Hallo
Da mich dieses Thema auch selber im vollen Umfang betrifft, möchte ich einige Worte dazu schreiben und kann auch nur hoffen, daß sich eventuell Betroffene bereits im Vorfeld einer Behandlung sehr ausführlich mit der Problematik befassen und auch hier im Forum vorbeischauen.
Leider weiß ich aus eigener Erfahrung, daß man das eben nicht tut und speziell Männer sich in Sachen Vorsorge sehr schwer tun, was bei mir nicht der Fall war, aber konkrete Informationen zum Thema Proststakarzinom habe ich auch erst eingeholt, nachdem die Diagnose stand. Besonders bei meinen Mitpatienten, welche zeitgleich mit mir sowohl zur Biopsie, als auch dann zur OP in der Klinik waren, sind noch deutlich weniger informiert gewesen, als ich.
Im Gegensatz zu den prozentualen Angaben, welche in diesem Beitrag beschrieben werden ( denen ich aber inzwischen voll zustimmen kann) wurde mir beispielsweise gesagt, die Inkontinenzrate liege nach einem Jahr bei etwa 1%, die Impotenzrate bei ca. 50%!!!
Auch hat keiner der Ärzte alternative Methoden zur Karzinombekämpfung erwähnt, welche ich auch in diesem Beitrag vermisse.
Es gibt inzwischen Behandlungsmethoden mit guten Erfolgsergebnissen, welche die leidigen Folgeerscheinungen wie Inkontinenz und Impotenz deutlich verringern können, allerdings werden die wenigsten von den Kassen übernommen, da es noch keine Langzeitstudien gibt und die Kosten einer solchen Behandlung das Mehrfache einer OP mit Bauchschnitt betragen. ( meine Entscheidung wegen Gleason=9 )
Es muß dazu aber auch gesagt werden, daß diese Methoden vom Tumorstadium (Gleason max. 6 ) abhängen, was teilweise wieder eine rechtzeitige Vorsorge voraussetzt.
Weiterhin möchte ich erwähnen, daß jedem "Krebspatienten" Anschlußrehabitationen zustehen, welche dem Patienten oftmals bereits noch in der Klinik vermittelt werden. In diesem Punkt sollte man aber vor der Zustimmung mit seinem Urologen bzw. Onkologen sprechen.
In meinem Fall ging die REHA nach hinten los, mein Urinverlust hatte sich zum Abschluß mehr als verdoppelt und mein Urologe, welchen ich erst nach der Maßnahme wieder aufgesucht habe, ist nicht unbeding überzeugt von solchen Maßnahmen. Leider konnten die im Nachhinein erfolgten Einzeltherapien bei mir auch keinen Erfolg bringen.
Nimmt man aber eine REHA in Anspruch, sollte man sehr genau auf seinen Körper hören und diesem vor Allem wirklich genug Ruhezeiten geben, was an Hand des Behandlungsplanes und der Wege zwischen Patientenzimmer und Bahandlungsräumen bei mir schlichtweg nicht möglich war.
Für mich war das Stress pur und die Folgen bade ich jetzt aus.
In diesm Forum habe ich immer wieder Hilfe zu allen meinen Problemen gefunden, dafür möchte ich Matti nochmals danken, auch wenn wir manchmal nicht der selben Meinung sind.
Und sollten auch Frauen speziell das Thema Prostata lesen, kann ich nur dazu aufrufen: motiviert eure Männer zur Vorsorge!
Gruß Ayk