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Kein Harndrang bei Urodynamik

13 Jul 2024 17:21 #1 von Dasch
Hallo zusammen,

Vorgestern war endlich der Termin zur Urodynamische Untersuchung. Obwohl ich mir vor der Untersuchung einen Notizzettel gemacht habe, gibt es viele Gedanken, dass ich nicht alles richtig gesagt habe und nachdem ich den Arztbericht gelesen habe, habe ich wieder ganz viele Fragen in meinem Kopf. Vielleicht kennt sich jemand aus und kann etwas zu meinen Gedanken beitragen.

Die meisten haben ja von mir schon ein paar Beiträge gelesen. Falls nicht, eine kurze Zusammenfassung. Ich habe seit den Geburten 2007 2010 und 2014 eine Belastunginkontinenz, mit der ich im Alltag mit einer Inkontineheinlage gut zurechtkam. Im Oktober 23 hatte ich eine Blasenentzündung und zeitgleich fing es an, dass ich akuten Harndrang bekomme und sich dann die Blase komplett entleert. Mir bleibt vom Harndrang bis zum Harnverlust kaum Zeit und ich schaffe es nicht zur Toilette zu kommen. Wenn der Urin anfängt zu laufen, kann ich es nicht stoppen. Auch nachts verliere es zu großen Megen Urin. Seitdem benötige ich saugstarke Inkontinenzslips.
Leider ist die Situation bei Fachärzten und Inkontinenzzentren bei uns sehr schlecht. Die Wartezeiten sind sehr lang. Ich musste von November bis Ende April bzw. bis Ende Mai (Tübingen) auf einen Untersuchungstermin Termin warten. Ich hatte noch den Vorteil, Privatpatienten zu sein und musste „nur“ sechs Monate auf den Termin warten. Meine Frauenärztin hat letzte Woche erzählt, eine Patientin die sie nach Tübingen geschickt hat, diese hat einen Termin im Februar 2026 bekommen. Das sind über eineinhalb Jahre Wartezeit. Ich weiß nicht ob die Situation nur bei uns in der Gegend so ist oder ob das überall ist.

Ich hänge mal ein Foto vom Kurzbericht an. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann kam bei der Urodynamik raus, dass ich keine Dranginkontinenz habe, sondern die Symptome der Dranginkontinenz mit den Senkungen und der Belastungsinkontinenz zusammenhängt?

