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Übernachtung bei Freunden

16 Aug 2025 13:52 #1 von Dasch
Hallo zusammen,

nächste Woche fahre ich mit dem Zug Richtung Berlin (ohne Verspätung etwa 7 Stunden). Dort verbringe ich zunächst zwei Nächte im Hotel und anschließend eine Nacht bei Freunden.

Mit meiner Inkontinenz und dem ISK komme ich im Alltag relativ gut zurecht, und sowohl ISK als auch der Umgang mit den benötigten Hilfsmitteln bereiten mir keine Schwierigkeiten. Weder die Zugfahrt noch der Aufenthalt im Hotel machen mir deshalb Sorgen.

Etwas unruhig bin ich jedoch wegen der Übernachtung bei meinen Freunden. Sie wissen nichts von meiner Inkontinenz – und das soll nach Möglichkeit auch so bleiben.
Meine Hilfsmittel verpacke ich in einem blickdichten kleinen Müllbeutel. Allerdings fällt in zwei Tagen doch einiges an Müll an, den ich ungern wieder im Koffer mit zurücknehmen möchte (zumal es auch viel Gewicht hat und der Geruch und die Tüten nictt 100% geruchsdicht sind).

Wie handhabt ihr die Entsorgung des Materials, wenn ihr bei Freunden übernachtet, die nichts von eurer Inkontinenz wissen?

Liebe Grüße
Daniela

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17 Aug 2025 00:02 #2 von Töff
Hallo
Ich war vor bald 20 Jahren zum letzten mal hier aktiv. Ich bin 71, nachts inkontinent, aber sonst relativ fit. Ich habe seit 1974 ca. 30 Op's hinter mir. 3 x Hüftprothesen, 3x Bypass und andere Sachen. Ich finde, wenn man bei Freunden oder Bekannten übernachtet, ist es Anstand., dass man den Gastgeber informiert, dass ein Inkontinenzproblem vorliegt. Ich hsbe mich noch nie geschämt, das zu erwähnen

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17 Aug 2025 12:00 #3 von martinK
Hallo zusammen

Töff, ich denke, der öffentlich Umgang mit der Inkontinenz ist von Person zu Person unterschiedlich. Ich versuche zwar auch einen lockeren Umgang mit der Inkontinenz zu pflegen, gehe aber dennoch diskret damit um. Das Problem betrifft meinen Intimbereich, und auch meine Freunde müssen nicht wissen, dass ich eine "spezielle Unterwäsche" trage, um nasse Hosen oder ein nasses Bett zu vermeiden. Insofern kann ich Danielas Wunsch gut nachvollziehen. Natürlich wäre es mehr als nur anständig, die Gastgeber zu informieren wenn die Gefahr eines nasses Bettzeugs oder gar einer nasse Matratze vorliegt. Ich vermute aber, dass dies bei Daniela nicht der Fall ist.

Daniela, wenn ich reise, entsorge ich meine Hilfsmittel "on the fly" im Hotel oder in öffentlichen Mülleimern. Mein Verbrauch liegt in der Regel bei 3-4 Hilfsmitteln in 24 h, insofern ist das kein Problem. Bei Reisen habe ich neben kleinen Mülltüten auch ein paar Grössere dabei, in welche ich im Notfall mehrere kleine Tüten lagern kann, ohne, dass es schlecht riecht. Ich würde das Problem aber locker angehen. Wie Töff geschrieben hat, wird es kein Weltuntergang sein, wenn Deine Freunde von Deiner Inkontinenz erfahren.

Herzliche Grüsse
Martin

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18 Aug 2025 06:28 - 18 Aug 2025 06:30 #4 von stephanw
Hallo Daniela,

ich kann deine Sorgen sehr gut nachvollziehen. Auch ich möchte nicht, dass Freunde und Bekannte von meiner Inkontinenz erfahren, da mir das ganze sowieso schon sehr peinlich ist.

