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Meine Geschichte....

06 Mär 2014 21:33 #1 von Wibbel297
Hallöchen,

ich habe mich ja kurz vorgestellt. Nun möchte ich euch meine bisherigen Erlebnisse schildern.

Mein ganzes Drama hat damit angefangen, das ich mir im Januar 2013 die Spirale habe einsetzen lassen. Mein damaliger Gynäkologe hat das befürwortet, damit ich die Pille nicht weiter nehmen muss. Ich habe damals gedacht, ok - klingt vernünftig, wir wollen Kinder aber erst in 1 Jahr bzw. 1 1/2 Jahren, aber das man vorsichtshalber jetzt schon die Hormone weg lässt damit es dann nachher schneller geht - fand ich total einleuchtend!!!

Nach dem einsetzen hatte ich starke Schmerzen, die wollten partout auch nicht weg gehen. Ich war mehrmals beim Arzt und er hat auch den Sitz der Spirale kontrolliert und mich aber immer wieder vertröstet - ich habe das Spiel über 4 Wochen mitgemacht, und habe in dieser Zeit das Schmerzmittel Novalgin bekommen, weil die anderen Präparate nicht mehr gewirkt hatten - allerdings das Novalgin auch nicht wirklich...

Mein letzter Besuch beim Gynäkologen brachte dann zu Tage das sich in meiner Gebärmutter 2 Zysten gebildet hatten, aber der Arzt wollte die Spirale noch nicht entfernen - ich habe ihm vertraut! Parallel dazu bekam ich eine extreme Zahnfleischentzündung und eine Fissur an den Po...sehr schmerzhaft :sick:

Leider haben die Fachärzte auch nur nach ihrem Fachgebiet geschaut und dazu teilweise noch falsch. Ich war wegen der Zahnfleischentzündung zum Zahnarzt und vom Hausarzt wurde ich zum Proktologen überstellt. Ich habe die Ärzte darauf angesprochen ob es ggf. eine Nebenwirkung vom Novalgin ist - es wurde von allen verneint!

Der Proktologe hat mich dann ins Krankenhaus mit spezieller Station überwiesen und trotz der starken Schmerzen, musste ich noch 5 Tage warten auf einen Termin, aber der Hammer kommt ja eigentlich erst danach. Die haben mich dann direkt am Vorstellungstag operiert und haben die Blutwerte missachtet.

Meine Leukozyten war unter 100 - eigentlich nicht mehr messbar. Das heißt ich hatte keinerlei Abwehr mehr und die OP war schon gelaufen, ich hatte eine offen Wunde....und ihr könnte euch denken was passiert ist, oder?


Sorrry, das ich da jetzt soviel schreibe das es so heftig wird hatte ich nicht gedacht, ich hoffe ihr könnt mein Dilemma verstehen- :oops:

Dann passiert das, was eigentlich so gut wie nie vor kommt. Zuerst wurde mir vom Krankenhaus mitgeteilt das ich für die Klinik untragbar bin - auf meine Frage, was ich denn ausgefressen habe, wurde mir vom Chef des Krankenhauses mitgeteilt das sich seit gestern Abend (nach der OP!) sich mein Gesundheitszustand dramatisch verschlechtert hätte und ich deswegen verlegt werden müsste - eine genau Erklärung blieb er mir schuldig.

Ich wurde verlegt und im anderen Krankenhaus wurde ich dann mal gründlicher informiert. Es stellte sich heraus, das ich tatsächlich allergisch auf das Novalgin reagiert habe, ich hatte eine Agranulozytose. Das hat damals allerdings über 1 Woche gedauert bis die Ärzte mir das defnitiv sagen konnten, damit war das Ganze aber bei weitem nicht überstanden!

Ich war sehr sehr krank, ich bin fast gestorben, weil sich alles entzündet hatte, und ich bekam noch eine Lungenentzündung und Sepsis, hatte Nierenversagen...alles einfach. :sick: :sick: :sick:

Nachdem die Ärzte mich wieder stabilisiert hatten, mussten Sie die entzündeten Areale weg schneiden,
der Schließmuskel war davon auch betroffen - mir wurde in dieser OP dann der künstlichen Darmausgang gelegt.
Damit haben die Ärzte mein Leben gerettet.

Jetzt bin ich aktuell in einer ganz komischen Stimmung, das erlebte so aufzuschreiben, ist schwierig und doch fühlt man sich erleichtert. :unsure:

Vielleicht sollte ich noch dazu schreiben das in der Zwischenzeit der Schließmuskel rekonstruiert wurde. Ich hatte jetzt über 6 Monate Bio-Feedback Training und nächste Woche soll das Stoma verschwinden. Der Arzt möchte gerne ausprobieren ob ich damit Leben kann, ich muss dann täglich Medikamente
einnehmen damit der Stuhl eine gewisse Konsistenz behält. Habt ihr schon Erfahrungen gemacht mit solchen Medikamten, sind die wirklich hilfreich? Oder macht ihr das über eure Ernährung bzw. esst ihr jeden Tag zu gleiche Zeit, damit ihr es steuern könnt?


Im Augenblick hört sich das alles ganz furchtbar an und ich habe echt extreme bedenken ob ich damit klar komme, es war schon eine Überwindung mit dem Stoma klar zu kommen, aber das finde ich im nachhinein ein Klacks und ich fühle mich damit inzwischen ganz sicher - bin damit auch jetzt arbeiten gegangen.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Erfahrungen/Meinung mitteilt, ich hoffe ich kann mich noch bei euch melden, nächste Woche ist ja mal Krankenhaus angesagt und danach dann spätestens, ich weiß leider nicht wie gut ich von dort ins Internet komme...

