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Allgemeine Frage zu Inkontinenzartikeln

15 Mär 2006 22:57 #1 von Anonymous
Sehr geehrte Damen und Herren,
zur Zeit befinde ich mich in der Ausbildung zum Altenpfleger in der Altenpflegeschule des Lahn-, Dillkreises. Unsere aktuelles Thema handelt von Ausscheidungen, hauptsächlich der Urin- und Stuhlausscheidung. Damit verbunden ist natürlich auch das Thema Inkontinenz und deren Maßnahmen, ganz besonders der Inkontinenzartikel wie "Pampers", Einlagen, etc.. Meine bitte an sie wäre nun, mir einige Vor- und Nachteile der Inkontinenzartikel zu nennen.
Für ihre Bemühungen bedanke ich mich voraus.

Mit freundlichen Grüßen

Timo Eckhardt(im Namen des Kurses 16 der Altenpflegeschule Haiger)

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16 Mär 2006 11:41 #2 von matti
Sehr geehrter Herr Eckhardt,

es freut mich ganz besonders einmal jemanden aus meiner "alten Heimat" hier im Forum anzutreffen. Habe einige Jahre in Dillenburg und Haiger-Allendorf gewohnt.

Gerne bin ich bereit einige Informationen hier im Forum zu den unterschiedlichen Inkontinenzprodukten aufzuführen.

Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, dass ich im Rahmen des Unterrichts einmal persönlich vorbeikommen könnte und aus der Sicht eines Betroffenen berichten würde. Dieses Angebot ist natürlich kostenlos.
Falls in dieser Hinsicht Bedarf besteht können Sie oder Ihr Lehrer mich gerne telefonisch unter: 06403-9760331 Kontaktieren. Neben diesem Angebot könnten wir z.B. einen Werksbesuch bei der Firma Hartmann in Heidenheim bei Ulm organisieren. Die Paul Hartmann AG ist der Marktführer unter den Hilfsmittelherstellern und unter anderem durch die Marke Molicare bekannt.

Die angemessene Versorgung mit Inkontinenzhilfsmittel trägt maßgeblich zum Wiedererlangen eines hohen Selbstwertgefühls der Betroffenen bei und spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermeidung einer inkontinenzbedingter Multimorbidität.

Hilfsmittel in der Inkontinenzversorgung verfolgen primär das Ziel der sozialen Kontinenz.
Soziale Kontinenz bedeutet, dass bis zum Abschluss der diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen sozial und hygienisch akzeptable Zustände geschaffen werden, die eine autonome Lebensführung ermöglichen. Gleiches gilt für die Hilfsmittelanpassung bei therapieresistenter Inkontinenz.

Die Lebensgewohnheiten des Betroffenen dürfen sich nicht an die Leistungsfähigkeit des Hilfsmittels orientieren, sondern die Auswahl des Hilfsmittels muss entsprechend den Lebensbedingungen des Betroffenen erfolgen.

Das Hilfsmittel muss so konzipiert sein, dass es primär vom Betroffenen selbst angewendet werden kann. Ist dies nicht der Fall, muss diese Aufgabe von einem Angehörigen bzw. nachversorgendem Dienst übernommen werden.

Das Hilfsmittel muss der unfreiwillig abgehenden Urinmenge angepasst werden. Neben der Größenanpassung des Hilfsmittels an die unfreiwillig abgehende Urinmenge muss weiterhin der persönliche Wechsel- und Entleerungsrythmus der Betroffenen berücksichtigt werden.

Absorbierende (aufsaugende) Inkontinenzprodukte sollen schnell und sicher Urin aufnehmen und nicht auslaufen. Sie müssen einfach in der Handhabung und durch körpergerechte Passform unauffällig sowie wirtschaftlich und umweltfreundlich sein.

Unterschieden werden:

Körperferne Einmalhilfsmittel wie Kranken oder Spezialunterlagen.

Körpernahe Einmalhilfsmittel als offenes System, wie Inkontinenzvorlagen oder geschlossene Systeme wie Windelhosen (inkontinenzslips).




Die verschiedenen Inkontinenzprodukte:

Aufsaugend:

Anatomisch geformte Vorlagen für Frauen und Männer.
Anatomisch geformte Einlagen und Vorlagen bestehen aus einem Vlies und einem geruchbindenden Saugkern (Superabsorber), der vor Rüchnässung schützt. Sie besitzen für den Wäscheschutz eine undurchlässige Außenseite. Die anatomische Form der Einlagen und Vorlagen ist zumeist mit einem elastischen Beinabschluß versehen und ermöglicht deshalb einen zuverlässigen Tragekomfort. Einlagen und Vorlagen gibt es in verschiedenen Größen und Saugstärken, sodass sie auf die individuellen Bedürfnisse angepasst werden können. Die Hilfsmittel werden entweder durch Klebestreifen in der normalen Unterwäsche fixiert oder durch spezielle Netzhosen sicher am Körper getragen. Für Männer gibt es Inkontinenzeinlagen, die auf die spezielle Anatomie des Mannes Rücksicht nehmen.
Einlagen und Vorlagen lassen sich meist sehr diskret tragen und sind für leichte bis mittlere Inkontinenzgrade geeignet.

