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Inkontinent mit 33

28 Okt 2022 09:41 #1 von SAS33
Guten Morgen

Vor ein paar Tagen habe ich mich hier angemeldet und nun möchte ich mich vorstellen.

Ich bin ein Junger Mann 33 und heiße Sascha.
Leider bin ich seid ca. einem halben Jahr Harninkontinent.

Es fing mit Nachtröpfeln nach dem Toilettengang an, dann kam es bei z.b. Gartenarbeiten dazu das meine Hose nass wurde und irgendwann war Nachts das Bett nass ☹

Anfangs habe ich es verheimlicht und nicht mal meiner Freundin davon erzählt, es war mir einfach peinlich und unangenehm. Es ging so weit das ich mir heimlich Windeln kaufte und sie in bestimmten Situationen heimlich getragen habe, immer mit der Angst das es jemand sieht. Ich bin die letzten Monate immer wach geblieben bis meine Freundin eingeschlafen ist und dann habe ich mir eine Windel angezogen und bin schlafen gegangen.

Ich habe mich sehr von allem zurückgezogen und mich von meiner Freundin distanziert.

Meine Freundin wusste nicht was los ist und ich habe sie oft belogen was mit sehr leid tut.

Wenn meine Sachen nass waren habe ich sie schnell gewaschen damit meine Freundin es nicht merkt. Sie hat sich oft gewundert wieso unser Wäschekorb so stark riecht und hatte schon unsere Katzen in Verdacht.

Letztendlich habe ich mich ihr anvertraut. Sie hat sehr Liebevoll reagiert und hat Verständnis. Mittlerweile trage ich rund um die Uhr Windeln. Das belastet mich einfach sehr und ich habe immer Angst das sie mich deshalb verlassen könnte.

WIE KOMMT IHR UND EURE FAMILIEN DAMIT KLAR?


Meine Freundin hat mich immer gedrängt zum Arzt zu gehen, was ich nun endlich gemacht habe.

Meine Hausärztin hat sehr freundlich und hilfsbereit reagiert und mich zum Urologen und zum Neurochirurgen überwiesen.

Ich habe einige Schäden an der Wirbelsäule, am Becken, an der Hüfte und dem rechten Bein.
Ich wurde schon oft Operiert, unter anderem auch an Gefäßen und Nerven. Mein rechter unterschenkel ist gefühllos und ich habe starke Nervenschäden.

Ich bekomme dauerhaft Pregabalin, Oxycodon, Novalgin, Ass und Heparin.

Die Vermutung ist jetzt in erster Linie das es von den Nerven, der Wirbelsäule oder meinem Kopf kommt.

Eine weitere Vermutung ist eine Harnwegsklerose.

Nun muss ich wieder mehrfach zum CT und warten.


Ich habe nun einiges geschrieben und hoffe ich finde hier nette Leute mit denen ich schreiben kann und mich austauschen kann.

Liebe Grüße
Sascha

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28 Okt 2022 10:30 #2 von mich
Sascha, es ist hier im Forum nicht gewünscht sich persönlich mit jemanden auszutauschen und wenn man jedes Mal, wenn ein Neuer hier schreibt, immer wieder dieselben Antworten geben soll, ist das auch nicht so prickelnd. Kannst höchsten suchen, was ich schon geschrieben habe.

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28 Okt 2022 10:35 #3 von SAS33
Dieses Forum ist nicht zum Schreiben und um sich auszutauschen mit Informationen und Erfahrungen?

Wozu dient es dann?
Folgende Benutzer bedankten sich: herirein

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28 Okt 2022 10:41 #4 von mich
Es ist hier gewollt alles öffentlich zu schreiben, sodass es alle mitlesen können.

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28 Okt 2022 10:54 - 28 Okt 2022 11:10 #5 von Inkontinenz Selbsthilfe e.V.
Hallo Sascha,

die Aussagen von "mich" machen uns sprachlos und sind nicht in unserem Sinn!

