, dann bedarf es einer Änderung der Lebenssituation. Man muss sich doch einmal bewußt machen, dass da etwas gehörig schief im Leben läuft.

Verdrängung als Lösung für psychische Probleme anzubieten ist kein guter Rat – im Gegenteil: Es ist ein Weg in die Isolation und die Gefahr ist nicht gering, dass sie sich auch in anderen Lebensbereichen manifestieren. Wenn du an psychischen Problemen leidest, solltest du den Mut haben, dir Hilfe zu suchen und dir bewusst machen, dass Verdrängung keine Lösung ist.

Bezüglich des Vergeichs von Brille und Windel:
Eine Brille kann eine Fehlsichtigkeit oder Sehschwäche ausgleichen, während eine Windel ein Symptom abmildern soll. Eine Brille ist eine therapeutische Option, während eine Windel keine Therapie ist.

@all

Die ständigen Hinweise auf einen oder mehrere Anbieter von Produkten, die mehr oder weniger oder sehr eindeutig dem Fetischbereich zugerechnet werden können oder überwiegend dieses Klientel bedienen, werden wir zukünftig kommentarlos löschen.

Wir haben uns hier nicht 17 Jahre lang den Arsch aufgerissen, um unter "Gummihose" als Keyword Nummer 1 gefunden zu werden. Menschen die zu diesen "Hilfsmitteln" geradezu eine Passion entwickelt haben, gehören nicht zu der Zielgruppe, die wir primär erreichen und ansprechen möchten.

Gruß
Matti
Folgende Benutzer bedankten sich: martinK, Ciajaeg, Bruno, Michael23

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12 Mär 2023 16:59 #9 von Michael23
Hallo Matti, ich finde du hast es toll auf den Punkt gebracht. Ich hab den gleichen Fehler gemacht und einfach verdrängt. Das war jedoch die schlechteste Option und ich wäre vielleicht nicht da wo ich jetzt bin.

LG. Michael

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12 Mär 2023 17:15 #10 von martinK
Hallo zusammen

Matti, vielen Dank. Obwohl ich auch Inkontinenzhilfmittel trage und der Umgang damit hier auch diskutiert werden soll, war ich über die kürzlich hier geführten Diskussionen teilweise irritiert.

Alex, wie Matti geschrieben hast: Wenn Du bei Dir eine Gefährdung in Richtung Burn-out oder Depression siehst, ist es sehr wichtig, dass Du Dir dafür professionelle Hilfe holst. Ich selber bin zwar nicht betroffen, habe aber miterlebt, was geschieht, wenn man keine Hilfe sucht, und umgekehrt, wie viel es gerade bei einem Burn-out helfen kann, wenn man die Sache professionell angeht.

Die Sache mit dem Auswärtsübernachten ist aus meiner Erfahrung kein Problem. Geeignete Hilfsmittel tragen und die gebrauchten Hilfsmittel in einer Tüte und einem Eimer entsorgen. Du wirst Dich daran gewöhnen und Deine Lösung finden...

Herzliche Grüsse und alles Gute

Martin

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