Hallo zusammen,
ich (m, 39) möchte meine Beschwerden hier auch mal zum Besten geben, da ich mittlerweile etwas ratlos und verzweifelt bin...
Eine kurze Geschichte: Alles begann ca. 2010/11, ohne eindeutigen Auslöser (dazu gleich mehr). Soweit ich mich erinnere, konnte ich seit dieser Zeit immer schlechter Wasser lassen, es lief nur noch langsam an, und es blieb immer ein Druckgefühl in der Blase zurück, also nicht richtig entleert.
Ich war dann wohl so 2012 mal beim Urologen, da wurde die Harnröhe per Kontrastmittel auf Verengung untersucht, negativ. Die Behandlung war leider sehr schmerzhaft, so dass ich mir die anschließend geplante Blasenspiegelung gespart habe...
Ich konnte mich dann viele Jahre vor dem Urologen drücken, und mehr oder weniger gut mit diesem ständigen Druck leben. Auf dem Klo hab ich dann immer zusätzlich auf den Bauch gedrückt um den Miktionsreflex auszulösen, dann lief immer ein bisschen und gut wars. Die Beschwerden wurden aber nicht schlimmer im Laufe der Zeit, soweit meine Beurteilung.
Ich hab in den letzten Jahren hin und wieder mal eine Woche oder länger Heilfasten betrieben, dabei ist mir aufgefallen, dass das Wasserlassen in dieser Zeit immer noch schlechter ging. Sobald ich wieder anfing zu essen, war es manchmal ein bis zwei Tage fast symptomfrei, ich hatte das Gefühl, die Blase mal endlich wieder komplett leeren zu können. Ein Arzt meinte, es wären einfach "glückliche Zufälle" gewesen, die dafür sorgten, dass es dann mal wieder lief...
Ende 2022 habe ich dann wieder gefastet und da wurde es dann so kritisch, dass fast überhaupt nichts mehr kam. Also in die Notaufnahme. Dauerkatheter wurde gelegt, 1300 ml Urin abgelassen (schmerzfrei!). Und seitdem geht fast gar nichts mehr... Seit Sommer ISK und Bio-Feedback / Reizstrom.
Folgende Untersuchungen wurden in diesem Jahr gemacht:
- MRT Schädel und gesamte Wirbelsäule: ohne Befund
- Blasenspiegelung: Alles normal, Beckenbodenmuskel vergrößert
- 2x Urodynamik: Blase hat genug Druck, trotz 800ml Füllung keine Miktion, keine Anzeichen auf DSD, Befund: neurogene Blase, Empfehlung: Tamsulosin, Ubretid + Blasenschrittmacher
- Protstata wurde mittels normalem Ultraschall bzw. bei der Blasenspiegelung begutachtet, keine Vergrößerung
- MRT Becken nicht gemacht, die Ärzte sahen keinen Grund dazu
Meine Urologin meint, es liegt am Beckenboden, dieser ist verspannt, was auch erklären würde, dass ich mit Kathetern schlecht durchkomme, mich öfter auch verletzte und es schmerzhaft ist. Dort ist auf jeden Fall, mal mehr, mal weniger, ein Widerstand zu spüren, so dass ich manchmal 15 Minuten und mehr brauche, bis ich den Katheter drin habe.
Meine Gedanken/Fragen dazu:
Ich glaube, dass es bei mir einen psychosomatischen Grund geben könnte. Ich habe dazu mal zum Thema Paruresis / Schüchterne Blase recherchiert... ist es vielleicht möglich, sich selbst so unter Druck zu setzen, dass man nicht mehr Wasser lassen kann? Dass ich also nicht mal mehr andere Personen als Auslöser brauche?
Verstehe ich es richtig, dass der Befund "neurogene Blase" eine Art Ausschlussbefund ist, da ja kein neurologischer Grund festgestellt wurde?
Außerdem gab es damals, als das angefangen hat, viel Stress, ich habe auch viel Cannabis konsumiert, was teilweise den gegenteiligen Effekt hatte, nämlich nicht entspannend. Kann so etwas eine Art psychisches Trauma auslösen?
Was ist mit Diabetes, Borreliose u.ä.? Wie wahrscheinlich ist so etwas?
Was sagt die Ejakulation über mögliche Verengungen/Verspannungen aus? Die ist nämlich größtenteils normal.
Ist es vielleicht sinnvoll, in eine Psychosomatische Klinik zu gehen? Hat jemand Erfahrungen?
Seit gestern nehme ich Tamsulosion, meine Urologin meint allerdings, dass das wohl nichts bewirken würde, aber aufgrund der guten Verträglichkeit wäre es einen Versuch wert.
Ich freue mich über jeden Hinweis und Gedanken...