Hallo, ich bin neu hier…..
Ehrlich gesagt, gelesen hab ich hier schon häufiger…..,
nur noch nicht getraut zu schreiben.
Jetzt stehe ich allerdings vor einer Entscheidung, die mir echte Probleme bereitet und da wäre ich für jeden Tip oder Erfahrungsbericht echt dankbar!
Vielleicht erstmal meine Vorgeschichte:
Ich bin 43 Jahre alt und leide schon seit etlichen Jahren an Stuhlinkontinenz,( II.Grades),
genauer gesagt seit inzwischen 14 Jahren!
Damals hatte ich bei der Geburt meiner 1. Tochter einen Dammriss 3. Grades mit anschließender Nahtinsuffizienz.
Im Anschluss daran haben sich RV-Fisteln gebildet, die mehrfach operiert wurden,
dabei ist leider auch so manches daneben gegangen, (obwohl ich in einer angeblich sehr kompetenten proktologische Abteilung war)!
Unter anderem bin ich damals mehrere Monate mit durchtrenntem Schließmuskel rumgelaufen, ohne, dass es einem Arzt mal aufgefallen wäre….
Bei der letzten Fistel-OP damals ist dieser dann, als Zufallsbefund, wieder geflickt worden. Danach ist die Schließmuskelleistung nie wieder so wie vorher gewesen, aber ich konnte mich jahrelang halbwegs damit arrangieren! Die Angst vor erneuten Ops war viel zu groß, das hat geholfen sich die Sache schöner zu reden, als sie war….
In den letzten Jahren aber nahm die Inko leider immer mehr zu und mein Selbstwertgefühl immer weiter ab, bis ich mich vor ca. 1 Jahr dazu entschlossen habe, doch noch mal die Sache anzugehen!!!
Mein Gott kostet das Nerven, gell?
Nicht nur, dass die Mühlen extrem langsam mahlen, man kriegt ständig andere, komplett unterschiedliche Diagnosen zu hören!
Das ging anfangs von deutlichem Schließmuskeldefekt bis hin zu : “Was wollen sie denn eigentlich hier? Bei ihnen ist doch alles in Ordnung, inkontinent sind 90-jährige Omas, bei denen alles nur noch rausläuft, aber sie doch nicht…” !
Von dem ständigen Schamgefühl ganz zu schweigen!!!!!!!
Ich habe Beckenbodengym., 6 Monate Reizstrom, gyn. Deszensus-OP und vor kurzem eine probeweise Sakralnervenstimulation hinter mich gebracht, alles ohne nennenswerten Erfolg was die Inkontinenz (aber auch die Beckenbodensenkung) anbelangt! Stuhlfestigende Massnahmen scheiden aus, da ich bei festem Stuhlgang aufgrund einer Darmsenkung Entleerungsstörungen bekomme (wohl Resultat der Gyn-OP)!
Jetzt bleibt als Alternative nur noch sich damit abzufinden oder eine OP in Kauf zu nehmen, bei der der Schließmuskel von zu viel Narbengewebe befreit und überlappend wieder zusammen genäht werden soll!
Der Preis für diese OP wäre , aufgrund meiner Vorgeschichte wohl auch sinnvoller weise, allerdings ein vorübergehender künstlicher Darmausgang für 3-6 Monate!
Naja, das ist dann auch mein Problem…….
Gehe ich das Risiko ein? Habe ich wirklich Aussicht auf längere Sicht kontinent zu werden , bzw. auch zu bleiben? Oder wird danach alles nur noch schlimmer oder geht nach kurzer Zeit wieder alles von vorne los?
Fordere ich mein Schicksal heraus? Ist der Preis eines Stomas doch zu hoch?
Fragen über Fragen……
Ich kann mich irgendwie nicht mit Vorlagen, Irrigation oder sonst was abfinden, wenn ich weiß, es gibt da noch evtl. eine Möglichkeit auf ein “besseres” Leben!
Aber besonders großen Mut und Zuversicht habe ich leider auch nicht…., dafür aber einen ständig wachsenden Leidensdruck....
Vielleicht gibt’s ja unter euch den ein oder anderen, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat und mir berichten könnte, wie es ausgegangen ist!
Wie ist es denn bei euch, seit ihr schon “austherapiert” oder habt ihr euch irgendwann mit dem Handicap abgefunden und könnt auch so gut damit leben???
Ich würde mich sehr über eure Antworten freuen…
LG Sternschnuppe