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Konservative Methode bei überaktiver Blase

15 Feb 2021 18:42 #21 von stephanw
Hallo Ciajaeg,

das sind ja super Neuigkeiten und es freut mich sehr, dass es sich bei dir in die richtige Richtung entwickelt. Eine klare Ursache für die Inkontinenz zu finden ist viel wert, da du dich jetzt diesbezüglich über konkrete Therapien informieren und diese angehen kannst. Ich denke wie Martin, dass sich bei einer Behandlung der Spinalkanalstenose eine deutliche Besserung, vielleicht sogar Beseitigung der Inkontinenz erreichen lassen sollte. Ich drücke Dir dafür beide Daumen!

Viele Grüße
Stephan

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19 Feb 2021 11:35 - 19 Feb 2021 11:48 #22 von Ciajaeg
So, die endgültige Bericht vom Radiologen ist da, den Besprechungstermin bei der Hausärztin habe ich heute auch gehabt.

Der Sportunfall hat eine ganze Menge kaputt gemacht, auch wenn ich die letzten 20 Jahre keine Probleme mit der Blase hatte, ist dies recht eindeutig darauf zurück zu führen.

Die LWS ist ziemlich hinüber, die Bandscheiben drücken ab L2 auf die Nerven, die Wirbelkörperhinterkanten haben Randausziehungen, was die Weite der Neuroforamia beidseitig grenzwertig einengt.

Die Spinalkanalstenose ist wohl die Ursache meiner Probleme.

Vorerst versuche ich es mit Rückengymnastik und Yoga, das mache ich seit 20 Jahren, durch einen anderen Sportunfall im Herbst, am letzten Tag vor dem Lockdown (Rippenbogenbruch), konnte ich das einige Wochen nicht machen, das hat vermutlich alles nun verschlimmert und letztendlich ausgelöst.

Stephan, du schreibt von Behandlung der Spinalkanalstenose, gibt es da noch mehr als eine OP?

Letztes würde ich noch nicht machen wollen, da ich nur hin und wieder Probleme mit den Beinen und Füßen habe (Einschlafen) und ich zu Hause noch kontinent bin, wenn ich nicht gerade Blasentraining mache. Das ist ja kein einfacher Eingriff und die Erfolgsaussichten sind eher gemischt, so wie ich das gelesen habe.

Eine ungewollte Miktion findet aktuell dann statt, wenn ich Harndrang habe UND ich Rückenschmerzen bekomme, was aktuell nach gut 30 Minuten Gehen oder Stehen der Fall ist, oder nach einer längeren Autofahrt beim Aussteigen.

Ich persönlich empfinde meinen Leidensdruck jetzt noch nicht so hoch.

Diagnosen: Neurogene Dysfunktion des unteren Harntraktes suprapontin, Terminale Detrusor-Überaktivität - Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination - Algurie - Polydipsie/Polyurie-Syndrom - chronische Harnretention -
Myalgische Enzephalomyelitis (ME-CFS) - (POTS) - Dysautonomie - Polyneuropathy

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19 Feb 2021 13:18 - 19 Feb 2021 13:26 #23 von stephanw
Hi Ciajaeg,

kann da nicht aus eigener Erfahrung sprechen, allerdings hat meine Frau auch eine Stenose (bei ihr in der HWS). Die Ärzte dort haben ihr letztlich nur zwei Möglichkeiten gegeben:

1. Sport machen (Rückentraining, Yoga, Physio, etc.) und die umliegenden Muskel stärken, damit sie die Stützfunktion der Wirbelsäule mit übernehmen und den Bereich der Stenose entlasten können
2. Operation

Letzteres ist für sie auch keine Option, da kann ich dich gut nachvollziehen. Man hört viel zu viele Gräuelgeschichten, das da mehr kaputt gemacht als geheilt wird. Leider fällt mir da sonst nicht mehr zu ein :( Aber ist doch immerhin gut, dass Du jetzt eine ganz klare Ursache hast und weißt, dass Du daran mit ziemlicher Sicherheit nicht sterben wirst :) Und so wie es sich liest, hat sich die Inkontinenz ja doch deutlich verbessert und ist nicht mehr ganz so dramatisch. Ich denke, mit Rückentraining wirst du da viel hinbekommen, insbesondere in Situationen, wo du länger unterwegs bist.

