Hallo Papa,
ich denke du must langsam lernen mit einer Krankheit oder Behinderung zu leben, den sie ist längst teil deines Lebens. Trinken ist Lebensnotwendig, gerade wenn es draußen 35 c° im Schatten hat.
Wenn du dich auf der Arbeit nicht mit einer Windel versorgen kannst oder willst dann must du über Alternativen nachdenken. Du könntest dich Selbstkatheterisieren, einen Suprapubischen Katheter tragen oder einfach ein Kondomurinal. Hinzu kommen noch die "Diskreten" Versorgungen mit z.B. einer Pants.
Was ist das wichtigste Element des menschlichen Körpers? Wasser! Ohne Wasser läuft bei uns im wahrsten Sinne des Wortes faktisch nichts. Wasser ist nicht nur Transport-, Kühl-, Reinigungs- und Lösungsmittel unseres Körpers. Das Element mit der simplen Formel H2O dient den Zellen auch als Baustoff. Durchschnittlich siebzig Prozent des menschlichen Körpers bestehen aus nichts anderem als Wasser. Manche Organe enthalten weniger, andere mehr davon, wie beispielsweise unser Gehirn. Neunzig Prozent unseres Gehirns ist Wasser. Deshalb sollte es nicht wundern, wenn sich Wassermangel leicht aufs Gemüt und die intellektuelle Leistungsfähigkeit schlägt.
Wasser löst und transportiert unsere Nährstoffe über den Blutkreislauf an jede einzelne Zelle des Körpers. Umgekehrt befördert das Wasser mit dem Blut unbenötigte oder gefährliche Rest- und Giftstoffe zur körpereigenen Reinigungsstation, den Nieren, wo das Wasser zum Großteil quasi recycelt wird. Täglich sind es etwa 2000 Liter, die durch die Nieren strömen, während durchschnittlich nur etwa zwei bis drei Liter Wasser vom Körper ausgeschieden werden - über die Nieren, aber auch über den Darm, die Haut und in Form von Wasserdampf durch Mund und Nase. Dieser Wasserverlust ist täglich auszugleichen, sonst droht die so genannte Dehydration, sprich Wassermangel.
Nieren und Gehirn sind die ersten Organe, in denen sich schon ein relativ geringer Wassermangel negativ bemerkbar macht. Die Fähigkeit Giftstoffe auszuscheiden wird verringert, der Körper droht sich selbst zu vergiften. Und im Falle des Gehirns, das wie kein anderes Organ auf die ständige Zufuhr von Sauerstoff, Traubenzucker, Vitaminen und Mineralien wie Magnesium und Calcium angewiesen ist, führt bereits ein geringes Flüssigkeitsdefizit zu einer verminderten, geistigen Leistungsfähigkeit. Vor allem lässt die so genannte Kurzspeicherkapazität des Gehirns nach. Kurzum: wir verlieren schnell den Überblick, wenn wir zu wenig Wasser trinken. Und natürlich leidet die Arbeit darunter: Tippfehler beim Schreiben häufen sich; Arbeitsunfälle nehmen zu; die Informationsaufnahme bei einer Besprechung in der Firma wird behindert.
Wer über einen längeren Zeitraum zu wenig Wasser zu sich nimmt, riskiert aber noch mehr als "nur" Konzentrationsmangel, Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen und Migräne. Die Folgen einer zu geringen Flüssigkeitsaufnahme reichen von Verdauungsbeschwerden und Verstopfung bis hin zu rheumatischer Arthritis, Nierenversagen und der Bildung von Krampfadern und Allergien. Auch drohen Schlaganfall und Herzinfarkt.
Übrigens: Wer Fleisch isst, braucht mehr Wasser. Während Vegetarier bereits durch die pflanzliche Nahrung wie Obst und Gemüse viel Flüssigkeit zu sich nehmen, beißen die Fleischesser mehrheitlich auf "trockenes" Essen, das darüber hinaus noch Salz- und Eiweißreich ist. Wer auf Käse oder Fleisch nicht verzichtet, benötigt auch ohne sportliche Betätigung deshalb mindestens zwei Liter Flüssigkeitszufuhr pro Tag. Freilich passt ein Weißbier besser zum Schweinebraten, als Mineralwasser oder gar ein Kräuter- oder Früchtetee. Doch generell gilt: Wasser pur getrunken ist die gesündeste Zufuhr von Flüssigkeit. Ob das Wasser aus der Wasserleitung oder der Mineralwasserflasche kommt, spielt eigentlich keine gesundheitliche Rolle in unseren Gefilden. Untersuchungen ergeben seit Jahren, dass unser Trinkwasser in Deutschland noch immer mindestens genauso gut und rein, teilweise sogar besser als Mineralwasser ist.
Nicht auszuschließen ist allerdings, dass in einigen Häusern oder Stadtvierteln mit Schwermetallen belastetes Trinkwasser aus dem Wasserhahn kommt, weil alte Rohrleitungen aus Blei, Kupfer oder Zink noch nicht ersetzt und sich in den Leitungen keine Schutzschicht ausgebildet hat.
Gruß
Matti