Inkontinenz Forum

Erfahrungsaustausch ✓ | Interessenvertretung ✓ | Information ✓ | Beratung ✓ ► Austausch im Inkontinenz Forum.

Neueste Forenbeiträge

Mehr »

Login

Registrierung

Noch kein Benutzerkonto? Jetzt kostenfrei registrieren

(Die Freischaltung kann bis zu 36 Stunden dauern)

 

Dauerkatheter droht!

13 Sep 2010 12:42 #1 von Joerg
Hallo.

Nachdem mein Arzt (und ich) glaubten, dass meine Beschwerden (verklemmter Blasenschließmuskel) sich mit Tabletten (Sirdalud & Alfuzosin) in den Griff bekommen ließen, scheint er seit letzter Woche wohl nicht mehr so überzeugt davon nachdem ich (mal wieder) die Blase nicht richtig entleeren konnte, und meinte, dass ich mich langsam mit dem Gedanken anfreunden solle, zukünftig die Blase mittels Katheter zu entleeren. Dazu muss ich sagen, dass meine Blase nach einem Jahr mit oben erwähnten Tabletten besser funktioniert als vorher, es aber immer noch zu gelegentlichem unkontrolliertem Urinabgang (NUR NACHTS) kommt. Meiner Meinung nach infolge seelischer Natur. Bin anscheinend doch zart besaitet, und nehme mir vieless zu sehr zu Herzen :?:
Und sobald ich einen Arzt aufsuchen muss (insbesondere Urologen :wink: ) spinnt mein Bläschen total, und klemmt dann bisweilen extrem. So ges Berichtechehen letzte Woche.

Soviel mal zur Grundsituation und meiner persönlichen Einschätzung der Sache. Sollte trotzdem nur noch ein Dauerkatheter in Betracht kommen, möchte ich nicht unvorbereitet sein, sonder möglichst genau wissen, was da an Veränderungen, Unannehmlichkeiten, und Beeinträchtigungen auf mich zukommt.

Deswegen wäre es schön hier mal berichte von Betroffenen zu hören

Gruß Jörg

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

13 Sep 2010 21:10 #2 von dcschacht
Hallo Joerg,

bevor Sie mit Ihrem Urologen über Dauerkatheter reden, würde ich mal über einen so genannten intermittierenden Selbstkatheterismus mit ihm sprechen. Hierzu führt man sich zu bestimmten Zeiten z.B. 2-4x pro Tag einen Katheter zur Blasenentleerung selbst ein. Sofern man die mechanischen Fähigkeiten hat, ist das mit modernen Systemen kein Thema. Wenn wie bei Ihnen überwiegend nachts die Problematik auftritt, müsse das u.U. nur gezielt am Abend und morgens erfolgen. Auf jeden Fall besser als Dauerkatheter.

Viele Grüße

dcschacht

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

13 Sep 2010 23:21 #3 von eckhard11 ✝
Dauerkatheter, ( DK ), ist die schlechteste aller schlechten Lösungen.
Sollte es mit dem intermittierenden Selbstkatheterismus, ( ISK ) - aus welchen Gründen auch immer - nicht klappen, dann viel eher einen suprapubischen Katheter, ( SPK ), als einen Dauerkatheter.

Die Blase bzw. deren Urothel ist bei einem DK viel anfälliger gegenüber einem Bakterienbefall als bei einem SPK und noch mehr gegenüber dem ISK.
DK bedeutet häufigen Bakterienbefall, häufige Entzündung des Urothels wegen Scheuern des Katheters daran, es kommt in vielen Fällen zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität.

Ich habe im Blasenkrebsforum Fälle erlebt, in welchen sich die Betroffenen aus Verzweiflung einer Zystektomie, ( Blasenentfernung ), unterzogen haben, um endlich Ruhe vor diesen verdammten Entzündungen zu bekommen.

Bist Du schon einmal auf eine Harnröhrenstriktur, ( Verengung der Harnröhre ), untersucht worden ?
Eine Hyperkontinenz, ( große Schwierigkeiten beim Pieseln mit viel Restharn ), kommt nicht einfach so, sie hat einen Grund, und diesen gilt es zu ermitteln.