Während der Untersuchung wurde die Blase mit 400 ml Flüssigkeit befüllt. Nach jeden 50 ml gab es ein Signal und ich sollte Husten. Beim Husten kam es schon beim ersten Husten, bei 50 ml, zum Urinverlust.
Ich sollte mich melden, wenn ich den ersten Harndrang spüre. Ich habe bis zum Schluss keinen Harndrang gespürt. Ich verstehe nicht ganz warum? Lag es vielleicht an der Situation (mir war die Untersuchung und der Urinverlust unangenehm/peinlich, auch wenn es für die Ärzte und das Personal normal ist) oder an der Steinschnittlagerung?
Ich habe auch zuhause manchmal das Gefühl, dass nicht immer der Harndrang im Gehirn ankommt, bzw. erst dann, wenn es schon zu spät ist. Würde man das bei der Urodynamik sehen, wenn etwas mit der Weiterleitung ans Gehirn nicht stimmt (wenn etwas mit der Sensorik nicht stimmt). Ich hatte shconmal geschrieben, dass ich auch bei der Elekrostimulation nichts spüre, bzw bei meinem neuen Gerät erst bei ca. 85 mA. Meine Physiotherapeutin sagte dann, dass ich das Gerät nicht anwenden soll, da es zu Verbrennungen oder anderen Verletzungen kommen könnte.
Trotz des Urinverlustes beim Husten und im Stehen beim Wippen/Hüpfen hatte ich eine Miktionsmenge von 578 ml. Warum war es soviel, wenn die Blase nur mit 400 ml befüllt wurde. Trotzdem hatte ich keinen Harndrang? Zuhause bei meinem Blasenprotokoll hatte ich immer eine Urinmenge zwischen 200 und max. 400. Meistens zwischen 250 und 280 ml.
Bisher stand in jedem Bericht eine Restharnmenge. Bleibt denn immer etwas Urin in der Blase? Ab wieviel ml wäre es zu viel?
Die Beckenbodenkontraktionsfähigkeit hat der Arzt mit 4-5 nach Oxford bewertet. Bei der letzten Untersuchung wurde 2 gemessen und meine Physiotherapeutin meinte ca. 3. Habe die Ärzte ein unterschiedliches Empfinden, oder kann sich der Wert in 6 Wochen durch Beckenbodenübungen so schnell verbessern?
Der Arzt hat mit einer Zange eine TVT Simulation gemacht im Bericht steht negativ. Das würde bedeuten, dass durch ein TVT Band der Urinverlust bei Belastung gestoppt werden könnte? Ich hoffe das Ergebnis ist richtig, ich sollte nochmal husten, als der Arzt etwas mit der Zange gemacht hat. Der Arzt stand direkt vor mir und eine Schale war nicht mehr unter mir. Ich wollte in dem Moment einen Urinverlust vermeiden (hatte Angst, dass der Arzt oder der Boden etwas abbekommt) deshalb habe ich nur schwach gehustet.
Die Senkungen und Belastungsinkontinenz müssen operiert werden. Die Senkungen können lt. Arzt mit Beckenbodentraining nicht mehr weg gehen. Bevor die Op stattfinden kann, soll mich noch der „Spezialist“ untersuchen, der dann die Op macht.
Die Arzthelferin hat beim Aufräumen noch erwähnt, dass sie die starken Senkungen und den Urinverlust gar nicht verstehen kann, die meisten Patienten sind älter und eher übergewichtig. Ich sei noch so „ jung“ und sportlich.
Der Arzt meinte, dass die 3 Geburten (habe ein schmales Becken und die Kinder waren groß) eine große Belastung für den Beckenboden waren.
Liebe Grüße
Daniela
Anhang:

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13 Jul 2024 22:13 #2 von martinK
Hallo Daniela

Vielen Dank für den Bericht zu Deiner Urodynamikmessung. Einiges, was Du schreibst, kommt mir bekannt vor. Ich hatte schon 5 Urodynamikuntersuchungen, weil man immer wieder überprüfen möchte es um meine Blasendruck steht und ob wegen der Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie eine Refluxgefahr besteht. Ich spüre sonst schon nicht viel Harndrang, aber bei der Urodynamikmessung ist es für mich sehr schwierig, eine Angabe zu machen. Insofern geht es mir ähnlich wie Dir. Bei mir liegt es vermutlich einerseits am Druck der eingeführten Katheter, andererseits aber vor allem an der unbequemen Sitzposition. Ich verkrampfe mich mehr und mehr mit der Dauer der Messung, was auch an den zunehmenden Messwerten der Sphinkteranspannung zu sehen ist. Zwei Mal konnte ich gar nicht entleeren, die Blase wollte zwar und zog sich immer wieder unkontrolliert zusammen, aber der Schliessmuskel reagierte darauf mit Gegendruck; die Messung wurde jeweils bei 800 ml Füllmenge gestoppt. Die anderen Mal entleerte ich unkontrolliert noch während der Füllphase. Konntest Du kontrolliert entleeren?

Dass du mehr entleert hast, als eingefüllt worden war, liegt zumindest teilweise daran, dass Deine Nieren während des Messung Urin produzieren, der bei der Messung auch rauskommt. Ich vermute, dass Du vor der Messung die Blase vollständig entleert hast, bzw. dass der Restharn katheterisiert wurde. Falls nicht, könnte dieser ebenfalls zur erhöhten Miktionsmenge beigetragen haben.

