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Harn- und Stuhlinkontinenz

17 Mai 2022 11:09 #1 von eifelsocke
Hallo, Guten Tag,
ich bin Eifelsocke und hatte am 02.06.2021 einen OP-Eingriff (vg. HE mit Adnexentfernung (MY), OP-Gebiet beidseits). Seit dieser Zeit bin ich harn- und stuhlinkontinent, also seit fast einem Jahr, was ich nicht so einfach hinnehmen möchte. Die ganzen Jahre davor war dieses Problem für mich ein "böhmisches Dorf", ich kannte das nicht und bin auch jetzt nicht bereit, das zu akzeptieren. Leider habe ich bis jetzt nicht wirklich Jemanden gefunden, der mir hier weiterhelfen kann und ich weiß nicht, an wen ich mich jetzt noch wenden soll oder was ich noch unternehmen kann, damit dieser "Zustand" verschwindet.

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17 Mai 2022 11:47 #2 von matti
Hallo Eifelsocke,

fühl dich willkommen hier im Forum.

Ich sehe bereits einige Fragezeichen, wahrscheinlich eher bei den männlichen Lesern. Deshalb noch einmal kurz: Eine "HE" ist eine Hysterektomie, also die Entfernung der Gebärmutter und unter Adnexe versteht man die Entfernung der Eileiter und der Eierstöcke.

Mit pauschalen Antworten bzw. einer Einschätzung ist es immer schwierig. Nicht selten spielen die Gründe der Entfernung und evtl. darauf folgende Therapien ( beispielsweise Bestrahlungen ) eine wesentliche Rolle.

Grundsätzlich kann man wohl sagen, dass eine Inkontinenz in der Folge auftreten kann. Eine Gebärmutterentfernung hat nicht selten einen negativen Einfluss auf die Beckenbodenfunktion. Gewebeüberdehnungen (Traumatisierungen), Nervenschäden (durch die OP, oder zuvor bestehende), Schließmuskelverletzungen u.ä.

Zudem entsteht durch die Entfernung sozusagen eine Lücke im Bauchraum, wodurch sich auch die Lage von Blase und Darm verändern können. Dies kann ebenfalls eine Inkontinenz begünstigen.

Bevor ich zuviel spekuliere, wäre es hilfreich zu erfahren, wie bis jetzt mit der aufgetretenen Inkontinenz von ärztlicher Seite umgegangen wurde, also welche Untersuchungen stattgefunden haben, welche Untersuchungen und Therapieschritte eingeleitet wurden.

Bedenke bitte, dass wir Selbsthilfe betreiben. Eine medizinische Einschätzung wirst du hier nicht erhalten. Erfahrungsberichte können aber ebenso wertvoll sein und im besten Fall profitierst du durch die Erfahrungen der Anderen.

Herzliche Grüße
Matti

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17 Mai 2022 14:06 #3 von eifelsocke
Hallo Matti, vielen Dank für die Antwort. Ich weiß, daß ich hier in einer Selbsthilfegruppe bin und keine medizinische Einschätzung bekomme, aber vielleicht hat ja schon mal jemand auch so eine Erfahrung hinter sich gebracht.
Angefangen wurde mit dem Kentera Pflaster, gebracht hat es nichts, es war nur "schweineteuer" und ist auch nach kurzer Zeit wieder abgesetzt worden. Dann wurde mir zur Besserung eine Elektrostimulationstherapie empfohlen und gleichzeitig Yentreve (2x pro Tag) . Das hat auch alles nichts gebracht, der Zustand ist nach wie vor der gleiche. Mit dem Frauenarzt im Krankenhaus, der auch die OP durchführte, habe ich mich überworfen, da er mir mehr oder weniger zu verstehen gab, ich sei selbst schuld, "sowas hätte er noch nie erlebt und ich wäre viel zu spät gekommen". Womit er nicht ganz Unrecht hatte, das gebe ich zu, aber ich war - entgegen seinen Behauptungen - vorher weder harn- noch stuhlinkontinent und möchte es auch wieder sein.
Bei einer kürzlichen Magen- und Darmspiegelung in einem anderen Krankenhaus hatte mir der zuständige Arzt empfohlen, zu dessen Frauenarzt bzw. Urologen zu gehen, was ich auch tun wollte. Nur leider geht dort der Frauenarzt in den Ruhestand und der Urologe ist zur Zeit in Quarantäne. Mein Frauenarzt am Ort ist leider sehr schwer erkrankt und wird voraussichtlich nicht wieder kommen. Mit seiner Kollegin muß ich mich erst noch "anfreunden". Mein Hausarzt, mit dem ich auch gut über diese Angelegenheit sprechen konnte, hat Anfang des Jahres die Praxis verlassen.
Ganz ehrlich, ich bin kurz vorm Verzweifeln, weil ich nicht mehr weiß wie ich weiterkomme.
Herzliche Grüße
Eifelsocke

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18 Mai 2022 15:55 #4 von Ciajaeg
Hallo Eifesocke,

was deine Erfahrungen und die aktuelle Betreuung der Ärzte angeht, so fehlt mir da irgendwie die Neuro-Urologie. Ich weiß sehr gut, dass es schwierig sein kann mit den Ärzten, aber das ist umso mehr ein Grund den richtigen zu finden.

Von dem, was du beschreibst, solltest du nun vielleicht eine der Kontinenz-Kliniken aufsuchen, die hier auf der Webseite auch aufgelistet sind. Frauenärzt:innen und normale Urolog:innen werden dir nicht mehr viel weiterhelfen können, außer du hast mit denen richtig Glück.
Da aber eine OP der Auslöser war, ist eine Klinik die bessere Anlaufstelle, denke ich.

