Hallo,
von meinem Besuch auf der Rehacare in Düsseldorf ein kleiner Bericht.
Zuerst einmal muss man den Veranstaltern der Rehacare ein Kompliment machen. Es standen für Mobilitätseingeschränkte Menschen direkt auf dem Messegeländer kostenlose Parkplätze zur Verfügung die nur 300 Meter vom Eingang entfernt lagen- Vorbildlich. Die restlichen Parkplätze ( 5 € ) lagen etwas Ausserhalb - Shuttlebuse wurden eingesetzt.
Der Preis der Tageskarte war mit 11 € ( Behinderte mit Ausweis 6 €, Begleitperson kostenlos ) nicht zu hoch.
Toiletten ( auch Behindertengerechte ) standen ausreichend zur Verfügung, die Ausschilderung war sehr gut.
Über 850 Aussteller boten eine sehr gute Übersicht über Produkte aus den Bereichen - Pflege, Behinderung kombiniert mit Urlaubsanbietern, Behindertenverbänden ( z.B. Aktion Mensch, Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter bis hin zu KFZ-Umrüstern.
Viele Selbsthilfeverbände stellten sich und das Krankheitsbild das sie Vertreten vor.
Die größten Rollstuhlhersteller waren allesamt Verteten und Präsentierten ihre neusten Produkte.
In diesem Jahr standen Hilfsmittel für Behinderte Kinder im Mittelpunkt. Weitere Themengebiete waren der Ausgleich von Sehbehinderungen. Vom Pflegebett über Treppenlifter bis hin zur Kleidung für Pflegefälle/Rollstuhlfahrer fand sich ein breites und informatives Angebot.
Aktiv konnte man auch werden, Behindertensportverbände luden zum aktiven Mitmachen ein. So konnte man z.B. Bogenschießen, Geschicklichkeitsparkurs "bezwingen" oder sich mit der Olympiasiegerin ( Paralympics ) von Athen im Schießen Unterhalten.
Im Inkontinenzbereich waren vor allem Hersteller ableitender Hilfsmittel vertreten. Katheter und Urinalhersteller präsentierten ihr umfangreiches Sortiment. Hersteller saugender Hilfsmitttel waren nicht so stark Vertreten, was ich persönlich etwas Bedaure.
Empfehlenswert ist ein Besuch auf jeden Fall, bekommt da man einen sehr kompakten Überblick bekommt.
Persönlich habe ich auch noch etwas Mitgenommen. Auf dieser Messe haben mir soviele Besucher ! Kraft gegeben die mir trotz Schwerstbehinderung gezeigt haben, das sie sich nicht Aufgegeben haben und selbst unter schwersten Umständen aktiv am Leben teilnahmen.
Nach diesen Eindrücken werden eigene Behinderungen auf einmal wesentlich kleiner.
So sah man immer wieder einen Mann auf einer "Liege" auf dem Bauch liegend nur mit dem Mund Steuernd sich durch die Hallen bewegen. Menschen ohne Arme sich nur mit Hilfe ihrer Füße selbstständig Versorgen oder Menschen mit Beatmungssystemen am Rollstuhl befestigt durch die Hallen "Sausen". Ich möchte nicht falsch Verstanden werden, mit haben die Menschen Mut gemacht, Mut mit meiner eigenen Behinderung besser umzugehen.
Gerade für Menschen mit Behinderung und/oder Pflegebedarf ist die Rehacare ein "muss".
Das einzige was man Mitbringen sollte ist neben gutem Schuhwerk möglichst viele "Lunchpakete", die Preise der gastronomischen Betriebe ist jenseits von gut und böse.
Als Informationsmesse für Betroffene und Angehörige absolut Empfehlenswert.
Gruß
Matti
www.rehacare.de
Das sagt die Presse:
Intelligente, hochwertige Hilfsmittel standen im Mittelpunkt des Interesses der rund 49.500 Fachleute, Betroffenen und deren Angehöri-gen (2004: 49.887), die den internationalen Markt der Möglichkeiten rund um Rehabilitation und Pflege besuchten. 853 Aussteller aus 31 Ländern stellten auf der Messe ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen vor.