Ab welcher Menge Restharn pathologisch gefährlich wird hängt von verschiedenen Faktoren wie Blasenvolumen der Fluktuation der Restharnmenge oder der Anfälligkeit auf Blasenentzündungen ab. Hier ist ein Link zu einem wissenschaftlichen Bericht zu diesem Thema: www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK539839/ . Früher schwankten die Werte bei mir zwischen <20 ml (am Abend) und ca 200 ml (am Morgen). Ich vermute, dass ich immer mit Restharn entleert habe, weil ich nichts anderes kenne, als in mehreren Anläufen zu pinkeln. Bei Dir sieht es aber nicht danach aus, dass Restharn ein Problem wäre.

Gut, dass Du jetzt eine Diagnose hast, die zumindest schlüssig zu sein scheint. Als Mann kann ich zu den geplanten Operationen nichts sagen, hoffentlich meldet sich noch eine Frau mit Erfahrungen und Tipps. Ich drücke Dir die Daumen, dass Du nicht wieder so lange warten musst!

Herzliche Grüsse
Martin

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13 Jul 2024 23:53 - 14 Jul 2024 00:15 #3 von MichaelDah
Hallo Dasch,

also… bei dir wurde keine Urodynamische Messung im Sinn einer Blasendruckmessung durchgeführt sonder es wurde u.a. der Harnröhrenenverschlussdruck ermittelt (Uretrazystonometrie) und der Flow beurteilt.

Zum Uroflow hat man keine Aussage getroffen, das Harnröhrendruckprofil hat leider nicht so gut abgeschnitten (Uretraverschlussdruck unter Stress < 0 cm). Beides ist wichtig wenn man die bestehende Belastungsinkontinenz Operativ angehen will. Ich bin mir nicht sicher ob ich das hier schon mal irgendwo geschrieben hatte - aber dieses Vorgehen macht aus meiner Sicht absolut Sinn, denn eine Dranginkontinenz kann aus einer Belastungsinkontinenz heraus entstehen. Das Problem ist eigentlich ganz simpel: Wenn Harn durch Belastung in die Harnröhre eintritt kann das einen Reiz auslösen, der den Detrusor (Blasenmuskel) zum anspannen anregt. In der Folge kommt es dann zu starkem Harnverlust.

Ich schreibe hier bewusst „kann“ - denn nur wenn das der Fall ist, heilt man mit dem beheben der Belastungsinkontinenz auch die Dranginkontinenz. Wenn es nicht daran gelegen hat muss man ggf. weiter suchen. Da man bei dir festgestellt hat, das sich das Problem auf Grund der Schwere nicht mehr mit Beckenboden Training lösen lässt wird ein zweistufiger Ansatz vorgeschlagen: Zunächst soll der die Senkung mit einem Netz stabilisiert werden und wenn es dann noch Probleme gibt soll ein TVT-Band eingesetzt werden.

Zu den weiteren Fragen: Der Tatsache, dass es bei der Messung zu keiner Detrusorkontraktion kam, würde ich ich hier nicht all zu viel Bedeutung beimessen. Zum einen kann das daran gelegen haben, dass alleine durch das vorhanden sein des Messkatheters den Reiz verhindert wurde und zum anderen kann es auch sein, dass die Blase einfach nicht weit genug gefüllt wurde.

Warum unterschiedliche Füllmengen vorhanden sind weiß ich nicht - ich vermute allerdings das zwischenzeitlich noch mal „nachgefüllt“ wurde. Das du in deinem Protokoll kleinere Mengen hast kann verschiedene Gründe haben - die man aber mit den hier genannten Untersuchungen erstmal nicht aufdecken kann.

Das ist allerdings erstmal auch nicht unbedingt notwendig, denn man kann am Ende sowieso nur schrittweise vorgehen. Also behebt man erstmal die Belastungsinkontienz und hat eine recht gute Chance das damit das andere Problem auch gleich beseitigt wird. Wenn das nicht der Fall sein sollte schaut man noch mal genauer und hat dann den „Störfaktor“ Belastungsinkontinenz für die weitere Diagnostik ausgeschlossen.

