Hallöchen,
ich habe mich ja kurz vorgestellt. Nun möchte ich euch meine bisherigen Erlebnisse schildern.
Mein ganzes Drama hat damit angefangen, das ich mir im Januar 2013 die Spirale habe einsetzen lassen. Mein damaliger Gynäkologe hat das befürwortet, damit ich die Pille nicht weiter nehmen muss. Ich habe damals gedacht, ok - klingt vernünftig, wir wollen Kinder aber erst in 1 Jahr bzw. 1 1/2 Jahren, aber das man vorsichtshalber jetzt schon die Hormone weg lässt damit es dann nachher schneller geht - fand ich total einleuchtend!!!
Nach dem einsetzen hatte ich starke Schmerzen, die wollten partout auch nicht weg gehen. Ich war mehrmals beim Arzt und er hat auch den Sitz der Spirale kontrolliert und mich aber immer wieder vertröstet - ich habe das Spiel über 4 Wochen mitgemacht, und habe in dieser Zeit das Schmerzmittel Novalgin bekommen, weil die anderen Präparate nicht mehr gewirkt hatten - allerdings das Novalgin auch nicht wirklich...
Mein letzter Besuch beim Gynäkologen brachte dann zu Tage das sich in meiner Gebärmutter 2 Zysten gebildet hatten, aber der Arzt wollte die Spirale noch nicht entfernen - ich habe ihm vertraut! Parallel dazu bekam ich eine extreme Zahnfleischentzündung und eine Fissur an den Po...sehr schmerzhaft
Leider haben die Fachärzte auch nur nach ihrem Fachgebiet geschaut und dazu teilweise noch falsch. Ich war wegen der Zahnfleischentzündung zum Zahnarzt und vom Hausarzt wurde ich zum Proktologen überstellt. Ich habe die Ärzte darauf angesprochen ob es ggf. eine Nebenwirkung vom Novalgin ist - es wurde von allen verneint!
Der Proktologe hat mich dann ins Krankenhaus mit spezieller Station überwiesen und trotz der starken Schmerzen, musste ich noch 5 Tage warten auf einen Termin, aber der Hammer kommt ja eigentlich erst danach. Die haben mich dann direkt am Vorstellungstag operiert und haben die Blutwerte missachtet.
Meine Leukozyten war unter 100 - eigentlich nicht mehr messbar. Das heißt ich hatte keinerlei Abwehr mehr und die OP war schon gelaufen, ich hatte eine offen Wunde....und ihr könnte euch denken was passiert ist, oder?
Sorrry, das ich da jetzt soviel schreibe das es so heftig wird hatte ich nicht gedacht, ich hoffe ihr könnt mein Dilemma verstehen-
Dann passiert das, was eigentlich so gut wie nie vor kommt. Zuerst wurde mir vom Krankenhaus mitgeteilt das ich für die Klinik untragbar bin - auf meine Frage, was ich denn ausgefressen habe, wurde mir vom Chef des Krankenhauses mitgeteilt das sich seit gestern Abend (nach der OP!) sich mein Gesundheitszustand dramatisch verschlechtert hätte und ich deswegen verlegt werden müsste - eine genau Erklärung blieb er mir schuldig.
Ich wurde verlegt und im anderen Krankenhaus wurde ich dann mal gründlicher informiert. Es stellte sich heraus, das ich tatsächlich allergisch auf das Novalgin reagiert habe, ich hatte eine Agranulozytose. Das hat damals allerdings über 1 Woche gedauert bis die Ärzte mir das defnitiv sagen konnten, damit war das Ganze aber bei weitem nicht überstanden!
Ich war sehr sehr krank, ich bin fast gestorben, weil sich alles entzündet hatte, und ich bekam noch eine Lungenentzündung und Sepsis, hatte Nierenversagen...alles einfach.
Nachdem die Ärzte mich wieder stabilisiert hatten, mussten Sie die entzündeten Areale weg schneiden,
der Schließmuskel war davon auch betroffen - mir wurde in dieser OP dann der künstlichen Darmausgang gelegt.
Damit haben die Ärzte mein Leben gerettet.
Jetzt bin ich aktuell in einer ganz komischen Stimmung, das erlebte so aufzuschreiben, ist schwierig und doch fühlt man sich erleichtert.
Vielleicht sollte ich noch dazu schreiben das in der Zwischenzeit der Schließmuskel rekonstruiert wurde. Ich hatte jetzt über 6 Monate Bio-Feedback Training und nächste Woche soll das Stoma verschwinden. Der Arzt möchte gerne ausprobieren ob ich damit Leben kann, ich muss dann täglich Medikamente
einnehmen damit der Stuhl eine gewisse Konsistenz behält. Habt ihr schon Erfahrungen gemacht mit solchen Medikamten, sind die wirklich hilfreich? Oder macht ihr das über eure Ernährung bzw. esst ihr jeden Tag zu gleiche Zeit, damit ihr es steuern könnt?
Im Augenblick hört sich das alles ganz furchtbar an und ich habe echt extreme bedenken ob ich damit klar komme, es war schon eine Überwindung mit dem Stoma klar zu kommen, aber das finde ich im nachhinein ein Klacks und ich fühle mich damit inzwischen ganz sicher - bin damit auch jetzt arbeiten gegangen.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Erfahrungen/Meinung mitteilt, ich hoffe ich kann mich noch bei euch melden, nächste Woche ist ja mal Krankenhaus angesagt und danach dann spätestens, ich weiß leider nicht wie gut ich von dort ins Internet komme...
PS: Die Unterlagen liegen inzwischen bei der Gutachterkommission der Ärztekammer, die sollen das mal alles prüfen und der Anwalt wird dann auch noch hinzugezogen, so was kann man nicht durchgehen lassen.
So jetzt ist aber mal Schluß für heute ...ich wünsche
euch allen eine gute Nacht
und liebe Grüße
Wibbel