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Oft sehr starker Drang

06 Jun 2009 23:33 #1 von udoh
Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum. Mein konkretes Problem passt aber denke ich am Besten in dieses Forum, weshalb ich nicht im Neulings-Forum schreibe.

Ich habe seit langem oft einen sehr starken Drang, zur Toilette zu gehen. Begonnen hat dies schon in der Schulzeit (spätestens so 8./9. Klasse, denke ich). Es äußert sich dadurch, dass ich einen starken Drang habe, zu urinieren. Bin ich unterwegs, tritt dieser Drang auch auf. Er wird eigentlich immer am stärksten kurz vor dem Erreichen einer Toilette. Kurz davor ist es immer sehr schlimm. Ich denke, wenn ich die Toilette 10 Minuten später erreichen würde, dann wäre es zu dem Zeitpunkt noch nicht so schlimm, sondern erst 10 Minuten später. Insgesamt muss ich aber tagsüber oft stündlich zur Toilette. Meistens kann ich den Urin auch halten. Es passiert mir allerdings manchmal, dass ich im "letzten Moment" doch noch etwas verliere. Nachts habe ich keine Probleme, d.h. bin kein Bettnässer. Wenn ich zu viel getrunken habe, kann es höchstens passieren, dass ich aufwache und dann zur Toilette gehe. Das ist aber unproblematisch und passiert selten.

Bei einer anderen Angelegenheit hat mal ein Urologe einen Ultraschall gemacht, nachdem ich meine Blase entleeren sollte (darum hatte mich jemand anders gebeten). Er war überrascht, dass meine Blase ja leer sei. Ich vermute also, dass es keinen Resturin gab. Dieser wird doch vermutlich mittels Ultraschall festgestellt, oder?

Ich habe auch mal die Miktionsmengen gemessen. Oft ist es so, dass ich schon das dringende Bedürfnis habe, zur Toilette gehe und dann sind es ggf. nur knapp 200ml. Warte ich extrem lange, bis ich es nicht mehr aushalte, komme ich schon mal auf bis zu 350ml. Mehr war es so gut wie nie. Ist das normal oder doch eher sehr wenig?

Durch die Beschreibungen der Krankheitsbilder der verschiedenen Inkontinenzformen deutet aus meiner Sicht viel auf eine Sensorische Dranginkontinenz hin. Sehe ich das richtig? Natürlich müsste dies erst noch genau untersucht werden.

Insbesondere die Tatsache, dass es eigentlich so gut wie immer kurz vor dem Erreichen einer Toilette am schlimmsten ist, hat mich schon dazu gebracht zu überlegen, ob dies möglicherweise psychologische Ursachen haben könnte. Ist so etwas bekannt?

Ich habe mich nun am meinen Hausarzt gewendet, der (auch aus anderen Gründen) zunächst eine Urinprobe machen möchte. Mal sehen, was dies ergibt.

Da meine bisherigen Erfahrungen mein Vertrauen in die meisten Ärzte doch sehr geschwächt hat, möchte ich diesen Weg nutzen, um dieser Problematik auf den Grund zu gehen. Wenn also jemand zu den o.g. Fragen und Vermutungen etwas sagen kann, wäre mir das sehr willkommen.

Viele Grüße
Udo

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07 Jun 2009 18:59 #2 von eckhard11 ✝
Hallo und guten Tag, Udoh,

willkommen im Forum.

Hinsichtlich Deiner Probleme kurz vor dem Lokus kann ich nichts sagen, da ich solcherlei Probleme nicht habe, aber vermuten kann ich schon :

Für mich steht fest, dass diese Probleme psychologisch bedingt sind.
Wenn Du merkst, Du musst pinkeln, denkst Du nur noch und immer intensiver daran, je näher Du dem Lokus kommst.
“Hoffentlich bin ich schnell genug”, “verdammt, wie weit denn noch”, “boah ey, endlich.....”
Inzwischen hat sich der Druck symptomatisch verstärkt, ( obwohl er wohl eigentlich gar nicht vorhanden ist ), weil Du Dich selbst so unter Druck setzt.
Vor allem daran zu ersehen, dass Du, wenn Du weisst, die nächste Toilette ist noch 10 Minuten entfernt, den Druck noch nicht verspürst, sondern erst, wenn Du Dich dieser Toilette näherst.

Ich denke, ein Gespräch mit einem Psychologen würde hier erheblich helfen.

Mit 350 ml ist Deine Blase eindeutig zu klein.
Das muss Gründe haben, diese gilt es zu erforschen.
Der Durchschnitt liegt bei 700 - 800 ml, die Blase meldet sich ( ohne Pinkeldruck ) bei einem Füllstand von ca. 350 ml.
Ab 450 ml wird der Druck recht stark, ab 600 ml besteht die Gefahr einer nassen Hose, hi, hi.....