Wenn du bei der Untersuchung keinen Restharn gehabt hast ist das ja prinzipiell schon mal gut - denn es bedeutet, dass du prinzipiell Restharnfrei entleeren kannst. Wenn es sonst Restharn gab, ist das sicher etwas was man sich noch mal genauer ansehen müsste. Der Flow liegt - wenn man die Liverpool Skala nach Haylen anlegt bei dir ehr im unteren Bereich dessen was möglich ist - was erstmal nicht so gut ist. Leider wurde die Blasenwanddicke nur in Ruhe bestimmt. Alles was größer 7mm ist gilt da als patologisch - du liegst hier mit den 6mm noch drunter. Interessant währe noch mal ein Ultraschall bei 250ml Füllung. Wenn die Dicke da noch > 2mm ist, müsste man aus meiner Laiensicht da noch mal genauer schauen - weil dann das dann zusammen mit den Uroflow Werten auch auf eine Obstruktion hindeutet. Das würde dann auch den Restharn erklären.

Wie schon gesagt - es kann sein, das man die Blase bei der Untersuchung einfach nicht weit genug gefüllt hat und du sonst mit deutlich größeren Harnmengen herum läufst - die du dann auch nicht Restharnfrei entleeren kannst.

Ich hoffe du kannst mit den Erklärungen etwas anfangen. Es soll ja wohl noch mal eine Untersuchung geben - da würde ich das Thema der aus meiner Laiensicht eher schlechten Uroflow Werte und das Thema Blasenwanddicke bei 250 ml noch mal ansprechen - denn das währe ggf. auch für die OP relevant.

viele Grüße
Michael
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14 Jul 2024 18:50 #4 von Dasch
Hallo Martin und Michael,

erst möchte ich mich bei euch nochmal für eure Beiträge bedanken. Es hilft mir viel noch mal die Gedanken von anderen zu lesen. Obwohl ich als Krankenschwester auf der Gynäkologie gearbeitet habe, war mir ganz vieles nicht bewusst. Im Nachhinein denke ich, das ich mich damals nur auf meine pflegerischen Tätigkeiten konzentriert habe, was vorher alles ambulant gemacht wurde und ab wann es bis zur Op geführt hat, war mir nicht bewusst. Von den ganzen ambulanten Untersuchungen wie zum Beispiel die Urodynamik und auch die psychischen Schwierigkeiten, die durch eine Harninkontinenz entstehen, habe ich damals nichts mitbekommen. Ich war jung und hatte das Gefühl, dass es fast nur ältere Damen betrifft. Die Frauen kamen zu mir zur OP Vorbereitung auf die Station und nach der OP war ich hauptsächlich mit der postoperativen Pflege (Vitalfunktionen, Wundversorgung, Schmerzmanagment, Mobilisation und Vorbereitung für die Entlassung) beschäftigt. Nachdem ich selber betroffen bin, denke ich mir, dass ich damals vielleicht sogar unsensibel war. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Frauen vor der Op einen langen Leidensweg hatten, die Inkontinenz belastend war und sie saugstärke Inkontinenzhilfsmittel benötigten. Warum habe ich so etwas nicht wahrgenommen?

Ich habe immer wieder überlegt wieder in meinen Beruf als Krankenschwester einzusteigen. Ich denke durch meine Lebenserfahrung wäre ich noch sensibler, würde viel mehr verstehen und nachvollziehen können. Schon damals mochten mich die Patienten aufgrund meiner Freundlichkeit, Feinfühligkeit und Empathie (auch wenn ich jetzt ein anderes Gefühl habe). Leider blieb immer weniger Zeit und ich hatte immer mehr das Gefühl keine Zeit mehr für den Mensch zu haben, nur noch die Arbeit zu erledigen.
Im Moment bin ich durch meine psychischen Erkrankungen noch arbeitsunfähig und wahrscheinlich bin ich nicht mehr stressresistent genug um irgendwann wieder in meinen Beruf als Krankenschwester zurückzukehren.

