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Urodynamikbericht

25 Sep 2006 18:19 #1 von Hema
Hallo an alle,

ich möchte euch von meiner Urodynamikuntesuchung berichten.
Bei mir liegt eine Dranginkontinenz vor.
Außerdem ist der bei der Untersuchung aufgefallen, das meine Blase nur ein geringes Fassungvermögen (100 ml) braucht, um mir das Gefühö zu geben ich uss auf die Toilette bzw. 300 ml bis ich meine es nciht mehr aushalten zu können. Normalerweise liegt das Fassungsvermögen höher.

Könnt ihr mir ein Tip geben, wie ich meine Blase dazu bringen kann, sich nicht gleich bei der geringsten Kleinigkeit zu melden.

Die Ärztin hat auch nin den Bericht geschrieben, welche Medikament für mich in Frage kommen bei der weiteren Behandlung. Und wenn das nicht hilft eventuell eine Elektrotherapie.

Danach war ich noch bein Gynäkologe, der hat sich natürlich gleich wieder auf gespielt, er hätte virl längere Berufserfahrung als die Ärztin und wüsste was mir gut tut. Ich frage mich nur, was soll ich mit Medikamente von Gyn verschreiben gegen Belastungsinkontinenz, wenn ich doch eine Dranginkontinenz habe. Mal wieder total verkehrte Welt.

Also werde ich den Gynäkologen in den Wind schießen und mich in Zukunft an den Urologen halten, das bin ich wohl besser dran.


Gruß Hema

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25 Sep 2006 18:41 #2 von matti
Hallo Hema,

Zur Behandlung einer Dranginkontinenz werden seit vielen Jahren sogenannte Anticholinergika (z.B. Dridase, Spasmex) eingesetzt.

Durch diese Medikamente wird die starke Aktivität des Blasenmuskels gesenkt, weshalb sie besonders bei Dranginkontinenz zum Einsatz kommen.

Die Wirkungsweise beruht auf folgendem Mechanismus:
Durch das Gehirn gesteuert kommt es aufgrund der Füllung der Blase zur Freisetzung der Trägersubstanz Acetylcholin in der Blase. Das Acetylcholin bewirkt, dass der Blasenmuskel sich kontrahiert. Dadurch kommt es zur Entleerung der Blase. Genau dieser Drang und das damit vermehrte Wasserlassen haben zu deiner reduzierten Blasenkapazität geführt. Die Anticholinergika besetzen die betreffenden Rezeptoren in der Blasenmuskulatur, weshalb das körpereigene Acetylcholin weniger wirksam werden kann, d. h., die Blasenkontraktionen werden gehemmt. Das Fassungsvermögen der Blase nimmt zu und die notwendigen Toilettengänge verringern sich dadurch. Begleitet wird diese Therapie immer mit einem gezielten Toilettentraining. So kann die Inkontinenz für den Betroffenen wieder beherrschbar werden. Anticholinergika werden in Tablettenform dem Körper zugeführt. Wegen möglicher störender Nebenwirkung sollte ärztlicherseits eine gute Beobachtung erfolgen. Nebenwirkungen können sein: Mundtrockenheit, Magenbeschwerden, Verstopfung, eingeschränkte Nahsicht.

Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Es gibt auch durchaus Mischformen einer Inkontinenz. Es besteht die Möglichkeit das du sowohl unter einer Belastungs- wie auch einer Dranginkontinenz leidest.
Hast du bei der Urodynamik den Urin verloren, als du aufgefordert wurdest zu Husten?

Ganz wichtig scheint mir bei dir zu sein, dass du endlich einmal mehr Glück mit einem deiner Ärzte hast. Gerade bei Berichten deiner Art empfehle ich immer wieder die Diagnostik und Behandlung in spezialisierten Zentren, wie z.B. den Beckenbodenzentrum oder Kontinenz Zentrum, welches es schon in vielen Städten gibt.

Gruß

Matti

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25 Sep 2006 21:26 #3 von Hema
Hallo Matti,

bei Husten habe ich kein Urin verloren.

Spasmex15 wurde mir schon verschrieben, habe ich 2 täglich genommen, hat aber nicht angeschlagen.

Ich hoffe ,das endlich ei Medikament gefunden wird, was mir auch hilft, ich möchte endlich wieder ein einigermaßen normales Leben führen.

Gruß Hema

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07 Dez 2006 20:59 #4 von Biene
Hallo Hema

Da ich QS gelähmt bin, habe ich das gleiche Problem wie Du.
Ich habe eine Blasenlähmung, die zum Krankheitsbild QS gehöhrt.

Dadurch habe ich eine Neurologische Blasenlähmung mit Blasenspastik.