Komplettsysteme - Trainers, Pullons, Pants
Die so genannten Pants oder Trainers sind eine relativ neue Entwicklung auf dem Markt der saugenden Inkontinenzhilfsmittel. Ihr Aufbau ist ähnlich einer Inkontinenzvorlage, bietet aber durch die Kombination von Einlage und Hose ein Komplettsystem. Pants sind aufgebaut wie Unterwäsche, haben eine textile Außenseite und lassen sich wie normale Unterwäsche an- und ausziehen. Pants gibt es für verschiedene Inkontinenzgrade und sind sowohl für Frauen als auch für Männer geeignet. Bettnässende Kinder finden in dieser Versorgung ebenfalls ein gutes Hilfsmittel, erinnert eine Pants nicht direkt an eine Pampers. Zudem sind Pants für ein Toilettentraining hervorragend geeignet, da sie zum einen die Selbstständigkeit erhalten und fördern und zum anderen die oftmals bestehende Scham, eine Windel tragen zu müssen, durch ihre diskrete Optik minimieren.

Windelhosen - Inkontinenzslips
Windelhosen, auch Inkontinenzslips genannt, eignen sich bei mittlerer bis schwerer Inkontinenz und sind sowohl für Harninkontinenz als auch Stuhlinkontinenz geeignet. Inkontinenzslips bieten eine vollflächige Vliesabdeckung und sind rundum elastisch und mit einer undurchlässigen Folie versehen. Neu sind auf dem Markt Modelle, die im Hüftbereich ein vliesartiges Gewebe besitzen, welches mehr Luft an die Haut lässt. Inkontinenzslips sind meist mit einem Nässeindikator versehen, welcher es dem Pflegenden ermöglicht, schon vor dem Öffnen der Windel über den Feuchtigkeitsgrad Informationen zu erhalten. Zudem sind die Windeln mit wiederverschließbaren Klebestreifen versehen. Die elastischen Beinabschlüsse bieten einen guten Auslaufschutz. Inkontinenzslips sind durch ihre hohe Saugkraft bestens auch für bettlägerige Menschen geeignet, ermöglichen aber auch mobilen Betroffenen ein Höchstmass an Sicherheit.

Hoffe Ihnen ein paar nützliche Informationen gegeben zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Zeisberger

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22 Mär 2006 13:02 #3 von klaro ✝
Thema Altenpflege/Inkoversorgung

Gerne möchte ich auch meine Erfahrungen hier eingeben, welche mir in Erinnerung sind aus der Lehrzeit,Arbeitszeit, ebenso aus den Altenheimen und zugleich, eigene Erfahrungen in meiner vollen Abhängingkeitszeit vor einigen Jahren… (voler Pflegefall war).mit damals 34 Jahren!(man wollte mich damals, sogar in ein Altenheim abschieben, weil’s so hoffnunglos aussah, soll sich mal einer das auch überdenken….wie kurz der Weg ist, abgeschoben zu werdenn… schneller als der Gedanke an eine REHA.

Sie sprechen von Inkomaterial, vor allem Vorlagen, oder Windelslips. Ich finds interessant, da ja doch viele, Spitäler, Heime vorschnell auf den DK übergehen, damit mindestens, die Arbeit was geringer ist. Ich bin froh, kommt man immer mehr wiedr auf die normalere Versorgung über Voralgen und Slips zurück.

Apropos Vorlagen. Möchte ich betonen, dass dies vor allem für Bettlögerige Pabtienten, ein enorm bessrer wEg wäre /ist als das geschlossene Slips, System.
Grund: mit den Vorlagen ist die Luftzufuhr besser gewärhleistet und somit das Dekubitus Problem meist um einiges geringer. Acuh das wundwerden, wegen mehr luftzufuhr geringer ist meist.

Heute scheinen aber eher wieder geschlossene Systeme benutzt zu werden. Worin ich auch bei bettlägerigen Patienten, die damit verbundene Antidekubituspflege… als schweiriger erachte.(wegen der zuwenig Durchblutung und zuweinig Luftzufuhr)

Klar kommts immer auf die Art der Inko an, (davon red ich mal nicht)

Was nicht erwähnt wurd, ist der DK.
Da ich selber so Horror erfahrungen machen musste damit. Möchte ich es an dieser Stelle gern erwähnen und hoffe, dass jemandm dies in zu denken geben wird. Denn seit diesen Erfahrungen.. hab ich selber Horror, jemals in ein Altenheim zu müssen… und wieder dermassen ausgelifert zu sein.

