Hallo zusammen
Nachdem ich nun zum fünften Mal beim ISK eine Verletzung oder Reizung im Harntrakt erlitten habe, die zu einer Entzündung des unteren Harntrakts geführt hat, möchte ich zum Thema ISK und Harnwegentzündung eine Diskussion starten. Für mich ist der ISK die beste Methode, um mit Harnverhalt bzw. Restharn umzugehen, aber die Gefahr der Harnwegentzündung stellt zumindest für mich ein grosses Problem dar, so dass ich mich seit der Entzündung nicht mehr katheterisiert habe und den Restharn in Kauf nehme. Es würde mich freuen, wenn viele von Euch, welche Erfahrungen mit dem ISK gesammelt haben sich an der Diskussion beteiligen.
Ich beginne damit, dass ich Euch meine Situation schildere: Ich besitze keine Kontrolle über den Blasenschliessmuskel, bin schwer harninkontinent, habe aber auch Restharn (bzw. ab und zu Harnverhalt), weil sich mein Blasenschliessmuskel spastisch verhält und zeitweise einfach dicht macht. Da ich regelmässig Wasser lassen kann, und die Blase immer wieder gespült wird, hatte ich bis anhin keine Probleme wegen des Restharns. Meine Nieren sind entsprechend in einem guten Zustand. Ich muss mich nur dann katheterisieren, nachdem ich über mehrere Stunden nicht auf die Toilette gehen konnte und ich das Gefühl habe, dass die Blase voll sein muss. Eigentlich würde ich aber gerne öfters ISK durchführen, weil ich überzeugt davon bin, dass es der Blase auf die Dauer nicht guttut, wenn sie nicht regelmässig ganz entleert wird. Ebenfalls liefert mir das ISK die Möglichkeit, etwas Kontinenz in mein Leben zu bringen: Wenn ich z.B. in ein öffentliches Bad schwimmen gehe, katheterisiere ich mich vorher. Letzthin fuhr ich in den Urlaub mit dem Plan, mich 2 mal am Tag zu katheterisieren, damit ich zwischendurch nur in Badehose bekleidet herumlaufen kann. Das ging gerade mal drei Tage lang gut, am vierten Tag konnte ich nur unter Schmerzen Wasser lassen, hatte am Tag danach Fieber, Gelenkschmerzen und Schüttelfrost, wovon ich mich zum Glück dann spontan erholte (aber die Schmerzen beim Wasserlassen blieben). Dies sind bei mir die typischen Symptome bei einer Harnwegentzündung, die bei mir bis anhin immer nach öfters durchgeführtem ISK aufgetreten ist. Die Lösung war die Einnahme von Furadantin, allerdings ist mein Beckenboden auch 3 Wochen später noch verkrampft worunter sowohl meine Blasenentleerung als auch mein Stuhlgang leiden.
Für mich war das ein sehr frustrierendes Erlebnis, und ich weiss nicht, wie ich die Situation lösen kann. Ich bin sehr vorsichtig beim Katheterisieren, achte sehr auf die Hygiene und habe schon unterschiedliche Katheter ausprobiert (zurzeit verwende ich den "speedicath flex" Ch14 von Coloplast) . Da ich aber beim Einführen des Katheters wenig spüre (nur dumpfen Widerstand), kann ich nicht einschätzen, wann es besser bzw. schlechter klappt; ich merke es nicht einmal, wenn ich mich verletze; ich realisiere das Problem erst, wenn sich die Entzündung bemerkbar macht, manchmal habe ich auch kleine Blutklumpen im Urin entdeckt.
Welche sind Eure Erfahrungen bezüglich ISK und Harnwegentzündung, -reizung oder -verletzung? Natürlich freue ich mich auch über Tipps!
Herzliche Grüsse
Martin