Selbstverständlich ist es erwünscht und der Zweck dieses Forums sich mit weiteren Betroffenen auszutauschen. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob eine Frage thematisch schon einmal von jemand anderen gestellt wurde. Jeder beschreibt sein individuelles Problem.

Wir wünschen dir einen guten Erfahrungsaustausch!

Das Adminteam
Folgende Benutzer bedankten sich: herirein, kleines-engelchen, bienchen123, Matthias1965, MichaelDah

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28 Okt 2022 11:18 #6 von SAS33
Okay vielen lieben Dank!
Folgende Benutzer bedankten sich: herirein

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28 Okt 2022 12:15 #7 von kleines-engelchen
Hallo und ein herzliches Willkommen Sascha,

auch von mir. Schön, dass du auch hier unter uns bist. Ich selbst kann dir allerdings zu deinen Fragen nicht viel Auskunft geben....
Dennoch finde es aber toll, dass du Deine Angst überwunden hast und dich Deiner Freundin anvertraut hast.
Sowas kostet sehr viel Überwindung, ist aber schlussendlich so hilfreich.

Ich wünsche Dir, dass sich hier der eine oder andere sich meldet und Dir Tipps geben kann. Manchmal dauert es etwas :)

Hab einen schönen Tag.
Grüße Simone
Folgende Benutzer bedankten sich: Matti

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28 Okt 2022 13:03 - 28 Okt 2022 13:12 #8 von MichaelDah
Hallo Sascha,

herzlich willkommen im Forum. Ich denke am Anfang ist es immer am schwersten und jeder braucht da seine Zeit um mit dem Problem klarzukommen. Ich denke mal, du hast eine verständnisvolle Freundin - die ja auch den richtigen Ratschlag gegeben hat - zum damit zum Arzt zu gehen.

Was die Partnerschaft angeht kann ich nur sagen, das man sich eigentlich oft selber am meisten im Weg steht, weil man das Problem für viel schlimmer hält als es der andere wahrnimmt. Die eigentlichen „Beziehungskiller“ sind oft mangelndes Vertrauen zum Partner und die Unfähigkeit über seine eigenen Probleme zu reden und Rückzug.

Es fällt nicht jedem in so einer Situation leicht mit seinem Partner darüber zu reden - aber du hast es ja geschafft und das war sicher ein großer Schritt.

Das warten auf die Untersuchungen ist natürlich auch nervig - wobei mich in deinem Fall wundert warum da ein CT und kein MRT gemacht werden soll. Beim MRT werden Weichteile besser dargestellt und es hat keine Strahlenbelastung. Deshalb ist es insbesondere zur Auffindung von Einblutungen z.B. durch einen micro stroke oder zur Darstellung von Veränderungen im Gehirn besser geeignet. Auch für die hier gewünschte Diagnostik der Wirbelsäule stellt es eine bessere Alternative dar als das CT weil es keinen Strahlenbelastung hat. Ich vermute mal der Neurochirurg hat das veranlasst - vielleicht fragst du ihn ja nochmal. Allerdings vermut ich auch, das du mit dem Problem bei einem Neurourologen besser aufgehoben währst…

Was Termine angeht habe ich mit DoctoLib sehr gute Erfahrungen gemacht. Je nach dem wo du wohnst gibt es ja vermutlich mehrere Standorte die ein MRT haben. Ich hab mir da einfach bei allen einen Termin geben lassen und die Wartelisten Funktion aktiviert. Wenn dann irgendwo jemand abgesprungen ist hab ich die restlichen Termine wieder abgesagt. Mit der Methode hab ich wenigstens in Berlin (fast) immer innerhalb von 2 Wochen einen Termin bekommen.

