Hallo Stephan,

Vielen Dank für deine Erfahrungen.
In einem anderen Beitrag hast du geschrieben, dass du am Strand/Pool die Tena comfort ultima benutzt, wenn du nicht im Wasser bist.
Das hörte sich sehr gut an, ich habe mir vor meinem Urlaub die Attends Contours regular 10 bestellt, da es einfacher mit dem aus- und anziehen wäre. Zum Glück hatte ich die noch vorm Urlaub getestet. Ich komme damit überhaupt nicht zurecht, vielleicht bin ich zu klein dafür. Die Vorlage ging bei mir vorne über den Bauchnabel und hinten hat die den halben Rücken bedeckt. Das wäre dann mit meinem Skort und Bikini Oberteil nicht gegangen. Ich habe dann doch meine Attends und Tena Flex mitgenommen.
Manchmal wären die Vorlagen schon praktisch, deshalb meine Frage, sind die mit hoher Saugleistung alle so lang, bin ich einfach zu klein dafür? Oder kommt die größere Saugleistung nur durch die Länge und im Schrittbereich saugen die Vorlagen gleich viel auf? Wenn ich die Vorlage weiter runter ziehe, dann gibt es entweder Falten oder sie schließt nicht im Schritt ab und schützt somit nicht bei Urinverlust (würde dann alles an den Beinen entlanglaufen). Ich hatte sie nicht mit einer Netzhose, sondern mit einer Stretch-Radlerhose (ist ähnlich wie die Fixierhosen, sieht aber nicht so nach Inkontinenzhilfmittel aus) getestet. Ich benötige den Schutz hauptsächlich im Schrittbereich, Richtung Bauch und Rücken ist das Hilfsmittel bei mir oft noch trocken, der Urin verteilt sich nicht so gut und bleibt im Schritt, läuft dann eher an den Beinen aus.

Zum GdB warte ich auf jedenfall die OP ab. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich den beantragen werde. Im Moment bin ich (aufgrund meiner anderen Erkrankungen) in befristeter Erwerbsminderungsrente. Ob ich einen GdB bekommen würde weiß nicht. Allein für die Inkontinenz würde ich wohl keinen GdB über 50 bekommen. Bei meinen anderen Erkrankungen (ADHS, Depression und Essstörung) ist es schwierig einzuschätzen, es kommt ja immer auf die Beeinträchtigungen an. Meine Therapeutin meint, dass ich den GdB mit mindestens 50 bekommen würde, ich denke, ich schaffe den Alltag ja doch irgendwie. Jetzt warte ich auf jedenfall mal die Op ab, ich hoffe, dass die Inkontinenz dann nicht mehr besteht.

Liebe Grüße
Daniela

Hallo Daniela,

wenn du schon eine Erwerbsminderungsrente bekommst ist die Chance auch einen höheren GdB zu bekommen schon recht gut - die Frage ist halt wozu du den benötigst. Es ist immer so eine Sache - eigentlich sollte einem ein GdB Vorteile bei der Anstellung und der (wieder) Eingliederung im Betrieb verschaffen und natürlich einen Ausgleich bieten - defakto ist allerdings manchmal auch das Gegenteil der Fall - insbesondere wenn es um Beförderung geht. Ich denke für eine Gleichstellung (Gdb >= 30) wird es bei dir vermutlich schon reichen - ob dir das etwas nützt ist eine andere Frage.

Einen GdB über 50 zu bekommen ist tatsächlich nicht ganz einfach. Allerdings sollte einen das nicht daran hindern einen Antrag zu stellen - wenn man sich dann über die möglichen (beruflichen) Folgen im klaren geworden ist und glaubt das man von dem Benachteiligungsausgleich profitieren kann. Selbst wenn es die 50 nicht im ersten Schritt gibt, kann man ja ein Jahr später einen Verschlechterungsantrag stellen.