Jetzt habe ich so viel geschrieben und bin vom eigentlichen Thema abgekommen.

@ Martin: Ich glaube verkrampft war ich nicht, aber ich war natürlich durch die ganze Situation sehr angespannt und das Schamgefühl während der Untersuchung war sehr groß (auch wenn ich theoretisch weiß, dass es für die Ärzte „normal“ ist und der Urinverlust provoziert wurde). Bei mir wurde vor der Urodynamik ein vaginaler Ultraschall gemacht. Im Nachhinein denke ich, dass ich schon ab dem Ultraschall Harndrang hatte (es war die ganze Zeit ein Druck/Reiz zu spüren). Ich konnte es nicht richtig zuordnen, es fühlt sich einfach komisch an, wenn eine Sonde im Scheideneingang und an der Blase bewegt wird. Dabei hatte ich immer die Angst, dass sich mein Schließmuskel öffnet und ich Urin verliere.
Ja, vor der Untersuchung/Messung sollte ich meine Blase entleeren, beim Ultraschall kam ein Restharn von 52 ml raus. Katheterisiert wurde ich nicht. Ich habe dann den Messkatheter bekommen, darüber wurde die Blase nur befüllt. Der Restharn würde dann zu den 400 ml Füllmenge dazukommen. Das heißt bei einer Miktionsmenge von 578 ml haben die Nieren in der Zeit 126 ml plus den Urinverlust produziert. Ich konnte nach dem Befüllen der Blase kontrolliert entleeren, es hat aber etwas gedauert, bis Urin kam und ich (mein Kopf) „loslassen“ konnte. Das lag aber an der Situation und dem Stuhl. Zuhause auf der Toilette habe ich keine Probleme mit dem Starten der Entleerung.
Die Wartezeit für die weitere Untersuchung wäre dieses Mal nicht so lange, ich hätte gleich in 2 Wochen kommen können, da bin ich allerdings im Urlaub. Den nächsten Untersuchungstermin habe ich dann am 4.9. bekommen. Da soll mich der „Spezialist“ anschauen. Ich war mit ihm vor ca. 20 Jahren in einer anderen Klinik ca. 1 Jahr zusammen auf der Gynäkologie. Er ist inzwischen fast 75, eigentlich in Rente, kommt aber 3–4-mal im Monat noch ins Krankenhaus und operiert zusammen mit einem zweiten Arzt Privatpatienten um sein Wissen weiterzugeben. Ich hoffe er ist noch fit, aber sonst würde er in dem Alter nicht mehr operieren.

@ Michael:
Dass die Dranginkontinenz aus der Belastungsinkontinenz entsteht, ist gut möglich, aber wahrscheinlich nicht die einzige Ursache. Warum fing der große Urinverlust erst mit der Blasenentzündung an? Warum verliere ich nachts (ohne Belastung) Urin. Warum leert sich die Blase in Situationen wie Haustüre aufschließen, kurz vor der Toilette, wenn ein Wasserhahn läuft…?
Das passt nicht zu einer Belastungsinkontinenz. Ich mache mir Sorgen, ob die Symptome vielleicht doch psychisch sind, dann würde das mit einer OP nicht weggehen.
Ich hatte es gerade schon bei Martin geschrieben, einen Harndrang hatte ich nicht direkt, aber ein Druck/Reiz war schon ab der Ultraschalluntersuchung vorhanden. Das blieb dann auch als der Messkatheter gelegt war. In meinem Kopf war die ganze Zeit der Gedanke, dass ich nicht „lospinkle“ und ich den Schließmuskel anspannen muss, nur während des Hustens war der Kopf auf das Husten fixiert und die Gedanken anzuspannen kurz weg. Vielleicht konnte ich durch die Gedanken den Harndrang nicht wahrnehmen. Dass es zu keiner Detruserkontraktion kam, kann tatsächlich mit dem Reiz des Katheters zusammenhängen, zu wenig gefüllt kann ich mir kaum vorstellen.
Restharn hatte ich laut Bericht 52ml, gesagt hat der Arzt nichts dazu, gemessen hat er es vermutlich während dem Ultraschall (ich wurde nicht katheterisiert). Bei den Untersuchungen davor wurde auch nicht von Restharn gesprochen, ich habe es nur durch den Arztbericht gelesen, sein könnte deshalb war meine Überlegung, ob immer eine kleine Menge Urin in der Blase bleibt und ab wann es patholgisch wäre. Ich spüre keinen Restharn ( kann man das überhaupt spüren), aber nachdem ich mir Gedanken darüber gemacht habe, denke ich, dass wahrscheinlich doch immer etwas Urin in der Blase bleibt. Selbst wenn ich gerade auf der Toilette war und danach schnell gehe oder Treppen laufe, verliere ich durch die Belastung einen kleinen Schwall Urin. Das würde ja nicht gehen, wenn die Blase leer wäre.


