Hallo Conny,
darf ich vorab fragen, wie alt Dein Freund ist oder wie jung?!
Unabhängig vom Alter ist es ganz wichtig, dass Du zu ihm stehst und ihn unterstützt. Ist es bei ihm überhaupt noch so? Dein Beitrag ist ja doch eine ganze Zeit her...
Als ich selbst bei mir feststellte im vergangenen Jahr im August, dass ich tropfenderweise Urin verliere tagsüber, habe ich mich nicht sehr viel dabei gedacht. Zuerst hatte ich meine Unterhose mit Klopapier gepolstert, dieses klebt aber in nassem Zustand sehr stark am Penis und auch in der Unterhose. Danach bin ich zu DM/Rossmann o.ö. gegangen und habe mir Einlagen für Frauen gegen Blasenschwäche gekauft, parallel dazu im Internet TENA for men besorgt. Damit lies sich einiges auffangen. Nachts war es zu dieser Zeit noch nicht ganz so schlimm wie derzeit.
Tja, nun blieb es nicht aus, auch meiner Frau davon zu erzählen, weil sie schließlich die ganzen Packungen und den Müll sah. Ich glaube, dass es Menschen, die selbst beeinträchtigt sind, viel leichter fällt, Verständnis aufzubringen. Meine Frau ist seit Geburt an stark hörbehindert und trägt beidseits Hörgeräte, zusätzlich leidet sie unter Morbus Chrohn und leichten psychischen Beeinträchtigungen.
Sicherlich war es für sie nicht einfach zu sehen, dass ihr Ehemann plötzlich nachts Einlagen oder WINDELN tragen muss, beide Betten mit einer Auflage versehen wurden und ich nachts trotz ausaugender Mittel immmer das Bett und mich trockenlegen muss. Da sie nachts nichts hört, merkt sie es nur, weil im Bad meine nassen Sachen in der Dusche liegen.
Seit meiner Urinalkondome geht nichts mehr ins Bett, aber diese kann ich wg. Hautauschlag und nachlassen der KLebe nicht ständig tragen. Sobald ich wieder eine Einlage oder Windel anziehe, geht 100%-ig wieder etwas ins Bett, in die Decke und in den Schlafanzug. Ich wache viel zu spät auf, wenn überhaupt.
Meine Frau ist verständnisvoll und richtig lieb. Ihr tut das auch sehr leid und wünschte sich eine schnelle Besserung. Derzeit nicht in Sicht.
Ich kann darüber nach Außen hin sogar schon lächeln, denn wenn mich meine Tochter, die fast trocken ist (nur nachts nicht) immer wieder fragt, ob ich heute ein Windel oder den Beute mit dem Schlauch dran habe. Sie weiß, dass der Papi nicht alles machen kann und verhält sich mir gegenüber völlig normal.
Ich liebe meine beiden Frauen und beide geben mir HALT.
Besorge Deinem Freund eine Bettauflage, die die Feuchtigkeit aufsaugt, aber nicht durchsickern lässt. Gehe mit ihm zusammen zum Urologen, wenn er sich alleine nicht "traut" bzw. sich unwohl dabei fühlt. Zeige ihm, dass Du für ihn da bist. Der Urologe kann nach verschiedenen Untersuchungen sagen, wass er hat und wie ihr damit umgehen solltet. Vielleicht hat auch er ein verdrängtes kindheitliches "Problem" in sich versteckt, dass sich nachts durch das Bettnässen äußert? Hierbei kann ein Neurologe/Psychologe oder eine Therapeutin helfen. Nein, er ist nicht "bekloppt", wie jeder immer sagt, wenn er das Wort Psychologe hört. Für mich gehört der Besuch bei meiner Therapeutin zum Wochenablauf dazu, genauso wie icih zum Hausarzt gehe oder Einkaufen gehe. Es tut mir gut und ich brauche das.
Ich drücke Euch beiden ganz fest die Daumen, dass Euch seine Beeinträchtigung nicht trennt, sondern stärker zusammenschweißt, dass Dein Freund aber bitte aus sich heraus kommt und etwas tut!
Einen ganz lieben Gruß,
David