Hallo Ines,
ich habe mir deinen Beitrag nun ein paar mal durchgelesen.
Dein "Leidensdruck" scheint sich primär am Tragen von Inkontinenzhilfsmitteln zu manifestieren. Dies schließe ich beispielsweise unter anderem aus deiner Formulierung
"Was mir am Anfang echt einen psychischen Breakdown bescherte, wie es ist, wenn man mit 21 plötzlich wieder nachts richtige Windeln tragen muss".
Wir betreiben ja hier Erfahrungsaustausch, deshalb kann ich natürlich auch nur aus meinen Erfahrungen berichten und beurteilen. Mich persönlich würde ein "psychischen Breakdown" eher aus der Tatsache das ich meine Blase nicht mehr kontrollieren kann treffen, als aus der daraus folgenden Notwendigkeit ein Hilfsmittel zu nutzen.
Um es noch etwas klarer auszudrücken: Dein Problem ist nicht, dass du Windeln trägst, sondern das du eine wichtige Kontrolle über deinen Körper verloren hast. Genau hier solltest du deine Priorität setzen und genau dies kommt mir in deinem Beitrag doch erheblich zu kurz.
70% deines Beitrages enthalten Schilderungen zu deiner Versorgung und welche Folgen dies für dich hat. Ich nehme aber an, dass du vordergründig deine Inkontinenz los werden möchtest.
Mich würde interessieren was den alles an Untersuchungen bisher gemacht wurden.
Mir ist auch nicht klar, welche Fachrichtungen du bereits kontaktiert hast. Von einem Urolgen habe ich nichts gelesen. Dieser wäre aber der Ansprechpartner Nummer Eins. Auch interpretiere ich, dass deine Frauenärztin eine Nervenentzündung festgestellt hat. Zunächst, es ist ganz sicher nicht das Fachgebiet einer Frauenärztin und dies gilt sowohl für die Inkontinenz wie auch für Nervenentzündungen. Ich verstehe zudem auch nicht, wie du dich nach jahrelangen, sich stark verschlechternden Problemen, zwar einen "ersten Schock" hattest, sich dann aber in so jungen Lebensalter, daran gewöhnt hast.
Ich würde in Panik geraten, an Krebs, Pest und Collera denken und meine Füße in die Hand nehmen um den Ärzten die Bude einzurennen. Von Gewöhnung und "gut damit Leben", ohne zu wissen ob etwas handfestes dahinter steckt, wäre ich meilenweit entfernt.
Mit 16/17 hast du unter einer "schwachen Blase" gelitten, heute mit 24 Jahren bist du auf Windelhosen angewiesen und schreibst gleichzeitig von Schock überwunden und "gut damit leben"?
Ne, dass ist wirklich für mich unverständlich. Eine Op willst du mit Anfang 20 nicht riskieren, aber eine völlig ungeklärte und derzeit nicht therapierte völlige Harninkontinenz tolleriest du?
Mach dir eines klar: Dein Problem ist nicht das Windeltragen, sondern die Inkontinenz!
Belastungsinkontinenz ist fast zu 100% heilbar. Eine Blasenentzündung hat Ursachen, welche es zu ergründen gilt. Auch hier kann dann eine Behandlung stattfinden.
Eine Nervenentzündung gehört in die Hände eines Neurologen oder noch besser zu einem Neurourologen. Auch dies muss Ursachen haben und ist nicht damit abgetan sie festgestellt zu haben.
Du schreibst, dass du dir erhoffst hier auf nette Menschen zu treffen. Ich kann mir vorstellen, dass du nach meinen Worten mich nicht unbedingt zu den netten Menschen zählst. Glaube mir, ich bin ein sehr netter Mensch und mein einziges Anliegen ist ein wenig an dir zu "rüttel", bei dir läuft nämlich etwas schief und daran solltest du arbeiten.
Matti