Ich habe schon festgestellt, dass der "Normale Urloge", der in fast jedem Krankenhaus ist, für den bin ich die große Aussnahme.

Die konnten mir die ganzen Jahre nicht helfen, war 18Monate inkontinent.
So lange hat es gedauert, bis ich, die für mich geeignete Klinik gefunden habe.

Jetzt bin ich wieder kontinent und fahre jedes Jahr zum Uro-Check.
Bekomme dann immer eine Urodynamik (Blasendruckvermessung mit gleichzeitigem Röntgen.

Bekomme auch des öfteren, wenn meine Blase zu spastik ist Botox gespritzt, das hilft zwar nur eine gewisse Zeit, dann muß nochmals Botox in die Blase.

Da Inkontinenz für mich eine HorroVorstellung ist, halte ich immer meinen Untersuchungsrytmus bei.

Gruß Biene
:D

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26 Dez 2006 23:30 #5 von dcschacht
Hallo Herma,

ich möchte mich in meiner eigenschaft als urologe aus dem expertenforum zu wort melden:

Oft hilft spasmex 2x 15mg nicht, weil zu niedrig dosiert. Die Dosis kann in einzelfällen (hängt von Nebenwirkungen ab) auf 3x 30mg gesteigert werden. Ich mache das in meiner praxis nicht, weil ich sorge um die NW, hauptsächlich herzrhythmusstörungen habe.
Es gibt noch reihenweise alternative Medikamente, die man probieren sollte. jeder pat. reagiert unterschiedlich, daher geht es nur über versuch und Irrtum.
Etwas geduld muss man auch haben. Eine absehbare wirkung hat man eigentlich erst nach 14 Tagen.
Besonders gut, aber leider auch sehr teuer und daher nicht gerne verschrieben, sind Präparate wie Emselex oder Vesikur.

Hilft das alleine nicht, ist eine elektrostimmulation oft hilfreich. für den arzt undankbar, da aufwendig in betreuung, und oft muss ein bericht für den MDK (medizinischer dienst der krankenkasse) wegen kostenübernahme geschrieben werden.

Und bitte keine scheu, auch mal ideen beim urologen zu äussern. bei dem betrieb, der oft in den praxen herrscht, ist ein denkanstoss manchmal willkommen.
ist der urologe beleidigt, dann hat er eh ein persönlichkeits - oder geltungsproblem, auch darauf sollte man ihn hinweisen.

ich denke, aufgeklärte patienten können dem gesamten medizinischen system hilfreich sein. Der Arzt als absolutärer "Sauerbruch- Typ" ist nicht mehr zeitgemäß!

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09 Jan 2007 15:32 #6 von Hema
Hallo dcSchlacht,

die Spasmex hat mir noch der Gynäkologe verschieben, ich bin dort audsder Notsituation hingegangen, weil ich sonst woanders wochenlang auf ein Termin gewartet hätte.
Ich habe mich dort auch nicht auf gehoben gefühlt, der Arzt ist überhaupt nicht auf mich eingegangen, hat mich mich nicht raus reden alssen und hatte nach meiner Meinung ein starkes Geltungsbedürfnis, er hat sich für ein Gott in Weiß gehalten.

Inzwischen habe ich zu einen Urologen gewechselt und bekomme zur Zeit Kentera. Der Urologe möchte auch gern noch andere Dinge ausprobieren.alos abwarten, was da noch alles kommt.Dort geht es oft hektich zu, bis jetzt habe ich alle meine Fragen immer noch beantwortet bekommen.

Gruß Hema

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09 Jan 2007 21:40 #7 von dcschacht
Hallo Herma,

Kentera ist schon nicht schlecht, zumal man es aufkleben kann und nicht in Form von Tabletten einnehmen muss. Bitte beachten Sie die Packungsbeilage. Man sollte die Stellen, an die man das Pflaster klebt wechseln. Trotzdem kommt es bei manchen Patienten zu unangenehmen allergischen Hautreaktionen.
Es gibt noch weitere gut wirksame Präparate, die der Urologe einsetzen kann, die dann aber in Form von Tabletten genommen werden. Zumindest spart er nicht, da das Pflaster schon recht teuer ist.

Falls die ein oder andere Frage, die unbeantwortet bleibt, auf der Seele brennt, keine Scheu! Ich bin gerne bereit zu antworten. Vielleicht ist es auch für weitere Teilnehmer des Forums interessant.

Gruß dcschacht

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10 Jan 2007 15:04 #8 von Hema
Hallo Drschacht,

danke für die Antwort.

Als ich das erste Mal Kentera in Plasterform bekam, kam ich mit den Nebenwirkung überhaupt nicht klar und musste es nach 3 Tage wieder absetzen. Dann gab es von mein Gynäkologen Spasmex,was überhaupt nciht gewirkt hat.

