Hallo ihr Lieben!
Nach meiner letzten OP bin ich durch Zufall auf dieses Forum und auf den Post von Maditha gestoßen. Meine erste Frage ist, ob du, Maditha, noch aktiv hier bist und berichten könntest wie es dir mittlerweile geht und ob du eine Therapie/Medikation gefunden hast, die dir hilft? Meine Erkrankung passt fast 1zu1 zu deiner und ich konnte mich so sehr darin wiederfinden.
Ich möchte „kurz“ von meiner Krankheitsgeschichte berichten und freue mich über alle Ideen und Erfahrungen dazu!
Begonnen hat es vor 10 Jahren (23 Jahre alt) erst ganz schleichend, dass ich morgens immer länger auf der Toilette brauchte bis alles raus kam und sich das immer mehr verzögert hat und oft über den ganzen Vormittag verteilt. Auch mehr Ballastsstoffe etc. halfen nicht, bewirkten wahrscheinlich eher das Gegenteil. Denn eines Tages kam plötzliche Übelkeit, Durchfall, Abgeschlagenheit dazu. Als es nicht besser wurde, war klar, dass es kein Infekt ist und ich war verzweifelt, weil die Ärzte mir zunächst nicht helfen konnten/wollten. Ich konnte mein Studium nicht mehr so weitermachen wie davor, war viel im Bett/auf dem Klo. Ich saß morgens ewig auf dem Klo, es kam nicht alles raus, nach jedem Essen, Übelkeit, Bauchkrämpfe und dann kam noch eine Gelbsucht dazu, ich hab noch 40 Kilo gewogen bei 1.64, bis endlich eine Magenspiegelung gemacht wurde mit dem Ergebnis Vitamin B12-Mangel, Magenschleimhautentzündung, Soor. Vitamin B12 hab ich mir gespritzt, Medis genommen und so langsam raus bekommen, dass alles Gesunde nicht vertagen wird. Dennoch hatte ich sehr oft unglaubliche Krämpfe, auf dem Klo ging es immer schlechter und hat ewig gedauert, ein ständiges Gluckern, ich war immer noch viel daheim und im Bett (obwohl ich eigentlich Läuferin bin). Untersuchungen, in der Regel auf mein Anraten, wurden gemacht, aber alle ohne Befunde, obwohl ich nach den H2-Tests Durchfall und Krämpfe hatte: Fruktose, Laktose, Sorbit, Dünndarmfehlbesiedlung, Darmspiegelung, MRTs, Röntgen etc. Medikamente alles ausprobiert an Abführmitteln, Einläufen… Es hatte sich dann bis vor 2 Jahren etwas eingespielt: Wenn ich mich ohne Ballaststoffe und Fruktose ernähre, ging es mir halbwegs, aber es schränkt unglaublich arg ein. Jede Kleinigkeit hat den Darm durcheinander gebracht. Schon da brauchte ich morgens ca. 30 Minuten nach dem Frühstück, bis alles halbwegs draußen war, abends nochmal und oft mittags zusätzlich.
Dann kam meine Tochter auf die Welt, nach vielen Komplikationen und Wochenbettdepression ist der Darm noch schlechter als vorher. Interessant ist, dass für etwas eine Woche nach der Geburt alles normal war, einmal am Tag Stuhlgang, das war's (hormonell oder Beckenboden "ausgeleiert"?). Aber danach eben alles schlimmer, es kommt oft selbst nach langer Zeit nicht alles raus, ich vertrage noch weniger (kann nur daheim essen und auch das sehr eingeschränkt) und vor allem habe ich die Probleme auch nachts. Oft muss ich alle 1-2 Stunden aufs Klo, weil weder Stuhl noch Luft von alleine abgehen können und es dann schmerzt. Bei dem MRT-Defäkographie kam raus, dass ich das Gel gar nicht raus pressen kann. Als Diagnose steht Beckenbodendyssynergie/Anismus. Ob das nur den Enddarm oder eher den ganzen Dickddarm betrifft, kann niemand sagen, aber ich presse quasi ins Nichts, wenn ich auf dem Klo sitze und ohne Pressen kommt nichts, nichtmal Luft raus, d.h. ich muss für jedem Pups aufs Klo. Und leider ist es nicht so, dass sich alles im Enddarm ansammelt, sondern wenn da ein Teil draußen ist, spüre ich wie erst der weitere Teil durch den ganzen Dickdarm hinterher kommt, daher vermute ich, dass das Problem Nerven im ganzen Dickdarm betreffen.
Ich war dann in meiner Verzweiflung letzten Frühling auch im Israelitischen Krankenhaus und machte dieselben Untersuchungen wie Matilda mit denselben Ergebnissen. Biofeedback- und Beckenbodentherapie machten alles nur schlimmer, Resolor schlimmen Durchfall, Mini-Einläufe bringen nichts, dann kommt der erste Teil raus und der nächste bleibt stecken. Vor 6 Wochen wurde Botox in den Schließmuskel gespritzt, aber ohne Ergebnis. Viel bleibt leider nicht mehr übrig – habt ihr noch Ideen? Darmschrittmacher? Ich hatte noch von Nervenmessungen im Darmbereich/Beckenboden gelesen?