Als ic im Altenheim arbeitete früher noch, war das Dekubitusproblem eins, was man im Griff hatte. Weiss nicht ob s heute an der zeit fehtl.

Jedenfalls auch am eigenen leib nen Spitzfuss zu erleben, war auch ein Beispiel, was ich in der Praxis nie erlebt hab, denn „DEM beugt mal vor!!“

Kurtz zum Thema DK.dennoch.
Menschen in Altenheimen/Pflegeheimne, sind sehr oft in Verfassungen, wo sie sich selber nid merh äussern können, reden, etc…( so erlebte ich eben meine Hospitalisation damals auch)

Also da hat man nen DK angeschlossen , oben rinnt ne Infusion rein…. Und der DK ist platschevoll und der Blasen Rückstau ist was, das grausam weh tut. Was denn, wenn die Patienten wie ich damals oder in Altenheimen, sich nichd selber mlden können.

Ich hab mir gesagt… die vollen DK Säcke… solllte es alle von selber verplatzen… damit den Patienten, die sich nid mehr wehren können…. Viel leid erspart würd…

Wie kurz dauert ein Blick auf den DK Sack… und wie gering wäre es, dies bezeiten zu beheben.
Aslo die Inko Versorgung und regelmässige und ordentliche pflegereische HiIfe oder wie man das nennt…. Gehört massiv dazu.

Meine Leibeigenen Erfahreungen, mit
-Dauernd überfollen DK Säcken-Rückstau stundenlagn tut grausam weh..
- desöftern nicht kontrollierte Einlage vor der Nachtruhe (Stuhlinko)
- Dekubitus wo immer es nur ging
-Spitzfuss dazu
-Blutende Ohren wegen zuwenig Umlagerung
-etc…..

dies hab ich nun gern mal geschrieben… denn in meiner arbeit.. kannten wir das damals nie, umso dreister war es, dies alles als so jung am EIGNEN Leib erfahren zu müssen.

Wer dies nun list oder nicht, nehmt es mal zur Kenntnis. Denn ich leide im herz mit, mit den Patienten, die sich nicht merh äussern können. Mann kann gar nicht ermessen, wie gross das leiden ist.(denke da auch an die Trinkmenge, die notiert wurd, der Kaffe heiss hingestelt wurd, Trinkmenge notiert, das Personal aber den Kaffe abkühlen lasen wollte und die person kam dann nicht wieder. Die nächste person räumte den kalten Kaffe weg… aufgeschreiben war es… aber getrunken= Null!

Bitte nehmt mir meine Ausführungen nicht allzu übel. Aber all die Sachen gehören AUCH zur inkoversorgung… Antidekubitus prohylaxe, Umlagern, Trinken…Kontrolle, etc.

Gruss und gutes Lernen….an eurer Schule klaro

meine Anfügungen bezihen sich nicht alle auf das Gefragte... ich empfinde es aber dennoch als Dazugehörend...

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03 Jul 2006 22:53 #4 von Anonymous
Hallo Timo

Ein grosser Nachteil bei Inkontinenzartikel ist deren Aussehen!!!
Bei der Pflege zu hause ärgert mich der Spital-Look besonders.
Meiner Oma habe ich daher eine Caresorb Krankenunterlage aus der Schweiz mitgebracht. Die sehen cool aus und sind nützlich.

Gruss
Florina

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06 Jul 2006 00:21 #5 von klaro ✝
hallo Florina

ich denke, du hast da kurz und bündig, nen super tollen Aspekt aufgezeigt.

Denn es gibt tatsächlich Hilfsmittel, die die "Leute" oder "Patienten " kranker machen, nur weil sie nicht objektiv stimmen.

So zum Beispiel auch wird eine Inko Vorlage besser ertragen, als ne Inko Klebeslip, wenn ne Vorlage reichen würd. Denn damit, stuft man den kranken, oder gesunden Inkontinetnen, egal wie man es nennt. Einfach Automatisch ne "Stufe zurück."

Nicht bewusst, aber im Wahrnehmen dieser Personen, ob sie nun drüber sprechen oder "schweigen" kann das ganz prägnante Auswirkungen haben.

find ich Klasse, dass du so ne Tolle Unterlage deiner Omi besorgt hast. Ich kenne die sorte nicht, aber danke dir, für den Rat, die Iddee.

klaro 8)

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