Gruß
Eck :sleep: hard

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

14 Sep 2010 12:15 #4 von Sebald
Hallo Jörg,

ich hatte die gleiche Diagnose: Detrusor-Sphinkter-Dyssenergie. Die kann dann nochmal verschieden ausfallen, je nachdem ob der Schließmuskel aktiv ist oder erschlafft, oder eben der eigentliche Blasenmuskel aktiv ist oder 'schläft'. Hintergrund ist oft eine neurologische Erkrankung. Diesen Punkt müßte man sicher weiterverfolgen

Anfangs nahm ich Medikamente, hatte dann aber hohen Restharn. An diesem Punkt habe ich mit dem ISK begonnen.

Von Beginn an ging es erstaunlich gut. Man muß sich halt nur entscheiden, ob man gelbeschichtete Katheter oder aber hydrophile Katheter benutzen will, die direkt in einer Kochsalzlösung liegen. Das Anlernen und Eingewöhnen war kein großes Problem.

Sicherlich wird sich auch einmal eine Blasenentzündung einstellen. Aber diese Gefahr ist wesentlich geringer als beim Dauerkatheter.

Nur Mut - und schönste Grüße,
Sebald

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

14 Sep 2010 17:42 #5 von Joerg
Hallo Ihr alle, die ihr mir geantwortet habt ;-)

Zuerst mal ein Dankeschön von mir an Euch!!!
Gleichzeitig muss ich sagen, dass ich mich mit dem Dauerkatheter wohl doch ein wenig geirrt habe (bin halt blutiger Laie auf dem Gebiet ;-) ). Mein Arzt wird wohl auch einen ISK gemeint haben, als er das mit dem _selbst katheterisieren_ zu mir sagte.

Jedoch: Für ein Weichei wie mich ist Katheter gleich Katheter, und somit Aua :oops: Wie sieht das mit dem unangenehmen Gefühl beim Einführen bzw. rausziehen aus? Lässt sich da irgendwie abstellen, oder erträglicher machen? Wie gesagt blieben mir diverse Untersuchungen in der Kindheit deswegen in unangenehmer Erinnerung.

Gruß Jörg. PS: Werde mich in nächster Zeit noch bei dem einen oder anderen von Euch melden, um spezielle Fragen zu beantworten

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

14 Sep 2010 20:35 #6 von matti
Hallo,

moderne Katheter sind nicht mehr mit den Kathetern aus deiner Kindheit vergleichbar. Im Prinzip soll das Kathetern völlig schmerzlos sein.

Eine Bitte: Erfahrungsaustausch sollte hier im Forum stattfinden. Es nützt den wenigsten wenn Erfahrungsaustausch per E-mail oder Privatmail stattfindet. Letzendlich profitieren ja ALLE von Fragen und Antworten!

Gruss

Matti

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

16 Sep 2010 19:52 #7 von Joerg
Hallo. Da bin ich mal wieder :wink:
Heute will ich mal die Fragen, welche einige von Euch an mich hatten beantworten.

@ Eckhard11: Harnröhrenverengung kann man ausschließen. Wurde vor ein paar Jahren versucht mit negativen Befund. Und meine Blase hat ja in den letzten Monaten des öfteren gezeigt, dass sie sehr gut kan, wenn sie will :)

@ Sebald: Ist das normales Gleitgel, welches Du benutzt, oder solches, das den Penis lokal betäubt sprich unempfindlicher macht? Habe da immer noch so meine Bedenken, wegen dem Gefühl beim ein und ausführen. Und: Wie lange dauert die Prozedur, wenn man einigermassen fit mit dem Ablauf ist?

Und @ Matti. Schön wärs ja, wenn das Einführen schmerzlos wäre :-)

So. Das wars mal für heute.

Viele Grüße, Jörg

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

16 Sep 2010 21:23 #8 von Achim64
Hallo Jörg,
Ich persönlich mache den ISK jetzt seit Anfang Mai diesen Jahres. Ich habe auch lange gebraucht bis ich mich dazu entschlossen habe. Ich habe eine neurogene Blase, sitze im Rollstuhl und komme mit dem ISK bestens zurecht. Mir wurde es zuhause von einer Dame der Fa. Lofric gezeigt. Das Gespräch mit der jungen Frau dauerte ein Stunde, das Zeigen 2 Minuten und schon war alles geklärt.
Von Schmerzen beim einführen oder rauziehen kann ich nichts berichten. Ich war auch völlig erstaunt das es so glatt läuft. Für mich bedeutet ISK ein enorme Steigerung der Lebensqualität. Hätte ich gleich gewusst das es so einfach ist, hätte ich damit schon vor 10 Jahren angefangen. Die ständigen HWI's gingen mir schon so auf den Senkel wegen Restharn das es am Nervenkostüm gekratzt hat.
Ich führe den ISK täglich 4-5 mal durch und Nachts benutze ich ein Kondomurinal. Allein die Tatsache so Ding an zu haben lässt mich ruhig und gut schlafen.