Ich bin gerade auf einem längeren Urlaub und übernachte auf der Reise mehrere Tage bei Familienmitgliedern. Ich habe einen großen Rucksack, den ich eigentlich immer dabei habe, mit 4 frischen Windeln zum Wechseln. Dazu habe ich mir zwei Windeltaschen von Feludara-Design geholt, da passen 4 Erwachsenenwindeln gut rein, und man kann sich so mit den Windeln unauffällig in der Öffentlichkeit bewegen. Sieht aus wie ein Handtäschchen. Der Rucksack ist außerdem groß genug, zusätzlich 4-5 nasse Windeln "zu verstauen" (ich habe dafür 10L blick- und geruchsdichte schwarze Müllbeutel von Swirl - die sind sehr gut, gibt es zB beim Edeka). Da man eigentlich nie 24/7 im Haus ist und man meistens tagsüber gemeinsam was unternimmt, ergibt sich bei mir eigentlich immer die Möglichkeit, die gebrauchten Windeln unterwegs in einem öffentlichen Mülleimer zu entsorgen. Falls man doch eher am "stubenhocken" ist, kann man zwischendrin zum Auto gehen, weil man was "vergessen" hat oder man ist so nett und bietet sich an, zum Bäcker zu gehen. Spätestens da werde ich meine gebrauchten Windeln immer los.

Hoffe die Tipps konnten dir weiterhelfen.

LG
Stephan

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18 Aug 2025 08:29 #5 von Matti
Lieber Stephan,

vielen Dank für deinen offenen und hilfreichen Beitrag! Es ist verständlich, dass das Thema Inkontinenz für viele mit Scham und dem Wunsch nach Diskretion verbunden ist – das geht ganz vielen so, und deine Tipps sind sicher für viele Mitglieder praktisch und hilfreich.

Gleichzeitig möchte ich – ganz im Sinne unseres Vereins – kurz anmerken, dass unser zentrales Ziel ist, das Thema Inkontinenz zu enttabuisieren und mehr Offenheit zu fördern.

Wir respektieren selbstverständlich jeden individuellen Umgang damit und wissen, dass nicht jeder bereit ist, offen darüber zu sprechen. Dennoch möchten wir alle ermutigen, langfristig einen selbstbewussteren Umgang mit Inkontinenz zu entwickeln und das Schweigen zu durchbrechen. Denn nur so können wir gemeinsam dazu beitragen, dass das Thema in der Gesellschaft weniger stigmatisiert wird.

Dein Beitrag zeigt sehr gut, wie schwierig die Situation aktuell noch ist – und warum unsere Arbeit so wichtig ist. Vielleicht können wir gemeinsam überlegen, wie wir es schaffen, dass sich niemand mehr verstecken muss.

Danke dir nochmal für deine Ehrlichkeit und die hilfreichen Tipps!

Herzliche Grüße
Matti
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18 Aug 2025 08:35 #6 von MichaelDah
Hallo Daniela,

ich glaube, es kann hilfreich sein, die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Versuche dich an einen Zeitpunkt zu erinnern, an dem du dieses Problem noch nicht hattest. Stell dir vor, du bietest einer Freundin, die dich aus einer anderen Stadt besucht an, bei dir zu übernachten. Sie zögert jedoch und verrät dir schließlich, dass sie ein Kontinenzproblem hat und sich deshalb nicht traut. Wie würdest du in dieser Situation reagieren?

Je nachdem wie deine Antwortet darauf ausfällt wird es vermutlich auch mit deinem Freunden sein. Natürlich kann es auch passieren, das die sagen - da will ich nichts mit zu tun haben - die lade ich nicht mehr ein. Aber mal ehrlich, wenn so etwas tatsächlich passieren sollte - willst du dann noch mit denen befreundet sein?

Ich denke es gibt einige Situationen wo es einfacher ist offen zu sein. Übernachtungen bei Freunden gehört da aus meiner Sicht mit dazu. Man muss das ja nicht gleich alles bis in das kleinste Detail erklären und man sollte schon darauf achten ob man den anderen damit vielleicht überfordert. Aber deshalb seinen Müll heimlich mitzunehmen um ihn dann irgendwo anders zu entsorgen hört sich doch - wenn man mal ganz entspannt darüber nachdenkt - etwas anstrengend an - oder…?

Es ist schon nervig genug, dieses Problem zu haben und ein Teil dieser Anstrengung kommt oft daher, dass man sich zu viele Sorgen darüber macht, was alles schiefgehen könnte. Oft hilft es, einfach mal zu versuchen, die Perspektive des anderen einzunehmen. Möglicherweise wirst du dann feststellen, dass es eine Diskrepanz zwischen dem, was du befürchtest, und dem, wie du selbst auf jemanden in der Situation reagieren würdest würdest gibt.

Ich wünsche dir auf jeden Fall eine tolle Zeit in Berlin.

Viele Grüße
Michael

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19 Aug 2025 01:53 #7 von Dasch
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Rückmeldungen.

