Hallo C-bra,
bei so geringem Harnverlust und das fast ausnahmslos bei/nach längerem Sitzen, könnte der Druck auf den äußeren Harnröhren-Schließmuskel Ursache für den tröpfchenweisen Verlust sein, also eine anatomische Ursache haben. Was mich bei dieser Überlegung stört, ist Deine Aussage, dass sich beim Fahrradfahren kein Urinverlust bemerkbar macht.
Anhaltender Druck auf den Austrittspunkt der Harnröhre und des dortigen Schließmuskels führen zu Durchblutungsstörungen, die beim Schließmuskel eine Fehlfunktion verursachen könnte.
Den Austrittspunkt der Harnröhre kann man ganz gut ertasten, wenn man hinter dem Hodensack, dem Damm entlang in Richtung Anus abtastet, ist die Öffnung ins kleine Becken fühlbar. - Genau an dieser Stelle kann man auch überprüfen ob der Schließmuskel diese Durchtrittsöffnung kräftig verschließt.
Du hast sicher schon versucht beim normalen Urinieren den Harnstrahl zu unterbrechen. Diese Tätigkeit ist an dieser Stelle gut zu erfühlen und wird bei der Bewertung durch Physiotherapeuten als funktionaler Maßstab herangezogen.
Für das Kontinenztraining beim Mann, wird im Rahmen von Beckenbodenübungen ganz besonders auf das Beüben des unteren Harnröhrenschließmuskels, wie es ab Seite 106 (Doppelseite 55) des
Blauen Ratgebers Nr. 17
beschrieben ist, eingegangen.
Eine ärztliche Verordnung von saugenden Hilfsmitteln, Vorlagen mit weicher, saugfähiger Innenschicht und selbstklebender, undurchlässiger Außenschicht sind erst bei einem Harnverlust von 100 ml in 4 Stunden möglich.
Ich hoffe, Du kannst mit meinen Ideen etwas anfangen
Gruß Heribert