Hallo ihr Beiden,
ich habe aufmerksam Eure Beiträge verfolgt. An einem Punkt möchte ich doch einmal einhaken.
Seit meinem 30. Lebensjahr bin ich Erwerbsunfähigkeitsrentner. Ich habe einen Grad der Behinderung von 100 (es sind keine Prozente, sondern Grade) und die Merkzeichen aG, G, B, und H.
Zweimal in der Woche gehe ich für einige Stunden in eine Firma um meine Rente etwas aufzustocken. Bestimmt hundert mal habe ich von meinen Kollegen gehört, wie gut ich es hätte, wenn ich um drei Uhr am Nachmittag wieder gehen könne.
Ja, ich habe es gut und dies meine ich so wie ich es schreibe. Ich habe es gut, weil ich psychisch stark genug bin mit meinem Schicksal umzugehen, weil ich gelernt habe zu tragen und zu ertragen.
Wieviele meiner neidischen Kollegen würde es wohl "gut" gehen, wenn sie sich täglich meinen Herausforderungen und Einschränkungen, den ständigem Hilfebedarf und den daraus ergebenen Abhängigkeiten stellen müssten.
Ich halte es für grenzwertig über die "Gerechtigkeit" in diesem Zusammenhang zu diskutieren. Keiner kann in den "Schuhen" des Anderen laufen. Gerade wir wissen doch, dass beispielsweise eine Inkontinenz zumeist für die Mitmenschen völlig unbemerkt bleibt, die Lebensqualität des Betroffenen aber meist stark beeinflußt.
An einer Beurteilung, ob es gerecht ist das Jemanden ein Merkzeichen anerkannt wird oder wie hoch der Grad der Behinderung ist, möchte ich mich deshalb nicht beteiligen.
Eine gute Beschreibung der Merkzeichen und gesundheitlichen Voraussetzungen habe ich auf unserer Homepage zusammengetragen:
www.inkontinenz-selbsthilfe.com/themenpo...ung/merkzeichen.html
Gruß
Matti