Im Grunde gibt es ja nur zwei Möglichkeiten: Entweder man nimmt den Müll mit und entsorgt ihn später diskret, oder man geht offen damit um. Ich bin inzwischen zwar deutlich entspannter (am Anfang konnte ich nicht einmal mit meinem Mann darüber sprechen), aber es fällt mir dennoch schwer, mit anderen darüber zu reden.

@Martin: Ein nasses Bett bzw. eine nasse Matratze wird es nicht geben – meine Hilfsmittel halten die Nacht zuverlässig durch, und zusätzlich habe ich immer einen Bettschutz dabei. Große und kleine schwarze, blickdichte Müllbeutel habe ich ebenfalls dabei. Ein Weltuntergang ist es sicher nicht, aber es ist für mich trotzdem etwas sehr Persönliches.

@Michael: Das ist ein wirklich guter Gedanke. Für mich wäre es tatsächlich kein Problem gewesen, und ich hätte es sehr mutig gefunden, wenn die Freundin ihre Bedenken mit mir geteilt hätte.
Trotzdem fällt es mir selbst schwer darüber zu sprechen – obwohl ich vermute, dass keiner meiner Freunde damit ein Problem hätte. Ich kann aber nicht genau erklären, warum ich nicht möchte, dass andere von meinen Hilfsmitteln wissen. Wahrscheinlich ist es – wie Matti schon geschrieben hat – so, dass Inkontinenz für mich noch mit viel Scham verbunden ist.

Es ist in unserer Gesellschaft leider immer noch ähnlich stigmatisiert wie psychische Erkrankungen. Bei letzteren findet inzwischen langsam ein Umdenken statt – und mir ist es wichtig, dass auch mit Inkontinenz offener umgegangen wird und sich niemand verstecken muss.

Ich nehme mir jetzt vor, mir nicht zu viele Gedanken zu machen und die Situation einfach auf mich zukommen zu lassen. Je nachdem, wie es sich ergibt, werde ich es meinen Freunden vielleicht erzählen und den Müll dort entsorgen – und wenn es sich nicht richtig anfühlt, nehme ich ihn eben wieder mit.

Viele Grüße
Daniela

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19 Aug 2025 09:38 #8 von Helmut 60
Hallo Daniela,

Deine Entscheidung, die Situation einfach auf dich zukommen zu lassen und nach Bauchgefühl und Gelegenheit spontan zu entscheiden ist goldrichtig und auch das, was ich gemacht habe.
Natürlich, meinen (erwachsenen) Kindern hatte ich recht früh von meiner Inkontinenz erzählt - einfach, weil wir uns gegenseitig immer über alles mögliche informieren und uns unterhalten, von daher erschien es mir auch völlig normal, das auf den Tisch zu bringen und wurde auch vollkommen Normal aufgenommen und besprochen - ist halt kein großes Ding!

Bei einigen Freunden ist es im Laufe der Zeit eben einfach irgendwann mal bei passender Gelegenheit zur Sprache gekommen ((und natürlich ganz einfach und offen wie jede andere Gesundheitsbeschwerde angesehen worden). Ich habe bisher niemanden gefunden, der das Thema irgendwie ablehnend gesehen hätte!

Viele Grüße und einen schönen Aufenthalt!

Helmut

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19 Aug 2025 09:44 #9 von mich
Hallo
Ich bin sogar die 2 Jahr in denen ich total inkontinent war alle 4 Wochen zum Stammtisch gegangen. Alle haben davon gewusst, da ich ja öfters hinaus musste zum Einlagen wechseln.

Mich

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19 Aug 2025 20:00 #10 von veggi
Hallo miteinander, seit ich 2016 an Prostatakrebs operiert wurde, kenne ich das Problem zur Genüge.
Seit ein paar Jahren gehe ich, weitestgehend, sehr offen damit um, denn es ist nichts ansteckendes, nichts bei dem ich mir Vorwürfe machen muss, denn ich kann nichts für die Inkontinenz. Es sind weder Drogen noch Alkohol die Ursache meines Problems. Zum Thema Freunde, wer mein Freund/Freundin ist, akzeptiert das ich Einlagen tragen muss, wenngleich sich mein Problem, dank ATOMS Op deutlich gebessert hat.
Also wer sich Freund nennt akzeptiert dieses Problem.
Ich wünsche euch allen eine allzeit trockene Hose. ( Auch dies war eines meiner Probleme)
Liebe Grüße
Veggi

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