Ich frage mich auch, ob die Op nötig wäre, wenn ich den Ärzten früher von meiner Inkontinenz erzählt und kontinuierlich Beckenbodentraining gemacht hätte. Ich habe die Belastungsinkontinenz seit meinem 1. Kind (2007). Damals habe ich es meinem Frauenarzt gesagt, er meinte nur, dass ich noch so jung wäre und regelmäßig Beckenbodentraining machen müsste. Ich habe zwar Beckenbodentraining gemacht, aber keine Besserung gemerkt, es wurde mit jedem Kind schlechter. Ich habe mit dem Frauenarzt nicht mehr über meine Inkontinenz gesprochen, ich habe mich zu sehr geschämt und ein schlechtes Gewissen, da ich das Beckenbodentraining nicht im Alltag mit 3 Kindern nicht konsequent durchgeführt habe. Die Belastungsinkontinenz habe ich dann akzeptiert, ich kam im Alltag mit einer kleinen Inkontinenzeinlage zurecht. Joggen oder Trampolin springen habe ich nicht mehr gemacht, im Freibad oder am Strand ging es auch, ein kleiner Schwall Urin lässt sich gut verstecken, ich habe dann halt geschaut, dass meine Bikinihose komplett nass ist oder ein Handtuch darüber gehabt. Hätte man in diesem Stadium die Op und die großen Urinverluste verhindern können?

Vielleicht gibt es ja noch Erfahrungen von anderen Frauen.
Beim Thema andere Frauen habe ich noch eine sehr unangenehme/peinliche Frage. Seit ich saugstarke Hilfsmittel trage, ist Fahrrad fahren für schwierig geworden. Beim fahren reibt das Hilfsmittel (vor allem wenn es nicht mehr ganz trocken ist), so dass es zu einer sexuellen Erregung kommt, die ich sehr unangenehm finde, aber nicht unterdrücken kann. Ich muss dann entweder im stehen fahren, oder versuchen sehr aufrecht zu sitzen. Geht es nur mir so, oder kennt das noch jemand? Falls ja, habt ihr Lösungen gefunden, dass das Hilfsmittel nicht reibt? Durch meine psychischen Erkrankungen und da ich mit meinem Körper im Moment nicht zurecht komme, habe ich eigentlich einen Libidoverlust. Um so mehr stört es mich, dass ich beim Fahrradfahren keine Kontrolle habe und ohne sexuelle Lust/Gedanken eine Erregung spüre.

