Guten Abend, Leute,
ich habe mich heute abend einmal etwas intensiver mit diesem Zeitungsartikel beschäftigt.
Erstaunlich scheinen mir so einige Aussagen :
( Matti, entschuldige, wenn auch ich hier etwas häufiger zitiere )
Der Vorteil: Man kann viele Betroffene identifizieren und therapieren, die aus Scham schweigen. Und das sind bekanntlich die meisten.
Ich frage mich, aus welchem Grund jemand, der eh´ aus Scham schweigt, diese drei Fragen beantworten sollte.
Und wenn bekannt ist, dass dies “bekanntlich die meisten” sind, dann dürften auch “die meisten” diese Fragen gar nicht oder falsch beantworten, ( bekanntlich aus Scham... ), da auf den Bögen sicherlich Name und Adresse des Probanden stehen müssen.
Gefragt werden die Patienten dabei nach den Situationen, in denen die Inkontinenz-Episoden bevorzugt auftreten. Treten sie zum Beispiel meist beim Husten oder Treppensteigen auf, ist nach Angaben von Dr. Jeanette S. Brown aus San Francisco im US-Staat Kalifornien und ihren Kollegen von einer Belastungsinkontinenz auszugehen.
Diese “Angabe” zeugt von erheblichem Sachverstand !! Tolle Frau, diese Frau Doktor Jeanette S. Brown.
Allerdings stehen diese - anscheinend für Frau Dr. Brown recht neuen - Erkenntnisse seit -zig Jahren in allen entsprechenden Foren.....
Mit dem Fragebogen-Test, der aus lediglich drei Fragen besteht, werden zwei Drittel bis drei Viertel der Patienten richtig eingestuft. Es wird bei 25 bis 40 Prozent jedoch auch die falsche Differentialdiagnose gestellt und somit wahrscheinlich auch falsch behandelt.
Dennoch halten es die US-Kollegen für vertretbar, auf der Basis dieses Tests unverzüglich mit der Behandlung zu beginnen und die Patienten erst dann zur weiteren Klärung zu einem Urologen oder Gynäkologen zu schicken, wenn die Ersttherapie nach spätestens sechs Monaten nicht erfolgreich ist.
Hier wird nicht einmal erwähnt, welche Arztgruppen diese Befragung durchführen sollen.
Ganz sicher nicht die entsprechenden Fachärzte, ( Urologen oder Gynäkologen ), denn zu denen sollen die Probanden ja erst nach einer - erfolglosen, halbjährigen - Ersttherapie geschickt werden.
Beispiel :
Ich sitze beim Zahnarzt.
Der fragt mich während des Bohrens : “Pinkeln Sie sich manchmal in die Hose, wenn Sie schwer heben oder husten oder eine Treppe hinaufgehen?”
Ich antworte: “Verdammt, kann man das riechen ?”
Er : “Ich therapiere Sie jetzt mal ein halbes Jahr lang. Wenn es dann nicht besser geworden ist, sollten Sie zum Urologen gehen. Ich habe Sie dann zwar falsch behandelt, aber das halbe Jahr macht doch wohl nix. Und die paar Medikamente, die Sie dann inzwischen gefressen haben, die werden Ihnen nicht schaden, denn die sind meistens harmlos und würden Ihnen sowieso nicht helfen.....”
“Ja aber wenn meine Inko auf Prostata - oder Blasenkrebs ( oder Gebärmutterkrebs oder Harnröhrenkrebs ) oder ähnliches zurück zu führen ist ?”
Der Zahnarzt guckt mich an wie einen Bescheuerten : “Wie, was, Inkontinenz bei Blasenkrebs ? Gibt es das denn auch ? Ich dachte, das passiert nur beim Lachen und Husten und schwer heben und Treppensteigen.
Ausserdem werden das die Fachleute nach dem halben Jahr schon erkennen.”
“Und wenn es dann zu spät ist ?”
“Tja, mein Lieber, dann haben Sie eben Pech gehabt.
Sein Sie doch froh, dass ich Sie bis dahin schon mal behandelt habe, wenn auch mit wertlosen Medikamenten.
Und sein Sie nicht so undankbar !”
Und dieser Professor Dr. Jünnemann, ( das ist der, welcher behauptet, es gäbe keine inkontinenten Jugendlichen ), der unterstützt einen solchen Schwachsinn auch noch.
Aber er empfiehlt ein Miktionstagebuch, damit ( Durch wen ?? Durch meinen Zahnarzt ?? ) festgestellt werden kann, ob jemand zuviel trinkt ( ha, ha, ich lach mich kaputt ) oder “ob ein Diabetes insipidus” vorliegt ( Ich bin sprachlos, Herr Professor... )
Zum Verständnis für meine Sprachlosigkeit folgender Hinweis :
Diabetes insipidus
Der Diabetes insipidus ist eine Hormonmangelerkrankung, bei der die Nieren nicht in der Lage sind, den Harn durch Wasserentzug (Rückresorption) zu konzentrieren. Die harnpflichtigen Substanzen werden so gemeinsam mit großen Mengen von Wasser ausgeschieden, wobei die Harnmenge bis zu 25 Liter pro Tag betragen kann, (die normale Menge beträgt nur 1,5 bis 2 Liter pro Tag).
( Quelle :
www.onmeda.de
)
Hier braucht es keines Miktionstagebuches, sondern die drei Fragen sollten um eine Frage erweitert werden :
“Pinkeln Sie 2 Liter täglich oder 25 Liter ??”
Überhaupt würde ich folgende Fragen favoritisieren :
1. ) Pinkeln Sie sich häufiger in den Schlüpfer ?
2. ) Pinkeln Sie sich gerne häufiger in den Schlüpfer ? ( Dann kann man die Adults und DL´s schon mal raussortieren )
3. ) Warum pinkeln Sie sich in den Schlüpfer ?” ( Verdammt, hat mein Zahnarzt die Diagnose nicht zugeschickt ? )
4. ) Können Sie unterscheiden, ob Sie 2 Liter oder 25 Liter täglich pinkeln ?” ( Man kann das an der Plätscherlänge unterscheiden. Aber nicht mogeln !! )
Nach Beantwortung aller dieser schweren Fragen brauchen wir wahrscheinlich gar nicht mehr behandelt zu werden....
Ich leg mich - nach einem Strull von 38 Litern - wieder nieder

Eckhard