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OP oder lieber nicht, das ist hier die Frage...

08 Dez 2010 00:33 #1 von Sternschnuppe
Hallo, ich bin neu hier…..
Ehrlich gesagt, gelesen hab ich hier schon häufiger…..,
nur noch nicht getraut zu schreiben.
Jetzt stehe ich allerdings vor einer Entscheidung, die mir echte Probleme bereitet und da wäre ich für jeden Tip oder Erfahrungsbericht echt dankbar!

Vielleicht erstmal meine Vorgeschichte:

Ich bin 43 Jahre alt und leide schon seit etlichen Jahren an Stuhlinkontinenz,( II.Grades),
genauer gesagt seit inzwischen 14 Jahren!
Damals hatte ich bei der Geburt meiner 1. Tochter einen Dammriss 3. Grades mit anschließender Nahtinsuffizienz.
Im Anschluss daran haben sich RV-Fisteln gebildet, die mehrfach operiert wurden,
dabei ist leider auch so manches daneben gegangen, (obwohl ich in einer angeblich sehr kompetenten proktologische Abteilung war)!
Unter anderem bin ich damals mehrere Monate mit durchtrenntem Schließmuskel rumgelaufen, ohne, dass es einem Arzt mal aufgefallen wäre….
Bei der letzten Fistel-OP damals ist dieser dann, als Zufallsbefund, wieder geflickt worden. Danach ist die Schließmuskelleistung nie wieder so wie vorher gewesen, aber ich konnte mich jahrelang halbwegs damit arrangieren! Die Angst vor erneuten Ops war viel zu groß, das hat geholfen sich die Sache schöner zu reden, als sie war…. :roll:
In den letzten Jahren aber nahm die Inko leider immer mehr zu und mein Selbstwertgefühl immer weiter ab, bis ich mich vor ca. 1 Jahr dazu entschlossen habe, doch noch mal die Sache anzugehen!!!
Mein Gott kostet das Nerven, gell?
Nicht nur, dass die Mühlen extrem langsam mahlen, man kriegt ständig andere, komplett unterschiedliche Diagnosen zu hören!
Das ging anfangs von deutlichem Schließmuskeldefekt bis hin zu : “Was wollen sie denn eigentlich hier? Bei ihnen ist doch alles in Ordnung, inkontinent sind 90-jährige Omas, bei denen alles nur noch rausläuft, aber sie doch nicht…” !
Von dem ständigen Schamgefühl ganz zu schweigen!!!!!!! :oops:
Ich habe Beckenbodengym., 6 Monate Reizstrom, gyn. Deszensus-OP und vor kurzem eine probeweise Sakralnervenstimulation hinter mich gebracht, alles ohne nennenswerten Erfolg was die Inkontinenz (aber auch die Beckenbodensenkung) anbelangt! Stuhlfestigende Massnahmen scheiden aus, da ich bei festem Stuhlgang aufgrund einer Darmsenkung Entleerungsstörungen bekomme (wohl Resultat der Gyn-OP)!
Jetzt bleibt als Alternative nur noch sich damit abzufinden oder eine OP in Kauf zu nehmen, bei der der Schließmuskel von zu viel Narbengewebe befreit und überlappend wieder zusammen genäht werden soll!
Der Preis für diese OP wäre , aufgrund meiner Vorgeschichte wohl auch sinnvoller weise, allerdings ein vorübergehender künstlicher Darmausgang für 3-6 Monate!
Naja, das ist dann auch mein Problem……. :?
Gehe ich das Risiko ein? Habe ich wirklich Aussicht auf längere Sicht kontinent zu werden , bzw. auch zu bleiben? Oder wird danach alles nur noch schlimmer oder geht nach kurzer Zeit wieder alles von vorne los?
Fordere ich mein Schicksal heraus? Ist der Preis eines Stomas doch zu hoch?
Fragen über Fragen……
Ich kann mich irgendwie nicht mit Vorlagen, Irrigation oder sonst was abfinden, wenn ich weiß, es gibt da noch evtl. eine Möglichkeit auf ein “besseres” Leben!
Aber besonders großen Mut und Zuversicht habe ich leider auch nicht…., dafür aber einen ständig wachsenden Leidensdruck....

Vielleicht gibt’s ja unter euch den ein oder anderen, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat und mir berichten könnte, wie es ausgegangen ist!
Wie ist es denn bei euch, seit ihr schon “austherapiert” oder habt ihr euch irgendwann mit dem Handicap abgefunden und könnt auch so gut damit leben???
Ich würde mich sehr über eure Antworten freuen…

LG Sternschnuppe

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08 Dez 2010 13:20 #2 von Chris08
Hallo Sternschnuppe,

nachdem ich deinen Bericht und die "Zustandsbeschreibung" gelesen habe, möchte ich deine Verunsicherung noch ein wenig steigern *ggg*

Spaß beiseite - ich bin nach einem Unfall voll inko und kann gut nachvollziehen, wie du dich mit dem Stuhlschmieren (und mehr) fühlst - ging mir nicht anders.

Von Stuhleindickung und Co. halte ich auch absolut nichts - was mir geholfen hat ist die Irrigation. Es dauert bis man sich daran gewöhnt hat und es bedarf einiger Übung, aber es lohnt - ich bin wieder "Gesellschaftsfähig" und sogar in der Lage als Selbständiger meine Brötchen zu verdienen.

Was die OP angeht - es ist ganz schwierig, das als Außenstehender sachgerecht zu beurteilen - ich bin da sehr zurückhaltend, stand auch verschiedentlich davor und habe mich bislang immer gegen eine OP entschieden.

Kriterien sind für mich - neben den von den Ärzten genannten Risiken genau informieren und die Erfolgsaussichten abwägen - ein Fehler der passieren kann passiert im Zweifel auch, wie stark ist der Leidensdruck - also wie weit bin ich bereit, mich mit dem Status Quo "ab zu finden" - und nicht zuletzt - Alter und Lebenserwartung.

Ein Stoma ist ein ganz massiver Eingriff - wie sicher ist, dass dein Enddarm in der Ruhepause seine Funktionalität beibehält, keine oder nur geringe Einschränkungen durch die neuen Narben passieren - wie weit ist genug Muskel da um wieder einen "Kraftschluss" zu erreichen .... da sind für mich ganz erhebliche Unwägbarkeiten, den Ist Zustand kennst du und weißt was passiert.

In diesem Sinne - viel Glück und ein "gutes Händchen" bei der Entscheidung

Chris

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