Zu den Vorlagen da hilft vermutlich nur ein Blick in die Hilfsmitteldatenbank - da stehen ja auch die längen drin. Wenn ich mich recht erinnere war die Suche allerdings nicht ganz einfach. Die Attends Vorlagen hatte ich auch ausprobiert… ich bin 1,84 und mir waren die auch zu groß. Mein Eindruck war, das diese großen Vorlagen eher für Bettlägerige Patienten geeignet sind und nicht für mobile Personen - aber vielleicht findest du ja etwas.

viele Grüße
Michael

Hallo Michael,

wieder mal muss ich mich entschuldigen, dass ich solange nicht geantwortet habe. Das hängt mit meinen anderen Erkrankungne zusammen.
Trotzdem möchte ich mich nochmal melden, mich bedanken und dir sagen, dass mir die Antworten immer helfen.
Ich habe mit meiner Therapeutin nochmal überlegt, ob ich einen GdB beantrage, werde aber erstmal abwarten. Meine Erwerbsminderungsrente läuft noch bis Sommer 2025. Ich muss mir jetzt schon mal überlegen, welche Arbeit/Tätigkeit ich danach machen könnte. Das fällt mir sehr schwer, im Moment bin ich definitiv noch arbeitsfähig (auch wenn ich oft denke, dass ich das schon irgendwie schaffe). In meinen Beruf als Krankenschwester und als Kindertagespflegeperson werde nächstes Jahr noch nicht schaffen. Trotzdem muss ich mir überlegen, was ich machen könnte, falls meine Rente nicht verlängert wird. Solange das alles noch unklar ist, warte ich mit Beantragung eines GdB noch ab. Vielleicht hat sich bis dahin auch meine Inkontinenz erledigt.

Zum Thema Vorlagen habe ich nicht weiter geschaut, ich hatte noch zwei Windeln mit Hüftbund getestet (Seni Optima und Abend Wing). Beide fangen erst bei Größe M an, der Hüftumfang würde passen, aber beide waren mir sowohl vorne, als auch hinten deutlich zu lang (ging fast bis zum Bauchnabel). Ich bin zwar nciht 100% zufrieden, werde aber jetzt bei den Attends flex S bleiben.
Vielleicht sind meine Erwartungen an ein Hilfsmittel einfach zu hoch, es wird kein perfektes Hilfsmittel geben und es wird auch nicht mit einem Alltag ohne Hilfsmittel zu vergleichen sein.

Jetzt ist es nicht mehr lange bis zur Op (22.10), und ich hoffe, dass dann alles nach Plan läuft. Wenn man im Aufklärungsgespräch die ganzen Komplikationen aufgezählt bekomme (künstlicher Darmausgang, SPK...), dann wir deinem doch nochmal etwas mulmig, aber es gibt ja nciht wirklich eine Alternative.

Viele Grüße
Daniela

Hallo Daniela,

schön wieder von dir zu hören. Ich denke das mit dem GdB muss man sich wirklich gut überlegen und wenn man sich noch nicht so richtig sicher ist wie es insgesamt beruflich weiter gehen soll, ist warten manchmal nicht die schlechteste Option. Ich denke bring erstmal die OP hinter dich und schau wie es dir danach geht.

Bis Sommer 25 ist jetzt noch etwas Zeit. Im Zweifelsfall würde ich den GdB Antrag vor dem auslaufen der EM-Rente stellen - denn das kann ggf. auch bei der Verlängerung der Rente helfen - wenn du das dann willst. Allerdings kann ich auch gut verstehen das es dein Ziel ist wieder zu Arbeiten.

Meiner Erfahrung nach muss man nicht unbedingt den genauen Weg kennen um an sein Ziel zu gelangen. Wichtig ist, dass es ein Ziel - oder wenigstens eine Richtung gibt. Dann macht man kleine Schritte in die Richtung und manchmal verändert sich das Ziel auch dabei. Das ist am Ende aber oft nebensächlich für den Erfolg - wichtig sind in erster Linie die Richtung und die kleinen Schritte…

Ich wünsch dir für die OP alles gute und drücke dir beide Daumen, das es danach besser ist.

Viele Grüße
Michael

Hallo Daniela

Auch von meiner Seite alles Gute für die OP; vielleicht musst Du danach Dich nicht mehr um die Wahl des richtigen Hilfsmittels kümmern, das ist doch eine schöne Aussicht!

Betreffend Arbeit/Tätigkeit ist es sich nicht schlecht, sich frühzeitig Gedanken zu machen, dann haben die Gedanken Zeit zu reifen...Wenn Du Erfahrungen im Bereich der Krankenpflege hast und nun selber viel Erfahrung mit gesundheitlichen Herausforderungen sammeln musstest, wäre es eine Option, im Bereich der Gesundheitsberatung zu arbeiten? Ich kann mir vorstellen, dass Leute wie Du sich gut in die Probleme anderer Betroffener einfühlen können. Das ist nur so eine Idee...

Herzliche Grüsse
Martin