Herzliche Grüße
Daniela
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07 Aug 2024 00:52 #5 von Dasch
Hallo zusammen,

Bevor ich in den Urlaub fahre, möchte ich noch ein kleines Updates schreiben.
Nach der Urodynamik habe ich mit dem Medikament Vesikur angefangen. Ich habe das Medikament fast drei Wochen genommen, eine Wirkung habe ich nicht gemerkt, leider kam es zu Nebenwirkungen die täglich schlimmer wurden. Starke Mundtrockenheit, teilweise verschwommenes Sehen, trockene Augen, Blasenentzündung (nicht sicher, ob vom Medikament), Nasenbluten (wahrscheinlich durch trockene Schleimhäute), Müdigkeit und allgemeine Schwäche.
Ich habe mit dem Oberarzt aus Tübingen telefoniert, er meinte, dass ich das Vesikur bei den massiven Nebenwirkungen sofort absetzen soll.
Meine Hoffnung ohne Windel in den Urlaub zu können hat sich leider nicht erfüllt.
Ohne wäre es deutlich leichter und angenehmer gewesen, aber ich denke dass ich inzwischen recht gut vorbereitet bin und alles gut geplant habe.
Zwei Punkte habe ich noch, mit denen ich noch nicht so gut zurecht kommen, ich schwitze unheimlich in der Windel, obwohl ich gerade nur die Attends Flex nutze (die sind an den Seiten offener/luftiger). Die Attends active und adjustable finde ich noch wärmer. Man ist durch die Hilfsmittel immer so dick eingepackt, und auch mit einem Kleid oder Rock ist es nicht so luftig wie früher. Schwitzt ihr auch so? Falls ja, gibt es noch Ideen was man machen kann? Bei Vorlagen wären die Seiten frei oder bei dünnere Windeln würde vielleicht auch mehr Luft durchkommen, aber damit laufe aus.
Der zweite Punkt, den ich noch nicht lösen konnte, ich habe das Gefühl, dass durch die Hitze mein Urin stinkt. Ich habe eher zuviel als zu wenig getrunken (kein konzentrierter Urin) und auch mein verascht, dass der Geruch durch eine Blasenentzündung kommt hat sich nicht bestätigt. Ich habe keine Blasenentzündung mehr, aber sofort wenn ich urin verloren habe, dann riecht es sofort nach Urin. Ich kann aber nicht nach jeden kleinen Urinverlust die Windel wechseln (im Moment Wechsel ich jeden morgen und Abend und dazwischen wenn sich meine Blase komplett entleert). Riecht es bei euch auch sofort nach urin? Woran könnte es liegen, wie konnte ich das vermeiden?
Inzwischen ist schon 3/4 Jahr seit dem Beginn der schweren Inkontinenz, anfangs dachte ich immer, das geht ganz schnell wieder weg, kommt bestimmt von der Blasenentzündung. Nachdem es nicht einfach wieder wegging dachte ich, dass es mit einem Arzttermin und der Urodynamik schnelle Lösungen gibt. Auch das war bisher nicht so einfach und schnell wie ich mir erhofft und gewünscht hatte.
Jetzt bleibt tatsächlich nur noch die Hoffnung dass die Inkontinenz nach der Op im Oktober besser wird.
Liebe Grüße Daniela

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08 Aug 2024 06:33 #6 von martinK
Hallo Daniela

Schade, dass Du Vesikur nicht verträgst, mir ging es leider gleich. Du könntest mit dem Arzt besprechen, ob es Sinn macht, es mit einem Kenterapflaster (Oxybutin) zu versuchen, da wird das Medikament über die Haut eingeführt, was zumindest bei mir keine Nebenwirkungen hervorgerufen hat. Nach dem Vesikur aber auch keine Wirkung hatte, vermute ich aber, dass es mit dem Oxybutin nicht anders sein wird.

Betreffend des Schwitzens hält sich dies bei mir in Grenzen und mein Urin riecht auch nicht. Ich trage im Sommer sehr leichte und weite Hosen, aber natürlich wäre ein Rock noch besser, was für mich als Mann verständlicherweise keine Option ist. Ich hoffe, dass Du da eine Lösung findest, ausser genügend trinken und vielleicht das Hilfsmittel öfters wechseln, habe ich keinen Ratschlag. Ich wechsle immer am Morgen und am Abend und dazwischen zwei, manchmal drei Mal. Ich würde vermutlich auch mit einem Wechsel zwischen dem Morgen und dem Abend klar kommen, aber irgendwann beginne ich die Nässe des Hilfsmittels zu spüren und das Traggefühl wird auch unangenehm, so dass ich lieber mehrmals wechsle (ist sicher auch besser für die Haut).