Bis denn

Ciajaeg

Diagnosen: Neurogene Dysfunktion des unteren Harntraktes suprapontin, Terminale Detrusor-Überaktivität - Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination - Algurie - Polydipsie/Polyurie-Syndrom - chronische Harnretention -
Myalgische Enzephalomyelitis (ME-CFS) - (POTS) - Dysautonomie - Polyneuropathy

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18 Mai 2022 17:17 #5 von eifelsocke
Hallo Ciajaeg,

super, ganz lieben Dank für diese Antwort, ich denke, die wird mir schon ein ganzes Stück weiter helfen. Jetzt muß ich nur noch irgendwie auf die Webseite kommen:(
Ich probiers einfach, wird schon gut gehen.

Lieben Gruß
eifelsocke

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18 Mai 2022 17:42 #6 von eifelsocke
Hallo Ciajaeg,

also, ich bin fündig geworden und habe wohl vorher aus irgendeinem Grund oder mit viel Glück (das wird sich noch rausstellen) den "richtigen" (hoffentlich) Arzt bzw. Klinik gefunden, die auch auf der Webseite verzeichnet ist.

Nochmal ganz lieben Dank für diese Super-Antwort.

Herzliche Grüße
eifelsocke

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18 Mai 2022 19:35 #7 von kleines-engelchen
Hallo und auch von mir ein Herzliches Willkommen Liebe Eifelsocke :)

du hast ja schon die eine oder andere Antwort hier erhalten. Und auch ich würde dir raten in eine Klinik/Kontinenzzentrum zu gehen.
Aus welcher Gegend kommst du, wenn ich fragen darf?
Auch ich hatte eine "HE" und danach ging bei mir gar nichts mehr :(
Lange, lange habe ich gesucht und verschiedene Klinken und Ärzte besucht, bis ich auf (zwei) Kliniken gestoßen bin. (Gynäkologen und Urologen/Gastroenterologen) Es gibt leider wenige Ärzte wo Hand in Hand arbeiten. Oftmals sitzt der eine Arzt da und der andere mehrere Kilometer entfernt.

Ich drück dir ganz feste die Daumen. Falls du Fragen hast, darfst gerne schreiben.
Sonnige Grüße
Simone

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18 Mai 2022 20:20 #8 von eifelsocke
Hallo liebe Simone,

vielen Dank für Deine Antwort. Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, diesem Forum beigetreten zu sein. Leider ist diesem Thema immer noch ein riesengroßes TABU vorne drangestellt, selbst zum Teil bei den Ärzten wie ich schon feststellen mußte.

Ich wohne am "schönsten Arsch der Welt" wie J. Berndorf sich auszudrücken pflegt und habe auf der Webseite auch das Krankenhaus Bad Neuenahr gefunden, bei dessen Urologen ich schon vor einiger Zeit einen Termin am 1.6. ausgemacht habe. Vielleicht habe ich ja Glück und es ist der Richtige. Ein bisserl Optimismus darf man ja noch haben, meinst nicht.

Herzliche Grüße aus der Eifel und einen schönen Abend
eifelsocke

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19 Mai 2022 20:06 #9 von kleines-engelchen
Liebe Grüße an die Eifel zurück,

ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich halt viele Ärzte nicht wirklich damit auskennen und oftmals viel verharmlost wird...leider!
Aber man selbst lernt ja nie aus und ich konnte durch all die Zeit viel dazulernen wo ich davor nicht im Ansatz wusste. Klar, man beschäftigt sich ja auch nur mit dem, was gerade bei einem selbst akut ist und versucht eine Lösung zu finden(wenn es einem selbst betrifft, sieht es immer anders aus)
Was ich aber immer empfehlen kann, ist, wenn man etwas nicht versteht...Fragen, fragen, fragen. Und wenn man das Gefühl hat nicht beim richtigen Arzt zu sein, einfach zu wechseln.

Ich drücke dir für den 01.6. die Däumchen. Berichte doch mal, wie es dir ergangen ist.
Grüße Simone :)

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19 Mai 2022 23:49 #10 von Shaun
Hallo Eifelsocke,

ich empfehle Dir auch, ein Beckenbodenzentrum, Urogynäkologen oder Neurourologen aufzusuchen.

Da es evtl Parallelen oder ähnliche Erfahrungen gibt, möchte ich Dir schreiben:
Bei mir war der Werdegang allerdings anders herum: Da ich plötzlich an einer überaktiven Blase litt,
wurde bei ir die Gebärmutter samt Myomen entfernt, da diese auf die Blase gedrückt haben sollen. Leider
hat sich dadurch (nach 2 Jahren) nichts verbessert und auch Medikamente nicht richtig gut gewirkt haben,
so dass ich jetzt einen Blasenschrittmacher implantiert bekommen habe (siehe andere Forumdiskussion),
welcher mir etwas Erleichterung verschafft.
Ich hätte mir eine bessere äztliche Zusammenarbeit gewünscht, da zwei der drei unter einem Dach arbeiten, aber
das scheint irgendwie schwierig zu sein...
Ich weiß nicht, ob es in diesem Forum eine direkte Austauchmöglichkeit gibt, wenn es sich um so spezielle Fragen handelt,
sonst würde ich Dir das anbieten, oder wir könnten uns irgendwie anders austauschen.

Viele Grüße von Shaun

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