Wieso soll ich mir also Stress machen wenns die passenden Hilfsmittel gibt!!!

Achso, noch was zur Info: das ganze Prozedere des ISK dauert bei mir max. ca. 5-10 Minuten.

Gruß Achim

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

17 Sep 2010 09:23 #9 von Sebald
Hallo Jörg,

zu Deiner Katheterfrage: Ich nutze meistens die hydrophilen Katheter und habe Erfahrungen mit zwei Anbietern. Die Katheter von Coloplast liegen in einer Art Kunststoffwanne und sind nach Aufreißen sofort gebrauchsfertig. Die von Lofric haben oberhalb der Packung ein Wasserreservoire. Das ergießt sich durch Umknicken in die Packung und der Katheter wird dadurch 'aktiviert'. Wartezeit: halbe Minute.

Für unterwegs nutze ich Gel-Katheter als geschlossenes Beutelsystem. Ableitung erfolgt also direkt in diesen Beutel. Das Gel muß aber nicht eingespritzt werden, sondern der Katheter liegt bereits damit benetzt in diesem Beutel. Vorteil ist hier die sichere Handhabung. Einschieben muß man aber ein bißchen vorsichtig. Da dieser Katheter biegsamer ist als die oben genannten, überwindet er den Schließmuskel etwas leichter. So jedenfalls meine Erfahrung. Durch das Gel kann es zu einem Irritationsgefühl in der Harnröhre kommen.

Womit wir bei der Benutzungsdauer wären: Man lernt schnell damit umzugehen! Klar dauert es etwas länger als bei einer normalen Entleerung. Hängt auch davon ab, ob man zusätzlich noch desinfiziert (Spray). Beim Gelsystem ist das wohl nicht nötig. Die Hersteller der hydrophilen Exemplare empfehlen es, mein Urologe meinte aber, es müsse nicht unbedingt sein. Da gibt es also unterschiedliche Meinungen! Empfehlenswert ist, die Blase mit Cranberrysaft oder -tabletten gegen Infektionen zu schützen.

Und nochwas: es gibt gerade oder leicht gebogene Spitzen. Letztere werden für Männer empfohlen. Mein Urologe fand die aber nicht so gut, weil sie in der Blase leicht in eine Hautfalte 'stechen' könnten. Sofern ich ihn jetzt richtig übersetze.

Das wär es von meiner Seite...

Schönste Grüße,
Sebald

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: MichaelDah
Ladezeit der Seite: 0.123 Sekunden

Inkontinenz Selbsthilfe e.V.

Die Inkontinenz Selbsthilfe e.V. ist ein gemeinsames Anliegen vieler Menschen. Der Verein versteht sich als ein offenes Angebot. Unsere Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich. Den Verein bewegt, was auch seine Mitglieder antreibt: Wir möchten aktiv zur Verbesserung der krankheitsbedingten Lebensumstände beitragen.

 

Impressum        Kontakt       Datenschutzerklärung

 

 

 

Spendenkonto:
Volksbank Mittelhessen eG
Inkontinenz Selbsthilfe e.V.
IBAN: DE30 5139 0000 0046 2244 00
BIC: VBMHDE5FXXX

Besucher: Sie sind nicht allein!

Heute 420

Gestern 2016

Monat 28979

Insgesamt 9976306

Aktuell sind 58 Gäste und 2 Mitglieder online

Alle Bereiche sind kostenfrei, vertraulich und unverbindlich. Wenn Du erstmalig eine Frage im Forum stellen möchtest oder auf einen Beitrag antworten willst, ist es erforderlich sich sich zuvor zu registrieren. Bitte sei bei der Auswahl deines Benutzernamens etwas einfallsreich. Häufig verwendete Vornamen sind normalerweise schon vergeben und jeder Name kann nur einmal vergeben werden. Achte auf korrekte Eingaben bei Passwort, Passwortwiederholung und existierender Mailadresse! (Die Freischaltung kann bis zu 36 Stunden dauern!)

Jetzt kostenfrei registrieren

Anmelden