Wachsende Ansprüche an Komfort, Mobilität und Lebensfreude, aber auch die demografische Entwicklung der Gesellschaft sind wichtige Impulsgeber für die Hilfsmittelbranchen. Richard Isselhorst, Vorsitzender des Arbeitsaus-schusses der REHACARE, registriert bei Menschen mit Behinderung "zuneh-mend mehr Bereitschaft, über die Leistungen der Kostenträger hinaus Eigenmittel einzusetzen, wenn das Produkt stimmt und mehr Lebensqualität verspricht".
Dass die Angebote der REHACARE-Aussteller diesen Anforderungen gerecht werden, zeigte sich bereits während der Messelaufzeit. "Unsere Aussteller überzeugen mit Qualität, Ideen und Service", so Wilhelm Niedergöker, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf. "Das beweist der geschäftliche Erfolg der Veranstaltung für die Aussteller, aber auch das große Interesse an dem umfangreichen Informations- und Dienstleistungsangebot der Messe". Gut die Hälfte der Besucher gab bei repräsentativen Befragungen an, bestellt zu ha-ben bzw. nach der Veranstaltung Aufträge erteilen zu wollen. Die Chance, sich in den rund 100 Seminaren und Workshops der REHACARE weiterzubilden oder sich bei über 120 Behindertenverbänden und -organisationen zu informieren und beraten zu lassen, nutzte ebenfalls fast jeder zweite Besucher.
73 Prozent der Besucher waren Fachleute, 40 Prozent an Beschaffungsent-scheidungen beteiligt. Fast die Hälfte war betroffen oder Angehöriger eines Betroffenen.
Den Stellenwert der REHACARE als international führende Messe der Reha- und Pflegebranchen unterstreichen 7.500 Fachbesucher aus dem Ausland. Sie kamen aus insgesamt 40 Ländern, darunter viele hochrangige Delegationen, u.a. aus Japan, China, Taiwan und Russland.
Diese Mischung macht's! Gunter Schumann, Leiter Marketing Services bei Otto Bock Healthcare, zeigte sich sehr zufrieden mit den Messebesuchern. "Hier in Düsseldorf erreichen wir unsere Zielgruppen, Anwender wie interna-tionale Einkäufer." Siegfried Kipke, Geschäftsführer der Handy Tech Elektro-nik GmbH, Hersteller im Bereich Hilfsmittel für blinde und sehbehinderte Menschen, bezeichnet die REHACARE als zentrale Veranstaltung für Fachein-käufer und wichtige Meinungsbildner. "Für die technischen Berater der Kran-kenkassen, medizinischen Dienste und Landschaftsverbände, die sich einen Überblick über das aktuelle Hilfsmittelangebot verschaffen wollen, ist die REHACARE die fachübergreifende Informationsplattform." Roland Arnold, Geschäftsführer und Inhaber des Kfz-Umrüsters Paravan, bezeichnete die Präsenz auf der Messe als ein Muss für sein Unternehmen. "Wir haben hier die Chance, Endverbraucher ausführlich über unsere Produkte zu informieren, aber auch den Handel, und zwar aus allen Teilen der Welt".
Besonders interessierten sich die Besucher in diesem Jahr für Fahrgeräte und Rollstühle (49 Prozent), gefolgt von Geh- und Mobilitätshilfen sowie All-tagshilfen. Die Top-Themen unter den zahlreichen Themenparks und Sonder-schauen waren die Informationsangebote rund um Kinder mit Behinderung und die Ausstellung Innovationen mit 68 prämiierten Produkten aus zehn Ländern.
Die REHACARE genießt als Schaufenster für Neuentwicklungen im Hilfsmit-telmarkt international einen hervorragenden Ruf: Mehr als die Hälfte der Besucher kommen nach Düsseldorf, um sich über neue Produkte und Dienst-leistungen zu informieren.
Die nächste REHACARE findet vom 18. bis 21. Oktober 2006 in Düsseldorf statt.