Nach der Urodynamikuntersuchung in der Frauenklinik Stendal wurde drauf gedrängt, es noch mal mit Kentera in Pflasterform zu versuchen und mit den Nebenwirkungen klar zu kommen. Bei zweiten Mal habe ich es dann besser vertragen.

Das sich was getan hat und es mir besser geht,merke ich ja selber. ich tu heute wieder Dinge , wo ich vor Wochen nie gedacht hätte, das ich sowas jeweils wieder tun würdeSo habe ich z. B. einen Job agenommen, wo ich so 2 h draußen bin und ich weiß das in der Nähe absolut keine Toilette in der Nähe ist. Es ist eine Herrausforderung für mich und meine Blase, bis jetzt ist aber alles immer gut gegangen.
Wer weiß was mich für ein Teufel geritten hat, als ich mich entschieden habe diesen Job zu machen.

Ich hätte mal eine Frage.
Biene hat mir was von Botox bei Spastik geschrieben, ich kenne nur dieses Mittel vob der Falten unterspritzen, wie kenne es nur davon, brauche sowas aber nicht-grins.

Ist dieses Mittel wie in meinen Fall bei Dranginkotinenz sinnvoll bzw. kann es mir noch besser helfen.

Mein Urologe meinte das Thema Dranginkontinenz werde ich in meinen Leben nie wieder richtig los werden, also ich werde damit weiterhin leben müssen. Ich würde alles tun , nur um diese Krankheit los zuwerden und wieder ein ganz noiramles Leben zu führen.

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10 Jan 2007 15:50 #9 von welute
Hallo Hema,

erst mal sind diese ersten Erfolge ganz toll. Das freut mich für Dich.

Zum Verhältnis Gyn. --> Urologe:

In so manchen Köpfen steckt noch das alte, Frauen zum Gyn., Männer zum Urologen.

Und leider auch in vielen Gynokologenköpfen. Ein Gynäkologe kann sich gar nicht in der Vielfalt der Urologischen Erkrankungen so auskennen, wie ein Urologe.
Auch ich habe eine nicht "herkömmliche" Diagnose. Da war meine Gynäkologin überfordert. Sie kannte sich vor allem mit Belastungsinkontinenz aus. Aber diese Bahandlung half mir nicht :roll:

Aus Wohnortgründen musste ich den Gyn. wechseln. Und der erste Gynäkologe den ich mir ausgekuckt habe, überzeugte mich mit den Worten: Die Urologische Seite klären Sie bitte weiter mit Ihrem Urologen.

Wenn also ein Gynäkologe versucht, in bekannten Wässern zu rudern, ist dies nicht immer glücklich, aber verständlich.

Wenn ein Gyn. aber einen Urologen diskredidiert, von wegen mehr Erfahrung u.s.w., das finde ich das schon schlimm und es spricht nicht für ihn.

Bleib beim Urologen und viel Glück weiterhin

liebe Grüße

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14 Jan 2007 15:35 #10 von dcschacht
Hallo Herma,

schön, dass Kentera Erfolg zeigt. Der Wirkstoff ist seit Jahren als wirkungsvoll bekannt. Die Nebenwirkungen gegenüber Tablette (Oxybutynin) konnte mit dem Pflaster deutlich gesenkt werden.

Sehr interessant ist die Frage zu Botox.
Botox ist ein Nervengift, das Muskulatur lähmen kann. In der Schönheitsbehandlung glättet es die Haut, in der Blase wirkt es beruhigend, so dass man das Wasser länger und besser halten kann.

Die Therapie ist sehr teuer, (ca. 600-800 Euro für Medikament), wird ambulant nicht von Kasse übernommen. Einige Therapeuten z.B. Prof. Pannek haben gesonderte Verträge mit Kassen, da werden Kosten in Einzelfällen übernommen.

Botox wird durch Blasenspiegelung in Blasenwand eingespritzt, Verfahren recht unkompliziert.
Die Therapie muss in der Regel alle 3-6 Monate wiederholt werden.

Es gibt Pharmakologen, die vor der Therapie warnen, da Botox ein hoch potentes Nervengift ist. Langzeitdaten zur Behandlung liegen noch nicht wirklich vor, da die Therapie relativ neu ist.
Kein Mensch kann was über Spätfolgen sagen, wenn die Therapie über mehrere Jahre läuft - mal abgesehen von den Kosten in der heutigen Zeit begrenzter Finanzen.
Sinn und Nutzen einer solche Therapie ergibt sich eigentlich erst, wenn herkömmliche Methoden keinen Erfolg gebracht haben.

dcschacht

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