Guten Morgen Petra,
ich kann wirklich gut nachvollziehen, wie belastend diese Situation für dich und deine Mutter ist. Die ständigen Blasenkrämpfe und die Probleme mit dem Bauchdeckenkatheter sind für alle Beteiligten sehr anstrengend, besonders wenn man schon so oft in der Notaufnahme war und trotzdem keine richtige Besserung eintritt.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass eine Umstellung auf einen dickeren Katheter – wie bei deiner Mutter von 12 auf 14Ch – manchmal sogar mehr Probleme machen kann. Ein dickerer Schlauch kann die Blase stärker reizen und dadurch Krämpfe auslösen. Bei mir war es damals so, dass die Krämpfe erst nach einem Wechsel auf einen kleineren Katheter besser wurden. Es kann aber auch sein, dass sich die Blase an den neuen Katheter erst gewöhnen muss. Wichtig ist, dass ihr das mit dem Urologen besprecht und gemeinsam schaut, welche Größe wirklich am besten passt.
Der starke Uringeruch im Zimmer kann tatsächlich auf eine Infektion hindeuten. Das ist bei einem Dauerkatheter leider keine Seltenheit, vor allem wenn es häufiger zu Verstopfungen kommt. Es ist auf jeden Fall richtig, dass du den Urin beim Urologen untersuchen lässt. Falls eine Infektion vorliegt, kann eine gezielte Behandlung oft schon viel Erleichterung bringen.
Was oft vergessen wird: Auch die Trinkmenge spielt eine große Rolle. Wenn zu wenig getrunken wird, kann der Urin konzentrierter sein, was die Bildung von Ablagerungen und Katheterverstopfungen begünstigt und auch Infektionen fördern kann. Vielleicht könnt ihr mal beobachten, wie viel deine Mutter tatsächlich trinkt und das mit dem Arzt besprechen. Manchmal hilft es schon, die Trinkmenge etwas zu erhöhen – natürlich immer in Absprache mit dem Arzt, gerade wenn andere Erkrankungen vorliegen.
Außerdem kann auch der Urinbeutel selbst eine Geruchsquelle sein. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein früherer oder häufigerer Wechsel des Urinbeutels den Geruch deutlich reduzieren kann. Gerade wenn der Beutel schon länger benutzt wird, können sich Gerüche und Bakterien darin festsetzen. Vielleicht könnt ihr das einmal ausprobieren und sehen, ob es eine Verbesserung bringt.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass regelmäßige Katheterwechsel und eine gute Pflege helfen, Verstopfungen vorzubeugen. Manchmal werden auch Blasenspülungen empfohlen, um Ablagerungen zu entfernen. Frag am besten den Urologen, ob das bei deiner Mutter sinnvoll wäre. Und wenn die Krämpfe sehr stark sind, gibt es Medikamente, die die Blase beruhigen können – vielleicht wäre das auch eine Option.
Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Kraft und hoffe, dass ihr bald eine Lösung findet, die deiner Mutter hilft.
Und noch ein kleiner Hinweis: Deine Beiträge wurden von den Moderatoren in das richtige Unterforum verschoben, weil das „Informationen der Inkontinenz Selbsthilfe e.V.“-Forum eigentlich nur für Vereinsnachrichten gedacht ist. Es wäre super, wenn du deine nächsten Beiträge direkt im passenden Unterforum eröffnest – so können andere Betroffene deine Fragen besser finden und dir schneller antworten.
Herzliche Grüße und alles Gute für euch!
Matti