Hallo "Rehlein " ( sollte es nicht eigentlich " Hirschlein" heißen??
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ich kann deine Ängste gut nachempfinden. Auch ich hatte etliche OPs, die eigentlich als harmlose Routinesachen abgetan wurden von den Ärzten, bei denen dann gründlich was schief gelaufen ist. Zweimal sogar kunstfehlerhafte Behandlungen, die dann im Nachhinein vor Gericht landeten.
Auch mit multiresistenten Keimen kenne ich mich leider aus.
Als mir dann ein Arzt den Vorschlag gemacht hat, wegen meiner ständigen Harnwegsinfekte ( wahrscheinlich bei mir aufgrund einer besonderen Empfindlichkeit auf das Kathetern ) einen Blasenschrittmacher in Erwägung zu ziehen, habe ich das erst mal ganz weit von mir gewiesen.
Ich hatte eine höllische Angst vor einer ( oder besser tatsächlich vor DREI!) weiteren OPs. Weil ich mir sicher war, dass wieder was schiefgehen würde!
Es hat fast ein Jahr gedauert, in dem ich versucht habe, mich umfassend zu informieren, ehe ich mich überhaupt überwinden konnte, mich in der Neurourologie vorzustellen , um Infos von den Ärzten einzuholen.
Mittlerweile war aber bei mir der Leidensdruck durch die ständigen Infekte und die Angst vor weiteren Resistenzen auf Antibiotika auch so groß, dass ich etwas unternehmen musste!
Ich habe mir dann vor etwas mehr als einem Jahr zwei Schrittmacher für die Blase implantieren lassen ( zwei Testphasen von je zwei Wochen sind im Verlauf eines halben Jahres davor notwendig gewesen, mit jeweils einer OP unter Vollnarkose) und ich bereue es nicht !!! Es ist alles gut gegangen, meine Lebensqualität ist enorm gestiegen und ich habe fast keine INfekte mehr! Und ich denke, dass es noch besser werden wird, wenn mein Körper sich nach und nach von den vielen Antibiotikagaben erholt hat.
Zwar kann ich nur für mich selber sprechen, und natürlich kann immer was schiefgehen, aber grundsätzlich halte ich die Implantation von Schrittmachern für eine gute Möglichkeit, eine Inkontinenz zu behandeln.
Leider hilft es nicht bei jedem, deshalb gibt es ja auch immer die Testphasen vor der endgültigen Implantation.
Schildere den Ärzten deine Ängste, ich denke, sie verstehen sie und werden besonders sorgfältig vorgehen. Jedenfalls hatte ich den Eindruck, nachdem ich von meinen misslungenen OPs erzählt hatte.
Ich wünsche dir alles Gute!!
Liebe Grüße
Bernhardine