Schwierig ist es natürlich immer wenn verschieden Fachrichtungen zusammenarbeiten müssen - wenn es sich um eine Blasenauslassobstruktion oder eine Sphinktersklerose handelt dann bist du beim Urologen schon absolut richtig. Wenn es um die Wirbelsäule b.z.w. Nervenschäden geht ist der „normale“ Urologe allerdings schnell am Ende und du brauchst einen Neurourologen. Der Neurochirurg ist eigentlich erst dran, wenn etwas operativ korrigiert werden soll - das ist allerdings noch mal ein ganz eigenes Thema…

An deiner Stelle würde ich jetzt erstmal die Ergebnisse vom MRT abwarten. Wenn da etwas gefunden wird, würde ich mir gleich eine Überweisung für ein Kontinenz Zentrum mit einem neurologischen Schwerpunkt geben lassen - eine Liste der der Kontinenz Zentren findest du hier:

Inkontinenz Selbsthilfe - Fachzentren

und bei der Deutschen Kontinenzgesellschaft:

Fachzentren Deutsche Kontinenz Gesellschaft

Ich weiß nicht ob du jetzt schon beim Urologen warst - das kannst du parallel machen. Der Urologe wird sich das erstmal mit Ultraschall ansehen und Laborwerte erheben. Wenn er beim Ultraschall etwas findet kann es auch sein das eine Blasenspieglung gemacht wird. Wenn er nichts findet würde ich ihm auf jeden Fall sagen, das du noch auf die neurologischen Ergebnisse wartest.

viele Grüße
Michael
Folgende Benutzer bedankten sich: Matti

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29 Okt 2022 13:17 #9 von SAS33
Hallo Michael

Vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort.

Ich bin aufgrund von Polyneuropathie und einer Zyste im Kopf schon bei einer Neurologin in behandlung. Sie hatte mir vor einiger Zeit auch das Prgabalin verschrieben.

Nach vielen Operationen an Knie, Oberschenkel, Hüfte, Becken, Geäfäße und Wirbelsäule habe ich einige Platten, Schrauben und Gefäßclips im Körper, daher wird bei mir meistens ein CT statt MRT gemacht.
Ich denke aber du hast recht und vom Kopf wäre ein MRT möglich.

Es ist seit Jahren bekannt, dass ich weitere Schäden an der Wirbelsäule habe und wenn sich irgendwas verschlechtert komme ich um eine weitere OP nicht herum. Von daher sollte ich jetzt direkt zum Neurochirurgen.

Bei uns im Ruhrgebiet gibt es die Radiologie Blikk, da bekommt man innerhalb weniger Tage ein Termin zum CT und MRT.

Den Termin beim Urologen habe ich leider erst Ende November.

Gruß Sascha

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29 Okt 2022 23:33 - 30 Okt 2022 00:02 #10 von hans-w
Hallo Sascha,

es ist nun schon viel geschrieben worden dem ich mich prinzipiell anschließe, insbesondere das Thema Partnerschaft sehe ich wie Michael und Du bist ja jetzt auf bestem Weg mit Deiner Freundin.

Ein MRT sollte nicht vom Kopf sondern von der Wirbelsäule gemacht werden denn der Auslöser für die Inko könnte sehr wahrscheinlich im Bereich der LWS liegen.
Zumindest ist das bei mir so, ich habe auch mehrere OPs an der Wirbelsäule hinter mir und nun seit einigen Jahren zwei "Stahlplatten" welche an die LWS zur Stabilisierung geschraubt wurden. Einige Zeit danach stellte sich bei mir die Inko ein und wird , nach Ansicht mehrerer Ärzte auch dauerhaft bleiben. Als es damit anfing war ich genauso entsetzt wir Du und wollte es nicht wahrhaben. - Ich lasse mal die vielen Untersuchungen und Zwischenschritte weg und sage dass ich nun nach ca. 2 1/2 Jahren gut damit leben kann. Ich muß immer Pants tragen und tagsüber 2 - 3 x wechseln, nachts habe ich mittlerweile eine "Kombi" aus Pants und einer wasserdichten Überhose gefunden. Mit diesen Hilfsmitteln habe ich fast nie mehr "Unfälle" und komme gut zurecht. Vielleicht kannst Du auch Urinalkondome verwenden, das schont die Haut und viele Betroffene nutzen sie täglich, ich bin leider gar nicht damit zurecht gekommen.

Viel Glück

Hans

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