Ein Tipp/Ratschlag habe ich allerdings noch, auch wenn er bei der Lösung der gesundheitlichen Probleme nicht hilft:
Ich würde mit der gesicherten Diagnose beim zuständigen Versorgungsamt nun einen GdB beantragen. Obs gleich zur Schwerbehinderung bei Dir reicht weiß ich nicht (bei mir ist es zur Zeit ein GdB 60 => Schwerbehindert, es kommen aber neben der Inkontinenz noch Depression und Impotenz dazu), dann hast du immerhin ein paar Nachteilsausgleiche (z.B. Steuerpauschbetrag, ggf. Gleichstellung).Und der Gesetzgeber hat ab 1.1. die Pauschbeträge verdoppelt und sie werden m.W. bereits ab einem GdB von 10 gewährt. Sind zwar vielleicht nur ein paar hundert Euro im Jahr, aber Kleinvieh macht auch Mist. Beim Beantragungsprozess hilft es jedenfalls, auf die Tränendrüse zu drücken - da kann man vielleicht noch eine Stufe mehr "rausholen" :)

Grüße
Stephan

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19 Feb 2021 15:05 #24 von herirein
Hallo,
wesentliche Störungen der Kontinenz und der Funktion der Beckenorgane, sind immer dann anzunehmen, wenn Einengungen im Bereich der Wirbelsäule zwischen L5 und S4 vorhanden sind. Dort treten die Sakralnerven zu den Beckenorganen über.
Es ist also wichtig, besonders diesen Bereich der Wirbelzwischenräume zu lockern. Ein guter Physiotherapeut setzt dort sowohl manuelle als auch chirotherapeutische Maßnahmen ein. Er zeigt zudem wie durch besondere gymnastische Übungen die Stützeigenschaft der Muskulatur für zuhause seine Maßnahmen unterstützen können. Davon unabhängig ist das gezielte Beckenbodentraining für Männer erforderlich den Schließmechanismus der ableitenden Harnwege zu trainieren.
Weiterhin viel Erfolg bei der Wiedererlangung der Kontinenz.
Gruß Heribert

Menschen sind wie Engel mit nur einem Flügel,
um fliegen zu können müssen wir uns umarmen
(Luciano de Crescenzo)

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19 Feb 2021 17:25 #25 von Ciajaeg
Huhu Heribert,

L4/L5 ist bei mir völlig hinüber, genau da hat der Unfall viel Schaden angerichtet. L5 ist praktisch "tot", mit deutlichem Vorwölben in beide Seiten, da findet sich auch die Einengung der Neuroforamina (L4/5+L5-S1).

Dann hoffe ich mal auf den Physio, ich habe am Dienstag den ersten Termin. Vielen Dank für die Info.

An Stephan, danke für den Hinweis, an so was habe ich jetzt noch gar nicht gedacht, ich habe mir bisher noch nicht einmal ein Rezept für Hilfsmittel ausstellen lassen. ;)

Ich warte jetzt mal 6 Wochen ab und ob sich die Situation noch einmal weiter verbessert, wenn nicht, werde ich die Ärzte mal ansprechen.

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15 Mär 2021 16:40 #26 von Ciajaeg
Kleines Update:

Ich hatte sechs Termine für Manuelle Therapie, im ersten Termin hat der Physio es ordentlich krachen lassen, was meine Beweglichkeit beim Yoga tatsächlich erhöht hat. Nach dem Termin hatte ich für über zwei Stunden keinen Harndrang, ich hatte schon fast vergessen, wie sich das eigentlich anfühlt.
Leider war der Effekt nicht von Dauer. Seine Kollegin hat es mit Nervendruckpunkt-Stimulation versucht, das hat aber leider eher das Gegenteil verursacht.
Weitere Termine halte ich hier für nicht sinnvoll.

Nachdem der Urologe seine Meinung zu meiner Problematik nach dem MRT nicht geändert hat, habe ich mich heute bei einem Kontinenz-Zentrum in meiner Stadt angemeldet. Morgen hole ich mir bei meiner Hausärztin eine Überweisung und frage nach einem Rezept für Hilfsmittel, ich werde das wohl eher nicht so schnell wieder los, fürchte ich.