PS: Die Unterlagen liegen inzwischen bei der Gutachterkommission der Ärztekammer, die sollen das mal alles prüfen und der Anwalt wird dann auch noch hinzugezogen, so was kann man nicht durchgehen lassen.


So jetzt ist aber mal Schluß für heute ...ich wünsche
euch allen eine gute Nacht :sleep:
und liebe Grüße

Wibbel

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01 Mai 2014 00:10 #2 von Hanja
Hallo Wibbel,

manoman, das ist ja eine schlimme Geschichte!

Die OP ist ja mittlerweile überstanden (hoffe ich) und hoffentlich auch gut verlaufen.

Es ist entsetzlich was aus einem so harmlosen Vorgang, wie dem Einsetzen einer Spirale, alles entstehen kann.

Man steht täglich, nicht nur mit einem Bein im Gefängnis, sondern auch noch im Grab und das völlig ohne Eigen verschulden.

Ich hoffe es geht dir bald wieder besser und wünsche dir viel Kraft um diese Lebenssituation zu meistern!!!

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01 Mai 2014 00:20 #3 von matti
Hallo Wibbel,

ich bin Hanja sehr dankbar, dass se mit ihrem Beitrag den Deinen wieder in Erinnerung gebracht hat.

Es ist schade (eigentlich ist es eine Schande), dass du bislang auf deinen sehr ausführlichen Bericht hier noch kein Feedback erhalten hattest. Mir tut dies persönlich leid.

Ich hoffe, dass es dir nach der Operation wieder besser geht und würde mich freuen, wenn wir nun endlich einen Erfahrungsaustausch starten.

Liebe Grüße

Matti

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01 Mai 2014 14:16 - 01 Mai 2014 14:29 #4 von rennsemmel2704
Hallo Wibbel,
erzähl uns doch mal wie es dir jetzt geht. :)

LG Gabriele

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20 Mai 2014 19:14 #5 von Wibbel297
Hallo zusammen,

ich melde mich zurück! Es war mal wieder die Hölle :(

Ich bin also wie vereinbart in die Klinik, die OP wurde auch wie abgesprochen ausgeführt. Was mich allerdings damals etwas wunderte, war das ich gleich danach "normale" Mahlzeiten bekam.
Das Ergebnis kam dann 7 Tage später, als ich nachts (6Tag) nicht schlafen konnte wegen starke Bauchschmerzen und es hat dann bis zum anderen morgen gedauert, bis Sie dann festgestellt haben das der Darm gerissen ist! Also gab es eine Notoperation, danach war ich dann mal 10 Tage auf Intensiv hatte eine Bauchfellentzündung und mein Herz bekam Rhytmusstörungen und die Lunge spielte auch verrückt. :sick: :sick: :sick:
Außerdem hatte ich ja dann eine riesige offene Bauchwunde, was zur Folge hat das ich jetzt nicht nur das Überbleibsel vom Stoma habe, nein jetzt habe ich auch noch eine wunderschöne Narbe über den Bauch. :angry:


Bin jetzt seit einem Monat zu Hause, aber definitiv nicht fit. Ich knabbere extrem an allem, ich habe keine Reserven mehr! Nach diesen ganzen OP´s und dann das vertrauen in Ärzte ist auch ziemlich pfutsch...

Laut der Nachuntersuchung kann ich den Stuhlgang nicht so halten, wie der Arzt mir vorher gesagt hat, richtig testen konnte ich es auch nicht da ich ja zu Hause jederzeit gehen kann und alle anderen versuche haben nicht funktioniert. Ist vermutlich reine Kopfsache, ich würde nur gerne wissen, ob ich es wirklich nicht in den Griff bekomme und doch noch mal operiert werden muss, oder ob es sich damit leben lässt.

Habt ihr Tipps, wo man ggf. gut in eine Reha gehen kann, die einem bei der Ernährung usw. helfen?
Ich soll unbedingt bald in eine Reha gehen, damit ich wieder fit werde und damit ich lerne auch mit meinen Ängsten jetzt klar zu kommen, es ist irgendwie schon schlimmer als vorher.

Falls ihr noch Fragen habt, immer her damit :)
Bei soviel Text schleicht sich ja manchmal doch ein Fehler ein bzw. Lücken, die für euch dann keinen Sinn ergeben, weil ich was nicht geschrieben habe. :unsure:

LG
Wibbel
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20 Mai 2014 21:54 - 20 Mai 2014 21:57 #6 von Johannes1956
Hallo, Wibbel,

das klingt ja alles völlig unglaublich, was mit Dir passiert ist. Ich kenne mich bei den deutschen Reha Zentren nicht wirklich aus, aber ich kenne den Eberhard Deisenhammer in Passau im Jesuitenschlössl sehr gut, der ist ein ausgezeichneter Neurologe und nimmt sich sehr den Patienten an. Wenn Bedarf ist, kann ich gerne mit ihm Kontakt aufnehmen, ob Dein Fall was ist für ihn.

www.reha-hospital.de/Bayern/Niederbayern/jesuitenschloessl.html

Ansonsten denke ich, dass Du positiv in die Zukunft schauen solltest, Du darfst nur nicht mehr an die falschen Ärzte kommen. Die Nebenwirkung von Novalgin ist beschrieben, deshalb hat es auch in einigen Ländern keine Zulassung mehr. Ich selbst hatte auch Novalgin bekommen, weil ich weiß, dass ich es vertrage und bei mir war es eine gute Alternative zu Opiaten, da die anderen Schmerzmittel nicht mehr geholfen hatten.

Alles Gute,

Johannes
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