Ja, die Inkontinenz erfordert Geduld und Frustresistenz. Bei mir sind es nun 10 Jahre, dass ich wieder inkontinent bin. Ich hatte gehofft, dass ich mit der Immoglobulintherapie wieder mehr Kontrolle gewinne und zumindest auf Pants umsteigen kann. Das traf bis anhin leider nicht ein. Immerhin habe ich keine Krämpfe mehr im Beckenboden und entleere meist auch gut in einem Zug. Das konnte ich zuvor mein ganzes Leben lang nicht.

Ich wünsche Dir schöne und erholsame Ferien. Lass Dich von der Inkontinenz nicht stressen.

Liebe Grüsse
Martin

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08 Aug 2024 11:48 #7 von SacralPlexus
Hallo,

Ich nehme Trospium. Nicht der Wahnsinn, aber etwas Wirkung zeigt sich doch.

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09 Aug 2024 14:08 #8 von Dasch
Hallo zusammen,
Irgendwie kann ich immer wieder nicht antworten, ich habe es jetzt mehrfach versucht , bekomme dann eine Fehlermeldung

Fehler
Illegal mix of collations (utf8 _general_ci,IMPLICIT) and (utf8mb4_general_ci,COERCIBLE) for
operation '='

Was bedeutet das?

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09 Aug 2024 15:47 #9 von MichaelDah
Hallo Dasch,

ich vermute du hast irgendwelche Sonderzeichen in dem Text gehabt. Das kann beim kopieren von Text aus anderen Anwendungen oder auch beim einfügen von Emojis passieren.

Viele Grüße
Michael

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09 Aug 2024 15:51 #10 von Dasch
Hallo zusammen,

Nachdem ich jetzt doch wieder antworten konnte, versuche ich es nochmal.

@ Martin da es bisher mit Vesikur keine Wirkung gab, hat der Arzt erstmal die Op empfohlen. Er vermutet dass die Blase bzw. der Schließmuskel durch die Senkung gereizt wird und es dadurch zum Urinverlust kommt.
Die Op ist auf jedenfall notwendig, wegen der Belastungsinkontinenz. Die habe ich ja schon sehr lange (seit den Geburten der Kinder), habe es aber bisher ignoriert, bin mit dickeren Einlagen zurechtgekommen. Es war zwar manchmal unangenehm, wenn ich am Strand/Pool einen kleinen Schwall Urin verloren habe, da es aber keine "Pfütze" gegeben hat, ist es den anderen nicht aufgefallen und den nassen Fleck konnte ich verstecken.
Ich hoffe, dass die Op tatsächlich ausreicht, der Arzt war da recht zuversichtlich.

Die Windeln machen vieles doch komplizierter, oft ist es mir peinlich und ich schäme mich dafür (ich weiß, dass mich dafür nich schämen muss, ich kann es aber nicht "abstellen").
Gestern hat der Scanner an meinem Intimbereich rot angezeigt. Ich musste dann in eine "offene" Kabine und wurde von einer Frau abgetastet. Sie ist mehrfach über meinen Intimbereich getastet. Sie konnte das "weiche" wohl nicht zuordnen. Sie hat dann gefragt, was ich unter der Hose habe. Ich habe dann gemerkt, dass ich rot wurde und gesagt, dass ich inkontinent bin und eine Windel trage. Der Frau war es vermutlich auch etwas unangenehm. Sie hat mir dann sehr freundlich einen schönen Urlaub gewünscht. Meine Eltern und Kinder haben zum Glück nichts mitbekommen, sie waren schon damit beschäftigt die Sachen vom Rollband zu nehmen.
Hier am Pool/Strand klappt es mit meine Skort recht gut, aber es ist natürlich deutlich aufwendiger immer anzuziehen und vor jedem Schwimmen wieder umzuziehen.

Liebe Grüße
Daniela

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