Am Wochenende waren wir mit dem Auto unterwegs und ein wenig spazieren. Da ich die meiste Zeit zu Hause rumhänge, war mir glaube ich gar nicht klar, wie groß mein Problem unterwegs sein kann. Am Sonntag hatte ich neun ungewollte Miktionen, persönlicher Negativrekord, auch die Intervalle sind kürzer geworden bei geringerer Menge. Meine Frau und mein Sohn haben die gesamte Zeit keine Toilette gebraucht. Mein Rücken macht mich nach 30 Minuten gehen oder stehen echt fertig.

Ich bin ja mal gespannt, wie lange ich auf einen Termin warten muss. ;)

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15 Mär 2021 21:47 #27 von stephanw
Hi Ciajaeg,

das klingt ja nach einer nicht so guten Entwicklung. Was Deine Miktionen angeht ist das mit meiner Situation vergleichbar, ich habe am Tag lt. letztem Miktionsprotokoll ca. 20x am Tag ungewollten Urinverlust. Ich habe quasi andauernd ein Harndranggefühl.

Dein Urologe ist ja wirklich der Wahnsinn, gerade bei deinen beschädigten LWS Wirbeln ist die Ursache für die Inkontinenz mehr als naheliegend... das ab zu tun ist schon sehr strange! Finde gut, dass Du bei einem Kontinenzzentrum vorstellig wirst. Kannst ja mal berichten, was die für weitere Diagnostik machen und ob sie eine Therapiemöglichkeit bei Dir sehen.

Ich drücke Dir für Deinen weiteren Weg beide Daumen!

Grüße
Stephan

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15 Mär 2021 22:18 #28 von matti
Hallo Ciajaeg,

dein Weg in ein Kontinenz Zentrum scheint sehr angebracht.

Du kennst unser Verzeichnis der Kontinenz Zentren?
www.inkontinenz-selbsthilfe.com/service

Schreibe dir dies nur, weil dies evtl. einen Terminwunsch beschleunigt.

Kannst du zwischendurch "normal" Wasser lassen? Wieviel kommt da im Schnitt?

Gruß
Matti

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16 Mär 2021 09:34 #29 von Ciajaeg
Hi Matti,

ich habe das Zentrum schon angeschrieben und die Unterlagen gestern fertig gemacht, die haben sehr schnell reagiert und wollen sich wegen einem Termin in den nächsten Tagen melden.

@Stephan: Der Urologe ist spezialisiert auf Tumore, vielleicht bin ich da einfach an der falschen Adresse, daher auch mein Entschluss zum Kontinenz-Zentrum zu gehen, die machen ja nichts anderes und in diesem Fall sind die sogar spezialisiert auf die neurogene Geschichte.

Zu Hause geht das alles und ich trage keine Hilfsmittel. Ich habe eigentlich nach kurzer Zeit immer einen leichten Harndrang, der dann plötzlich viel stärker wird, wenn ich dann direkt zur Toilette gehe, passt das. Aktuell gehe ich ca. 12 bis 15x am Tag und 1 bis zwei Mal in der Nacht, die Menge bewegt sich zwischen 150 und 250ml tagsüber und morgens nach dem Aufstehen sind es 350ml. Aktuell habe ich aber auch daheim nur wenig Rückenschmerzen, wenn ich starke Schmerzen habe, wird es viel schwieriger mich auf den Schließmuskel zu konzentrieren.

Ich habe aber auch seit drei Wochen kein Blasentraining gemacht, im Januar waren die Zahlen während des Trainings viel besser, aber es war eben auch mega-anstrengend und ich vermute, dass die optisch besseren Zahlen aus Januar den Urologen dazu veranlasst haben zu sagen, dass "alles nicht so schlimm" ist.

Den Fehler mache ich jetzt nicht noch einmal. Morgen gehe ich eine Stunde spazieren und zu Fuß einkaufen gehen, auch wenn es unangenehm wird, ich brauche da offenbar"reale" Problemzahlen auf den Miktions-Bögen. Ich habe Sorge, dass es sonst wieder nicht ernst genommen wird.

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16 Mär 2021 10:27 #30 von stephanw
Hi Ciajaeg,

weiß nicht ob Du das sowieso geplant hast, erstelle mal über 2-3 Tage ein Miktionsprotokoll und nimm das dann mit zum Kontinenzzentrum. Das ist ziemlich aussagekräftig, wie schlimm das Problem ist.

www.inkontinenz-selbsthilfe.com/ratgeber...oll-miktionstagebuch

Viel Erfolg!

Grüße
Stephan

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