Lass vom Urologen abchecken, warum Deine Blase so klein ist.
Führe ein Blasentraining durch, um - eventuell - das Volumen zu vergrössern.
Und lass eine Urinkultur anlegen, um Bakterienbefall auszuschliessen.
Eine bakterielle Blasenentzündung kann auch zu derlei Problemen führen.

Gruss
Eckhard :sleep:

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19 Jun 2009 17:01 - 17 Okt 2011 11:58 #3 von blabla2k3
Hallo,

ich hab so ein ähnliches Problem:

Leider hat mir da noch keiner geantwortet.

Bei mir ist es zu 100% psychologisch, und so extrem dass ich kaum noch normal leben kann. Weiss denn keiner was man da machen kann? Zum Psychologen gehen hilft nichts, das habe ich schon probiert... Der sagt nur, ich soll mich mit Absicht in solche Situationen begeben um mich abzuhärten. Aber das bringt nichts!

eckhard11 hast du vielleicht einen Tipp für mich wohin ich mich wenden kann?

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19 Jun 2009 20:15 #4 von eckhard11 ✝
Guten Abend, 2k3,

tut mir leid, aber ich habe Deinen Bericht seinerzeit nicht gelesen....

Ich werde Dir antworten, eventuell noch heute, ( allerdings habe ich Geburtstag, da weiss ich noch nicht,
wie es mir heute abend gehen wird, hi, hi.... ), ganz gewiss aber morgen.

Gruss
Eckhard :sleep:

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20 Jun 2009 09:43 #5 von udoh
Hallo zusammen,

es gibt bisher nicht viel neues. Daher hatte ich mich bisher noch nicht gemeldet. Mit den Untersuchungen wir es aus terminlichen Gründen (seitens der Ärzte) noch ein wenig dauern.

Ich berichte nun kurz über meine Unternehmungen und Erfahrungen. Ich habe den EIndruck, dass mein Problem eher speziell ist und es möglicherweise nur wenige teilen. Daher sollten mögliche Ideen von mir zur Lösung nicht blind von anderen übernommen werden, insbesondere wenn sie nicht unter einem gleichem Problem leiden.

Ich habe indessen ein Blasentraining begonnen. Ich denke, ich habe ein klein wenig erreicht, aber noch nichts nennenswertes. Ein Teil davon ist, dass ich vor dem zu Bett gehen noch viel (mehr als die derzeitig maximal Miktionsmenge) trinke. Ich habe die Hoffnung, dass sich dadurch über Nacht die Blase dehnen kann (natürlich nicht so heute auf morgen, aber mit der Zeit). Das führt dazu, dass ich dann teilweise aufwache und doch auf Toilette muss. Daher weiß ich nicht, ob das durch Nachahmung zu empfehlen ist.

Was ich bemerkte ist, dass ich in Situationen, in denen sich eine Toilette nähert (insb. wenn ich nach Hause komme) und ich wie meistens einen starken Harndrang verspüre, es manchmal möglich ist, dieses zu lindern, indem ich versuche mich zu entspannen. Ich habe den Eindruck, dass durch die Anspannung in einer solchen Situation (auch körperliche Anspannung im Bauchbereich) eventuell der Druck noch verstärkt wird oder überhaupt erst so stark wird (das geht nämlich meistens auch recht plötzlich). Ohne körperliche Ursache ist ein solches Druckgefühl für mich auch nicht vorstellbar. Daher vermute ich, dass die Angst zu einer Verkrampfung führt und dadurch dieses Druckgefühl erst in diesem Ausmaß entsteht. Manchmal ist es mir gelungen, mich in einer solchen Situation zu entspannen (wenn auch nur für eine kurze Zeit). Dann war noch ein gewisser Druck da (die Blase ist ja auch gut gefüllt gewesen, jedenfalls für meine Blasengröße), aber der war viel geringer. Was ich weiterhin versuche ist, in einer solchen Situation nicht sofort auf die Toilette zu gehen, wenn ich in der Wohnung bin, sondern nach Möglichkeit damit noch etwas zu warten, auch wenn es nur kurz ist. Das gibt mir glaube ich Vertrauen, dass ich es noch länger hätte aushalten können, auch wenn dies vorher überhaupt nicht so schien. Ich hoffe, dass ich durch dieses Programm wieder mehr Vertrauen gewinne und sich das Problem zumindest entspannt.

Ich werde weitermachen und wieder berichten.

