Hallo Mathias,
erstmal herzlich willkommen hier - da hast du ja schon einiges durchgemacht…
Betablocker + Diuretikum + BPH ist natürlich eine Kombination die solche Probleme verursachen kann. Ich würde da den Kardiologe fragen - vielleicht findet sich eine Medikamentenkombination die weniger auf die Blase geht - aber da kenne ich mich zu wenig aus. Grundsätzlich können Beta-3- Adrenozeptoragonisten die zusammen mit Beta-Blockern genommen werden sich gegenseitig beeinflussen - auch da sollte der Kardiologe gefragt werden. In deinem Fall könnte das die Erklärung dafür sein das Betmiga bei dir nicht wirkt.
Das mit den Vorlagen verstehe ich jetzt gerade nicht so richtig - wenn du zwei Stück pro Tag benötigst dann ist das doch regelmäßig. Hast Du das dem Urologen denn erklärt und ein entsprechendes Miktionsprotokoll vorgelegt aus dem das hervorgeht?
Es ist tatsächlich so, das die Kasse bei einer leichten Inkontinenz nicht zahlt - aber das scheint bei dem was schreibst nicht der Fall zu sein. Von daher würde ich den Urologen fragen, wie er denn dein Kontinenzproblem bis zum Erfolg seiner Behandlung zu kompensieren gendenkt und ob du bis dahin auf dem Klo sitzen bleiben sollst… Nein - Spaß beiseite - ich denke da solltest du schon sehr deutlich sagen wie es ist - und das es eben z.Z. nicht anders geht und du sonst nicht arbeitsfähig bist.
Der Krankenkasse ist das übrigens erstmal komplett egal - die Vertraut dem Urologen an dieser Stelle. Aufsaugende Inkontinenzhilfen müssen Grundsätzlich nicht gesondert genehmigt werden. Wenn du das Rezept hast, auf dem mindesten die Menge des Hilfsmittelbedarfs pro Tag und Schweregrad der Inkontinenz vermerkt sein sollte, dann das im Prinzip ganz einfach:
1) Du gehst auf die Internetseite der Krankenkasse, suchst einen dort angegeben Hilfsmittellieferant (oder besser gleich mehrer) für aufsaugenden Inkontinenzhilfsmittel.
2) Du rufst den Lieferanten an, schilderst dein Problem, lässt dich Beraten und lässt dir _zuzahlungsfreie_ Muster schicken. Wenn die nicht funktionieren sollten, dann frage nach eine kostenneutralen Lösung des Problems. Wenn die Hose trotz korrekt verwendetem Hilfsmittel nicht trocken bleibt, dann ist das Hilfsmittel unzureichend - das hat dann nichts mit einer „Premium Versorgung“ oder wie auch immer der Lieferant das dann möglicher weise umschreibt zu tun…
Wichtiger Hinweis dabei: Wenn ein in der Beratung empfohlenes kostenfreies Produkt nicht funktionieren sollte, dann schreib dir genau auf welches Produkte das war und warum es bei dir nicht funktioniert hat (Ausgelaufen, nicht gepasst, Hautirritationen etc) - diese Info das brauchst du eventuell später, wenn du eine Einzelgenehmigung erwirken willst.
3) Wenn du etwas gefunden hast, das für dich funktioniert, schickst du dem Lieferanten das Rezept und es kann los gehen.
Ganz wichtig dabei:
Nichts unterschreiben in dem irgendetwas von „wirtschaftlicher Aufzahlung“ etc steht. Lediglich die gesetzliche Zuzahlung darf verlangt werden. Wenn der Lieferant etwas anders erzählt solltest du einen anderen nehmen und das Rezept behalten. Das ist wirklich ganz wichtig - denn im schlechtesten Fall zahlst du sonst trotz Kassenbeteiligung am Ende mehr als wenn du die Sachen selber im Internet bestellst…
Solange du dich mit dem Lieferanten einigen kannst ist alles gut und die Krankenkasse interessiert sich nicht weiter dafür. Wenn du dich nicht einigen kannst, dann wird es etwas komplizierter. Allerdings würde ich dir erstmal empfehlen das so zu versuchen - wenn doch ein Problem auftreten sollte frag noch mal nach
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viele Grüße und einen guten Austausch im Forum
Michael