Udo

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20 Jun 2009 22:42 #6 von eckhard11 ✝
Genau so ist es richtig, udoh,

mit kleinen Schritten anfangen.....

Allerdings wird Dir das spätabendliche Vieltrinken wahrscheinlich nicht allzu nützlich sein, denn das Gehirn bildet abends das sog. ADH, ( AntiDiuretisches Hormon ), welches die Nierentätigkeit und damit die Harnbildung nächtens reduziert, eben damit man nicht immer aufstehen muss.
Schau mal hier : http://de.wikipedia.org/wiki/Antidiuretisches_Hormon

Daher solltest Du Dein Blasentraining möglichst auch tagsüber durchführen.

Und : Durchhalten !!!!

Gruss
Eckhard :sleep:

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24 Feb 2010 11:22 - 17 Okt 2011 11:57 #7 von arabella
Bei einer guten Bekannten von mir ist es auch ähnlich wie bei Udo. Ich bin schon der Meinung, dass speziell in dem Fall sicherlich die Psyche auch eine große Rolle spielt. Anders kann ich mir nicht erklären warum der Harndrang am größten ist wenn man kurz vor der Tiollete ist. Die gute Bekannte von mir ist einfach der Meinung, dass sie eine sehr schwache Blase hat und sie versucht die durch die Einnahme von Preiselbeer Kapseln zu stärken. Das funktioniert natürlich nur bedingt, aber sie ist der Meinung, dass es damit besser geht. Hat jemand von euch vielleicht ähnliche Erfahrungen mit solchen Kapseln gemacht? Mich würde wirklich interessieren ob das wirklich hilft oder ob sie sich das nur einbildet.

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24 Feb 2010 12:46 #8 von eckhard11 ✝
Guten Morgen, arabella,

Preisselbeersaft/kapseln sind nicht dazu geeignet, die Blase zu stärken.
Ebensowenig wie Cranberrysaft/kapseln dies vermögen.
( Nur ist Cranberry viel preiswerter, hi, hi.... )

Beide Früchte sind aber in der Lage, bakterielle Blasenentzündungen zu verhindern, ( nicht : derartige Blasenentzündungen zu bekämpfen !! )

Einfach erklärt :
Diese Früchte enthalten ein Wirkmittel, welches sich auf die Zellen der Schleimhaut legt und dadurch ein Andocken der Bakterien verhindert.
Das Wirkmittel ist aber nicht in der Lage, eine bakterielle Entzündung auszuheilen.

Die Frau bildet sich die positiven Vorteile wahrscheinlich nur ein.

Eine “schwache” Blase kann medikamentös behandelt werden.
Dazu wäre es natürlich notwendig, einen Urologen aufzusuchen, um die Ursache zu finden und zu behandeln, anstatt sich dieser Minderung der Lebensqualität jahrelang zu unterwerfen.

Gruß
Eckhard :sleep:
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24 Feb 2010 23:17 #9 von Struppi
Hallo Arabella,

es wäre schön, könntest du dich kurz vorstellen :wink:

Gruß

Hannes

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25 Feb 2010 08:14 #10 von Konny

eckhard11 schrieb: Einfach erklärt :
Diese Früchte enthalten ein Wirkmittel, welches sich auf die Zellen der Schleimhaut legt und dadurch ein Andocken der Bakterien verhindert.
Das Wirkmittel ist aber nicht in der Lage, eine bakterielle Entzündung auszuheilen.

Die Frau bildet sich die positiven Vorteile wahrscheinlich nur ein.


Hallo Eckhard,

ich widerspreche Dir nur ungern, aber so ganz darf man die Wirksamkeit nicht von der Hand weisen.
Ich habe es schon öfters geschafft, eine nachgewiesene bakterielle Infektion mit Cranberry-Kautabletten und extrem viel trinken auszuheilen.
Zugegebenermaßen aufgrund der Tatsache, daß ich seit 3 Jahren kathetern muß und daher jede aufflammende Infektion sehr schnell selbst erkenne.
Und ich weiß mittlerweile ganz genau, wann es zu spät ist und ich dann doch Antibiotika nehmen muß (ist mir zweimal in diesen drei Jahren passiert).
Ich muß dann aber schon sehr konsequent mindestens 3 Tage soviel trinken, daß ich alle halbe Stunde kathetern muß und doppelt soviel Cranberrytabletten wie angegeben kauen.

Ganz sicher ist es keine Sache, bei der man naiv rumexperimentieren darf, jemand der sich nicht wirklich hundertprozentig sicher ist, muß unbedingt zum Arzt mit einem HWI.

LG
Kornelia

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